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Siemens SIPROTEC 7SD5 Handbuch Seite 170

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2 Funktionen
Pendelsperre
Pendelauslösung
170
Die Pendelsperre wirkt auf den Distanzschutz. Wenn die Kriterien der Pendelerfas-
sung in mindestens einer Phase erfüllt sind, sind im Rahmen der Pendelsperre folgen-
de Reaktionen möglich (einstellbar unter Adresse 2002 PENDELPROG):
• Blockierung aller Zonen (alle blockiert): Der Distanzschutz ist bei Pendelung
mit all seinen Zonen blockiert.
• Blockieren nur der ersten Zone (Z1/Z1B block.): Die erste Zone (Z1) und die
Übergreifzone (Z1B) sind bei Pendelung blockiert. Fehler in anderen Zonen werden
in der zugehörigen Reservezeit ausgelöst.
• Blockieren nur der höheren Zonen (Z2-Z5 block.): Die höheren Zonen (Z2 bis
Z5) sind bei Pendelung blockiert. Nur die erste und Übergreifzone (Z1 und Z1B)
bleiben wirksam.
• Blockieren der ersten beiden Zonen (Z1-Z2 block.): Die erste und zweite Zone
(Z1 und Z2) und die Übergreifzone (Z1B) sind bei Pendelung blockiert. Die höheren
Zonen Z3 bis Z5 bleiben wirksam.
Es werden nur die Phasen in den parametrierten Zonen blockiert, in denen Pendelung
erkannt wurde. Die betreffende Maßnahme gilt für alle Phasen, wenn Pendelung
erkannt worden ist. Sie ist solange wirksam, bis der gemessene Impedanzzeiger den
Pendelbereich PPOL wieder verlässt oder durch sprunghafte Änderung des jeweiligen
Impedanzzeigers die Pendelkriterien nicht mehr erfüllt werden. Die Wirkung der Pen-
delsperre auf den Distanzschutz wird jedoch für eine einstellbare Zeit verlängert
werden (Adresse 2007 T AUS VERZ. PEN). Dadurch werden transiente Vorgänge
(z.B. Schalthandlungen), die während einer Pendelung auftreten und einen Sprung in
den Messgrößen bewirken, überbrückt.
Es besteht die Möglichkeit mit Nr 4160 „>Pendel. block" die Pendelerkennung
über einen Binäreingang zu blockieren.
Wird Auslösung bei instabiler Pendelung gewünscht, wird der Parameter PEN-
AUSLÖS = Ja eingestellt. Wenn die Kriterien der Pendelerfassung erfüllt sind, wird
dann zunächst der Distanzschutz gemäß des für Pendelsperre eingestellten Pro-
gramms blockiert, damit der Distanzschutz seinerseits nicht auslöst.
Wenn die für die Pendelung identifizierten Impedanzzeiger die Pendelcharakteristik
PPOL wieder verlassen, wird anhand der R-Komponenten kontrolliert, ob die Zeiger
das gleiche Vorzeichen haben wie beim Eintritt in das Anregepolygon. Ist dies der Fall,
so neigt der Pendelvorgang dazu, sich zu stabilisieren. Anderenfalls ist der Zeiger
durch die Pendelcharakteristik hindurchgelaufen (Verlust des Synchronismus, Fall (4)
in Bild 2-61). Eine stabile Leistungsübertragung ist dann nicht mehr möglich. Das
Gerät gibt eine entsprechende Meldung ab (Nr 4163 „Pen. instabil"), vorausge-
setzt, der Parameter unter Adresse 2006 PEN-AUSLÖS ist auf Nein eingestellt. Die
Meldung Nr 4163 „Pen. instabil" ist ein Impuls von ca. 50 ms Länge, der auch
über Ausgaberelais oder CFC-Verknüpfungen weiter verarbeitet werden kann, z.B. für
einen Umlaufzähler oder Impulszähler.
Nachdem die Instabilität festgestellt worden ist, gibt das Gerät ein dreipoliges Auslö-
sekommando ab und trennt somit die Netzteile voneinander. Die Pendelauslösung
wird gemeldet.
Da der Wirkungsbereich des Pendelzusatzes von den Einstellungen des Distanz-
schutzes abhängt, kann auch die Pendelauslösung nur wirksam sein, wenn der Dis-
tanzschutz wirksam geschaltet ist.
7SD5 Handbuch
C53000-G1100-C169-1

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