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Siemens SIPROTEC 7SD5 Handbuch Seite 97

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Ansprechwert beim
Zuschalten
Verzögerungen
Ansprechwert La-
dungsvergleichs-
stufe
7SD5 Handbuch
C53000-G1100-C169-1
Beim Einschalten langer, unbelasteter Kabel, Freileitungen und kompensierter Leitun-
gen kann es zu ausgeprägten höherfrequenten Ausgleichsvorgängen kommen. Diese
werden mittels digitaler Filter des Differentialschutzes stark gedämpft. Um dennoch
ein einseitiges Ansprechen des Schutzes beim Zuschalten sicher zu verhindern, wird
der Ansprechwert I-DIF> ZUSCH. (Adresse 1213) eingestellt. Dieser Ansprechwert
wirkt immer, sobald ein Gerät das Zuschalten seines Endes nach spannungsloser
Leitung erkannt hat. Alle Geräte werden dann für die Zuschalt-Wirkzeit T WIRK
ZUSCHALT, die bei den allgemeinen Schutzdaten unter Adresse 1132 eingestellt
wurde (Abschnitt 2.1.4.1), auf diese Zuschaltempfindlichkeit umgeschaltet. Eine Ein-
stellung auf das 3- bis 4-fache des stationären Ladestromes gewährleistet i.Allg. die
Stabilität des Schutzes beim Einschalten. Für das Zuschalten von Transformatoren
und Querdrosseln verfügt das Gerät über eine Einschaltrushsperre (siehe unten unter
Randtitel „Einschaltstabilisierung").
Eine Kontrolle der Ansprechschwellen wird bei der Inbetriebsetzung vorgenommen.
Hinweise dazu finden Sie im Kapitel Montage und Inbetriebsetzung.
In speziellen Anwendungsfällen kann es vorteilhaft sein, die Auslösung des Differen-
tialschutzes mit einer Zusatzzeitstufe zu verzögern, z.B. für rückwärtige Verriegelung.
Die Verzögerungszeit T-I-DIF> (Adresse 1217) wird gestartet, wenn auf inneren
Fehler erkannt worden ist. Diese Einstellung ist nur mittels DIGSI
rameter möglich.
Wenn der Differentialschutz in einem isolierten oder gelöschten Netz eingesetzt wird,
muss sichergestellt sein, dass eine Auslösung auf Grund der Zündschwingung eines
einfachen Erdschlusses unterbunden wird. Hierzu wird das Ansprechen auf einen ein-
fachen Erdschluss mittels Adresse 1218 T3I0 1PHAS um 0,04 s (Voreinstellung) ver-
zögert. In ausgedehnten gelöschten Netzen sollte diese Zeit vergrößert werden. Bei
Einstellung auf ∞ wird einphasige Anregung vollends unterdrückt.
Beachten Sie bitte, dass der Parameter T3I0 1PHAS ebenso bei der Distanzschutz-
funktion seine Verwendung findet. Die Einstellung, die Sie hier treffen, wirkt sich auch
auf den Distanzschutz aus (siehe auch Abschnitt 2.5.1.4 unter dem Randtitel „Erdfeh-
lererkennung").
Die Ansprechschwelle der Ladungsvergleichsstufe wird unter Adresse 1233 I-
DIFF>> eingestellt. Maßgebend ist der Effektivwert des Stromes; die Umrechnung in
Ladungswerte nimmt das Gerät selber vor.
Einstellung auf etwa Betriebsnennstrom ist normalerweise angemessen. Beachten
Sie auch hier, dass sich die Einstellung auf Betriebsnenngrößen bezieht, die an allen
Enden des Schutzobjektes primär gleich sein müssen.
Da diese Stufe sehr schnell reagiert, muss jedoch ein Ansprechen auf kapazitive La-
deströme (bei Leitungen) und induktive Magnetisierungsströme (bei Transformatoren
oder Querdrosseln) — auch bei Schaltvorgängen — ausgeschlossen werden. Dies gilt
auch bei eingeschalteter Ladestromkompensation, da diese für den Ladungsvergleich
nicht wirksam ist.
In gelöschten Netzen soll auch der Wert des ungelöschten Erdschlussstromes nicht
unterschritten werden. Dieser ergibt sich aus dem gesamten kapazitiven Erdschluss-
strom ohne Berücksichtigung der Petersen-Spule. Da die Petersen-Spule in etwa den
gesamten kapazitiven Erdschlussstrom kompensieren soll, kann auch in etwa deren
Nennstrom zu Grunde gelegt werden.
Bei Transformatoren können Sie als Daumenwert I
2.3 Differentialschutz
®
unter Weitere Pa-
/U
einstellen.
N Trafo
k Trafo
97

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