Herunterladen Inhalt Inhalt Diese Seite drucken

Siemens SIPROTEC 7SD5 Handbuch Seite 90

Vorschau ausblenden Andere Handbücher für SIPROTEC 7SD5:
Inhaltsverzeichnis

Werbung

2 Funktionen
Einschalt-
stabilisierung
90
nungswandlern auf einen Fehler. Da die Frequenz zu diesem Zeitpunkt noch nicht
bekannt ist, tritt zunächst eine erhöhte Stabilisierung ein, bis die tatsächliche Fre-
quenz ermittelt ist. Dies kann zu einer Verzögerung der Auslösung führen, jedoch nur
an der Ansprechgrenze, d.h. bei sehr stromschwachen Fehlern.
Diese Selbststabilisierungsgrößen werden in jedem Gerät aus der Summe der mögli-
chen Abweichungen berechnet und an die übrigen Geräte übertragen. Auf die gleiche
Weise, wie bei der Bildung der Stromsummen (Differentialströme) (siehe oben unter
„Messwertübertragung"), ermittel so jedes Gerät die Summe der Stabilisierungsgrö-
ßen und stabilisiert somit die Differentialströme.
Die Selbststabilisierung sorgt dafür, dass der Differentialschutz stets mit maximal
möglicher Empfindlichkeit arbeitet, da die Stabilisierungsgrößen sich automatisch dy-
namisch an die maximal möglichen Fehler anpassen. So können auch hochohmige
Fehler bei gleichzeitig hohen Lastströmen wirkungsvoll erfasst werden. Besonders bei
Synchronisierung über GPS ist die Selbststabilisierung bei Verwendung von Kommu-
nikationsnetzen auf ein Minimum reduziert, weil asymmetrische Laufzeiten der Kom-
munikationsstrecke durch die genaue Berechnung der Hin- und Rücklaufzeiten kom-
pensiert werden. Eine maximale Empfindlichkeit des Differentialschutzes besteht bei
direkter LWL-Verbindung.
Wenn der Schutzbereich über einen Transformator reicht, ist beim Zuschalten des
Transformators mit hohem Einschaltstrom (Rush-Strom) zu rechnen, der in den
Schutzbereich einfließt, ihn aber nicht wieder verlässt.
Der Einschaltrush kann ein Mehrfaches des Nennstromes erreichen und ist durch
einen relativ hohen Gehalt der zweiten Harmonischen (doppelte Nennfrequenz) ge-
kennzeichnet, die im Kurzschlussfall nahezu völlig fehlt. Überschreitet der Gehalt an
zweiter Harmonischer im Differentialstrom also eine einstellbare Schwelle, wird die
Auslösung verhindert.
Die Einschaltstabilisierung hat eine obere Grenze: Oberhalb eines (einstellbaren)
Stromwertes ist sie nicht mehr wirksam, da es sich dann nur um einen inneren strom-
starken Kurzschluss handeln kann.
Bild 2-20 zeigt ein vereinfachtes Logikdiagramm. Die Bedingungen für die Einschalt-
stabilisierung wird in jedem Gerät untersucht, in dem diese Funktion wirksam geschal-
tet ist. Die Blockierbedingung wird an alle Geräte übertragen, so dass sie auf alle
Enden des Schutzobjektes wirkt.
Bild 2-20
Logikdiagramm der Einschaltstabilisierung für eine Phase
7SD5 Handbuch
C53000-G1100-C169-1

Werbung

Inhaltsverzeichnis
loading

Inhaltsverzeichnis