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Maßnahmen Bei Fehlender Oder Schwacher Einspeisung; Echofunktion - Siemens SIPROTEC 7SD5 Handbuch

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2 Funktionen
2.7.13 Maßnahmen bei fehlender oder schwacher Einspeisung

Echofunktion

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Bild 2-85
Transiente Blockierung bei Freigabeverfahren
In Fällen, wo an einem Leitungsende keine oder nur eine schwache Einspeisung vor-
handen ist, regt der Distanzschutz nicht an. Damit kann dort weder ein Auslösekom-
mando noch ein Sendesignal abgesetzt werden. Bei den Vergleichsverfahren mit Frei-
gabesignal könnte ohne besondere Maßnahmen nicht einmal das Leitungsende mit
starker Einspeisung in Schnellzeit auslösen, da vom Ende mit der schwachen Einspei-
sung kein Freigabesignal übertragen wird.
Um in solchen Fällen eine schnelle Abschaltung an beiden Leitungsenden zu errei-
chen, verfügt der Distanzschutz über besondere Maßnahmen für Leitungen mit
schwacher Einspeisung.
Damit auch das Leitungsende mit schwacher Einspeisung selber auslösen kann,
verfügt der Distanzschutz 7SD5 über eine Auslösefunktion bei schwacher Einspei-
sung. Da diese eine eigene Schutzfunktion mit eigenem Auslösekommando darstellt,
ist sie in einem gesonderten Abschnitt beschrieben (siehe Abschnitt 2.10.1).
Bild 2-86 zeigt das Funktionsprinzip der Echofunktion. Sie kann unter Adresse 2501
SE MODUS (Schwache Einspeisung MODUS) wirksam (nur Echo) oder unwirksam
geschaltet werden (Aus). Mit diesem „Schalter" können Sie auch zusätzlich die Aus-
lösung bei schwacher Einspeisung wirksam schalten (Echo u. Auskom., siehe
auch Abschnitt 2.10.1). Diese Einstellung ist gemeinsam für Signalverfahren mit Dis-
tanzschutz und mit Erdkurzschlussschutz.
Die Echofunktion bewirkt, dass bei fehlender Anregung an einem Leitungsende das
empfangene Signal als „Echo" zum anderen Leitungsende zurückgesendet wird und
dort die Freigabe des Auslösekommandos ermöglicht.
Die Erkennung der schwachen Einspeisung und somit die Bedingungen für das Echo
werden im zentralen UND-Glied zusammengestellt. Der Distanzschutz darf weder
ausgeschaltet noch blockiert sein, da er sonst in diesem Zustand wegen fehlender An-
regung stets ein Echo produzieren würde. Wird jedoch der Überstromzeitschutz als
Notfunktion verwendet, ist trotzdem bei unwirksamem Distanzschutz ein Echo mög-
lich, weil die Anregung des Distanzschutzes durch die Anregung des Not-Überstrom-
zeitschutzes ersetzt wird. Während dieser Betriebsart darf der Not-Überstromzeit-
schutz natürlich nicht ebenfalls blockiert oder ausgeschaltet sein.
Auch wenn der Not-Überstromzeitschutz nicht anregt, so wird für Freigabeverfahren
während der Notfunktion ein Echo erzeugt. Der Überstromzeitschutz am schwachen
Ende muss empfindlicher arbeiten, als der Distanzschutz am stark einspeisenden
Ende. Anderenfalls ist die Selektivität bezüglich 100 % der Leitungslänge nicht gege-
ben.
7SD5 Handbuch
C53000-G1100-C169-1

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