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Siemens SIPROTEC 7SD5 Handbuch Seite 64

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2 Funktionen
Dreipolige Kopp-
lung
64
stellen Sie mit Sync. ein. Soll die Hand-EIN-Funktion des Gerätes überhaupt nicht
verwendet werden, stellen Sie HANDEIN EINKOM auf Nein. Dies kann dann sinnvoll
sein, wenn das Einschaltkommando am Gerät 7SD5 vorbei auf den Leistungsschalter
gegeben wird und das Gerät selber kein Einschaltkommando abgeben soll.
Für Befehle über die integrierte Steuerung (vor Ort, DIGSI, serielle Schnittstelle) be-
stimmt Adresse 1152 HE-Imp.nachSTEU, ob ein Einschaltbefehl über die integrierte
Steuerung bezüglich der Hand-EIN-Behandlung für die Schutzfunktionen (wie unver-
zögerte Wiederabschaltung bei Zuschalten auf einen Kurzschluss) wie ein Hand-EIN-
Kommando über Binäreingang wirken soll. Über diese Adresse teilen Sie dem Gerät
gleichzeitig mit, für welches Schaltmittel der Steuerung dies gilt. Zur Auswahl stehen
die Schaltmittel, die für die integrierte Steuerung möglich sind. Wählen Sie den Leis-
tungsschalter aus, der auch bei Hand-Einschaltung und ggf. bei Automatik-Einschal-
tung betätigt wird (im Normalfall Q0). Wenn Sie hier kein einstellen, erzeugt ein
Steuer-EIN-Befehl keinen Hand-EIN-Impuls für die Schutzfunktion.
Die dreipolige Kopplung ist nur von Interesse, wenn einpolige Kurzunterbrechungen
durchgeführt werden. Wenn nicht, löst das Gerät ohnehin stets dreipolig aus. Der Rest
unter diesem Randtitel ist dann ohne Belang.
Adresse 1155 KOP 3-POL bestimmt, ob jedes Auslösekommando dreipolig ist, das
von einer mehr als einphasigen Anregung herrührt oder ob nur jedes mehrpolige Aus-
lösekommando zur dreipoligen Auslösung führt. Diese Einstellung ist nur in der Aus-
führung mit ein- und dreipoliger Auslösung relevant und nur dort zugänglich. Für den
eigentlichen Differentialschutz wirkt sie sich in der Regel nicht aus, weil hier Anregung
und Auslösung gleichbedeutend sind. Jedoch kann z.B. der Überstromzeitschutz
auch bei einem Kurzschluss außerhalb des zu schützenden Objektes anregen, ohne
dass er auslöst.
Weitere Hinweise zur Funktion sind auch in Abschnitt 2.23.1 Anregelogik des Gesamt-
gerätes enthalten.
Bei Einstellung Mit Anregung führt jede mehrphasige Anregung zur dreipoligen
Auslösung, auch wenn nur ein einphasiger Erdkurzschluss im Schutzbereich vorliegt
und ein weiterer äußerer Fehler z.B. durch Überstrom oder ein weiterer Fehler eine
höhere Stufe betrifft oder in Rückwärtsrichtung liegt (Distanzschutz). Auch wenn
bereits ein einpoliges Auslösekommando ansteht, führt jede weitere Anregung zur
dreipoligen Kopplung.
Stellen Sie hingegen die Adresse auf Mit Auskommando (Normaleinstellung bei Dif-
ferentialschutz), führt lediglich jedes mehrpolige Auslösekommando zur dreipoligen
Auslösung. Liegt also ein einphasiger Fehler im Schutzbereich vor und ein weiterer
beliebiger Fehler außerhalb, ist einpolige Auslösung möglich. Auch ein weiterer Fehler
während der einpoligen Auslösung führt nur dann zur dreipoligen Kopplung, wenn er
innerhalb des Schutzbereiches auftritt.
Dieser Parameter gilt für alle Schutzfunktionen des 7SD5, die einpolig auslösen
können. Standardeinstellung ist Mit Auskommando.
Der Unterschied macht sich bemerkbar, wenn Mehrfachfehler, d.h. nahezu gleichzei-
tige Fehler an unterschiedlichen Stellen des Netzes, auftreten.
Wenn zum Beispiel zwei einphasige Erdfehler auf verschiedenen Leitungen — z.B.
auch Parallelleitungen — auftreten (Bild 2-5), erkennen die Schutzrelais an allen vier
Leitungsenden die Fehlerart L1-L2-E, d.h. das Anregebild entspricht einem zweipha-
sigen Erdkurzschluss. Da jede der beiden Leitungen aber nur einen einphasigen Kurz-
schluss hat, wäre einpolige Kurzunterbrechung auf jeder der beiden Leitungen wün-
schenswert. Bei Einstellung 1155 KOP 3-POL = Mit Auskommando ist dies möglich.
7SD5 Handbuch
C53000-G1100-C169-1

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