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Siemens SIPROTEC 7SD5 Handbuch Seite 285

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Gemischte Stre-
cken Freilei-
tung/Kabel
Anwurf
7SD5 Handbuch
C53000-G1100-C169-1
tung gewährleistet. Analoges gilt für den Erdfehler-Richtungsvergleichsschutz (Ab-
schnitt 2.9).
Ist jedoch die Signalübertragung ausgeschaltet oder der Übertragungsweg gestört,
kann von der internen Wiedereinschaltautomatik bestimmt werden, ob der Übergreif-
bereich (Z1B beim Distanzschutz) für eine schnelle Auslösung maßgebend ist. Wird
keine Wiedereinschaltung erwartet (z.B. Leistungsschalter nicht einschaltbereit),
muss zur Erhaltung der Selektivität die normale Staffelung des Distanzschutzes (d.h.
Schnellauslösung nur bei Fehlern in Zone Z1) gelten.
Aber auch bei Auslösung durch andere Kurzschlussschutzfunktionen kann vor einer
Wiedereinschaltung durch die Wiedereinschaltautomatik eine Schnellauslösung des
Schutzes erwünscht sein. Hierzu verfügt jeder Kurzschlussschutz, der die Wiederein-
schaltautomatik starten kann, über die Möglichkeit, mindestens eine Stufe zur unver-
zögerten Auslösung zu bringen, wenn die Wiedereinschaltautomatik für den ersten
Unterbrechungszyklus zur Wiedereinschaltung bereit ist. Beachten Sie aber, dass
eine schnelle unselektive Auslösung vermieden werden muss, solange der Differenti-
alschutz ordnungsgemäß arbeitet: Der Distanzschutz soll als zweite Hauptschutzfunk-
tion nicht unverzögert abschalten, auch wenn Wiedereinschaltung erfolgt.
Auch bei mehrfacher Wiedereinschaltung ist eine schnelle Auslösung vor Wiederein-
schaltung möglich. Entsprechende Verknüpfungen zwischen den Ausgangsmeldun-
gen (z.B. 2. Wiedereinschaltung bereit: „AWE Freig. 2.WE") und den Eingaben für
unverzögerte Auslösung der Schutzfunktionen können über die binären Ein- und Aus-
gänge oder die integrierten anwenderdefinierbaren Logikfunktionen (CFC) hergestellt
werden.
Beim Distanzschutz können Sie die Distanzzonensignale dazu verwenden, im gewis-
sen Rahmen zwischen Kabel- und Freileitungsfehlern auf gemischten Strecken zu un-
terscheiden. Über entsprechende Verschaltung mittels der anwenderprogrammierba-
ren Logikfunktionen (CFC) kann dann die Wiedereinschaltautomatik blockiert werden,
wenn ein Fehler im Kabelbereich vorliegt.
Anwurf der Wiedereinschaltautomatik bedeutet die Speicherung des ersten Auslöse-
signals einer Netzstörung, das durch eine Schutzfunktion erzeugt wurde, die mit au-
tomatischer Wiedereinschaltung arbeitet. Bei mehrfacher Wiedereinschaltung erfolgt
der Anwurf also nur einmal mit dem ersten Auslösekommando. Diese Speicherung ist
die Voraussetzung für alle Folgeaktivitäten der Wiedereinschaltautomatik.
Dem Anwurf kommt einige Bedeutung zu, wenn das erste Auslösekommando erst
nach Ablauf einer Wirkzeit erscheint (siehe unten unter „Wirkzeiten")
Die Wiedereinschaltautomatik wird nicht angeworfen, wenn der Leistungsschalter
zum Zeitpunkt des ersten Auslösekommandos nicht mindestens für einen AUS-EIN-
AUS-Zyklus bereit ist. Dies kann durch Einstellparameter erreicht werden. Siehe auch
unter Randtitel „Abfrage der Bereitschaft des Leistungsschalters".
Für jede Kurzschlussschutzfunktion kann durch Einstellparameter bestimmt werden,
ob diese mit Wiedereinschaltung arbeiten soll oder nicht, d.h. ob sie die Wiederein-
schaltautomatik anwerfen soll oder nicht. Entsprechendes gilt für Auslösekomman-
dos, die über Binäreingaben von extern eingekoppelt und/oder durch Mitnahmesigna-
le/Fernauslösung erzeugt werden.
Die Schutz- und Überwachungsfunktionen des Gerätes, die nicht auf kurzschlussarti-
ge Vorgänge reagieren (z.B. ein Überlastschutz), werfen die Wiedereinschaltauto-
matik nicht an, da Wiedereinschaltung hier nicht sinnvoll wäre. Auch der Leistungs-
schalterversagerschutz darf die Wiedereinschaltautomatik nicht anwerfen.
2.15 Wiedereinschaltautomatik (wahlweise)
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