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Siemens SIPROTEC 7SD5 Handbuch Seite 287

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Betriebsarten der
Wiedereinschalt-
automatik
Blockierung der
Wiedereinschal-
tung
7SD5 Handbuch
C53000-G1100-C169-1
Die Pausenzeiten — also die Zeiten vom Abschalten des Fehlers (Rückfall des Aus-
lösekommandos oder Meldung über Hilfskontakte) bis zum Beginn des automatischen
Einschaltkommandos — können variieren, abhängig von der bei der Festlegung des
Funktionsumfangs gewählten Betriebsart der Wiedereinschaltautomatik und den
daraus resultierenden Signalen von den anwerfenden Schutzfunktionen.
Bei Betriebsart AUS ... (Mit Auskommando ...) sind einpolige oder ein/dreipolige
Unterbrechungszyklen möglich, wenn Gerät und Leistungsschalter dafür geeignet
sind. In diesem Fall sind (für jeden Unterbrechungszyklus) unterschiedliche Pausen-
zeiten nach einpoliger Abschaltung einerseits und nach dreipoliger Abschaltung an-
dererseits möglich. Die auslösende Schutzfunktion bestimmt die Art der Abschaltung:
einpolig oder dreipolig. Abhängig davon wird die Pausenzeit gesteuert.
Bei Betriebsart Anr. ... (Mit Anregung ...) können für die Unterbrechungszyklen un-
terschiedliche Pausenzeiten nach ein-, zwei- und dreiphasigen Fehlern eingestellt
werden. Maßgebend ist hier das Anregebild der Schutzfunktionen zum Zeitpunkt des
Verschwindens des Auslösekommandos. Diese Betriebsart erlaubt bei dreipoligen
Unterbrechungszyklen, die Pausenzeiten von der Fehlerart abhängig zu machen.
Verschiedene Ereignisse führen dazu, dass die automatische Wiedereinschaltung
blockiert wird. Wird sie z.B. über einen Binäreingang blockiert, ist keine Wiederein-
schaltung möglich. Wenn die Wiedereinschaltautomatik noch nicht angeworfen
wurde, kann sie erst gar nicht angeworfen werden. Läuft bereits ein Unterbrechungs-
zyklus, erfolgt eine dynamische Blockierung (siehe unten).
Jeder Zyklus kann auch individuell über Binäreingabe blockiert werden. In diesem Fall
ist der betreffende Zyklus ungültig und wird bei der Ablauffolge der zulässigen Zyklen
übersprungen. Tritt eine Blockierung ein, während der betreffende Zyklus schon läuft,
führt dies zum Abbruch der Wiedereinschaltung, d.h., es findet keine Wiedereinschal-
tung mehr statt, auch wenn noch weitere Zyklen gültig parametriert worden sind.
Während des Ablaufs von Unterbrechungszyklen treten interne Blockierungen auf, die
auf bestimmte Zeiten begrenzt sind:
Die Sperrzeit T SPERRZEIT beginnt mit jedem automatischen Wiedereinschaltkom-
mando. Ist die Wiedereinschaltung erfolgreich, gehen nach Ablauf der Sperrzeit alle
Funktionen der Wiedereinschaltautomatik wieder in Ruhestellung; ein Fehler nach
Ablauf der Sperrzeit wird als neue Störung im Netz angesehen. Eine erneute Auslö-
sung einer Schutzfunktion innerhalb dieser Zeit bewirkt, dass bei mehrmaliger Wie-
dereinschaltung der nächste Unterbrechungszyklus eingeleitet wird; ist keine weitere
Wiedereinschaltung mehr zulässig, gilt bei erneuter Auslösung innerhalb der Sperrzeit
die letzte Wiedereinschaltung als erfolglos. Die Wiedereinschaltautomatik wird dyna-
misch blockiert.
Die dynamische Blockierung verriegelt die Wiedereinschaltung für die Dauer der dy-
namischen Blockierzeit (0,5 s). Sie tritt z.B. nach einer endgültigen Abschaltung oder
anderen Ereignissen ein, die die Wiedereinschaltautomatik nach Anwurf blockieren.
Für diese Zeit ist ein erneuter Anwurf verriegelt. Nach ihrem Ablauf geht die Wieder-
einschaltautomatik wieder in Ruhestellung und ist für einen neuen Fehler im Netz
bereit.
Wird der Leistungsschalter manuell eingeschaltet (vom Steuerquittierschalter über Bi-
näreingabe, von den örtlichen Steuerungsmöglichkeiten oder über eine der seriellen
Schnittstellen), wird die automatische Wiedereinschaltung für eine Hand-Ein-Blockier-
zeit T BLK HANDEIN blockiert. Tritt während dieser Zeit ein Auslösekommando auf,
kann man davon ausgehen, dass auf einen metallischen Kurzschluss geschaltet
wurde (z.B. eingeschalteter Erdungstrenner). Jedes Auslösekommando innerhalb
dieser Zeit ist also endgültig. Über die anwenderdefinierbaren Logikfunktionen (CFC)
2.15 Wiedereinschaltautomatik (wahlweise)
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