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Zweiseitige Fehlerortbestimmung - Siemens SIPROTEC 7SD5 Handbuch

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Fehlerortbestim-
mung mit dem ein-
seitigen Fehlerorter
Zweiseitige Fehler-
ortbestimmung
7SD5 Handbuch
C53000-G1100-C169-1
Das Messprinzip des Fehlerorters ist stark an die des Distanzschutzes angelehnt.
Auch hier werden die Impedanzen berechnet.
Die in einem Umlaufpuffer abgelegten Wertepaare von Kurzschlussströmen und Kurz-
schlussspannungen (im Raster von 1/20 Periode) werden kurz nach dem Auslöse-
kommando eingefroren, wo selbst bei sehr schnellen Leistungsschaltern noch keine
Messwertverfälschung durch den Abschaltvorgang aufgetreten ist. Die Filterung der
Messgrößen und die Anzahl der Impedanzberechnungen passen sich automatisch an
die Zahl der eingeschwungenen Messwertpaare in dem ermittelten Datenfenster an.
Konnte kein hinreichendes Datenfenster mit eingeschwungenen Werten für die Feh-
lerortung ermittelt werden, wird die Meldung „FO ungültig" ausgegeben.
Die Auswertung der Messgrößen geschieht nach Abschalten des Kurzschlusses aus
den Kurzschlussschleifen. Als Kurzschlussschleifen gelten diejenigen, die zur Auslö-
sung geführt haben. Bei Auslösung durch den Erdkurzschlussschutz werden die drei
Leiter-Erde-Schleifen bewertet.
Die zweiseitige Fehlerortung berücksichtigt auch Leitungskapazitäten und -resistan-
zen. Sie passt den Fehlerort so an, dass die errechneten Spannungswerte am Fehler-
ort möglichst gut zu den gemessenen Größen an den Leitungsenden passen. Dabei
wird davon ausgegangen, dass die Spannung auf der Leitung nicht springen kann. Es
wird dann die Spannung am vermuteten Fehlerort einmal mit den Messwerten von
links und einmal mit denen von rechts berechnet. Der tatsächliche Fehlerort ist dann
der, bei dem die Spannung von links und die von rechts sich nicht oder minimal unter-
scheiden.
Die zweiseitige Methode der Fehlerortung geht davon aus, dass bei einer unverzweig-
ten Leitung, bei bekanntem Strom und bekannter Spannung an den Eingängen, die
Spannung an jeder Stelle x der Leitung berechnet werden kann. Dies gilt jeweils für
die linke und rechte Seite der Leitung. Da die Spannung am Fehlerort von beiden
Seiten berechnet die gleiche sein muss, liegt der Fehlerort dort, wo sich die beiden
Spannungsverläufe schneiden. Die Verläufe berechnen sich nach der Telegraphen-
gleichung aus lokal gemessenen Strömen und Spannungen und den Impedanzbelä-
gen der Leitung. Bild 2-140 zeigt eine vereinfachte Darstellung, in der lineare Span-
nungsverläufe angenommen werden.
Bild 2-140
Verlauf der Spannungen auf einer fehlerhaften Leitung (vereinfacht)
2.19 Fehlerorter
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