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Siemens siprotec 7SD5 Handbuch
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Inhaltsverzeichnis

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SIPROTEC
Leitungsdifferentialschutz
mit Distanzschutz
7SD5
V 4.70
Handbuch
C53000-G1100-C169-5
Vorwort
Inhaltsverzeichnis
Einführung
Funktionen
Montage und Inbetriebsetzung
Technische Daten
Anhang
Literaturverzeichnis
Glossar
Index
1
2
3
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Inhaltsverzeichnis
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Inhaltszusammenfassung für Siemens siprotec 7SD5

  • Seite 1 Vorwort Inhaltsverzeichnis Einführung SIPROTEC Funktionen Leitungsdifferentialschutz Montage und Inbetriebsetzung mit Distanzschutz 7SD5 Technische Daten Anhang V 4.70 Literaturverzeichnis Handbuch Glossar Index C53000-G1100-C169-5...
  • Seite 2 Eingetragene Marken halten. SIPROTEC, SINAUT, SICAM und DIGSI sind eingetragene Marken Dokumentversion V04.70.03 der Siemens AG. Die übrigen Bezeichnungen in diesem Handbuch können Marken sein, deren Benutzung durch Dritte für deren Ausgabedatum 02.2011 Zwecke die Rechte der Inhaber verletzen können.
  • Seite 3 Verwendung innerhalb bestimmter Spannungsgrenzen (Niederspannungsrichtlinie 2006/95/EG). Diese Konformität ist das Ergebnis einer Prüfung, die durch die Siemens AG gemäß den Richt- linien in Übereinstimmung mit den Fachgrundnormen EN 61000-6-2 und EN 61000-6-4 für die EMV-Richtlinie und der Norm EN 60255-27 für die Niederspannungsrichtlinie durchgeführt worden ist.
  • Seite 4 IEEE Std C37.90 (siehe Kapitel 4 "Technische Daten") Weitere Normen Weitere Unterstützung Bei Fragen zum System SIPROTEC 4 wenden Sie sich bitte an Ihren Siemens-Vertriebspartner. Unser Customer Support Center unterstützt Sie rund um die Uhr. Telefon: +49 (180) 524-7000 Fax: +49 (180) 524-2471 e-mail: support.energy@siemens.com...
  • Seite 5 Vorwort Hinweise zu Ihrer Sicherheit Dieses Handbuch stellt kein vollständiges Verzeichnis aller für einen Betrieb des Betriebsmittels (Baugruppe, Gerät) erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen dar, weil besondere Betriebsbedingungen weitere Maßnahmen erforderlich machen können. Es enthält jedoch Hinweise, die Sie zu Ihrer persönlichen Sicherheit sowie zur Vermeidung von Sachschäden beachten müssen.
  • Seite 6 Bestimmungsgemäßer Gebrauch Das Betriebsmittel (Gerät, Baugruppe) darf nur für die im Katalog und der technischen Beschreibung vorgese- henen Einsatzfälle und nur in Verbindung mit von Siemens empfohlenen bzw. zugelassenen Fremdgeräten und -komponenten verwendet werden. Der einwandfreie und sichere Betrieb des Produktes setzt sachgemäßen Transport, sachgemäße Lagerung, Aufstellung und Montage sowie Bedienung und Instandhaltung voraus.
  • Seite 7: Parameterzustände

    Vorwort Typographische- und Zeichenkonventionen Zur Kennzeichnung von Begriffen, die im Textfluss wörtliche Informationen des Gerätes oder für das Gerät be- zeichnen, werden folgende Schriftarten verwendet: Parameternamen Bezeichner für Konfigurations- und Funktionsparameter, die im Display des Gerätes oder auf dem Bildschirm des Personalcomputers (mit DIGSI) wörtlich erscheinen, sind im Text durch Fettdruck in Monoschrift (gleich- mäßige Zeichenbreite) gekennzeichnet.
  • Seite 8 Vorwort Im Übrigen werden weitgehend die Schaltzeichen gemäß IEC 60617-12 und IEC 60617-13 oder daraus her- geleitete verwendet. Die häufigsten Symbole sind folgende: analoge Eingangsgröße UND-Verknüpfung von Eingangsgrößen ODER-Verknüpfung von Eingangsgrößen Exklusives ODER (Antivalenz): Ausgang aktiv, wenn nur einer der Ein- gänge aktiv ist Koinzidenz: Ausgang aktiv, wenn beide Eingänge gleichzeitig aktiv oder inaktiv sind...
  • Seite 9: Inhaltsverzeichnis

    Inhaltsverzeichnis Einführung................21 Gesamtfunktion .
  • Seite 10 Inhaltsverzeichnis Differentialschutz..............96 2.3.1 Funktionsbeschreibung .
  • Seite 11 Inhaltsverzeichnis Signalübertragungsverfahren mit Distanzschutz (wahlweise) .......192 2.7.1 Allgemeines ..............192 2.7.2 Funktionsbeschreibung .
  • Seite 12 Inhaltsverzeichnis 2.11 Maßnahmen bei fehlender oder schwacher Einspeisung ........278 2.11.1 Echofunktion .
  • Seite 13 Inhaltsverzeichnis 2.19 Spannungsschutz (wahlweise) ............369 2.19.1 Überspannungsschutz .
  • Seite 14 Inhaltsverzeichnis 2.25 Funktionssteuerung und Leistungsschalterprüfung ........451 2.25.1 Funktionssteuerung.
  • Seite 15 Inhaltsverzeichnis 2.26 Zusatzfunktionen ..............472 2.26.1 Inbetriebsetzungshilfe .
  • Seite 16 Inhaltsverzeichnis 2.27 Befehlsbearbeitung ............. . 495 2.27.1 Schalthoheit und Schaltmodus .
  • Seite 17 Inhaltsverzeichnis Inbetriebsetzung ..............542 3.3.1 Testbetrieb/Übertragungssperre.
  • Seite 18 Inhaltsverzeichnis 4.13 Übertragung binärer Informationen und Kommandos........620 4.14 Hochstrom-Schnellabschaltung .
  • Seite 19 Inhaltsverzeichnis Literaturverzeichnis ..............761 Glossar .
  • Seite 20 Inhaltsverzeichnis SIPROTEC, 7SD5, Handbuch C53000-G1100-C169-5, Ausgabedatum 02.2011...
  • Seite 21: Einführung

    Einführung In diesem Kapitel wird Ihnen der Leitungsdifferentialschutz mit Distanzschutz SIPROTEC 4 7SD5 vorgestellt. Sie erhalten einen Überblick über Anwendungsbereich, Eigenschaften und Funktionsumfang des Gerätes 7SD5. Gesamtfunktion Anwendungsbereiche Eigenschaften SIPROTEC, 7SD5, Handbuch C53000-G1100-C169-5, Ausgabedatum 02.2011...
  • Seite 22: Gesamtfunktion

    Einführung 1.1 Gesamtfunktion Gesamtfunktion Der Leitungsschutz SIPROTEC 4 7SD5 ist mit einem leistungsfähigen Mikroprozessorsystem ausgestattet. Damit werden alle Aufgaben von der Erfassung der Messgrößen bis hin zur Kommandogabe an die Leistungs- schalter, wie auch der Messdatenaustausch mit den übrigen Leitungsenden des Schutzbereiches, voll digital verarbeitet.
  • Seite 23 Einführung 1.1 Gesamtfunktion Für jede Leiter-Erde-Spannung ist ein Spannungseingang vorhanden. Für den Differentialschutz ist der An- schluss von Spannungswandlern nicht notwendig, jedoch für den Einsatz des Distanzschutzes sowie weiterer Zusatzfunktionen. Ein weiterer Spannungseingang (U ) kann wahlweise für die Verlagerungsspannung (e-n- Spannung), für eine Sammelschienenspannung (für Synchron- und Einschaltkontrolle) oder für eine beliebige Spannung U (für Überspannungsschutz) verwendet werden.
  • Seite 24 Einführung 1.1 Gesamtfunktion Serielle Schnittstellen Über die serielle Bedienschnittstelle in der Frontkappe kann die Kommunikation mit einem Personalcomputer unter Verwendung des Bedienprogramms DIGSI erfolgen. Hiermit ist eine bequeme Bedienung aller Funktio- nen des Gerätes möglich. Über die serielle Serviceschnittstelle kann man ebenfalls mit einem Personalcomputer unter Verwendung von DIGSI mit dem Gerät kommunizieren.
  • Seite 25: Anwendungsbereiche

    Einführung 1.2 Anwendungsbereiche Anwendungsbereiche Der Leitungsschutz SIPROTEC 4 7SD5 ist ein kombinierter Schutz aus Differential- und Distanzschutz. Ein mehrseitiger Fehlerorter erlaubt auf Zweiendenleitungen auch bei ungünstigen Betriebs- bzw. Störfallverhält- nissen eine genaue Bestimmung des Fehlerortes. Der kombinierte Leitungsschutz ist ein selektiver Kurzschlussschutz für ein- und mehrseitig gespeiste Freilei- tungen und Kabel in radialen, ringförmigen oder beliebig vermaschten Netzen beliebiger Spannungsebenen.
  • Seite 26 Einführung 1.2 Anwendungsbereiche Alternativ kann der Distanzschutz als Backupschutz, wie auch der Überstromzeitschutz als Reserve-Über- stromzeitschutz, eingesetzt werden, d.h. beide arbeiten unabhängig und parallel zum Differentialschutz an jedem Ende. Schutzfunktionen Grundsätzlich stehen dem Leitungsschutz 7SD5 zwei Basisfunktionen zur Verfügung, der Differential- und der Distanzschutz.
  • Seite 27 Einführung 1.2 Anwendungsbereiche Steuerungsfunktionen Das Gerät ist mit Steuerungsfunktionen ausgerüstet, mit deren Hilfe das Ein- und Ausschalten von Schaltge- räten über Bedientasten, über die Systemschnittstelle, über Binäreingaben und mittels PC und Bedienpro- gramm DIGSI ermöglicht wird. Über Hilfskontakte der Schalter und Binäreingänge des Gerätes erfolgen Rück- meldungen der Schaltzustände.
  • Seite 28 Einführung 1.2 Anwendungsbereiche Kommunikation Für die Kommunikation mit externen Bedien-, Steuer- und Speichersystemen stehen serielle Schnittstellen zur Verfügung. Eine 9-polige DSUB-Buchse auf der Frontkappe dient der örtlichen Kommunikation mit einem Personalcom- puter. Mittels der SIPROTEC 4-Bediensoftware DIGSI können über diese Bedienschnittstelle alle Bedien- und Auswertevorgänge durchgeführt werden, wie Einstellung und Änderung von Projektierungs- und Einstellpara- metern, Konfiguration anwenderspezifizierbarer Logikfunktionen, Auslesen von Betriebs- und Störfallmeldun- gen sowie Messwerten, Auslesen und Darstellen von Störwertaufzeichnungen, Abfrage von Zuständen des...
  • Seite 29: Eigenschaften

    Einführung 1.3 Eigenschaften Eigenschaften Allgemeine Eigenschaften • Leistungsfähiges 32-bit-Mikroprozessorsystem • komplett digitale Messwertverarbeitung und Steuerung, von der Abtastung und Digitalisierung der Messgrö- ßen über die Aufbereitung und Verwaltung der Kommunikation zwischen den Geräten bis zu den Aus- und Einschaltentscheidungen für die Leistungsschalter •...
  • Seite 30 Einführung 1.3 Eigenschaften • automatische Umschaltung der Kommunikationswege bei Ausfall oder Störung der Übertragung möglich • phasengetreue Auslösung (für Betrieb mit 1-poliger oder 1- und 3-poliger Kurzunterbrechung) möglich (Be- stellvariante) Distanzschutz (wahlweise) • wahlweise paralleler Schutz zum Differentialschutz oder als Hauptschutzfunktion verwendbar •...
  • Seite 31 Einführung 1.3 Eigenschaften Signalübertragungszusatz (wahlweise) • Verschiedene Verfahren einstellbar • Mitnahme (direkt, über Anregung oder eine getrennt einstellbare Übergreifzone) • Vergleichsschaltungen (Freigabe- oder Blockierverfahren, mit getrennter Übergreifzone oder gerichteter Anregung) • Streckenschutz/rückwärtige Verriegelung (mit Gleichspannung für örtliche Verbindungen oder extrem kurze Leitungen) •...
  • Seite 32 Einführung 1.3 Eigenschaften Erdfehlerdifferentialschutz • Für sternpunktgeerdete Transformatorwicklungen • Kurze Kommandozeit • Hohe Empfindlichkeit bei Erdkurzschlüssen • Hohe Stabilität bei äußeren Erdkurzschlüssen durch Stabilisierung mit Höhe und Phasenlage des durchflie- ßenden Erdstromes Auslösung an Leitungsenden mit fehlender oder schwacher Einspeisung (wahlweise) •...
  • Seite 33 Einführung 1.3 Eigenschaften Wiedereinschaltautomatik (wahlweise) • für Wiedereinschaltung nach 1-poliger, 3-poliger oder 1- und 3-poliger Abschaltung • ein- oder mehrmalige Wiedereinschaltung (bis zu 8 Wiedereinschaltversuche) • mit getrennten Wirkzeiten für jeden Wiedereinschaltversuch, wahlweise auch ohne Wirkzeiten • mit getrennten Pausenzeiten nach 1-poliger und 3-poliger Abschaltung, getrennt für die ersten vier Wieder- einschaltversuche •...
  • Seite 34 Einführung 1.3 Eigenschaften Frequenzschutz (wahlweise) • Überwachung auf Unterschreiten (f<) und/oder Überschreiten (f>) mit 4 getrennt einstellbaren Frequenz- grenzen und Verzögerungszeiten • besonders unempfindlich gegen Oberschwingungen und Phasensprünge • weiter Frequenzbereich (ca. 25 Hz bis 70 Hz) Fehlerortung • Wahlweise einseitige (konventionelle) oder zweiseitige Fehlerortung über Kommunikationsschnittstellen •...
  • Seite 35 Einführung 1.3 Eigenschaften Inbetriebsetzung, Betrieb, Wartung • Anzeige der lokalen und fernen Messwerte nach Betrag und Phasenlage • Anzeige der errechneten Differential- und Stabilisierungsströme • Anzeige der Messwerte der Kommunikationsverbindung, wie Laufzeit und Verfügbarkeit • Abmelden eines Gerätes aus dem Leitungsschutzsystem bei Wartungsarbeiten an einem Ende sowie Test- und Inbetriebsetzungsmodus möglich Befehlsbearbeitung •...
  • Seite 36 Einführung 1.3 Eigenschaften Weitere Funktionen • Batterie gepufferte Uhr, die über ein Synchronisationssignal (DCF 77, IRIG B, GPS mittels Satellitenemp- fänger), Binäreingang oder Systemschnittstelle synchronisierbar ist • Automatische Synchronisation der Uhrzeit zwischen den Geräten an den Enden des Schutzobjektes über die Schutzkommunikation •...
  • Seite 37: Funktionen

    Funktionen In diesem Kapitel werden die einzelnen Funktionen des SIPROTEC 4-Gerätes 7SD5 erläutert. Zu jeder Funk- tion des Maximalumfangs werden die Einstellmöglichkeiten aufgezeigt. Dabei werden Hinweise zur Ermittlung der Einstellwerte und – soweit erforderlich – Formeln angegeben. Außerdem können Sie auf Basis der folgenden Informationen festlegen, welche der angebotenen Funktionen genutzt werden sollen.
  • Seite 38 Funktionen 2.26 Zusatzfunktionen 2.27 Befehlsbearbeitung SIPROTEC, 7SD5, Handbuch C53000-G1100-C169-5, Ausgabedatum 02.2011...
  • Seite 39: Allgemeines

    Funktionen 2.1 Allgemeines Allgemeines Wenige Sekunden nach dem Einschalten des Gerätes zeigt sich im Display das Grundbild. Je nach Ausführung des Gerätes sind im 7SD5 Messwerte (4-zeiliges Display) oder ein einphasiges Schaltschema des Zustandes des Abzweigs (grafisches Display) dargestellt. Die Konfigurationsparameter können Sie mittels Personalcomputer und Bedienprogramm DIGSI über die Be- dienschnittstelle auf der Frontkappe des Gerätes oder über die Serviceschnittstelle eingeben.
  • Seite 40: Funktionsumfang

    Funktionen 2.1 Allgemeines 2.1.1 Funktionsumfang 2.1.1.1 Konfiguration des Funktionsumfangs Das Gerät 7SD5 verfügt über eine Reihe von Schutz- und Zusatzfunktionen. Der Umfang der Hard- und Firm- ware ist auf diese Funktionen abgestimmt. Darüber hinaus können die Befehlsfunktionen an die Anlagenver- hältnisse angepasst werden.
  • Seite 41: Einstellhinweise

    Funktionen 2.1 Allgemeines 2.1.1.3 Einstellhinweise Festlegen des Funktionsumfangs Der Funktionsumfang und ggf. mögliche Alternativen werden in der Dialogbox Funktionsumfang an die Anla- genverhältnisse angepasst. Die meisten Einstellungen sind selbsterklärend. Besonderheiten sind im Folgenden erläutert. Besonderheiten Wenn Sie die Parametergruppenumschaltung verwenden wollen, stellen Sie Adresse 103 PARAMET.- UMSCH.
  • Seite 42 Funktionen 2.1 Allgemeines Bild 2-1 Schutzobjekt mit 3 Messstellen und 3 Geräten Wenn das Gerät an Spannungswandler angeschlossen ist, müssen Sie dies unter Adresse 144 U-WANDLER angeben. Nur bei angeschlossenen Spannungswandlern können die spannungsabhängigen Funktionen, wie z.B. der Distanzschutz, verwendet werden. Befindet sich ein Leistungstransformator im Schutzbereich, müssen Sie dies unter Adresse 143 TRAFO (Be- stelloption) angeben.
  • Seite 43 Funktionen 2.1 Allgemeines Beachten Sie, dass der Pendelzusatz (siehe auch Abschnitt 2.6) nur in Zusammenarbeit mit der IMPEDANZanregung arbeiten kann. Ansonsten ist er unwirksam, auch wenn Sie unter Adresse 120 PENDELERFASSUNG = vorhanden einstellen. Soll die Distanzschutzfunktion durch Signalübertragungsverfahren ergänzt werden, so können Sie unter Adresse 121 DIS SIGNAL das gewünschte Verfahren auswählen.
  • Seite 44 Funktionen 2.1 Allgemeines zuverlässig über eine Einspeisung verfügen. Das andere – bei mehr als zwei Leitungsenden die anderen – kann mit adaptiver spannungsloser Pause arbeiten. Ausführliche Erläuterungen hierzu sind in Abschnitt 2.17 gegeben. Die AWE BETRIEBSART unter Adresse 134 erlaubt maximal vier Optionen. Zum einen kann bestimmt werden, ob der Ablauf der Unterbrechungszyklen vom Fehlerbild der Anregung der anwerfenden Schutzfunktion(en) (nur für 3-polige Auslösung) oder von der Art des Auslösekommandos bestimmt wird.
  • Seite 45: Parameterübersicht

    Funktionen 2.1 Allgemeines 2.1.1.4 Parameterübersicht Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung PARAMET.-UMSCH. nicht vorhanden nicht vorhanden Parametergruppenumschaltung vorhanden AUSLÖSUNG nur dreipolig nur dreipolig Auslöseverhalten ein-/dreipolig DIFF-SCHUTZ vorhanden vorhanden Differentialschutz nicht vorhanden DIS PHASE-PHASE Polygon Polygon Distanzschutz Phase-Phase nicht vorhanden DIS PHASE-ERDE Polygon Polygon Distanzschutz Phase-Erde...
  • Seite 46 Funktionen 2.1 Allgemeines Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung EF SIGNAL Richtungsverg. nicht vorhanden Erdkurzschlussschutz Signalzu- Unblocking satz Blocking nicht vorhanden AUTO-WE 1 WE-Zyklus nicht vorhanden Automatische Wiedereinschaltung 2 WE-Zyklen 3 WE-Zyklen 4 WE-Zyklen 5 WE-Zyklen 6 WE-Zyklen 7 WE-Zyklen 8 WE-Zyklen nicht vorhanden AWE BETRIEBSART Anr.
  • Seite 47: Allgemeine Anlagendaten (Anlagendaten 1)

    Funktionen 2.1 Allgemeines Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung GPS-SYNC vorhanden nicht vorhanden GPS Synchronisation nicht vorhanden LADESTR.KOMP vorhanden nicht vorhanden Ladestromkompensation nicht vorhanden L-ABSCHNITTE FO 1 Abschnitt 1 Abschnitt Leitungsabschnitte für Fehlerorter 2 Abschnitte 3 Abschnitte 2.1.2 Allgemeine Anlagendaten (Anlagendaten 1) Das Gerät benötigt einige Daten des Netzes und der Anlage, um je nach Verwendung seine Funktionen an diese Daten anzupassen.
  • Seite 48 Funktionen 2.1 Allgemeines Adresse 206 IN-GER SEKUNDÄR muss mit dem Gerätenennstrom übereinstimmen; ansonsten ist ein Hoch- lauf des Prozessorsystems nicht möglich. Die richtigen Primärdaten sind Voraussetzung für die Berechnung der korrekten Primärangaben in den Be- triebsmesswerten. Wenn das Gerät mit Hilfe von DIGSI in Primärwerten eingestellt wird, sind diese Primärda- ten sogar unabdingbare Voraussetzung für die richtige Funktion des Gerätes.
  • Seite 49 Funktionen 2.1 Allgemeines Beispiel: (siehe auch Bild 2-3) Sammelschiene 400 kV primär, 110 V sekundär, Abzweig 220 kV primär, 100 V sekundär, Transformator 400 kV / 220 kV, Schaltgruppe Dy(n) 5 Die Schaltgruppe des Transformators ist von der Oberspannungsseite zur Unterspannungsseite definiert. Die Abzweigspannungswandler sind in diesem Beispiel die der Unterspannungsseite des Transformators.
  • Seite 50 Funktionen 2.1 Allgemeines Stromanschluss Das Gerät verfügt über vier Messstromeingänge, von denen drei an den Stromwandlersatz angeschlossen werden. Für den vierten Stromeingang I bestehen verschiedene Möglichkeiten: • Anschluss des I -Eingangs an den Erdstrom vom Sternpunkt des Stromwandlersatzes der zu schützenden Leitung (Normalschaltung): Adresse 220 wird dann eingestellt: I4-WANDLER = eigene Leitung und Adresse 221 I4/Iph WDL = 1.
  • Seite 51 Funktionen 2.1 Allgemeines Nennfrequenz Die Nennfrequenz des Netzes wird unter Adresse 230 NENNFREQUENZ eingestellt. Der gemäß Ausführungs- variante werkseitig voreingestellte Wert muss nur geändert werden, wenn das Gerät für ein anderes Einsatz- gebiet, als sie der Bestellung zugrunde lag, verwendet werden soll. Einstellbar sind 50 Hz oder 60 Hz. Netzsternpunkt Ist der Distanzschutz als Haupt- oder in Verbindung mit der Differentialschutzfunktion projektiert, so ist die Be- handlung des Netzsternpunktes für die korrekte Verarbeitung von Erdschlüssen, Erdkurzschlüssen und Dop-...
  • Seite 52 Funktionen 2.1 Allgemeines Leistungsschalterprüfung Der 7SD5 erlaubt eine Prüfung des Leistungsschalters im Betrieb durch Aus- und Einschaltbefehl von der Front oder mittels DIGSI. Die Länge der Befehle ist durch die Kommandodauer vorbestimmt. Adresse 242 T PAUSE PRF bestimmt die Zeit vom Ende des Ausschalt- bis zum Beginn des Einschaltkommandos bei dieser Prüfung. Sie sollte nicht unter 0,1 s liegen.
  • Seite 53 Funktionen 2.1 Allgemeines Tabelle 2-1 zeigt eine Auflistung üblicher Schutz-Stromwandler mit den charakteristischen Daten und den zu- gehörigen Einstellempfehlungen. Tabelle 2-1 Einstellempfehlungen für Stromwandlerdaten Wandler- Norm Fehler bei Nennstrom Fehler bei Nenn- Einstellempfehlungen klasse überstromfaktor Übersetzung Winkel Adresse 251 Adresse 253 Adresse 254 IEC 60044-1 1,0 % ±...
  • Seite 54 Funktionen 2.1 Allgemeines Nach obiger Tabelle soll Adresse 251 auf 1,5 eingestellt werden, wenn der rechnerische Wert über 1,5 liegt. Es resultieren die Einstellwerte: Adresse 251 N_B/N_N = 1,50 Adresse 253 F bei N_B/N_N = 3,0 Adresse 254 F bei N_N = 10,0 Die Voreinstellungen entsprechen Stromwandlern 10P mit Nenn-Bebürdung.
  • Seite 55: Parameterübersicht

    Funktionen 2.1 Allgemeines 2.1.2.2 Parameterübersicht Adressen, an die ein „A“ angehängt ist, sind nur mittels DIGSI unter „Weitere Parameter“ änderbar. Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung I-WDL STERNPKT. Leitung Leitung Stromwandlersternpunkt liegt Sammelschiene Richtung UN-WDL PRIMÄR 0.4 .. 1200.0 kV 400.0 kV Wandler-Nennspannung, primär UN-WDL SEKUNDÄR 80 ..
  • Seite 56: Parametergruppenumschaltung

    Funktionen 2.1 Allgemeines Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 240A T AUSKOM MIN. 0.02 .. 30.00 s 0.10 s Mindestdauer des Auskomman- 241A T EINKOM MAX. 0.01 .. 30.00 s 1.00 s Maximale Dauer des Einkomman- T PAUSE PRF 0.00 .. 30.00 s 0.10 s LS-Prüfung: Pausenzeit N_B/N_N...
  • Seite 57: Parameterübersicht

    Funktionen 2.1 Allgemeines 2.1.3.3 Parameterübersicht Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung AKTIV IST Gruppe A Gruppe A Aktiv ist Gruppe B Gruppe C Gruppe D AKTIVIERUNG Gruppe A Gruppe A Aktivierung Gruppe B Gruppe C Gruppe D Binäreingabe über Protokoll 2.1.3.4 Informationsübersicht Information Info-Art Erläuterung...
  • Seite 58: Allgemeine Schutzdaten (Anlagendaten 2)

    Funktionen 2.1 Allgemeines 2.1.4 Allgemeine Schutzdaten (Anlagendaten 2) Zu den allgemeinen Schutzdaten (Anlagendaten 2) gehören solche Funktionsparameter, die den Funktio- nen gemeinsam, also nicht einer konkreten Schutz-, Überwachungs- oder Steuerfunktion zugeordnet sind. Im Gegensatz zu den zuvor besprochenen Anlagendaten 1 sind sie mit der Parametergruppe umschaltbar und am Gerätebedienfeld einstellbar.
  • Seite 59 Funktionen 2.1 Allgemeines Rechenbeispiel: Transformator YNd5 35 MVA 110 kV / 25 kV Y-Seite geregelt ±10 % Daraus resultieren für die geregelte Wicklung (110 kV): maximale Spannung = 121 kV minimale Spannung = 99 kV Einzustellende Spannung (Adresse 1103) Die BEZUGSLEISTUNG (Adresse 1106) ist bei Transformatoren und anderen Maschinen unmittelbar die primäre Nennscheinleistung.
  • Seite 60 Funktionen 2.1 Allgemeines Unter Adresse 1163 TRAFO STERNPKT stellen Sie ein, ob der dem Gerät zugewandte Sternpunkt des Trans- formators geerdet ist oder nicht. Bei geerdetem Sternpunkt eliminiert das Gerät den Nullstrom der entsprechen- den Seite, da dieser anderenfalls bei Erdkurzschluss außerhalb des Schutzbereiches Fehlfunktionen bewirken kann.
  • Seite 61 Funktionen 2.1 Allgemeines Der Kapazitätsbelag C' der zu schützenden Leitung wird für die Ladestromkompensation, den zweiseitigen Fehlerorter und für die Kompoundierung beim Überspannungsschutz benötigt. Ohne diese Funktionen spielt er keine Rolle. Er wird als bezogene Größe C-BELAG eingegeben, und zwar unter Adresse 1112 in µF/km, wenn als Längeneinheit km angegeben wurde (Adresse 236, siehe Abschnitt 2.1.2.1 unter „Längeneinheit“) oder in µF/Meile, wenn als Längeneinheit Meilen angegeben wurde.
  • Seite 62 Funktionen 2.1 Allgemeines Unter Adresse 1112 wird eingestellt C-BELAG = 0,015 µF/km. Erdimpedanzanpassung Wesentliche Voraussetzung für die richtige Berechnung der Kurzschlussentfernung (Distanzschutz, Fehleror- tung) bei Erdkurzschlüssen ist die Anpassung des Erdimpedanzverhältnisses der Leitung. Sie erfolgt entweder durch Eingabe des Resistanzverhältnisses R und des Reaktanzverhältnisses X oder durch Eingabe .
  • Seite 63 Funktionen 2.1 Allgemeines Diese Erdimpedanzverhältnisse können für die erste Zone Z1 und für die übrigen Zonen des Distanzschutzes unterschiedlich eingegeben werden. Damit ist es möglich, die Werte für die zu schützende Leitung möglichst exakt zu bestimmen und gleichzeitig die Werte für die Reservezonen auch dann mit annähernder Genauigkeit anzugeben, wenn die Folgeleitungen extrem abweichende Erdimpedanzverhältnisse haben (z.B.
  • Seite 64 Funktionen 2.1 Allgemeines Somit ergibt sich für den Betrag K Bei der Ermittlung des Winkels ist der Quadrant des Ergebnisses zu beachten. Nachstehende Tabelle gibt den Quadranten und Bereich des Winkels an, die sich aus den Rechenvorzeichen von Real- und Imaginärteil von ergeben.
  • Seite 65 Funktionen 2.1 Allgemeines Koppelimpedanz bei Parallelleitungen (wahlweise) Wenn das Gerät an einer Doppelleitung eingesetzt ist und auch mit Parallelleitungskompensation für die Dis- tanzmessung und/oder Fehlerortung arbeiten soll, ist die Gegenkopplung zwischen den beiden Leitungssyste- men relevant. Voraussetzung ist, dass der Erdstrom der Parallelleitung an den Messeingang I des Gerätes angeschlossen ist und dies bei den Anlagendaten (Abschnitt 2.1.2.1) parametriert wurde.
  • Seite 66 Funktionen 2.1 Allgemeines Stromwandlersättigung Der 7SD5 verfügt über einen Sättigungsdetektor, der Messfehler infolge Sättigung der Stromwandler weitge- hend erkennt und eine Umschaltung des Messverfahrens für die Distanzmessung bewirkt. Seine Eingreif- schwelle kann unter Adresse 1140 ISÄTT> eingestellt werden. Dies ist die Stromstärke, oberhalb derer Sätti- gung auftreten kann.
  • Seite 67 Funktionen 2.1 Allgemeines Spannungswandler nicht leitungsseitig angeordnet sind, muss LS ODER I> o.HE eingestellt werden. Bei I> oder HE werden nur die Ströme oder das Hand-Einschaltsignal als Einschalt-Erkennung gewertet. Vor jeder Zuschalterkennung muss der Schalter für die einstellbare Zeit 1133 T FRG. ZUSCHALT als offen erkannt werden.
  • Seite 68 Funktionen 2.1 Allgemeines Soll die integrierte Synchronkontrolle verwendet werden, so muss die Synchronkontrollfunktion als vorhanden projektiert sein, eine weitere Spannung U für die Synchronkontrolle an das Gerät angeschlossen werden und dies bei den Anlagendaten richtig parametriert worden sein (Abschnitt 2.1.2.1, Adresse 210 U4-WANDLER = Usy2-Wandler sowie die zugehörigen Faktoren).
  • Seite 69 Funktionen 2.1 Allgemeines Wenn zum Beispiel zwei 1-phasige Erdfehler auf verschiedenen Leitungen – z.B. auch Parallelleitungen – auf- treten (Bild 2-5), erkennen die Schutzrelais an allen vier Leitungsenden die Fehlerart L1-L2-E, d.h. das Anre- gebild entspricht einem 2-phasigen Erdkurzschluss. Da jede der beiden Leitungen aber nur einen 1-phasigen Kurzschluss hat, wäre 1-polige Kurzunterbrechung auf jeder der beiden Leitungen wünschenswert.
  • Seite 70: Parameterübersicht

    Funktionen 2.1 Allgemeines 2.1.4.2 Parameterübersicht Adressen, an die ein „A“ angehängt ist, sind nur mittels DIGSI unter „Weitere Parameter“ änderbar. In der Tabelle sind marktabhängige Voreinstellungen angegeben. Die Spalte C (Konfiguration) gibt den Bezug zum jeweiligen sekundären Stromwandler-Nennstrom an. Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung...
  • Seite 71 Funktionen 2.1 Allgemeines Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 1123 PHI (K0(> Z1)) -180.00 .. 180.00 ° 0.00 ° Anpassungswinkel K0 (> 1124 ZNTR.LEITER unbek./symm. unbek./symm. zentraler Leiter der Leiter 1 Leitung Leiter 2 Leiter 3 1125 C0/C1 0.01 .. 10.00 0.75 Anpassungsfaktor C0/C1 1126...
  • Seite 72 Funktionen 2.1 Allgemeines Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 1162 SCHALTGRUPPE I 0 .. 11 Schaltgruppe I 1163 TRAFO STERNPKT geerdet geerdet Trafosternpunkt nicht geerdet 1511 PHI DIST. 30 .. 90 ° 85 ° Winkel der Distanzschutz- charakteristik 6001 A1: PHI LTG. 30 ..
  • Seite 73 Funktionen 2.1 Allgemeines Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 6028 A2: ZNTR.LEITER unbek./symm. unbek./symm. A2: zentraler Leiter Leiter 1 Leiter 2 Leiter 3 6029 A2: XE/XL -0.33 .. 10.00 1.00 A2: Anpassungsfaktor XE/XL 6030 A2: RE/RL -0.33 .. 10.00 1.00 A2: Anpassungsfaktor RE/RL 6031 A2: K0...
  • Seite 74: Informationsübersicht

    Funktionen 2.1 Allgemeines 2.1.4.3 Informationsübersicht Information Info-Art Erläuterung Netzstörung Netzstörung Störfall Störfall Erdschluss Erdschluss >LS Pos.Ein L1 >LS-Hilfskontakt L1 Ein >LS Pos.Ein L2 >LS-Hilfskontakt L2 Ein >LS Pos.Ein L3 >LS-Hilfskontakt L3 Ein >Hand-EIN >Hand-Einschaltung >Block Hand-EIN >Blockieren des Hand-Ein Einkommandos >U-Wdl.-Aut.
  • Seite 75 Funktionen 2.1 Allgemeines Information Info-Art Erläuterung T-Anr= Laufzeit von Anregung bis Rückfall T-AUS= Laufzeit von Anregung bis Auslösung 3polig koppeln 1poliges AUS wurde 3polig gekoppelt Hand-EIN Hand-Einschalt-Erkennung (Impuls) HE EIN-Kom Hand-Einschaltkommando GerLS Mld.unt LS-Fall-Meldungsunterdrückung Zuschaltung Zuschaltung erkannt 1pol.Pause L1 einpolige Pause in Leiter L1 erkannt 1pol.Pause L2 einpolige Pause in Leiter L2 erkannt 1pol.Pause L3...
  • Seite 76: Wirkschnittstellen Und Schutzdatentopologie

    Funktionen 2.2 Wirkschnittstellen und Schutzdatentopologie Wirkschnittstellen und Schutzdatentopologie Wie bei der Erläuterung des Funktionsprinzips des Differentialschutzes (siehe Abschnitt 2.3) erwähnt, müssen die Geräte, die ein Schutzobjekt schützen, die Daten des Schutzobjektes miteinander austauschen. Dies gilt nicht nur für die für den eigentlichen Differentialschutz relevanten Messgrößen, sondern auch für alle Daten, die an den Enden zur Verfügung stehen sollen.
  • Seite 77 Funktionen 2.2 Wirkschnittstellen und Schutzdatentopologie Bei mehr als zwei Enden kann eine Kommunikationskette oder ein Kommunikationsring aufgebaut werden. Maximal ist eine Anordnung mit sechs Geräten möglich. Bild 2-9 zeigt das Beispiel einer Kommunikationskette mit vier Geräten. Die Enden 1 und 2 ergeben sich durch die im Bild links gezeichnete Stromwandleranordnung.
  • Seite 78 Funktionen 2.2 Wirkschnittstellen und Schutzdatentopologie Bild 2-10 Differentialschutz für vier Enden mit Ringtopologie Kommunikationsmedien Die Kommunikation kann über verschiedene Kommunikationsverbindungen erfolgen. Welche Medien benutzt werden, hängt von der zu überbrückenden Entfernung und von den zur Verfügung stehenden Übertragungs- mitteln ab. Für Entfernungen bis 100 km ist die direkte Verbindung mit Lichtwellenleitern mit 512 kBit/s Über- tragungsrate möglich.
  • Seite 79 Funktionen 2.2 Wirkschnittstellen und Schutzdatentopologie Bild 2-11 Beispiele für Kommunikationsverbindungen Hinweis Die Redundanz verschiedener Kommunikationsverbindungen (bei Ringtopologie) erfordert eine konsequente Trennung aller an der Kommunikation beteiligten Geräte. So sollen verschiedene Kommunikationswege nicht über die gleiche Multiplexer-Karte geführt werden, da bei Ausfall der Karte auch keine Ersatzwege mehr möglich sind.
  • Seite 80 Funktionen 2.2 Wirkschnittstellen und Schutzdatentopologie Überwachung der Kommunikation Die Kommunikation wird von den Geräten ständig überwacht. Einzelne fehlerhafte Datentelegramme bilden keine unmittelbare Gefahr, wenn sie nur sporadisch auftreten. Sie werden im Gerät, das die Störung bemerkt, gezählt und können pro Zeiteinheit unter den statistischen In- formationen (Meldungen →...
  • Seite 81: Die Arbeitsmodi Des Differentialschutzes

    Funktionen 2.2 Wirkschnittstellen und Schutzdatentopologie 2.2.2 Die Arbeitsmodi des Differentialschutzes 2.2.2.1 Modus: Gerät abmelden Allgemeines Der Modus „Gerät abmelden“ (auch: Gerät funktional abmelden) dient dazu, ein Gerät aus dem Leitungs- schutzsystem bei ausgeschaltetem örtlichen Leistungsschalter abzumelden. Der Differentialschutz ist für die übrigen Enden weiterhin in Betrieb.
  • Seite 82 Funktionen 2.2 Wirkschnittstellen und Schutzdatentopologie Funktionsweise Im Folgenden wird die Logik in vereinfachter Weise dargestellt: Bild 2-12 Logikdiagramm zum Schalten des Modus “Gerät abmelden” Fordert ein Befehl (von DIGSI oder Tastatur) oder eine Binäreingabe das Ändern des aktuellen Modus an, erfolgt eine Überprüfung dieser Anforderung.
  • Seite 83: Differentialschutz-Testmodus

    Funktionen 2.2 Wirkschnittstellen und Schutzdatentopologie Bild 2-13 Prinzip der bevorzugten externen Taster-Verdrahtung zum Steuern im Modus “Gerät abmel- den” Taster „Gerät anmelden“ Taster „Gerät abmelden“ Im Bild 2-13 wird die bevorzugte Variante für die Umschaltung des Modus “Gerät abmelden” mit Hilfe von 2 Tastern gezeigt.
  • Seite 84 Funktionen 2.2 Wirkschnittstellen und Schutzdatentopologie Funktionsweise Im Folgenden wird die Logik in vereinfachter Weise dargestellt: Bild 2-14 Logikdiagramm des Testmodus Je nachdem welcher Weg zum Steuern des Testmodus benutzt wurde, wird entweder die Meldung „Testmodus E/A“ (Nr. 3199) oder „Testmod.E/A Bin“ (Nr. 3200) erzeugt. Der Testmodus muss immer über den gleichen Weg ausgeschaltet werden, über den er auch eingeschaltet wurde.
  • Seite 85: Differentialschutz-Ibs-Modus

    Funktionen 2.2 Wirkschnittstellen und Schutzdatentopologie Wenn zur Umschaltung des Testmodus ein Prüfschalter verwendet werden soll, wird folgendes Vorgehen vor- geschlagen: • Blockieren Sie den Differentialschutz über eine Binäreingabe. • Schalten Sie den Testmodus über den Prüfschalter ein oder aus. • Heben Sie die Blockierung des Differentialschutzes über die Binäreingabe wieder auf. 2.2.2.3 Differentialschutz-IBS-Modus Allgemeines Im Differentialschutz-Inbetriebsetzungsmodus (im Folgenden nur IBS-Modus) erzeugt der Differentialschutz...
  • Seite 86 Funktionen 2.2 Wirkschnittstellen und Schutzdatentopologie Die folgenden Bilder zeigen mögliche Varianten der Steuerung der Binäreingaben. Wird ein Schalter zur Steu- erung benutzt (Bild 2-19), ist zu beachten, dass die Binäreingabe „>IBS-Modus ein“ (Nr. 3260) als Arbeits- kontakt und die Binäreingabe „>IBS-Modus aus“ (Nr. 3261) als Ruhekontakt zu parametrieren ist. Bild 2-18 Externe Taster-Verdrahtung zum Steuern des Differentialschutz-IBS-Mode Taster „Differentialschutz-IBS-Modus ausschalten“...
  • Seite 87: Wirkschnittstellen

    Funktionen 2.2 Wirkschnittstellen und Schutzdatentopologie 2.2.3 Wirkschnittstellen 2.2.3.1 Einstellhinweise Wirkschnittstellen allgemein Die Wirkschnittstellen verbinden die Geräte mit den Kommunikationsmedien. Die Kommunikation wird von den Geräten ständig überwacht. Adresse 4509 TV STÖRUNG bestimmt, nach welcher Verzögerungszeit fehlerhafte oder fehlende Telegramme als gestört gemeldet werden. Unter Adresse 4510 TV AUSFALL wird die Zeit ein- gestellt, nach der ein Ausfall der Kommunikation gemeldet wird.
  • Seite 88 Funktionen 2.2 Wirkschnittstellen und Schutzdatentopologie Treten in Kommunikationsnetzen Laufzeitsprünge auf, die den parametrierten Wert der maximalen Laufzeitdif- ferenz (Adresse 4506) überschreiten, dann ist eine ordnungsgemäße Funktion des Differentialschutzes bei stromstarken Fehlern außerhalb des zu schützenden Bereiches nicht gewährleistet. Das Gerät kann Laufzeit- sprünge registrieren.
  • Seite 89 Funktionen 2.2 Wirkschnittstellen und Schutzdatentopologie Bei WS1 SYNCMODUS= TEL und GPS wird der Differentialschutz bei erneuter Verbindungsaufnahme erst frei- gegeben, wenn die Kommunikationsstrecke über GPS synchronisiert ist (beide Stationen müssen GPS- Empfang haben) oder durch eine externe Bedienung (Binäreingabe) symmetrische Laufzeiten signalisiert werden.
  • Seite 90: Parameterübersicht

    Funktionen 2.2 Wirkschnittstellen und Schutzdatentopologie 2.2.3.2 Parameterübersicht Adressen, an die ein „A“ angehängt ist, sind nur mittels DIGSI unter „Weitere Parameter“ änderbar. Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 4501 Wirkschnittstelle 1 4502 WS1 VERBINDUNG LWL direkt LWL direkt WS1 Verbindung über Kom-Ums.
  • Seite 91: Informationsübersicht

    Funktionen 2.2 Wirkschnittstellen und Schutzdatentopologie Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 4615A WS2 BLOCK UNSYM WS2 Blockierung bei unsym. Nein Laufzeit 4801 GPS-SYNC GPS Synchronisation 4803A TV GPS AUSFALL 0.5 .. 60.0 s 2.1 s Zeit, nach der Ausfall GPS gemel- det wird 2.2.3.3 Informationsübersicht Information...
  • Seite 92: Diffschutztopologie

    Funktionen 2.2 Wirkschnittstellen und Schutzdatentopologie 2.2.4 Diffschutztopologie 2.2.4.1 Einstellhinweise Schutzdatentopologie Bestimmen Sie zunächst Ihre Kommunikationstopologie für die Schutzdaten: Nummerieren Sie die Geräte durch. Diese Nummerierung ist ein laufender Geräte-Index und dient Ihrer eigenen Übersicht, er beginnt für jedes Differentialschutzsystem (also für jedes Schutzobjekt) mit 1. Für das Differentialschutzsystem ist das Gerät mit dem Index 1 immer der Absolutzeit-Master, d.h.
  • Seite 93 Funktionen 2.2 Wirkschnittstellen und Schutzdatentopologie Wenn mehr als zwei Enden (und entsprechende Geräte) vorhanden sind, werden die Weiteren unter den Pa- rameteradressen 4703 G-ID-GERAET 3, 4704 G-ID-GERAET 4, 4705 G-ID-GERAET 5 und 4706 G-ID- GERAET 6 ihren Geräte-Idents zugewiesen. Maximal sind für ein Schutzobjekt 6 Enden mit 6 Geräten möglich. Bild 2-21 zeigt ein Beispiel mit vier Geräten.
  • Seite 94: Parameterübersicht

    Funktionen 2.2 Wirkschnittstellen und Schutzdatentopologie Wenn die Meldung „Par. inkonsist.“ KOM angezeigt wird, wird der Differentialschutz ebenfalls blockiert. In diesem Fall sind folgende in den Geräten gleich einzustellende Parameter unterschiedlich eingestellt. • Parameter 230 NENNFREQUENZ • Parameter 143 TRAFO im Schutzbereich •...
  • Seite 95: Informationsübersicht

    Funktionen 2.2 Wirkschnittstellen und Schutzdatentopologie 2.2.4.3 Informationsübersicht Information Info-Art Erläuterung 3452 >Ger.Abmeld.ein > Gerät abmelden ein 3453 >Ger.Abmeld.aus > Gerät abmelden aus 3457 Ringtopologie Ringtopologie 3458 Kettentopologie Kettentopologie 3459 Ger.Abmeld. E/A Gerät abmelden Ein/Aus 3460 Ger.Abm.E/A Bin Gerät abmelden Ein/Aus ü. Bin.eingabe 3464 Topol komplett Kommunikationstopologie komplett...
  • Seite 96: Differentialschutz

    Funktionen 2.3 Differentialschutz Differentialschutz Der Differentialschutz stellt die erste Hauptschutzfunktion des Gerätes dar. Er arbeitet auf der Grundlage des Stromvergleiches. Hierzu muss an jedem Ende eines zu schützenden Bereiches ein Gerät installiert werden. Über Kommunikationsverbindungen tauschen die Geräte ihre Messgrößen miteinander aus. In jedem Gerät wird damit der Stromvergleich durchgeführt und im Falle eines internen Kurzschlusses der zugeordnete Leis- tungsschalter ausgelöst.
  • Seite 97 Funktionen 2.3 Differentialschutz Bild 2-23 Grundprinzip des Differentialschutzes für 4 Enden (1–phasige Darstellung) Messwertübertragung Wenn das Schutzobjekt räumlich zusammenhängend ist – wie bei Generatoren, Transformatoren, Sammel- schienen – lassen sich die Messgrößen unmittelbar verarbeiten. Anders bei Leitungen, wo der Schutzbereich mehr oder weniger entfernt von einer Station zu einer anderen reicht.
  • Seite 98 Funktionen 2.3 Differentialschutz Bild 2-25 Differentialschutz für eine Leitung mit drei Enden Die Kommunikationskette kann auch zu einem Ring zusammengeschlossen werden, wie in Bild 2-25 gestri- chelt dargestellt. Dies ermöglicht eine Redundanz der Übertragung: Auch bei Ausfall einer Kommunikations- verbindung bleibt das Differentialschutzsystem insgesamt ohne Einschränkungen im Betrieb. Die Geräte er- kennen eine Störung in der Kommunikation und schalten dann selbsttätig auf einen anderen Kommunikationsweg um.
  • Seite 99 Funktionen 2.3 Differentialschutz Bild 2-26 Ladestromkompensation für eine 2-Enden-Leitung (einphasiges System) Für den ungestörten Betrieb können Ladeströme stationär als annähernd konstant angesehen werden, da sie nur von der Spannung und den Leitungskapazitäten bestimmt werden. Ohne Ladestromkompensation müssen sie daher bei der Einstellung der Empfindlichkeit des Differentialschutzes berücksichtigt werden (siehe auch Abschnitt 2.3.2 unter „Ansprechwert Differentialstrom“).
  • Seite 100 Funktionen 2.3 Differentialschutz Ist eine Einflussgröße nicht erfassbar – z.B. die Frequenz, wenn keine ausreichenden Messgrößen zur Verfü- gung stehen – per Definition geht das Gerät von Nenngrößen aus. Im Beispiel Frequenz heißt das: Kann die Frequenz nicht ermittelt werden, weil keine ausreichenden Messgrößen verfügbar sind, geht das Gerät von Nennfrequenz aus.
  • Seite 101 Funktionen 2.3 Differentialschutz Da die Einschaltstabilisierung für jeden Leiter individuell arbeitet, ist der Schutz auch optimal wirksam, wenn der Transformator auf einen 1-phasigen Fehler geschaltet wird, wobei möglicherweise in einem anderen ge- sunden Leiter ein Einschalt-Rushstrom fließt. Es ist jedoch auch möglich, den Schutz so einzustellen, dass bei Überschreiten des zulässigen Oberschwingungsanteils im Strom nur eines Leiters nicht nur der Leiter mit dem Rushstrom, sondern auch die übrigen Leiter der Differentialstufe blockiert werden.
  • Seite 102 Funktionen 2.3 Differentialschutz Bild 2-30 Ansprechkennlinie des Differentialschutzes I >-Stufe diff Soll nicht nur allein ein innenliegender Fehler zu einem AUS-Kommando führen, sondern soll auch zusätzlich ein lokaler Strom einer bestimmten Größe vorhanden sein, dann kann der Wert dieses Stromes unter Adresse 1219 I>...
  • Seite 103 Funktionen 2.3 Differentialschutz Beim Zuschalten einer Leitung wird der Ansprechwert des Ladungsvergleichs automatisch für ca. 1,5 s verdop- pelt. Dies vermeidet Überfunktion, wenn (z.B. auch bei automatischer Wiedereinschaltung) durch Remanenz im Stromwandlersekundärkreis Ausgleichsströme fließen, die eine Ladung im Primärkreis vortäuschen. Der Ladungsvergleich wird für jede Phase durchgeführt.
  • Seite 104 Funktionen 2.3 Differentialschutz Anregung des Differentialschutzes Bild 2-31 zeigt das Logikdiagramm des Differentialschutzes. Die phasenselektiven Meldungen der Stufe werden zu allgemeinen Phasenmeldungen zusammengefasst. Außerdem wird gemeldet, welche Stufe ange- sprochen hat. Bild 2-31 Anregelogik des Differentialschutzes Sobald der Differentialschutz einen Fehler innerhalb seines Auslösegebietes sicher erkannt hat, wird das Signal „Diff G-Anr“...
  • Seite 105 Funktionen 2.3 Differentialschutz Auslöselogik des Differentialschutzes In der Auslöselogik werden die Entscheidungen der Differentialschutzstufen verknüpft und unter Zuhilfenahme der zentralen Geräte-Auslöselogik zu Ausgangssignalen verarbeitet (Bild 2-32). Die die betroffenen Phasen identifizierenden Anregesignale der Differentialschutzstufen können über eine Zeit- stufe T-I-DIF> verzögert werden. Unabhängig davon ist bei 1-phasiger Anregung eine kurze Blockierung möglich, um in gelöschten Netzen die Zündschwingung eines eintretenden einfachen Erdschlusses zu über- brücken.
  • Seite 106: Einstellhinweise

    Funktionen 2.3 Differentialschutz 2.3.2 Einstellhinweise Allgemeines Der Differentialschutz kann unter Adresse 1201 DIFF.-SCHUTZ Ein- oder Ausgeschaltet werden. Wird ein einzelnes Gerät an einem beliebigen Ende des Schutzobjektes ausgeschaltet, ist keine Messwertbildung mehr möglich. Der gesamte Differentialschutz aller Enden ist dann blockiert. Ist der Distanzschutz vorhanden und projektiert, so übernimmt dieser die Hauptschutzfunktion.
  • Seite 107 Funktionen 2.3 Differentialschutz Rechenbeispiel: 110 kV Einleiter-Ölkabel Querschnitt = 240 mm Nennfrequenz f = 50 Hz Länge s = 16 km Betriebskapazität C ' = 310 nF/km Stromwandler, Wandlerverhältnis 600 A/5 A Daraus errechnet sich der stationäre Ladestrom: –6 –6 = 3,63 ·...
  • Seite 108 Funktionen 2.3 Differentialschutz Beachten Sie bitte, dass der Parameter T3I0 1PHAS ebenso bei der Distanzschutzfunktion seine Verwendung findet. Die Einstellung, die Sie hier treffen, wirkt sich auch auf den Distanzschutz aus (siehe auch Abschnitt 2.5.1.4 unter dem Randtitel „Erdfehlererkennung“). Wenn gewünscht wird, dass bei einem innenliegendem Fehler nur dann ein AUS-Kommando erzeugt wird, wenn gleichzeitig der Strom des lokalen Leitungsendes eine bestimmte Größe überschritten hat, dann kann diese Stromschwelle zur Freigabe des Differentialschutz-AUS unter Adresse 1219 I>...
  • Seite 109 Funktionen 2.3 Differentialschutz Sie können unter Adresse 1221 Ic-KOMP. bestimmen, ob die Ladestromkompensation Ein- oder Ausgeschaltet sein soll. Beachten Sie hierbei, dass der Parameter I-DIFF> unter Adresse 1210 vor dem Ausschalten unbedingt auf das 2- bis 3-fache von I erhöht werden muss, da es sonst zur unerwünschten Auslösung kommen kann.
  • Seite 110: Parameterübersicht

    Funktionen 2.3 Differentialschutz 2.3.3 Parameterübersicht Adressen, an die ein „A“ angehängt ist, sind nur mittels DIGSI unter „Weitere Parameter“ änderbar. In der Tabelle sind marktabhängige Voreinstellungen angegeben. Die Spalte C (Konfiguration) gibt den Bezug zum jeweiligen sekundären Stromwandler-Nennstrom an. Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung...
  • Seite 111: Informationsübersicht

    Funktionen 2.3 Differentialschutz 2.3.4 Informationsübersicht Information Info-Art Erläuterung 3101 Ic Komp wirksam Ic Komp wirksam 3102 Diff Inrush L1 Diff: Inrush L1 3103 Diff Inrush L2 Diff: Inrush L2 3104 Diff Inrush L3 Diff: Inrush L3 3120 Diff wirksam Diff wirksam 3132 Diff G-Anr Diff: Generalanregung...
  • Seite 112 Funktionen 2.3 Differentialschutz Information Info-Art Erläuterung 3261 >IBS-Modus aus >IBS-Modus aus 3262 IBS-Modus E/A IBS-Modus Ein/Aus 3263 IBS-Mod.E/A Bin IBS-Modus Ein/Aus über Binäreingabe 3525 > Diff block > Diff block 3526 Diffblk emp WS1 Diff block empfangen von WS1 3527 Diffblk emp WS2 Diff block empfangen von WS2 3528...
  • Seite 113: Schaltermitnahme Und Fernauslösung

    Funktionen 2.4 Schaltermitnahme und Fernauslösung Schaltermitnahme und Fernauslösung 7SD5 erlaubt, ein vom örtlichen Differentialschutz gebildetes Auslösekommando zum anderen Ende bzw. zu allen anderen Enden des Schutzobjektes zu übertragen (Mitnahme). Auch ein beliebiges Kommando einer anderen internen Schutzfunktion oder einer externen Schutz-, Überwachungs- oder Steuereinrichtung kann zur Fernauslösung übertragen werden.
  • Seite 114 Funktionen 2.4 Schaltermitnahme und Fernauslösung Bild 2-33 Logikdiagramm der Mitnahme - Sendekreis Damit das Sendesignal bei mehr als zwei Enden alle Geräte erreicht, wird es auch über die Wirkschnittstellen durchgeschleift. Empfangskreis Empfangsseitig kann das Signal zur Auslösung führen. Es kann wahlweise auch nur gemeldet werden. So kann man für jedes Ende des Schutzobjektes bestimmen, ob das empfangene Signal an diesem Ende auslö- sen soll oder nicht.
  • Seite 115: Einstellhinweise

    Funktionen 2.4 Schaltermitnahme und Fernauslösung Bild 2-34 Logikdiagramm der Mitnahme – Empfangskreis Weitere Möglichkeiten Durch die Möglichkeit, die Signale für die Fernauslösung nur auf Meldung zu schalten, können auch andere beliebige Signale übertragen werden. Nach Ansteuerung der betreffenden Binäreingabe(n) werden die Signale übertragen, die am empfangenden Ende Meldungen erzeugen, die dort wiederum beliebige Aktionen ausfüh- ren können.
  • Seite 116: Parameterübersicht

    Funktionen 2.4 Schaltermitnahme und Fernauslösung Mitnahme/Fernauslösung Wenn die Mitnahme wirksam geschaltet ist, tritt sie automatisch in Tätigkeit, wenn der Differentialschutz nur an einem Ende auslöst. Wenn die entsprechenden Binäreingänge rangiert sind und von einer externen Quelle angesteuert werden, wird das Mitnahmesignal ebenfalls gesendet. In diesem Fall kann das zu sendende Signal unter Adresse 1303 TMITN VERZ verzögert werden.
  • Seite 117: Informationsübersicht

    Funktionen 2.4 Schaltermitnahme und Fernauslösung 2.4.4 Informationsübersicht Information Info-Art Erläuterung 3501 > Mitnahme L1 >Mitnahme L1 3502 > Mitnahme L2 >Mitnahme L2 3503 > Mitnahme L3 >Mitnahme L3 3504 > Mitnahme 3pol >Mitnahme 3polig 3505 Mitn. empWS1 L1 Mitnahme empfangen von WS1 L1 3506 Mitn.
  • Seite 118: Distanzschutz

    Funktionen 2.5 Distanzschutz Distanzschutz Der Distanzschutz stellt die zweite Hauptfunktion des Gerätes dar. Er kann parallel zum Differentialschutz als voll redundante zweite Hauptschutzfunktion (Main2) arbeiten oder als alleinige Hauptschutzfunktion (Main only) projektiert werden. Der Distanzschutz zeichnet sich aus durch hohe Messgenauigkeit und flexible Anpas- sungsmöglichkeiten an die gegebenen Netzverhältnisse.
  • Seite 119 Funktionen 2.5 Distanzschutz Gegensystemstrom 3I Bei langen, hochbelasteten Leitungen könnte es bei dieser Erdstromerfassung durch hohe Lastströme zu einer Überstabilisierung kommen (vgl. Bild 2-35). Um hier trotzdem die Erdfehlererfassung zu gewährleisten, ist eine Gegensystem-Vergleichsstufe ergänzt. Bei einem 1-phasigen Fehler ist der Gegensystemstrom I etwa so groß...
  • Seite 120 Funktionen 2.5 Distanzschutz Bild 2-37 Logik der Erdfehlererkennung Erdfehlererkennung während 1-poliger Abschaltung Um ein unerwünschtes Ansprechen der Erdfehlererkennung aufgrund von Lastströmen während der 1-poligen Abschaltung zu verhindern, wird im geerdeten Netz während einer 1-poligen Abschaltung eine modifizierte Erdfehlererkennung verwendet (Bild 2-38). Hier werden zusätzlich zur Überwachung der Beträge auch die Phasenwinkel zwischen den Strömen und Spannungen ausgewertet.
  • Seite 121 Funktionen 2.5 Distanzschutz Die im Lastfall oder beim Einfacherdschluss maximal zu erwartende Unsymmetrie kann mit dem Parameter 1523 Unsymm. Uph-ph eingestellt werden. In diesen Netzen wird außerdem bei 1-phasiger Anregung zu- nächst ein einfacher Erdschluss vermutet und die Anregung unterdrückt, um ein Fehlansprechen durch die Zündschwingung bei Eintritt eines Erdschlusses zu vermeiden.
  • Seite 122: Anregung (Wahlweise)

    Funktionen 2.5 Distanzschutz 2.5.1.2 Anregung (wahlweise) Voraussetzung Der Distanzschutz im 7SD5 als Haupt- oder Reserveschutzfunktion verfügt je nach bestellter Variante über eine Reihe von Anregeverfahren, aus denen das für die betreffenden Netzverhältnisse optimale Verfahren aus- gewählt werden kann. Ist das Gerät laut Bestellschlüssel ausschließlich mit Impedanzanregung (7SD5***-*****- *E** und 7SD5***-*****-*H**) versehen oder haben Sie bei der Projektierung als Anregeart DIS ANR = IMPEDANZ (Adresse 117) eingestellt, lesen Sie bitte weiter im Abschnitt 2.5.1.3 „Berechnung der Impedan- zen“.
  • Seite 123 Funktionen 2.5 Distanzschutz Tabelle 2-4 Schleifen und Phasenmeldungen bei 1-phasiger Überstromanregung Anregemodul Erdfehlererkennung Parameter gültige Schleife gemeldete Phase(n) 1PH. ANR. nein L3-L1 L1, L3 nein Phase-Phase L1-L2 L1, L2 nein L2-L3 L2, L3 nein L1-E nein Phase-Erde L2-E nein L3-E L1-E L1, E beliebig...
  • Seite 124 Funktionen 2.5 Distanzschutz Bild 2-41 U/I Kennlinie Anregeprogramme Die Anpassung an verschiedene Netzverhältnisse wird durch Anregeprogramme bestimmt. Durch Einstellparameter (PROG. U/I) wird bestimmt, ob stets die Schleifen Phase-Phase oder stets die Schleifen Phase-Erde maßgebend sind, oder ob dies von der Erdfehlererkennung abhängig ist. Dies erlaubt eine sehr flexible Anpassung an die Netzverhältnisse.
  • Seite 125 Funktionen 2.5 Distanzschutz Tabelle 2-5 Schleifen und Phasenmeldungen bei 1-phasiger U/I-Anregung; Programm Phase-Erde-Spannungen Anrege- Mess- Mess- Erdfehler- Parameter gültige gemeldete modul strom spannung erkennung 1PH. ANR. Schleife Phase(n) L1-E nein L3-L1 L1, L3 L2-E nein Phase-Phase L1-L2 L1, L2 L3-E nein L2-L3 L2, L3...
  • Seite 126 Funktionen 2.5 Distanzschutz Schließlich ist es auch möglich, nur dann die Spannungsschleifen Phase-Erde zu bewerten, wenn ein Erdkurz- schluss erkannt wurde. Für Fehler Phase-Phase erfolgt Anregung dann nur mit Überstrom Iph>>. Dies ist in Netzen mit niederohmig geerdetem Sternpunkt, d.h. mit Erdkurzschlussbegrenzungsmitteln (sog. halbstarre Erdung) vorteilhaft.
  • Seite 127: Berechnung Der Impedanzen

    Funktionen 2.5 Distanzschutz Bild 2-42 U/I/ϕ Kennlinie Die Anregung einer Schleife fällt zurück, wenn ca. 95 % des jeweiligen Stromwertes unterschritten bzw. ca. 105 % des jeweiligen Spannungswertes überschritten wird. Für die Winkelmessung gilt eine Hysterese von ca. 5°. Die Anpassung an verschiedene Netzverhältnisse wird durch Anregeprogramme bestimmt. Da die U/I/ϕ-Anre- gung eine Erweiterung der U/I-Anregung darstellt, gelten die gleichen Programmmöglichkeiten.
  • Seite 128 Funktionen 2.5 Distanzschutz Die Leitungsimpedanz errechnet sich demnach zu Bild 2-43 Zweipoliger Kurzschluss ohne Erde, Fehlerschleife Die Berechnung der Leiter-Leiter-Schleifen findet nicht statt, solange eine der beteiligten Phasen abgeschaltet ist (während 1-poliger Kurzunterbrechung), um eine Fehlmessung mit den nun undefinierten Messgrößen zu verhindern.
  • Seite 129 Funktionen 2.5 Distanzschutz Leiter-Erde-Schleifen Für die Berechnung einer Leiter-Erde-Schleife, beispielsweise bei einem Kurzschluss L3-E (Bild 2-45) muss berücksichtigt werden, dass die Impedanz der Erdrückleitung i.Allg. nicht mit der Impedanz der Leiter überein- stimmt. Bild 2-45 Einpoliger Erdkurzschluss, Fehlerschleife Von der fehlerhaften Schleife werden die Spannung U der Phasenstrom I und der Erdstrom I...
  • Seite 130 Funktionen 2.5 Distanzschutz Bild 2-46 Logik für ein Leiter-Erde-Messwerk Fehlerfremde Schleifen Vorstehende Betrachtungen gelten für die jeweils kurzschlussbehaftete Schleife. Bei den Stromanregeverfah- ren (I>, U/I, U/I/ϕ) garantiert die Anregung, dass nur die kurzschlussbehaftete(n) Schleife(n) gültig für die Dis- tanzberechnung sind. Bei der Impedanzanregung jedoch werden alle 6 Leiterschleifen berechnet; dabei beein- flussen die Kurzschlussströme und -spannungen der kurzschlussbehafteten Leiter auch die Impedanzen der fehlerfreien Schleifen.
  • Seite 131 Funktionen 2.5 Distanzschutz Doppelfehler im geerdeten Netz In Netzen mit geerdetem Sternpunkt (wirksam oder niederohmig) ist jede Berührung einer Phase mit Erde ein kurzschlussartiger Vorgang, der von den nächstgelegenen Schutzeinrichtungen sofort abgeschaltet werden muss. Anregung erfolgt in der fehlerbehafteten Schleife bzw. Phase. Bei Doppelerdkurzschlüssen erfolgt Anregung i.Allg.
  • Seite 132 Funktionen 2.5 Distanzschutz Doppelfehler im nicht geerdeten Netz In isolierten oder gelöschten Netzen fließen bei einem 1-phasigen Erdschluss keine kurzschlussartigen Ströme. Es gibt nur eine Verlagerung des Spannungsdreiecks (Bild 2-47). Für den Netzbetrieb ist dieser Zustand keine unmittelbare Gefahr. Der Distanzschutz darf in diesem Fall nicht ansprechen, da im gesamten galvanisch zusammenhängenden Netz die Spannung der erdschlussbehafteten Phase Null ist und damit jeder Laststrom eine Impedanz = Null ergeben würde.
  • Seite 133 Funktionen 2.5 Distanzschutz Tabelle 2-10 Auswertung der Messschleifen bei Mehrfachanregung im nicht geerdeten Netz Anregung Schleifen ausgewertete Schleife(n) Einstellung Parameter 1520 L1-E, L2-E, (L1-L2) L1-E BEVORZUGUNG = L3 (L1) AZYKL. L2-E, L3-E, (L2-L3) L3-E L1-E, L3-E, (L3-L1) L3-E L1-E, L2-E, (L1-L2) L1-E BEVORZUGUNG = L1 (L3) AZYKL.
  • Seite 134 Funktionen 2.5 Distanzschutz Bild 2-48 Erdkurzschluss auf einer Doppelleitung Ohne Parallelleitungskompensation führt der Erdstrom der Parallelleitung in den meisten Fällen zu einer Zu- rückverlegung des Kipppunktes (Untergreifen der Distanzmessung). In manchen Fällen – z.B. wenn die beiden Leitungen auf verschiedenen Sammelschienen enden und die Erdungsstelle an einer der fernen Sammelschie- nen (bei B in Bild 2-48) liegt –...
  • Seite 135 Funktionen 2.5 Distanzschutz Bild 2-49 Logikdiagramm für das Blockieren des Distanzschutzes Zuschalten auf einen Kurzschluss Bei Hand-Einschaltung des Leistungsschalters auf einen Kurzschluss ist eine schnelle Abschaltung durch den Distanzschutz möglich. Durch Parameter kann bestimmt werden, für welche Zone(n) die Schnellauslösung nach Hand-Einschaltung gilt (siehe Bild 2-50).
  • Seite 136: Einstellhinweise

    Funktionen 2.5 Distanzschutz Bild 2-50 Zuschalten auf einen Fehler Hinweis Wird bei der Verwendung der MHO-Kennlinie auf einen 3-poligen Fehler zugeschaltet, so steht weder eine Speicher- noch eine fehlerfremde Spannung zur Verfügung. Um Zuschaltungen auf 3-polige Nahfehler sicher zu erfassen, soll bei parametrierter MHO-Charakteristik die Schnellabschaltung immer eingeschaltet sein. 2.5.1.4 Einstellhinweise Der Distanzschutz kann unter Adresse 1501 DIST.SCHUTZ Ein- oder Aus-geschaltet werden.
  • Seite 137 Funktionen 2.5 Distanzschutz Im geerdeten Netz kann die Erdfehlererkennung durch eine Nullspannungserfassung ergänzt werden. Dabei können Sie bestimmen, ob zur Erkennung eines Erdkurzschlusses nur das Überschreiten einer Nullstrom- schwelle oder einer Nullspannungsschwelle oder auch beide Kriterien herangezogen werden sollen. Unter Adresse 1509 ERDF.
  • Seite 138 Funktionen 2.5 Distanzschutz Messwertkorrektur bei Parallelleitungen (wahlweise) Die Gegenkopplung zwischen den beiden Leitungssystemen bei Doppelleitungen ist für 7SD5 nur relevant, wenn das Gerät an einer Doppelleitung eingesetzt ist und auch mit Parallelleitungskompensation arbeiten soll. Voraussetzung ist, dass der Erdstrom der Parallelleitung an den Messeingang I des Gerätes angeschlossen ist und dies bei der Projektierung eingegeben wurde.
  • Seite 139 Funktionen 2.5 Distanzschutz Zuschalten auf einen Kurzschluss Für die Reaktion des Distanzschutzes beim Zuschalten auf einen Kurzschluss wird der Parameter Adresse 1532 ZUSCHALT. verwendet. Bei Einstellung unwirksam erfolgt keine besondere Reaktion, d.h. alle Distanz- stufen arbeiten gemäß ihrer eingestellten Zonenparameter. Einstellung auf Zone Z1B bewirkt, dass beim Zu- schalten alle Fehler innerhalb der Übergreifzone Z1B (in der für diese Zonen parametrierten Richtung) unver- zögert wieder abgeschaltet werden.
  • Seite 140 Funktionen 2.5 Distanzschutz Rechenbeispiel 1: 110 kV Freileitung 150 mm , 3-polige Auslösung, mit den Daten: maximal übertragbare Leistung = 100 MVA entsprechend = 525 A minimal Betriebsspannung = 0,9 U Stromwandler 600 A/5 A Spannungswandler 110 kV/0,1 kV Die minimale Lastimpedanz ergibt sich zu : Bei Parametrierung mittels PC und DIGSI kann dieser Wert als Primärwert eingegeben werden.
  • Seite 141 Funktionen 2.5 Distanzschutz Die minimale Lastimpedanz ergibt sich zu : Für Leiter-Leiter-Schleifen trifft dieser Wert zu. Für die Leiter-Erde-Schleifen muss auch die 1-polige Pause auf der Parallelleitung berücksichtigt werden. Der Laststrom in der Phase mit 1-polig offen wird auf der „gesunden“ Leitung ansteigen und gleichzeitig wird anteilig im Erdpfad ein Laststrom fließen.
  • Seite 142 Funktionen 2.5 Distanzschutz Mit einem Sicherheitsabstand von 10 % wird eingestellt: R LAST (LL) = 108 Ω primär = 10,8 Ω sekundär R LAST (LE) = 53,5 Ω primär = 5,35 Ω sekundär Der Öffnungswinkel des Lastkegels wird wie in Rechenbeispiel 1 für die einfache Leitung mit dem minimalen Leistungsfaktor berechnet.
  • Seite 143 Funktionen 2.5 Distanzschutz Überstromanregung Für die Einstellung der Überstromanregung ist vor allem der maximale betrieblich auftretende Laststrom maßgebend. Eine Anregung durch Überlast muss ausgeschlossen sein! Der Ansprechwert Iph>> (Adresse 1910) muss deshalb oberhalb des maximal zu erwartenden (Über-)Laststromes eingestellt werden (ca. 1,2 mal).
  • Seite 144 Funktionen 2.5 Distanzschutz Bild 2-51 Parameter der U/I/ϕ-Anregung In den meisten Fällen wird die Winkelabhängigkeit nicht benötigt. Dann gilt der spannungsabhängige Ast b, so dass sich die resultierende Kennlinie a - b - c ergibt. Für den spannungsabhängigen Ast b werden bei Steue- rung mit Uphe in den Adressen 1912 Uphe (I>>) und 1913 Uphe (I>) die Spannungen Leiter-Erde ein- gesetzt;...
  • Seite 145: Parameterübersicht

    Funktionen 2.5 Distanzschutz Für den unteren Grenzwinkel phi> (Adresse 1920) gilt, dass er zwischen Lastwinkel und Kurzschlusswinkel liegen soll. Er muss daher kleiner als der Leitungswinkel ϕ = arctan (X ) eingestellt werden (ca. 10° bis 20°). Es ist sodann zu kontrollieren, dass der Winkel im Lastbetrieb nicht überschritten wird. Ist dies doch der Fall, weil z.B.
  • Seite 146 Funktionen 2.5 Distanzschutz Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 1520 BEVORZUGUNG L3 (L1) AZYKL. L3 (L1) AZYKL. Phasenbevorzugung f. L1 (L3) AZYKL. Doppelerdschlüsse L2 (L1) AZYKL. L1 (L2) AZYKL. L3 (L2) AZYKL. L2 (L3) AZYKL. L3 (L1) ZYKL. L1 (L3) ZYKL. alle 1521A PhPhE ANR.
  • Seite 147 Funktionen 2.5 Distanzschutz Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 1655 T1B 1POL. 0.00 .. 30.00 s; ∞ 0.00 s Verzögerungszeit T1B- 1pol 1656 T1B MEHRPOL 0.00 .. 30.00 s; ∞ 0.00 s Verzögerungszeit T1B- mehrpol 1657 1.WE -> Z1B Nein Nein Freigabe Zone Z1B für 1.WE-Zyklus 1665...
  • Seite 148: Informationsübersicht

    Funktionen 2.5 Distanzschutz 2.5.1.6 Informationsübersicht Information Info-Art Erläuterung 3603 >Dis block >Distanzschutz blockieren 3610 >Dis blk Z1 >Dist.Messbereich Z1 blockieren 3611 >DisFreig.Z1B >Dist.Messbereich Z1B freigeben v.extern 3613 >DisFrg.Z1Bunv. >Dist.Messbereich Z1B unverz. freigeben 3617 >DisBlk.Z4-AUS >Dist.Messber.Z4 für Auskomm. blockieren 3618 >DisBlk.Z5-AUS >Dist.Messber.Z5 für Auskomm.
  • Seite 149 Funktionen 2.5 Distanzschutz Information Info-Art Erläuterung 3706 Dis SchlL31v Dist. ausgewählte Schleife L31 vorwärts 3707 Dis SchlL1Er Dist.ausgewählte Schleife L1E rückwärts 3708 Dis SchlL2Er Dist.ausgewählte Schleife L2E rückwärts 3709 Dis SchlL3Er Dist.ausgewählte Schleife L3E rückwärts 3710 Dis SchlL12r Dist.ausgewählte Schleife L12 rückwärts 3711 Dis SchlL23r Dist.ausgewählte Schleife L23 rückwärts...
  • Seite 150: Distanzschutz Mit Polygonaler Auslösecharakteristik (Wahlweise)

    Funktionen 2.5 Distanzschutz Information Info-Art Erläuterung 3811 Dis AUS Z1 1p Dist. Auslösung Zone Z1 1polig 3813 Dis AUS Z1B1p Dist. Auslösung Zone Z1B 1polig 3816 Dis AUS Z2 1p Dist. Auslösung Zone Z2 1polig 3817 Dis AUS Z2 3p Dist.
  • Seite 151 Funktionen 2.5 Distanzschutz Bild 2-52 Polygonale Charakteristik (Einstellwerte sind durch Punkte markiert) Für die erste Zone Z1 existiert zusätzlich ein einstellbarer Abschnitt α, der einem Übergreifen infolge von Win- keltoleranzen und/oder zweiseitig gespeisten Kurzschlüssen auf einen Fehlerwiderstand vorbeugen soll. Für Z1B und die höheren Zonen entfällt dieser Abschnitt.
  • Seite 152 Funktionen 2.5 Distanzschutz Bild 2-53 Richtungsbestimmung kurzschlussfremden Spannungen Tabelle 2-11 Zuordnung der Messgrößen für die Richtungsbestimmung Schleife Messstrom kurzschlussgetreue Span- kurzschlussfremde Spannung (Richtung) nung L1-E L1-E L2-E L2-E L3-E L3-E L1-E L1-E L2-E L2-E L3-E L3-E L1-L2 L2-L3 L3-L1 L2-L3 L3-L1 L1-L2 L3-L1...
  • Seite 153 Funktionen 2.5 Distanzschutz Bild 2-54 Richtungskennlinie im R-X-Diagramm Da jede Zone vorwärts, rückwärts oder ungerichtet eingestellt werden kann, gibt es für vorwärts und rückwärts unterschiedliche (zentrisch gespiegelte) Richtungskennlinien. Eine ungerichtete Zone hat keine Richtungskennlinie. Für sie gilt das gesamte Auslösegebiet. Eigenschaften der Richtungsbestimmung Die theoretische stationäre Richtungskennlinie in Bild 2-54 gilt für kurzschlussgetreue Spannungen.
  • Seite 154 Funktionen 2.5 Distanzschutz Bild 2-55 Richtungskennlinie mit kurzschlussfremden oder gespeicherten Spannungen Richtungsbestimmung bei serienkompensierten Leitungen Die Richtungskennlinien und ihre Verschiebung durch die Vorimpedanz gelten auch für Leitungen mit Serien- kondensatoren. Bei einem Kurzschluss hinter dem örtlichen Serienkondensator kehrt sich jedoch die Kurz- schlussspannung um, solange nicht die Schutzfunkenstrecke SF angesprochen hat (siehe Bild 2-56).
  • Seite 155 Funktionen 2.5 Distanzschutz Ist der Kurzschluss vor dem Kondensator, vom Relaiseinbauort (Stromwandler) in Rückwärtsrichtung, so sind die Scheitelpunkte der Richtungskennlinien zur anderen Richtung verschoben (Bild 2-57c). Dadurch ist auch hier eine korrekte Richtungsbestimmung gewährleistet. Bild 2-57 Richtungskennlinien bei serienkompensierten Leitungen Anregung und Polygoneinordnung Bei Verwendung der Anregeverfahren I, U/I oder U/I/ϕ...
  • Seite 156: Einstellhinweise

    Funktionen 2.5 Distanzschutz Bild 2-58 Freigabelogik für eine Zone (Beispiel für Z1) Insgesamt gibt es folgende Zonen: Unabhängige Zonen: • 1. Zone (Schnellzone) Z1 mit X(Z1); R(Z1), RE(Z1), verzögerbar mit T1 1POL. bzw. T1 MEHRPOL, • 2. Zone (Reservezone) Z2 mit X(Z2); R(Z2), RE(Z2), verzögerbar mit T2 1POL. bzw. T2 MEHRPOL, •...
  • Seite 157 Funktionen 2.5 Distanzschutz Bild 2-59 Einstellung der Reichweite - Beispiel für Gerät A s1, s2 Zu schützende Leitungsstrecke Bei Parametrierung mittels Personalcomputer und DIGSI können die Werte wahlweise in Primär- oder Sekun- därgrößen eingegeben werden. Bei Parametrierung in Sekundärgrößen werden die aus dem Staffelplan ermittelten Werte auf die Sekundär- seite der Strom- und Spannungswandler umgerechnet.
  • Seite 158 Funktionen 2.5 Distanzschutz Resistanzreserve Die Resistanzeinstellung R erlaubt eine Reserve für Fehlerwiderstände, die sich als zusätzliche Wirkwiderstän- de an der Fehlerstelle zur Impedanz der Leiter addieren. Hierzu zählen z.B. die Widerstände von Lichtbögen, die Ausbreitungswiderstände von Erdern u.Ä. Die Einstellung soll diese Fehlerwiderstände berücksichtigen, jedoch auch nicht höher als notwendig gewählt werden.
  • Seite 159 Funktionen 2.5 Distanzschutz Für die Einstellung der Distanzzone in R-Richtung muss der maximale Lichtbogenwiderstand R ermittelt werden. Der Lichtbogenwiderstand wird dann maximal, wenn der Kurzschlussstrom, bei dem bei Erdfehlern noch ein Lichtbogen brennt, am kleinsten ist. Die vom Distanzschutz gemessene Resistanz bei Erdfehlern ergibt sich dann wie folgt (Annahme: I und I sind gegenphasig): vom SIPROTEC Distanzschutz gemessene Resistanz...
  • Seite 160 Funktionen 2.5 Distanzschutz Beispiel: Lichtbogenlänge 2 m minimaler Kurzschlussstrom 1,0 kA wirksamer Fußwiderstand des Freileitungssystems 3 Ω = 0,6 Spannungswandler 110 kV/0,1 kV Stromwandler 600 A/5 A Für den Lichtbogenwiderstand ergibt sich: und für die Mastwiderstände R = 3 Ω Für die Resistanzeinstellung ergibt das primär: oder sekundär:...
  • Seite 161 Funktionen 2.5 Distanzschutz Die Berechnung des reduzierten Staffelfaktors ergibt sich aus: = Staffelfaktor = Reichweite der Zone 1 in Bezug zur Leitungslänge = Schleifenreichweite in Richtung R für Zone 1 = R1 · (1+R = Schleifenreichweite in Richtung X für Zone 1 = X1 · (1+X = Winkelfehler des Spannungswandlers (Typisch: 1°) δ...
  • Seite 162 Funktionen 2.5 Distanzschutz Der Spannungsabfall am Fehlerort ist: = (I ) · R Wenn I und I phasengleich sind, dann ist auch U phasengleich mit I . In diesem Fall wird durch den Über- das gemessene X in der Schleife nicht beeinflusst und der ALPHA POLYG kann auf 0° gangswiderstand R eingestellt werden.
  • Seite 163 Funktionen 2.5 Distanzschutz Entsprechend gilt für die weiteren Zonen: X(Z2) (Adresse 1613), R(Z2) (Adresse 1612), RE(Z2) (Adresse 1614); X(Z3) (Adresse 1623), R(Z3) (Adresse 1622), RE(Z3) (Adresse 1624); X(Z4) (Adresse 1633), R(Z4) (Adresse 1632), RE(Z4) (Adresse 1634); X(Z5)+ (Adresse1643) für Vorwärtsrichtung, X(Z5)- (Adresse 1646) für Rückwärtsrichtung, R(Z5) (Adres- se 1642), RE(Z5) (Adresse 1644);...
  • Seite 164 Funktionen 2.5 Distanzschutz Blockieren der Zone Z1 Arbeiten die Hauptschutzfunktionen Differentialschutz und Distanzschutz parallel, dann besteht die Möglich- keit, dass der Distanzschutz in der Zone Z1 eher anregt als der Differentialschutz (z.B. bei Nahfehler). Wird dies gewünscht, arbeitet der Distanzschutz als „Booster“-Stufe für schnelle Auslösung. Wenn dadurch nur eine Seite der Leitung schnell abgeschaltet wird, so ist keine schnellere Auslösung der Zone Z1 gewünscht (siehe auch Abschnitt 2.5.1.4).
  • Seite 165: Parameterübersicht

    Funktionen 2.5 Distanzschutz 2.5.2.3 Parameterübersicht Adressen, an die ein „A“ angehängt ist, sind nur mittels DIGSI unter „Weitere Parameter“ änderbar. In der Tabelle sind marktabhängige Voreinstellungen angegeben. Die Spalte C (Konfiguration) gibt den Bezug zum jeweiligen sekundären Stromwandler-Nennstrom an. Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung...
  • Seite 166 Funktionen 2.5 Distanzschutz Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 1623 X(Z3) 0.050 .. 600.000 Ω 10.000 Ω Reaktanz X(Z3) 0.010 .. 120.000 Ω 2.000 Ω 1624 RE(Z3) 0.050 .. 600.000 Ω 10.000 Ω Resistanz bei Erdfehlern RE(Z3) 0.010 .. 120.000 Ω 2.000 Ω...
  • Seite 167: Distanzschutz Mit Mho-Charakteristik (Wahlweise)

    Funktionen 2.5 Distanzschutz Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 1656 T1B MEHRPOL 0.00 .. 30.00 s; ∞ 0.00 s Verzögerungszeit T1B- mehrpol 1657 1.WE -> Z1B Nein Nein Freigabe Zone Z1B für 1.WE-Zyklus 1661 MODUS Z6 vorwärts unwirksam Betriebsart der Zone Z6 rückwärts ungerichtet unwirksam...
  • Seite 168 Funktionen 2.5 Distanzschutz Bild 2-63 Grundform der MHO-Charakteristik Polarisierte MHO-Charakteristik Wie bei allen Kennlinien, die durch den Koordinatenursprung gehen, ist auch bei der MHO-Kennlinie die Grenze um den Ursprung selbst nicht definiert, da die Messspannung hier Null oder für eine Auswertung zu klein ist.
  • Seite 169 Funktionen 2.5 Distanzschutz Bild 2-64 Polarisierte MHO-Kennlinie Eigenschaften der MHO-Kennlinie Da die kurzschlussfremde oder gespeicherte Spannung (ohne Lasttransport) gleich der entsprechenden Ge- neratorspannung E ist und sich nach Kurzschlusseintritt nicht ändert (siehe auch Bild 2-65), erscheint der untere Scheitel des Kreisdurchmessers im Impedanzdiagramm um die Polarisationsgröße k·Z = k·E ver- schoben.
  • Seite 170 Funktionen 2.5 Distanzschutz Bild 2-65 Polarisierte MHO-Kennlinie mit kurzschlussfremden oder gespeicherten Spannungen Auswahl der Polarisation Bei kurzen Leitungen, bei denen die Reichweite der Zonen recht klein eingestellt werden muss und bei kleinen Schleifenspannungen, bei denen der Phasenwinkelvergleich zwischen Differenzspannung und der Schleifen- spannung unsicher wird, könnte es zu falschen Richtungsentscheiden (Auslösung trotz Rückwärtsfehler bzw.
  • Seite 171 Funktionen 2.5 Distanzschutz Hinweis Wird bei der Verwendung der MHO-Kennlinie auf einen 3-poligen Fehler zugeschaltet, so steht weder eine Speicher- noch eine fehlerfremde Spannung zur Verfügung. Um Zuschaltungen auf 3-polige Nahfehler sicher zu erfassen, soll bei parametrierter MHO-Charakteristik die Schnellabschaltung immer eingeschaltet sein. Richtungsbestimmung bei serienkompensierten Leitungen Bei einem Kurzschluss hinter dem örtlichen Serienkondensator kehrt sich die Kurzschlussspannung um, solange nicht die Schutzfunkenstrecke SF angesprochen hat (siehe folgendes Bild).
  • Seite 172 Funktionen 2.5 Distanzschutz Bild 2-67 Verwendung der MHO-Charakteristik bei serienkompensierten Leitungen Die Richtungsmessung erfolgt zu 100 % mit Speicherspannung. Eine Zonenanregung ist nur dann möglich, wenn diese Messung bestätigt, dass die Richtung des Kurzschlusses mit der parametrierten Richtung der Zone übereinstimmt.
  • Seite 173 Funktionen 2.5 Distanzschutz Bild 2-68 Zeigerdiagramm der Messgrößen bei der MHO-Kennlinie Für jede Distanzzone kann mittels des Parameters Z eine MHO-Kennlinie definiert werden. Für jede Zone kann auch bestimmt werden, ob sie vorwärts oder rückwärts wirken soll. In Rückwärtsrichtung ist die MHO- Kennlinie im Koordinatenursprung gespiegelt.
  • Seite 174: Einstellhinweise

    Funktionen 2.5 Distanzschutz Insgesamt gibt es folgende Zonen: Unabhängige Zonen: • 1. Zone (Schnellzone) Z1 mit ZR(Z1); verzögerbar mitT1 1POL. bzw. T1 MEHRPOL, • 2. Zone (Reservezone) Z2 mit ZR(Z2); verzögerbar mit T2 1POL. bzw. T2 MEHRPOL, • 3. Zone (Reservezone) Z3 mit ZR(Z3); verzögerbar mit T3, •...
  • Seite 175 Funktionen 2.5 Distanzschutz Bei Parametrierung in Sekundärgrößen werden die aus dem Staffelplan ermittelten Werte auf die Sekundär- seite der Strom- und Spannungswandler umgerechnet. Allgemein gilt: Entsprechend gilt für die Reichweite einer beliebigen Distanzzone: = Übersetzung der Stromwandler = Übersetzung der Spannungswandler Bei langen, hoch belasteten Leitungen könnte die MHO-Kennlinie bis in den Lastbereich hineinragen.
  • Seite 176 Funktionen 2.5 Distanzschutz Für die 1. Zone können für 1-phasige und mehrphasige Fehler unterschiedliche Verzögerungszeiten eingestellt werden: T1 1POL. (Adresse 1605) und T1 MEHRPOL (Adresse 1606). Normalerweise wird die erste Zone unverzögert eingestellt. Entsprechend gilt für die weiteren Zonen: ZR(Z2) (Adresse 1712) ZR(Z3) (Adresse 1722) ZR(Z4) (Adresse 1732) ZR(Z5) (Adresse 1742)
  • Seite 177 Funktionen 2.5 Distanzschutz Gesteuerte Zone Z1B Die Übergreifzone Z1B ist eine gesteuerte Stufe. Sie beeinflusst nicht die Normalzonen Z1 bis Z6. Es wird also nicht umgeschaltet, vielmehr wird die Übergreifzone von den zugehörigen Kriterien wirksam oder unwirksam geschaltet. Auch sie kann unter Adresse 1751 MODUS Z1B = vorwärts oder rückwärts geschaltet werden. Wird diese Stufe nicht benötigt, wird sie unwirksam gestellt (Adresse 1751).
  • Seite 178: Parameterübersicht

    Funktionen 2.5 Distanzschutz 2.5.3.3 Parameterübersicht Adressen, an die ein „A“ angehängt ist, sind nur mittels DIGSI unter „Weitere Parameter“ änderbar. In der Tabelle sind marktabhängige Voreinstellungen angegeben. Die Spalte C (Konfiguration) gibt den Bezug zum jeweiligen sekundären Stromwandler-Nennstrom an. Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung...
  • Seite 179: Auslöselogik Des Distanzschutzes

    Funktionen 2.5 Distanzschutz Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 1732 ZR(Z4) 0.050 .. 200.000 Ω 10.000 Ω Impedanz ZR(Z4) 0.010 .. 40.000 Ω 2.000 Ω 1741 MODUS Z5 vorwärts unwirksam Betriebsart der Zone Z5 rückwärts unwirksam 1742 ZR(Z5) 0.050 .. 200.000 Ω 10.000 Ω...
  • Seite 180 Funktionen 2.5 Distanzschutz dieser Einstellung ist sicher gestellt, dass alle Verzögerungszeiten auch bei Wechsel von Fehlerart oder Mess- schleifenauswahl, beispielsweise bei Abschaltung einer Zwischeneinspeisung, gemeinsam weiter laufen. Diese Einstellung ist auch zu bevorzugen, wenn andere Distanzschutzgeräte im Netz mit diesem Zeitstartver- halten arbeiten.
  • Seite 181 Funktionen 2.5 Distanzschutz Bild 2-72 Auslöselogik für die 2. Zone Bild 2-73 Auslöselogik für die 3. Zone Bild 2-74 Auslöselogik für die 4., 5. und 6. Zone, dargestellt für Z4 SIPROTEC, 7SD5, Handbuch C53000-G1100-C169-5, Ausgabedatum 02.2011...
  • Seite 182 Funktionen 2.5 Distanzschutz Zonenlogik der gesteuerten Zone Z1B Die gesteuerte Zone Z1B wird normalerweise als Übergreifzone eingesetzt. Die Logik ist in Bild 2-75 darge- stellt. Sie kann von verschiedenen internen und externen Funktionen aktiviert werden. Von extern wirken die Binäreingaben „>DisFreig.Z1B“ und „>FreigWE Stufen“ auf Z1B des Distanzschutzes. Erstere kann z.B.
  • Seite 183 Funktionen 2.5 Distanzschutz Bild 2-75 Auslöselogik für gesteuerte Zone Z1B SIPROTEC, 7SD5, Handbuch C53000-G1100-C169-5, Ausgabedatum 02.2011...
  • Seite 184: Einstellhinweise

    Funktionen 2.5 Distanzschutz Auslöselogik Die von den einzelnen Zonen generierten Ausgangssignale werden in der eigentlichen Auslöselogik zu den Ausgangssignalen „Dis G-AUS“, „Dis AUS1polL1“, „Dis AUS1polL2“, „Dis AUS1polL3“, „Dis AUS L123“ verknüpft. Dabei bedeuten die 1-poligen Informationen, dass wirklich nur 1-polig ausgelöst werden soll. Weiterhin wird die Zone identifiziert, die zur Auslösung führte;...
  • Seite 185: Maßnahmen Bei Netzpendelungen (Wahlweise)

    Funktionen 2.6 Maßnahmen bei Netzpendelungen (wahlweise) Maßnahmen bei Netzpendelungen (wahlweise) Der 7SD5 verfügt über einen integrierten Pendelzusatz, der sowohl bei Pendelungen eine Auslösung durch den Distanzschutz verhindert (Pendelsperre) als auch die gezielte Auslösung bei instabilen Pendelungen erlaubt (Pendelauslösung). Zur Vermeidung unkontrollierter Auslösungen werden die Distanzschutzeinrichtun- gen durch Pendelsperren ergänzt.
  • Seite 186: Funktionsbeschreibung

    Funktionen 2.6 Maßnahmen bei Netzpendelungen (wahlweise) 2.6.2 Funktionsbeschreibung Zur Erfassung einer Pendelung wird die Änderungsgeschwindigkeit der Impedanzzeiger gemessen. Bild 2-77 Impedanzvektoren während einer Pendelung und während eines Kurzschlusses Um ein stabiles und sicheres Funktionieren der Pendelerfassung zu gewährleisten, ohne das Risiko einer Überfunktion während eines Kurzschlusses, werden folgende Messkriterien verwendet: •...
  • Seite 187 Funktionen 2.6 Maßnahmen bei Netzpendelungen (wahlweise) Bild 2-78 Arbeitsbereich der Pendelerfassung bei Polygon- und MHO-Charakteristik Im Bild 2-79 sehen Sie ein vereinfachtes Logikdiagramm zur Funktion der Pendelerfassung. Diese Messung wird pro Phase durchgeführt. Bevor ein Pendelerfassungssignal ausgegeben wird, muss sich die gemessene Impedanz innerhalb des Pendelpolygons befinden (PPOL).
  • Seite 188 Funktionen 2.6 Maßnahmen bei Netzpendelungen (wahlweise) Bild 2-79 Logikdiagramm der Pendelerfassung Pendelsperre Die Pendelsperre blockiert phasenselektiv die Auslösung des Distanzschutzes für bestimmte Zonen (einstell- bar unter Adresse 2002 PENDELPROG): • Blockierung des Auskommandos für alle Zonen (alle blockiert): Das Auslösekommando des Distanz- schutzes ist bei Pendelung für alle Zonen blockiert.
  • Seite 189 Funktionen 2.6 Maßnahmen bei Netzpendelungen (wahlweise) Bild 2-80 Blockierlogik der Pendelsperre Pendelauslösung Ist eine Auslösung bei instabiler Pendelung gewünscht, wird der Parameter PEN-AUSLÖS (Adresse 2006) = Ja eingestellt. Wenn die Kriterien der Pendelerfassung erfüllt sind, wird zunächst ein Auskommando des Dis- tanzschutzes gemäß...
  • Seite 190: Einstellhinweise

    Funktionen 2.6 Maßnahmen bei Netzpendelungen (wahlweise) Bild 2-81 Erkennung instabiler Pendelungen Da der Wirkungsbereich des Pendelzusatzes von den Einstellungen des Distanzschutzes abhängt, kann auch die Pendelauslösung nur wirksam sein, wenn der Distanzschutz wirksam geschaltet ist. 2.6.3 Einstellhinweise Der Pendelzusatz ist nur wirksam, wenn er bei der Projektierung auf PENDELERFASSUNG = vorhanden ein- gestellt wurde (Adresse 120).
  • Seite 191: Parameterübersicht

    Funktionen 2.6 Maßnahmen bei Netzpendelungen (wahlweise) 2.6.4 Parameterübersicht Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 2002 PENDELPROG alle blockiert alle blockiert Pendelprogramm Z1/Z1B block. >=Z2 block. Z1-Z2 block. 2006 PEN-AUSLÖS Nein Nein Pendelauslösung 2.6.5 Informationsübersicht Information Info-Art Erläuterung 4160 >Pendel. block >Pendelerkennung blockieren 4163 Pen.
  • Seite 192: Signalübertragungsverfahren Mit Distanzschutz (Wahlweise)

    Funktionen 2.7 Signalübertragungsverfahren mit Distanzschutz (wahlweise) Signalübertragungsverfahren mit Distanzschutz (wahlweise) 2.7.1 Allgemeines Zweck der Signalübertragung Kurzschlüsse, die auf der zu schützenden Strecke außerhalb der ersten Distanzzone auftreten, können vom Distanzschutz nur nach einer Reservezeit selektiv abgeschaltet werden. Auf Leitungsstrecken, die kürzer sind als die kleinstmögliche sinnvolle Entfernungseinstellung, können Kurzschlüsse ebenfalls nicht in Schnellzeit selektiv abgeschaltet werden.
  • Seite 193: Funktionsbeschreibung

    Funktionen 2.7 Signalübertragungsverfahren mit Distanzschutz (wahlweise) Übertragungskanäle Für die Signalübertragung wird je Richtung mindestens ein Übertragungskanal benötigt. Dafür kommen Über- tragungsmedien wie z.B. Lichtwellenleiterverbindungen, tonfrequenzmodulierte Hochfrequenzkanäle über Nachrichtenkabel, TFH oder Richtfunk zum Einsatz. Die Signalverarbeitung kann auch per digitaler Kommunikationsverbindung über eine Wirkschnittstelle reali- siert werden.
  • Seite 194: Mitnahme Über Anregung

    Funktionen 2.7 Signalübertragungsverfahren mit Distanzschutz (wahlweise) 2.7.3 Mitnahme über Anregung Das folgende Verfahren eignet sich für konventionelle Übertragungsmedien. Prinzip Bild 2-83 zeigt das Funktionsschema des Mitnahmeverfahrens. Bei einem Fehler in der Zone Z1 wird an das Gegenende ein Mitnahmesignal gesendet. Das dort empfangene Signal führt zur Auslösung, sofern der be- trachtete Schutz angeregt hat.
  • Seite 195 Funktionen 2.7 Signalübertragungsverfahren mit Distanzschutz (wahlweise) Bild 2-84 Logikdiagramm der Mitnahme über Anregung (ein Leitungsende) SIPROTEC, 7SD5, Handbuch C53000-G1100-C169-5, Ausgabedatum 02.2011...
  • Seite 196: Mitnahme Über Erweiterten Messbereich

    Funktionen 2.7 Signalübertragungsverfahren mit Distanzschutz (wahlweise) 2.7.4 Mitnahme über erweiterten Messbereich Prinzip Bild 2-85 zeigt das Funktionsschema des Mitnahmeverfahrens über erweiterten Messbereich. Bei einem Fehler innerhalb der Zone Z1 wird an das Gegenende ein Mitnahmesignal gesendet. Das dort empfangene Signal führt zur Auslösung, wenn der Fehler innerhalb der Zone Z1B in der parametrierten Richtung erkannt verlängert werden (parametrierbar unter Adresse 2103 T SENDVERL.), wird.
  • Seite 197 Funktionen 2.7 Signalübertragungsverfahren mit Distanzschutz (wahlweise) Ablauf Bild 2-86 Logikdiagramm der Mitnahme über Z1B (ein Leitungsende) Die Mitnahme soll nur bei Fehlern in „Vorwärts“-Richtung senden. Deshalb muss die erste Zone Z1 beim Dis- tanzschutz unbedingt unter Adressen 1601 MODUS Z1 auf eingestellt sein, siehe auch Abschnitt 2.5.1 unter Randtitel „Unabhängige Zonen Z1 bis Z5“.
  • Seite 198: Direkte Mitnahme (Fernauslösung)

    Funktionen 2.7 Signalübertragungsverfahren mit Distanzschutz (wahlweise) Bei Leitungen mit zwei Enden kann die Übertragung phasenselektiv vorgenommen werden. Sende- und Emp- fangskreise arbeiten dann für jede Phase getrennt. Bei Dreibeinleitungen wird das Sendesignal an beide ge- genüberliegenden Enden gesendet. Die Empfangssignale sind dann mit ODER verknüpft. Über den Parameter ANSCHLUSS (Adresse 2102) wird das Gerät informiert, ob es ein oder zwei Gegenenden hat.
  • Seite 199: Signalvergleichsverfahren

    Funktionen 2.7 Signalübertragungsverfahren mit Distanzschutz (wahlweise) Bild 2-87 Funktionsschema der direkten Mitnahme 2.7.6 Signalvergleichsverfahren Prinzip Der Signalvergleich ist ein Freigabeverfahren. Maßgebend ist die Zone Z1B, die über die nächste Station hinaus eingestellt wird. Der Signalvergleich kann auch bei extrem kurzen Leitungen eingesetzt werden, wenn eine Einstellung auf 85 % Leitungslänge und daher eine selektive Schnellabschaltung nicht möglich ist.
  • Seite 200 Funktionen 2.7 Signalübertragungsverfahren mit Distanzschutz (wahlweise) Bild 2-88 Funktionsschema des Signalvergleichsverfahrens Ablauf Der Signalvergleich funktioniert nur bei Fehlern in „Vorwärts“-Richtung. Deshalb muss die Übergreifzone Z1B beim Distanzschutz unbedingt auf vorwärts eingestellt sein (Adresse 1651 MODUS Z1B, siehe auch Ab- schnitt 2.5.2 unter Randtitel „Gesteuerte Zone Z1B“). Bei Leitungen mit zwei Enden kann die Übertragung phasenselektiv vorgenommen werden.
  • Seite 201 Funktionen 2.7 Signalübertragungsverfahren mit Distanzschutz (wahlweise) Bild 2-89 Logikdiagramm des Signalvergleichsverfahrens (ein Leitungsende) SIPROTEC, 7SD5, Handbuch C53000-G1100-C169-5, Ausgabedatum 02.2011...
  • Seite 202: Richtungsvergleichsverfahren

    Funktionen 2.7 Signalübertragungsverfahren mit Distanzschutz (wahlweise) 2.7.7 Richtungsvergleichsverfahren Prinzip Der Richtungsvergleich ist ein Freigabeverfahren. Bild 2-90 zeigt vereinfacht das Funktionsprinzip. Bild 2-90 Funktionsschema des Richtungsvergleichsverfahrens Erkennt der Distanzschutz nach Anregung einen Fehler in Leitungsrichtung, so sendet er zunächst ein Freiga- besignal zum Gegenende.
  • Seite 203 Funktionen 2.7 Signalübertragungsverfahren mit Distanzschutz (wahlweise) Auch am Leitungsende ohne oder mit nur schwacher Einspeisung kann der Leistungsschalter ausgelöst werden. Diese „Auslösung bei schwacher Einspeisung“ ist in Abschnitt 2.11.2 erläutert. Bild 2-91 Logikdiagramm des Richtungsvergleichsverfahrens (ein Leitungsende) SIPROTEC, 7SD5, Handbuch C53000-G1100-C169-5, Ausgabedatum 02.2011...
  • Seite 204: Unblockverfahren

    Funktionen 2.7 Signalübertragungsverfahren mit Distanzschutz (wahlweise) 2.7.8 Unblockverfahren Prinzip Die Unblock-Methode ist ein Freigabeverfahren. Der Unterschied zum Signalvergleichsverfahren besteht darin, dass eine Auslösung auch dann möglich ist, wenn kein Freigabesignal vom Gegenende ankommt. Es wird daher vor allem für lange Leitungen verwendet, wenn das Signal über die zu schützende Leitung mittels TFH übertragen werden muss und die Dämpfung des Übertragungssignals an der Fehlerstelle so groß...
  • Seite 205 Funktionen 2.7 Signalübertragungsverfahren mit Distanzschutz (wahlweise) Ablauf Bild 2-93 zeigt das Logikdiagramm des Unblockverfahrens für ein Leitungsende. Das Unblockverfahren funktioniert nur bei Fehlern in „Vorwärts“-Richtung. Deshalb muss die Übergreifzone Z1B beim Distanzschutz unbedingt auf vorwärts eingestellt sein: Adresse 1651 MODUS Z1B, siehe auch Ab- schnitt 2.5.1 unter Randtitel „Gesteuerte Zone Z1B“.
  • Seite 206 Funktionen 2.7 Signalübertragungsverfahren mit Distanzschutz (wahlweise) Bild 2-93 Sende- und Freigabelogik des Unblockverfahrens SIPROTEC, 7SD5, Handbuch C53000-G1100-C169-5, Ausgabedatum 02.2011...
  • Seite 207 Funktionen 2.7 Signalübertragungsverfahren mit Distanzschutz (wahlweise) Bild 2-94 Unblock Logik SIPROTEC, 7SD5, Handbuch C53000-G1100-C169-5, Ausgabedatum 02.2011...
  • Seite 208: Blockierverfahren

    Funktionen 2.7 Signalübertragungsverfahren mit Distanzschutz (wahlweise) 2.7.9 Blockierverfahren Prinzip Beim Blockierverfahren wird der Übertragungsweg genutzt, um ein Blockiersignal von einem Leitungsende an das andere zu senden. Das Signal wird gesendet, sobald der Schutz einen Fehler in Rückwärtsrichtung er- kennt, wahlweise auch sofort nach Fehlereintritt (Sprungdetektor über gestrichelte Linie in Bild 2-95). Es wird sofort gestoppt, sobald der Distanzschutz einen Fehler in Vorwärtsrichtung erkennt.
  • Seite 209 Funktionen 2.7 Signalübertragungsverfahren mit Distanzschutz (wahlweise) Ablauf Bild 2-96 zeigt das Logikdiagramm des Blockierverfahrens für ein Leitungsende. Blockiert wird die Übergreifzone Z1B, weshalb sie unbedingt auf vorwärts einzustellen ist (Adresse 1651 MODUS Z1B, siehe auch Abschnitt 2.5.1 unter Randtitel „Gesteuerte Zone Z1B“). Bei Leitungen mit zwei Enden kann die Übertragung phasenselektiv vorgenommen werden.
  • Seite 210 Funktionen 2.7 Signalübertragungsverfahren mit Distanzschutz (wahlweise) Bild 2-96 Logikdiagramm des Blockierverfahrens (ein Leitungsende) SIPROTEC, 7SD5, Handbuch C53000-G1100-C169-5, Ausgabedatum 02.2011...
  • Seite 211: Streckenschutz

    Funktionen 2.7 Signalübertragungsverfahren mit Distanzschutz (wahlweise) Sobald der Distanzschutz einen Fehler in Rückwärtsrichtung erkannt hat, wird das Blockiersignal gesendet (z.B. „Dis Senden“, Nr 4056). Das Sendesignal kann mittels Adresse 2103 verlängert werden. Bei einem Fehler in Vorwärtsrichtung wird das Blockiersignal gestoppt (z.B. „Dis Stop“, Nr 4070). Ein besonders schnelles Blockieren wird erreicht, wenn man das Ausgangssignal des Sprungdetektors der Messgrößen zum Senden mitbenutzt.
  • Seite 212 Funktionen 2.7 Signalübertragungsverfahren mit Distanzschutz (wahlweise) Bei einseitiger Speisung wird ebenfalls eine unverzögerte Abschaltung für die gesamte Strecke erreicht. Da am nicht speisenden Leitungsende keine Anregung erfolgt, wird die Schleife dort nicht unterbrochen, sondern nur am speisenden Leitungsende. Nachdem der Kurzschluss dort innerhalb Z1B erkannt worden ist, wird die Schleife wieder geschlossen und die Auslösung freigegeben.
  • Seite 213 Funktionen 2.7 Signalübertragungsverfahren mit Distanzschutz (wahlweise) Bild 2-98 Logik des Streckenschutz-Empfangskreises Auch ist die Prüfspannung der Adern und der Binärein- und -ausgänge zu beachten. Die bei einem Erdkurz- schluss in den Hilfsadern induzierte Längsspannung darf 60 % der Prüfspannung der Hilfsadern oder des Gerätes nicht überschreiten.
  • Seite 214: Rückwärtige Verriegelung

    Funktionen 2.7 Signalübertragungsverfahren mit Distanzschutz (wahlweise) 2.7.11 Rückwärtige Verriegelung Wird der Distanzschutz des 7SD5 in einem einseitig eingespeisten Transformatorabgang als Reserveschutz eingesetzt, so kann die Sammelschiene durch die rückwärtige Verriegelung in Schnellzeit geschützt werden, ohne die Selektivität für Fehler auf den abgehenden Leitungen zu gefährden. Bild 2-99 zeigt die Logik der rückwärtigen Verriegelung.
  • Seite 215: Transiente Blockierung

    Funktionen 2.7 Signalübertragungsverfahren mit Distanzschutz (wahlweise) Um transiente Fehlsignale nach Abschalten äußerer Fehler zu verhindern, wird die Sperre bei rückwärtiger Ver- riegelung um eine transiente Blockierzeit (TB in Bild 2-100) verlängert. Bild 2-100 Rückwärtige Verriegelung - Prinzip und Staffelbeispiel 2.7.12 Transiente Blockierung Die transiente Blockierung sorgt bei den Vergleichsverfahren für zusätzliche Sicherheit gegen Fehlsignale durch transiente Ausgleichsschwingungen, die nach Abschalten eines äußeren Fehlers oder durch Richtungs-...
  • Seite 216: Maßnahmen Bei Fehlender Oder Schwacher Einspeisung

    Funktionen 2.7 Signalübertragungsverfahren mit Distanzschutz (wahlweise) Bild 2-101 Transiente Blockierung bei Freigabeverfahren 2.7.13 Maßnahmen bei fehlender oder schwacher Einspeisung In Fällen, wo an einem Leitungsende keine oder nur eine schwache Einspeisung vorhanden ist, regt der Dis- tanzschutz nicht an. Damit kann dort weder ein Auslösekommando noch ein Sendesignal abgesetzt werden. Bei den Vergleichsverfahren mit Freigabesignal könnte ohne besondere Maßnahmen nicht einmal das Lei- tungsende mit starker Einspeisung in Schnellzeit auslösen, da vom Ende mit der schwachen Einspeisung kein Freigabesignal übertragen wird.
  • Seite 217: Einstellhinweise

    Funktionen 2.7 Signalübertragungsverfahren mit Distanzschutz (wahlweise) Bei 1- oder 2-poliger Anregung des Distanzschutzes besteht die Möglichkeit trotzdem ein Echo zu senden, wenn auf den nicht angeregten Phasen durch Messung schwache Einspeisung erkannt wurde. Um die Bildung eines Echos nach Abschalten der Leitung und Rückfall der Anregung zu verhindern, kann kein Echo mehr gebildet werden, wenn bereits eine Anregung vorgelegen hat (RS-Speicher in Bild 2-102).
  • Seite 218 Funktionen 2.7 Signalübertragungsverfahren mit Distanzschutz (wahlweise) Für die digitale Übertragung mittels Wirkschnittstelle sind folgende Verfahren möglich: Mitnahme Mitnahme über erweiterten Messbereich Z1B mit Wirkschnittstelle, Signalvergleich Signalvergleichsverfahren. Richtungsverg. Richtungsvergleichsverfahren In diesen Fällen müssen Sende- und Empfangssignale auf schnelle Kommandokanäle der Schutzdatenschnitt- stelle projektiert werden (DIGSI-Matrix).
  • Seite 219 Funktionen 2.7 Signalübertragungsverfahren mit Distanzschutz (wahlweise) Der Parameter DIS.Empf merken (Adresse 2113) ist nur bei den Freigabeverfahren Mitnahme über erwei- terten Messbereich, Signalvergleich und Unblocking wirksam. Wenn der Parameter DIS.Empf merken (Adresse 2113) auf Ja gesetzt ist und eine eigene Distanzschutzanregung in Z1B vorliegt, wird die phasenselektive Freigabe, die über den Signalzusatz erfolgt, gespeichert.
  • Seite 220: Parameterübersicht

    Funktionen 2.7 Signalübertragungsverfahren mit Distanzschutz (wahlweise) 2.7.15 Parameterübersicht Adressen, an die ein „A“ angehängt ist, sind nur mittels DIGSI unter „Weitere Parameter“ änderbar. Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 2101 SIGNALZUSATZ Distanzschutz-Signalzusatz 2102 ANSCHLUSS Zweienden Zweienden Anschlusskonfiguration Dreienden 2103A T SENDVERL. 0.00 ..
  • Seite 221: Informationsübersicht

    Funktionen 2.7 Signalübertragungsverfahren mit Distanzschutz (wahlweise) 2.7.16 Informationsübersicht Information Info-Art Erläuterung 4001 >Dis SigZus ein >Dist. Signalzusatz einschalten 4002 >Dis SigZus aus >Dist. Signalzusatz ausschalten 4003 >Dis SigZus blk >Dist. Signalzusatz blockieren 4005 >Dis Emp.Stör >Dist. Signalübertr.: Empfangsstörung 4006 >Dis Emp.1 >Dist.
  • Seite 222: Erdkurzschlussschutz Für Geerdete Netze (Wahlweise)

    Funktionen 2.8 Erdkurzschlussschutz für geerdete Netze (wahlweise) Erdkurzschlussschutz für geerdete Netze (wahlweise) Der Leitungsschutz 7SD5 verfügt über Schutzfunktionen für hochohmige Erdfehler in geerdeten Netzen. Fol- gende Möglichkeiten stehen – teilweise abhängig von der Bestellvariante – zur Verfügung: drei Überstromzeitstufen mit unabhängiger Auslösezeit (UMZ-Schutz), eine Überstromzeitstufe mit stromabhängiger Auslösezeit (AMZ-Schutz) oder –...
  • Seite 223 Funktionen 2.8 Erdkurzschlussschutz für geerdete Netze (wahlweise) Die Nullspannung wird durch ihre Definitionsgleichung 3·U bestimmt. Abhängig von der L1-E L2-E L3-E Verwendung des vierten Spannungseinganges U des Gerätes wird sie gemessen oder errechnet. Ist der vierte Spannungseingang an die offene Dreieckswicklung U eines Spannungswandlersatzes angeschlossen und dies entsprechend konfiguriert (Adresse 210 U4-WANDLER = Uen-Wandler, siehe Abschnitt 2.1.2.1), wird diese Spannung –...
  • Seite 224 Funktionen 2.8 Erdkurzschlussschutz für geerdete Netze (wahlweise) Bild 2-104 Logikdiagramm der 3I >>>-Stufe Unabhängige Hochstromstufe 3I >> Die Logik der Hochstromstufe 3I >> ist aufgebaut wie die der 3I >>>-Stufe. In allen Bezeichnungen ist lediglich 3I0>>> durch 3I0>> zu ersetzen. Ansonsten ist auch Bild 2-104 gültig. Unabhängige Überstromstufe 3I >...
  • Seite 225 Funktionen 2.8 Erdkurzschlussschutz für geerdete Netze (wahlweise) Stromabhängige Überstromstufe 3I Auch die Logik der Stufe mit stromabhängiger Verzögerung arbeitet wie die übrigen Stufen. Diese Stufe arbeitet mit einem besonders optimierten digitalen Filter, das alle Oberschwingungen ab der 2. Harmonischen vollstän- dig unterdrückt und ist daher besonders für hochempfindliche Erdfehlererkennung geeignet.
  • Seite 226 Funktionen 2.8 Erdkurzschlussschutz für geerdete Netze (wahlweise) Bild 2-105 Logikdiagramm der 3I -Stufe (abhängiger Überstromzeitschutz), Beispiel für IEC-Kennlinien Stromabhängige Überstromstufe mit logarithmisch inverser Kennlinie Die logarithmisch inverse Kennlinie unterscheidet sich von den anderen stromabhängigen Kennlinien haupt- sächlich dadurch, dass die Form der Kennlinie durch eine Reihe von Parametern beeinflussbar ist. Dabei können die Steilheit und eine Zeitverschiebung T 3I0Pmax verändert werden, die unmittelbar auf die Kennlinie wirken.
  • Seite 227 Funktionen 2.8 Erdkurzschlussschutz für geerdete Netze (wahlweise) Bild 2-106 Logikdiagramm der 3I -Stufe bei der logarithmisch inversen Kennlinie Nullspannungszeitschutz (U -invers) Der Nullspannungszeitschutz arbeitet nach einer spannungsabhängigen Auslösezeitkennlinie. Er kann anstel- le der Überstromzeitstufe mit stromabhängiger Verzögerung eingestellt werden. Die Spannungs-Zeit-Kennlinie kann in Spannungsrichtung um eine konstante Spannung (U0inv. minimal, gültig für t →...
  • Seite 228 Funktionen 2.8 Erdkurzschlussschutz für geerdete Netze (wahlweise) Bild 2-107 zeigt das Logikdiagramm. Die Auslösezeit richtet sich nach der Höhe der Nullspannung U . In ver- maschten geerdeten Netzen kann man davon ausgehen, dass die Nullspannung zur Erdkurzschlussstelle hin zunimmt; die inverse Kennlinie bewirkt, dass hier die kürzeste Kommandozeit auftritt und die übrigen Relais zurückfallen.
  • Seite 229 Funktionen 2.8 Erdkurzschlussschutz für geerdete Netze (wahlweise) Eine weitere Zeitstufe T unger.(U0inv) führt ohne Richtungsmessung und spannungsunabhängig zur Aus- lösung. Sie kann als ungerichtete Stufe über die gerichtete Stufe eingestellt werden. Voraussetzung für die Auslösung mit dieser Stufe ist jedoch, dass auch die Zeit der spannungsabhängigen Stufe (ohne Richtungsab- frage) abgelaufen ist.
  • Seite 230 Funktionen 2.8 Erdkurzschlussschutz für geerdete Netze (wahlweise) Bild 2-108 Nullleistungsschutz Bild 2-108 zeigt das Logikdiagramm. Die Auslösezeit richtet sich nach der Höhe der kompensierten Nullleis- tung S wie oben definiert. In vermaschten geerdeten Netzen kann man davon ausgehen, dass sowohl die Null- spannung als auch der Nullstrom zur Erdkurzschlussstelle hin zunehmen;...
  • Seite 231 Funktionen 2.8 Erdkurzschlussschutz für geerdete Netze (wahlweise) Bild 2-109 Phasenstromstabilisierung Einschaltstabilisierung Wenn das Gerät an einem Transformatorabzweig eingesetzt wird, ist beim Zuschalten des Transformators auch im Nullstrom mit hohem Einschaltstrom (Rush-Strom) zu rechnen, wenn der Transformatorsternpunkt geerdet ist. Der Einschaltstrom kann ein Vielfaches des Nennstromes betragen und zwischen einigen zehn Mil- lisekunden und einigen Minuten lang fließen.
  • Seite 232 Funktionen 2.8 Erdkurzschlussschutz für geerdete Netze (wahlweise) Die Richtungsbestimmung erfordert einen Mindeststrom 3I und eine Mindestverlagerungsspannung, die als 3U0> einstellbar ist. Bei zu kleiner Verlagerungsspannung ist eine Richtungsbestimmung nur möglich, wenn mit dem Transformatorsternpunktstrom gemessen werden kann und dieser einen Mindestwert entsprechend der Einstellung IY>...
  • Seite 233 Funktionen 2.8 Erdkurzschlussschutz für geerdete Netze (wahlweise) Richtungsbestimmung für Leitungen mit Serienkompensation Die Richtungsbestimmung/Richtungskennlinie des Erdfehlerschutzes basiert auf der Annahme einer überwie- gend induktiven Nullsystemimpedanz. Im Falle einer serienkompensierten Leitung gilt diese Annahme jedoch nicht mehr. Je nach Kompensationsgrad wird die Nullsystemimpedanz mehr oder weniger stark kapazitiv be- einflusst.
  • Seite 234 Funktionen 2.8 Erdkurzschlussschutz für geerdete Netze (wahlweise) Richtungsbestimmung mit kompensierter Nullsystemleistung Für die Richtungsbestimmung kann auch die Nullleistung verwendet werden. Dann ist das Vorzeichen der kompensierten Nullleistung maßgebend. Dies ist die oben unter „Nullleistung“ bereits erwähnte Komponente der Nullleistung S in Richtung eines einstellbaren Kompensationswinkels ϕ...
  • Seite 235 Funktionen 2.8 Erdkurzschlussschutz für geerdete Netze (wahlweise) Selektion der erdkurzschlussbehafteten Phase Da der Erdkurzschlussschutz mit den Größen des Nullsystems bzw. des Gegensystems arbeitet, ist eine un- mittelbare Bestimmung der kurzschlussbehafteten Phase nicht möglich. Um dennoch bei hochohmigen Erd- fehlern 1-polige Kurzunterbrechungen durchführen zu können, verfügt der Erdkurzschlussschutz über einen Phasenselektor.
  • Seite 236 Funktionen 2.8 Erdkurzschlussschutz für geerdete Netze (wahlweise) Bild 2-113 Logikdiagramm der einpoligen Auslösung mit Phasenselektor SIPROTEC, 7SD5, Handbuch C53000-G1100-C169-5, Ausgabedatum 02.2011...
  • Seite 237 Funktionen 2.8 Erdkurzschlussschutz für geerdete Netze (wahlweise) Blockierung Der Erdfehlerschutz kann vom Differentialschutz blockiert werden, um der selektiven Fehlerklärung durch den Differentialschutz Vorrang zu geben vor einer Auslösung durch den Erdfehlerschutz. Eine Anregung des Diffe- rentialschutzes bewirkt nur eine Blockierung der Auslöselogik des Erdfehlerschutzes. Bereits gestartete Ver- zögerungszeiten werden zurückgesetzt.
  • Seite 238 Funktionen 2.8 Erdkurzschlussschutz für geerdete Netze (wahlweise) Bild 2-114 Logikdiagramm der Blockierung während einer 1-poligen Kurzunterbrechung Arbeitet das Gerät mit einer externen Wiedereinschaltautomatik zusammen oder kann eine 1-polige Auslösung durch einen anderen (parallel arbeitenden) Schutz erfolgen, muss der Erdkurzschlussschutz während einer 1- poligen Abschaltung über Binäreingang blockiert werden.
  • Seite 239: Einstellhinweise

    Funktionen 2.8 Erdkurzschlussschutz für geerdete Netze (wahlweise) 2.8.2 Einstellhinweise Allgemeines Bei der Projektierung der Gerätefunktionen (Abschnitt 2.1.1, Adresse 131 EF KURZSCHLUSS) wurde festge- legt, welche Gruppe von Kennlinien zur Verfügung stehen sollen. Je nach Festlegung dort und je nach Bestell- variante sind im folgenden nur die Parameter zugänglich, die für die verfügbaren Kennlinien gelten.
  • Seite 240 Funktionen 2.8 Erdkurzschlussschutz für geerdete Netze (wahlweise) Mit den Parametern 3116, 3126, 3136 und 3157 kann festgelegt werden, welche der Stufen in der 1-poligen spannungslosen Pause blockiert werden soll. Wenn die entsprechende Stufe blockiert werden soll, bleibt die Einstellung Ja, anderenfalls stellen Sie Nein (unger.) ein. Hinweis Stufen des Erdkurzschlussschutzes, die in der 1-poligen Pause nicht blockiert werden sollen, werden auch bei eigenem 1-poligen Auskommando des Erdkurzschlussschutzes nicht blockiert.
  • Seite 241 Funktionen 2.8 Erdkurzschlussschutz für geerdete Netze (wahlweise) Die einzustellenden Zeitverzögerungen T 3I0>>> (Adresse 3112), T 3I0>> (Adresse 3122) und T 3I0> (Adresse 3132) ergeben sich aus dem für das Netz aufgestellten Staffelplan für Erdfehler. Bei der Wahl der Strom- und Zeiteinstellung ist auch zu beachten, ob eine Stufe richtungsabhängig arbeiten soll und ob Signalübertragung verwendet wird.
  • Seite 242 Funktionen 2.8 Erdkurzschlussschutz für geerdete Netze (wahlweise) Abhängige Stromstufe mit ANSI-Kennlinie Wurde die vierte Stufe als stromabhängige Stufe mit ANSI-Kennlinie konfiguriert (Adresse 131 EF KURZSCHLUSS = UMZ/AMZ ANSI), stellen Sie zunächst den Modus ein: Adresse 3140 MODUS 3I0P. Sie können die Stufe gerichtet vorwärts (normalerweise Richtung Leitung), rückwärts (normalerweise Rich- tung Sammelschiene) oder ungerichtet (in beide Richtungen) einstellen.
  • Seite 243 Funktionen 2.8 Erdkurzschlussschutz für geerdete Netze (wahlweise) Bei der Wahl der Strom- und Zeiteinstellung ist auch zu beachten, ob eine Stufe richtungsabhängig arbeiten soll und ob Signalübertragung verwendet wird. Siehe auch unten unter Randtitel „Richtungsbestimmung“ und „Signalübertragung mit Erdkurzschlussschutz“. Bild 2-115 Kennlinienparameter der logarithmisch inversen Kennlinie Abhängige Nullspannungsstufe mit inverser Kennlinie Wenn Sie die nullspannungsabhängige Stufe konfiguriert haben (Adresse 131 EF KURZSCHLUSS = U0...
  • Seite 244 Funktionen 2.8 Erdkurzschlussschutz für geerdete Netze (wahlweise) Bild 2-116 Kennlinienparameter der abhängigen Nullspannungsstufe — ohne Zusatzzeiten Nullleistungsstufe Falls Sie die 4. Stufe als Nullleistungsstufe konfiguriert haben (Adresse 131 EF KURZSCHLUSS = Sr invers), stellen Sie zunächst den Modus ein: Adresse 3140 MODUS 3I0P. Sie können die Stufe gerichtet vorwärts (normalerweise Richtung Leitung), rückwärts (normalerweise Richtung Sammelschiene) oder ungerichtet (in beide Richtungen) einstellen.
  • Seite 245 Funktionen 2.8 Erdkurzschlussschutz für geerdete Netze (wahlweise) längerer Verzögerung als ungerichtete Reservestufe. Die 3I >>>-Stufe könnte als zusätzliche höher eingestell- te Schnellstufe eingesetzt werden. Wird eine Stufe mit Signalübertragung gemäß Abschnitt 2.9 verwendet, kann sie beim Freigabeverfahren auch unverzögert wirken, beim Blockierverfahren genügt eine kurze Verzögerung in Höhe der Signalübertragungs- zeit plus einer Reserve von ca.
  • Seite 246 Funktionen 2.8 Erdkurzschlussschutz für geerdete Netze (wahlweise) Mess- und Bezugsgröße basieren (also alle außer Ri-BEST = Nullleistung), können Sie den Winkelbe- reich der Richtungsbestimmung mit den Einstellwinkeln ALPHA und BETA (Adressen 3162 und 3163) verän- dern. Diese Einstellung ist nur mittels DIGSI unter Weitere Parameter möglich. Da diese Größen unkritisch sind, kann die Voreinstellung beibehalten werden.
  • Seite 247 Funktionen 2.8 Erdkurzschlussschutz für geerdete Netze (wahlweise) Zum Schutz von Leitungen, bei denen die Nullimpedanz deutlich größer als die Nullimpedanz der Einspeisung in Bild 2-117), empfiehlt sich für den Parameter 3186 3U0< VORWAERTS folgende Einstel- ist (Z > Z lung: 3U0<...
  • Seite 248 Funktionen 2.8 Erdkurzschlussschutz für geerdete Netze (wahlweise) Um ein Fehlansprechen infolge transienter Überströme zu vermeiden, kann eine Verzögerung T SOTF (Adres- se 3173) eingestellt werden. Meistens kann die Voreinstellung 0 beibehalten werden. Bei langen Kabeln, bei denen mit hohen Einschaltstromstößen zu rechnen ist, kann aber eine kurze Verzögerung sinnvoll sein. Sie richtet sich danach, wie ausgeprägt und wie lange der transiente Vorgang ist und welche Stufen für die Schnel- lauslösung verwendet werden.
  • Seite 249: Parameterübersicht

    Funktionen 2.8 Erdkurzschlussschutz für geerdete Netze (wahlweise) 2.8.3 Parameterübersicht Adressen, an die ein „A“ angehängt ist, sind nur mittels DIGSI unter „Weitere Parameter“ änderbar. In der Tabelle sind marktabhängige Voreinstellungen angegeben. Die Spalte C (Konfiguration) gibt den Bezug zum jeweiligen sekundären Stromwandler-Nennstrom an. Adr.
  • Seite 250 Funktionen 2.8 Erdkurzschlussschutz für geerdete Netze (wahlweise) Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 3123 SIG.ZUS. 3I0>> Nein Nein Unverzögert mit Signalzu- satz oder Bin. 3124 SOTF 3I0>> Nein Nein Unverzögert bei Zuschal- tung auf Fehler 3125 RUSH 3I0>> Nein Nein Blockierung durch Ein- schaltrush 3126 BLK /1p 3I0>>...
  • Seite 251 Funktionen 2.8 Erdkurzschlussschutz für geerdete Netze (wahlweise) Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 3146 T 3I0Pmax 0.00 .. 30.00 s 5.80 s AMZ-Max.zeit (log. invers) T 3I0Pmax 3147 T 3I0Pverz 0.00 .. 30.00 s; ∞ 1.20 s Zusatzverzögerung T 3I0Pverz 3148 SIG.ZUS.
  • Seite 252 Funktionen 2.8 Erdkurzschlussschutz für geerdete Netze (wahlweise) Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 3167 3I2> 0.05 .. 1.00 A 0.05 A Minimaler Gegensystem- strom 3I2min 0.25 .. 5.00 A 0.25 A 3168 PHI KOMP 0 .. 360 ° 255 ° Kompensationswinkel für Nullleistung 3169 S VORWÄRTS...
  • Seite 253: Informationsübersicht

    Funktionen 2.8 Erdkurzschlussschutz für geerdete Netze (wahlweise) 2.8.4 Informationsübersicht Information Info-Art Erläuterung 1305 >EF>>> block >EF: 3I0>>>-Stufe blockieren 1307 >EF>> block >EF: 3I0>>-Stufe blockieren 1308 >EF> block >EF: 3I0>-Stufe blockieren 1309 >EFP block >EF: 3I0p-Stufe blockieren 1310 >EF AUS Frg. >EF: unverz.
  • Seite 254: Signalübertragungsverfahren Mit Erdkurzschlussschutz (Wahlweise)

    Funktionen 2.9 Signalübertragungsverfahren mit Erdkurzschlussschutz (wahlweise) Signalübertragungsverfahren mit Erdkurzschlussschutz (wahlweise) 2.9.1 Allgemeines Mit Hilfe der integrierten Vergleichslogik kann der gerichtete Erdkurzschlussschutz gemäß Abschnitt 2.8 zum Richtungsvergleichsschutz erweitert werden. Übertragungsverfahren Eine der Stufen, die gerichtet vorwärts wirken muss, wird für den Vergleich genutzt. Diese kann nur schnell auslösen, wenn ein Fehler auch am anderen Leitungsende in Vorwärtsrichtung erkannt wird.
  • Seite 255: Richtungsvergleichsverfahren

    Funktionen 2.9 Signalübertragungsverfahren mit Erdkurzschlussschutz (wahlweise) Ein- und Ausschalten Die Vergleichsfunktion kann ein- und ausgeschaltet werden, und zwar über Parameter 3201 SIGNALZUSATZ, über die Systemschnittstelle (sofern vorhanden) und über Binäreingaben (sofern rangiert). Die Schaltzustände werden intern gespeichert (siehe Bild 2-118) und gegen Hilfsspannungsausfall gesichert. Grundsätzlich kann nur von dort eingeschaltet werden, wo vorher ausgeschaltet wurde.
  • Seite 256 Funktionen 2.9 Signalübertragungsverfahren mit Erdkurzschlussschutz (wahlweise) Bild 2-119 Funktionsschema des Richtungsvergleichsverfahrens Ablauf Bild 2-120 zeigt das Logikdiagramm des Richtungsvergleichsverfahrens für ein Leitungsende. Der Richtungsvergleich funktioniert nur bei Fehlern in „Vorwärts“-Richtung. Deshalb muss die Überstromstufe, die mit Richtungsvergleich arbeiten soll, unbedingt auf vorwärts (RICH. 3I0...). eingestellt sein, siehe auch Abschnitt 2.8 unter Randtitel „Signalübertragung mit Erdkurzschlussschutz“.
  • Seite 257 Funktionen 2.9 Signalübertragungsverfahren mit Erdkurzschlussschutz (wahlweise) Bild 2-120 Logikdiagramm des Richtungsvergleichsverfahrens (ein Leitungsende) SIPROTEC, 7SD5, Handbuch C53000-G1100-C169-5, Ausgabedatum 02.2011...
  • Seite 258: Richtungsunblockverfahren

    Funktionen 2.9 Signalübertragungsverfahren mit Erdkurzschlussschutz (wahlweise) 2.9.3 Richtungsunblockverfahren Das folgende Verfahren eignet sich für konventionelle Übertragungsmedien. Prinzip Die Unblock-Methode ist ein Freigabeverfahren. Der Unterschied zum Richtungsvergleichsverfahren besteht darin, dass eine Auslösung auch dann möglich ist, wenn kein Freigabesignal vom Gegenende ankommt. Es wird daher vor allem für lange Leitungen verwendet, wenn das Signal über die zu schützende Leitung mittels TFH übertragen werden muss und die Dämpfung des Übertragungssignals an der Fehlerstelle so groß...
  • Seite 259 Funktionen 2.9 Signalübertragungsverfahren mit Erdkurzschlussschutz (wahlweise) Ablauf Bild 2-122 zeigt das Logikdiagramm des Unblockverfahrens für ein Leitungsende. Das Richtungsunblockverfahren funktioniert nur bei Fehlern in „Vorwärts“-Richtung. Deshalb muss die Über- stromstufe, die mit dem Unblockverfahren arbeiten soll, unbedingt auf vorwärts (RICH.3I0...) eingestellt sein, siehe auch Abschnitt 2.8 unter Randtitel „Signalübertragung mit Erdkurzschlussschutz“.
  • Seite 260 Funktionen 2.9 Signalübertragungsverfahren mit Erdkurzschlussschutz (wahlweise) Bild 2-122 Logikdiagramm des Unblockverfahrens (ein Leitungsende) SIPROTEC, 7SD5, Handbuch C53000-G1100-C169-5, Ausgabedatum 02.2011...
  • Seite 261 Funktionen 2.9 Signalübertragungsverfahren mit Erdkurzschlussschutz (wahlweise) Bild 2-123 Unblock-Logik SIPROTEC, 7SD5, Handbuch C53000-G1100-C169-5, Ausgabedatum 02.2011...
  • Seite 262: Richtungsblockierverfahren

    Funktionen 2.9 Signalübertragungsverfahren mit Erdkurzschlussschutz (wahlweise) 2.9.4 Richtungsblockierverfahren Das folgende Verfahren eignet sich für konventionelle Übertragungsmedien. Prinzip Beim Blockierverfahren wird der Übertragungsweg genutzt, um ein Blockiersignal von einem Leitungsende an das andere zu senden. Das Signal wird gesendet, sobald der Schutz einen Fehler in Rückwärtsrichtung er- kennt, wahlweise auch sofort nach Fehlereintritt (Sprungdetektor über gestrichelte Linie).
  • Seite 263 Funktionen 2.9 Signalübertragungsverfahren mit Erdkurzschlussschutz (wahlweise) Bild 2-125 Logikdiagramm des Blockierverfahrens (ein Leitungsende) SIPROTEC, 7SD5, Handbuch C53000-G1100-C169-5, Ausgabedatum 02.2011...
  • Seite 264: Transiente Blockierung

    Funktionen 2.9 Signalübertragungsverfahren mit Erdkurzschlussschutz (wahlweise) Sobald der Erdkurzschlussschutz einen Fehler in Rückwärtsrichtung erkannt hat, wird das Blockiersignal ge- sendet (z.B. „EF Senden“, Nr 1384). Das Sendesignal kann mittels Adresse 3203 verlängert werden. Bei einem Fehler in Vorwärtsrichtung wird das Blockiersignal gestoppt (z.B. „EF Stop“, Nr 1389). Ein besonders schnelles Blockieren wird erreicht, wenn man das Ausgangssignal des Sprungdetektors der Messgrößen zum Senden mitbenutzt.
  • Seite 265: Maßnahmen Bei Fehlender Oder Schwacher Erdstromspeisung

    Funktionen 2.9 Signalübertragungsverfahren mit Erdkurzschlussschutz (wahlweise) Bild 2-126 Transiente Blockierung 2.9.6 Maßnahmen bei fehlender oder schwacher Erdstromspeisung Bei Leitungen mit einseitiger Einspeisung oder Sternpunkterdung nur hinter einem Leitungsende kann vom nullstromfreien Leitungsende kein Freigabesignal gebildet werden, da dort keine Anregung erfolgt. Bei den Vergleichsverfahren mit Freigabesignal könnte ohne besondere Maßnahmen nicht einmal das Leitungsende mit starker Einspeisung in Schnellzeit auslösen, da vom Ende mit der schwachen Einspeisung kein Freigabe- signal übertragen wird.
  • Seite 266: Einstellhinweise

    Funktionen 2.9 Signalübertragungsverfahren mit Erdkurzschlussschutz (wahlweise) Bild 2-127 Entstehung des Signals Echofreigabe 2.9.7 Einstellhinweise Allgemeines Der Signalübertragungszusatz für Erdkurzschlussschutz ist nur wirksam, wenn er bei der Projektierung auf eines der möglichen Verfahren eingestellt wurde (Adresse 132). Abhängig von dieser Projektierung erscheinen hier nur die Parameter, die für das gewählte Verfahren von Belang sind.
  • Seite 267 Funktionen 2.9 Signalübertragungsverfahren mit Erdkurzschlussschutz (wahlweise) Bild 2-128 Mögliche Stromverteilung bei äußerem Erdkurzschluss Bei Leitungen mit drei Enden (Dreibein) ist weiter zu bedenken, dass sich der Erdkurzschlussstrom bei äußerem Erdfehler auf die Enden der Leitung ungleichmäßig verteilt. Der kritische Fall ist in Bild 2-129 darge- stellt.
  • Seite 268: Parameterübersicht

    Funktionen 2.9 Signalübertragungsverfahren mit Erdkurzschlussschutz (wahlweise) Transiente Blockierung Die Parameter T WARTE RÜCKW. und T TRANSBLOCK dienen der transienten Blockierung bei den Vergleichs- verfahren. Diese Einstellung ist nur mittels DIGSI unter Weitere Parameter möglich. Die Zeit T WARTE RÜCKW. (Adresse 3209) ist eine Wartezeit vor transienter Blockierung. Erst wenn die ge- richtete Stufe des Erdkurzschlussschutzes nach Anregung innerhalb dieser Zeit einen Fehler in Rückwärtsrich- tung erkannt hat, tritt die transiente Blockierung bei den Freigabeverfahren in Tätigkeit.
  • Seite 269: Informationsübersicht

    Funktionen 2.9 Signalübertragungsverfahren mit Erdkurzschlussschutz (wahlweise) Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 3207A T ALARM 0.00 .. 30.00 s 10.00 s Unblocking: Störerkennungszeit 3208 0.000 .. 30.000 s 0.000 s Freigabeverzögerung nach Anre- gung 3209A T WARTE RÜCKW. 0.00 .. 30.00 s; ∞ 0.04 s Trans.Block.: Wartezeit nach Rückw.Fehl.
  • Seite 270: Erdfehlerdifferentialschutz (Wahlweise)

    Funktionen 2.10 Erdfehlerdifferentialschutz (wahlweise) 2.10 Erdfehlerdifferentialschutz (wahlweise) Der Erdfehlerdifferentialschutz erfasst Erdkurzschlüsse in Transformatoren, bei denen der Sternpunkt geerdet ist, selektiv und mit hoher Empfindlichkeit. Auch bei Transformatoren mit Sternpunktbildner im Schutzbereich ist er einsetzbar. Voraussetzung ist, dass ein Stromwandler in der Sternpunktzuführung, also zwischen Stern- punkt und Erder, eingesetzt ist.
  • Seite 271: Funktionsbeschreibung

    Funktionen 2.10 Erdfehlerdifferentialschutz (wahlweise) 2.10.2 Funktionsbeschreibung Messprinzip Im Normalbetrieb fließt in der Sternpunktzuführung kein Strom I . Auch die Summe der Leiterströme 3I ist annähernd null. Bei einem Erdkurzschluss im Schutzbereich fließt auf jeden Fall ein Sternpunktstrom I ; je nach den Erdungs- verhältnissen des Netzes kann auch über die Leiterstromwandler ein Erdstrom auf die Fehlerstelle speisen (ge- strichelter Pfeil im Bild 2-132), der jedoch mehr oder weniger in Phase mit dem Sternpunktstrom ist.
  • Seite 272 Funktionen 2.10 Erdfehlerdifferentialschutz (wahlweise) Als Auslösegröße wirkt dabei nur der Strom 3I '. Dieser ist bei einem Erdkurzschluss im Schutzbereich stets vorhanden. Bild 2-134 Prinzip des Erdfehlerdifferentialschutzes Bei einem äußeren Erdkurzschluss fließt auch ein Nullstrom über die Leiterstromwandler. Dieser hat primär- seitig die gleiche Größe wie der Sternpunktstrom und ist in Gegenphase mit diesem.
  • Seite 273 Funktionen 2.10 Erdfehlerdifferentialschutz (wahlweise) Beim inneren Fehler ist also keine Stabilisierung vorhanden, da der Stabilisierungsanteil entweder null oder sogar negativ wird. Schon kleine Erdkurzschlussströme führen zur Auslösung. Beim äußeren Erdkurzschluss wird dagegen eine starke Stabilisierung wirksam. Das Bild 2-135 zeigt, dass die Stabilisierung bei äußerem Erdkurzschluss umso stärker ist, je größer der durch die Leiterstromwandler übertragene Nullstrom ist (Bereich "/3I ' negativ).
  • Seite 274 Funktionen 2.10 Erdfehlerdifferentialschutz (wahlweise) Bild 2-136 Zeigerdiagramm der Stabilisierungsgröße bei äußerem Fehler Die Stabilisierungsgröße kann durch einen Faktor k beeinflusst werden. Dieser Faktor steht in einer festen Be- ziehung zu einem Grenzwinkel ϕ Grenz Dieser Grenzwinkel gibt an, bei welcher Phasenverschiebung zwischen 3I "...
  • Seite 275 Funktionen 2.10 Erdfehlerdifferentialschutz (wahlweise) Der Auslösewert kann zusätzlich mit zunehmender Stromsumme erhöht werden. In diesem Fall wird der An- sprechwert mit der Summe der Beträge aller Ströme stabilisiert, d.h. mit „IStabEDS=“ Σ | I | = | I | + | I | + | I | + | I | (Bild 2-138).
  • Seite 276: Einstellhinweise

    Funktionen 2.10 Erdfehlerdifferentialschutz (wahlweise) 2.10.3 Einstellhinweise Allgemein Voraussetzung für die Funktion des Erdfehlerdifferentialschutzes ist, dass er bei der Konfiguration des Funkti- onsumfangs (Abschnitt 2.1.2) unter Adresse 141 ERD.DIFF auf vorhanden eingestellt wurde. Der Betrieb setzt voraus, dass die Adresse 143 TRAFO auf Ja eingestellt ist und die Adresse 220 I4-WANDLER auf Sternpunkt eingestellt ist.
  • Seite 277: Parameterübersicht

    Funktionen 2.10 Erdfehlerdifferentialschutz (wahlweise) 2.10.4 Parameterübersicht Adressen, an die ein „A“ angehängt ist, sind nur mittels DIGSI unter „Weitere Parameter“ änderbar. In der Tabelle sind marktabhängige Voreinstellungen angegeben. Die Spalte C (Konfiguration) gibt den Bezug zum jeweiligen sekundären Stromwandler-Nennstrom an. Adr.
  • Seite 278: Maßnahmen Bei Fehlender Oder Schwacher Einspeisung

    Funktionen 2.11 Maßnahmen bei fehlender oder schwacher Einspeisung 2.11 Maßnahmen bei fehlender oder schwacher Einspeisung In Fällen, wo an einem Leitungsende keine oder nur eine schwache Einspeisung besteht, regt bei einem Kurz- schluss der Distanzschutz dort nicht an. Bei Leitungen mit einseitiger Einspeisung ist eine Anregung durch den Distanzschutz nur am einspeisenden Ende möglich.
  • Seite 279 Funktionen 2.11 Maßnahmen bei fehlender oder schwacher Einspeisung Bild 2-140 Logikdiagramm der Echofunktion mit Signalübertragung SIPROTEC, 7SD5, Handbuch C53000-G1100-C169-5, Ausgabedatum 02.2011...
  • Seite 280: Klassische Auslösung

    Funktionen 2.11 Maßnahmen bei fehlender oder schwacher Einspeisung 2.11.2 Klassische Auslösung 2.11.2.1 Funktionsbeschreibung Übertragungsverfahren In Zusammenarbeit mit den Signalübertragungsverfahren mit Distanzschutz und/oder mit Erdkurzschluss- schutz kann auch in solchen Fällen eine schnelle Abschaltung an beiden Leitungsenden erreicht werden. Am stark einspeisenden Leitungsende kann der Distanzschutz bei Fehlern innerhalb der Zone Z1 stets schnell auslösen.
  • Seite 281 Funktionen 2.11 Maßnahmen bei fehlender oder schwacher Einspeisung Bild 2-141 Logikdiagramm der Auslösung bei schwacher Einspeisung Wenn Distanz- oder Erdfehlerschutz einen Übertragungskanal teilen (Adresse 2509 = Ja) und keine Blockierung bei Distanz- und Erdfehlerschutz anliegt, ist der Ausgang an diesem Gatter eine UND-Verknüpfung der Eingänge. SIPROTEC, 7SD5, Handbuch C53000-G1100-C169-5, Ausgabedatum 02.2011...
  • Seite 282: Einstellhinweise

    Funktionen 2.11 Maßnahmen bei fehlender oder schwacher Einspeisung 2.11.2.2 Einstellhinweise Allgemein Voraussetzung für alle Funktionen bei schwacher Einspeisung ist, dass sie bei der Festlegung des Funkti- onsumfangs unter Adresse 125 SCHWACHE EINSP. = vorhanden projektiert wurden. Mit dem Parameter SE MODUS (Adresse 2501) wird bestimmt, ob das Gerät bei einem Kurzschluss mit schwa- cher Einspeisung auslösen soll oder nicht.
  • Seite 283: Auslösung Nach Französischer Spezifikation

    Funktionen 2.11 Maßnahmen bei fehlender oder schwacher Einspeisung Die Echoimpulsdauer T IMPULS (Adresse 2503) kann an die Gegebenheiten der Übertragungsanlage ange- passt werden. Sie muss so lang sein, dass auch bei unterschiedlichen Eigenzeiten der Schutzgeräte an den Leitungsenden und der Übertragungsgeräte die Erkennung des Empfangssignals gewährleistet ist. Meist sind ca.
  • Seite 284 Funktionen 2.11 Maßnahmen bei fehlender oder schwacher Einspeisung Unverzögerte Auslösung Bild 2-142 Logikdiagramm für unverzögerte Auslösung SIPROTEC, 7SD5, Handbuch C53000-G1100-C169-5, Ausgabedatum 02.2011...
  • Seite 285 Funktionen 2.11 Maßnahmen bei fehlender oder schwacher Einspeisung Verzögerte Auslösung Bild 2-143 Logikdiagramm für verzögerte Auslösung SIPROTEC, 7SD5, Handbuch C53000-G1100-C169-5, Ausgabedatum 02.2011...
  • Seite 286: Einstellhinweise

    Funktionen 2.11 Maßnahmen bei fehlender oder schwacher Einspeisung 2.11.3.2 Einstellhinweise Phasenselektion Die Phasenselektion erfolgt über eine Unterspannungserkennung. Dabei wird keine absolute Spannungs- schwelle in Volt parametriert, sondern ein Faktor (Adresse 2510 Uphe< FAKTOR), der multipliziert mit der ge- messenen Leiter-Leiter-Spannung die Spannungsschwelle ergibt. Damit werden betriebsbedingte Abweichun- gen von der Nennspannung in der Unterspannungsschwelle berücksichtigt und laufend den aktuellen Gegebenheiten angepasst.
  • Seite 287 Funktionen 2.11 Maßnahmen bei fehlender oder schwacher Einspeisung Außerdem wirken auf die unverzögerte Logik die phasenselektiven Blockiersignale ASE block L..Damit werden Fehlanregungen insbesondere nach Abschalten des eigenen Leitungsendes verhindert. Unter der Adresse 2530 ASE unverz. wird die Stufe der unverzögerten Auslösung Aus- oder dauerhaft Eingeschaltet.
  • Seite 288: Tabellarische Übersichten Für Die Klassische Und Französische Auslösung

    Funktionen 2.11 Maßnahmen bei fehlender oder schwacher Einspeisung 2.11.4 Tabellarische Übersichten für die klassische und französische Auslösung 2.11.4.1 Parameterübersicht Adressen, an die ein „A“ angehängt ist, sind nur mittels DIGSI unter „Weitere Parameter“ änderbar. In der Tabelle sind marktabhängige Voreinstellungen angegeben. Die Spalte C (Konfiguration) gibt den Bezug zum jeweiligen sekundären Stromwandler-Nennstrom an.
  • Seite 289: Informationsübersicht

    Funktionen 2.11 Maßnahmen bei fehlender oder schwacher Einspeisung 2.11.4.2 Informationsübersicht Information Info-Art Erläuterung 4203 >ASE block >AUS bei schwacher Einsp. blockieren 4204 >ASE Verz.block >verzögerte ASE blockieren 4205 >ASE Emp. OK >AUS bei schwacher Einsp:Empfang OK 4206 >ASE Emp. >AUS bei schwacher Einsp:Empfangssignal 4221 ASE aus Aus bei schw.
  • Seite 290: Externe Örtliche Auslösung

    Funktionen 2.12 Externe örtliche Auslösung 2.12 Externe örtliche Auslösung Über einen Binäreingang kann ein beliebiges Signal von einer externen Schutz- oder Überwachungseinrich- tung in die Verarbeitung des 7SD5 eingekoppelt werden. Es kann verzögert, gemeldet und auf ein oder mehrere Ausgaberelais gegeben werden. 2.12.1 Funktionsbeschreibung Externe Auslösung des örtlichen Leistungsschalters...
  • Seite 291: Einstellhinweise

    Funktionen 2.12 Externe örtliche Auslösung 2.12.2 Einstellhinweise Allgemein Voraussetzung für die Verwendung der externen örtlichen Auslösung ist, dass bei der Konfiguration des Gerä- teumfangs (Abschnitt 2.1.1) unter Adresse 122 EXT.EINKOPPLUNG = vorhanden parametriert wurde. Sie kann außerdem in Adresse 2201 EXT.EINKOPPLUNG Ein- oder Ausgeschaltet werden. Für die externe örtliche Auslösung kann unter Adresse 2202 T AUSVERZ.
  • Seite 292: Übertragung Binärer Informationen Und Kommandos

    Funktionen 2.13 Übertragung binärer Informationen und Kommandos 2.13 Übertragung binärer Informationen und Kommandos 2.13.1 Funktionsbeschreibung 7SD5 erlaubt mittels der ohnehin für die Schutzaufgaben vorhandenen Kommunikationsverbindungen bis zu 28 beliebige binäre Informationen von einem Gerät zu den anderen zu übertragen. Vier davon werden wie die Schutzsignale mit hoher Priorität, also sehr schnell, übertragen und eignen sich daher besonders für die Über- tragung von anderen Schutzsignalen, die außerhalb des 7SD5 gebildet werden.
  • Seite 293: Informationsübersicht

    Funktionen 2.13 Übertragung binärer Informationen und Kommandos 2.13.2 Informationsübersicht Information Info-Art Erläuterung 3541 >Fernkommando 1 > Fernkommando 1 3542 >Fernkommando 2 > Fernkommando 2 3543 >Fernkommando 3 > Fernkommando 3 3544 >Fernkommando 4 > Fernkommando 4 3545 Fern-Kdo1 empf. Fernkommando empfangen 1 3546 Fern-Kdo2 empf.
  • Seite 294 Funktionen 2.13 Übertragung binärer Informationen und Kommandos Information Info-Art Erläuterung 3585 FernMel 13 empf Fernmeldung 13 empfangen 3586 FernMel 14 empf Fernmeldung 14 empfangen 3587 FernMel 15 empf Fernmeldung 15 empfangen 3588 FernMel 16 empf Fernmeldung 16 empfangen 3589 FernMel 17 empf Fernmeldung 17 empfangen 3590 FernMel 18 empf...
  • Seite 295: Hochstrom-Schnellabschaltung

    Funktionen 2.14 Hochstrom-Schnellabschaltung 2.14 Hochstrom-Schnellabschaltung 2.14.1 Funktionsbeschreibung Allgemeines Die Hochstrom-Schnellabschaltung soll beim Zuschalten eines Abzweigs auf einen stromstarken Kurzschluss unmittelbar und unverzögert wieder abschalten. Sie dient z.B. als schneller Schutz beim Zuschalten eines Ab- zweigs mit eingelegtem Erdungstrenner. Eine zweite Stufe arbeitet schnell und unverzögert, unabhängig von der Stellung der Leistungsschalter. I>>>-Stufe Die Anregung der I>>>-Stufe erfasst jeden Leiterstrom und vergleicht diesen mit dem Einstellwert I>>>...
  • Seite 296 Funktionen 2.14 Hochstrom-Schnellabschaltung Bild 2-146 Aktivierung der I>>>-Stufe I>>>>-Stufe Die I>>>>-Stufe löst unabhängig von der Stellung der Leistungsschalter aus. Auch hier werden die Ströme nu- merisch gefiltert und ab dem doppelten Einstellwert der Scheitelwert der Ströme erfasst. Bild 2-147 zeigt das Logikdiagramm im oberen Teil.
  • Seite 297: Einstellhinweise

    Funktionen 2.14 Hochstrom-Schnellabschaltung Bild 2-147 Logikdiagramm der Hochstrom-Schnellabschaltung 2.14.2 Einstellhinweise Allgemeines Voraussetzung für die Verwendung der Schnellabschalt-Funktion ist, dass bei der Konfiguration des Geräte- umfangs (Abschnitt 2.1.1) unter Adresse 124 SCHNELLABSCHALT = vorhanden parametriert wurde. Sie kann außerdem in Adresse 2401 SCHNELLABSCHALT Ein- oder Ausgeschaltet werden. I>>>-Stufe Die Höhe des Kurzschlussstromes, der zur Anregung der I>>>-Stufe führt, wird als I>>>...
  • Seite 298 Funktionen 2.14 Hochstrom-Schnellabschaltung I>>>>-Stufe Die I>>>>-Stufe (Adresse 2405) arbeitet unabhängig von der Stellung der Leistungsschalter. Da sie extrem schnell auslöst, muss sie so hoch eingestellt werden, dass sie auf durchfließenden Laststrom auf keinen Fall anregt. Sie ist also nur dann anzuwenden, wenn eine Stromstaffelung über das Schutzobjekt möglich ist, also z.B.
  • Seite 299: Parameterübersicht

    Funktionen 2.14 Hochstrom-Schnellabschaltung 2.14.3 Parameterübersicht Adressen, an die ein „A“ angehängt ist, sind nur mittels DIGSI unter „Weitere Parameter“ änderbar. In der Tabelle sind marktabhängige Voreinstellungen angegeben. Die Spalte C (Konfiguration) gibt den Bezug zum jeweiligen sekundären Stromwandler-Nennstrom an. Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung...
  • Seite 300: Wattmetrische Erdschlusserfassung

    Funktionen 2.15 Wattmetrische Erdschlusserfassung 2.15 Wattmetrische Erdschlusserfassung Die Erdschlusserfassung kann in Netzen, deren Sternpunkt nicht geerdet ist oder die mit Erdschlusslöschung (Petersenspule) arbeiten, eingesetzt werden. 2.15.1 Funktionsbeschreibung Allgemeines Einphasige Erdschlüsse werden vom Kurzschlussschutz nicht erkannt, da kein Kurzschlussstrom fließt. Da der Netzbetrieb durch einen Erdschluss nicht unmittelbar beeinträchtigt ist (das Spannungsdreieck bleibt erhalten, Bild 2-148), ist eine schnelle Abschaltung normalerweise auch nicht erwünscht.
  • Seite 301 Funktionen 2.15 Wattmetrische Erdschlusserfassung Empfindliche Erdschlussrichtungsbestimmung Die Richtung des Erdschlusses kann aus der Richtung des Erdschluss(rest)stromes, bezogen auf die Verlage- rungsspannung, ermittelt werden. Voraussetzung ist lediglich, dass der Wirk- bzw. Blindanteil des Stromes in ausreichender Größe an der Messstelle vorhanden ist. In Netzen mit isoliertem Sternpunkt fließt der Erdschlussstrom als kapazitiver Strom von den gesunden Leitun- gen über die Messstelle zur Erdschlussstelle.
  • Seite 302 Funktionen 2.15 Wattmetrische Erdschlusserfassung In Netzen mit isoliertem Sternpunkt gelten demnach die Kriterien • Erdschluss vorwärts, wenn Q > 0 und I > Einstellwert, • Erdschluss rückwärts, wenn Q < 0 und I > Einstellwert. In gelöschten Netzen (mit Erschlusskompensation) gelten die Kriterien •...
  • Seite 303: Einstellhinweise

    Funktionen 2.15 Wattmetrische Erdschlusserfassung Bild 2-151 Ortung von Erdschlüssen ausgehend von den Richtungsanzeigen im vermaschten Netz 2.15.2 Einstellhinweise Allgemeines Dieser Abschnitt gilt nur für Gerätevarianten mit Erdschlusserfassung und nur beim Einsatz dieser Varianten in Netzen mit isoliertem Sternpunkt oder mit Erdschlusslöschung. In anderen Fällen ist dieser Abschnitt ohne Belang.
  • Seite 304 Funktionen 2.15 Wattmetrische Erdschlusserfassung Spannungsstufen Die Verlagerungsspannung ist die Anregung der Erdschlusserfassung und wird in Adresse 3002 3U0> einge- stellt. Ist die Verlagerungsspannung U vom Spannungswandlersatz unmittelbar am vierten Messspannungsein- gang U des Gerätes angeschlossen und dies bei der Projektierung angegeben, benutzt das Gerät diese Span- nung, multipliziert mit dem Faktor Uph/Uen WDL (Adresse 211).
  • Seite 305 Funktionen 2.15 Wattmetrische Erdschlusserfassung Beispiel: Von einer 25-kV-Sammelschiene gehen 7 Kabel ab. Jeder Abgang hat einen Stromwandlersatz 300 A/1 A. Der Erdschlussstrom beträgt 2,5 A/km. Für die Kabel möge gelten: Kabel 1 3 km 7,5 A Kabel 2 5 km 12,5 A Kabel 3 2,6 km...
  • Seite 306: Parameterübersicht

    Funktionen 2.15 Wattmetrische Erdschlusserfassung Fehlwinkelkorrektur Der hohe Blindstromanteil im gelöschten Netz und der unvermeidliche Luftspalt des Kabelumbauwandlers machen häufig eine Korrektur des Winkelfehlers des Umbauwandlers notwendig. Dies ist in den Adressen 3010 bis 3013 möglich. Eingegeben wird für die tatsächlich angeschlossene Bürde der maximale Winkelfehler KABLUBW F1 (Adresse 3011) und der zugehörige Sekundärstrom KABLUBW I1 (Adresse 3010) sowie ein weiterer Arbeitspunkt KABLUBW F2/KABLUBW I2 (Adresse 3013 und 3012), ab dem sich der Winkelfehler nicht mehr nennenswert ändert (Bild 2-152).
  • Seite 307: Informationsübersicht

    Funktionen 2.15 Wattmetrische Erdschlusserfassung 2.15.4 Informationsübersicht Information Info-Art Erläuterung 1219 IEEw= Erdschluss-Strom IEEw= 1220 IEEb= Erdschluss-Strom IEEb= 1251 >EEF ein >Erdschlusserfassung einschalten 1252 >EEF aus >Erdschlusserfassung ausschalten 1253 >EEF block >Erdschlusserfassung blockieren 1260 EEF EABin Erdschlusserfass. Ein/Aus über Bin.eing. 1261 EEF aus Erdschlusserfassung ist ausgeschaltet 1262...
  • Seite 308: Überstromzeitschutz

    Funktionen 2.16 Überstromzeitschutz 2.16 Überstromzeitschutz Das Gerät 7SD5 verfügt über einen Überstromzeitschutz. Dieser kann wahlweise als Reserve-Überstromzeit- schutz oder als Not-Überstromzeitschutz verwendet werden. Beachten Sie, dass es sich hier außer den schon vorhandenen Hauptschutzfunktionen, wie Differential- und Distanzschutz, um eine weitere Schutzfunktion han- delt, die für noch größere Sicherheit sorgt.
  • Seite 309 Funktionen 2.16 Überstromzeitschutz Unabhängige Hochstromstufe I>> Jeder Leiterstrom wird nach numerischer Filterung mit dem Einstellwert Iph>> verglichen, der Erdstrom mit 3I0>>. Nach Ansprechen einer Stufe und Ablauf der zugehörigen Verzögerungszeiten T Iph>> bzw. T 3I0>> wird ein Auslösekommando abgegeben. Der Rückfallwert liegt etwa bei 7% unterhalb des Ansprech- wertes, jedoch mindestens 1,8% vom Nennstrom.
  • Seite 310 Funktionen 2.16 Überstromzeitschutz Bild 2-153 Logikdiagramm der I>>-Stufe Ausgangsmeldungen zu den Anregesignalen finden Sie in Tabelle 2-12 Ausgangsmeldungen zu den Auslösesignalen finden Sie in Tabelle 2-13 Unabhängige Überstromstufe I> Die Logik der Überstromstufen I> ist ebenso aufgebaut wie die I>>-Stufen. In allen Bezeichnungen ist lediglich Iph>>...
  • Seite 311 Funktionen 2.16 Überstromzeitschutz werden, die sich zu der stromabhängigen Zeit addiert. Die möglichen Kennlinien sind in den Technischen Daten angeführt. Das folgende Bild zeigt das Logikdiagramm. Dabei sind beispielhaft die Einstelladressen für die IEC-Kennlinien dargestellt. Bei den Einstellhinweisen (Abschnitt 2.16.3) wird auf die unterschiedlichen Einstelladressen näher eingegangen.
  • Seite 312 Funktionen 2.16 Überstromzeitschutz Weitere Stufe I>>> Eine weitere Überstromstufe I>>> verfügt über einen zusätzlichen Freigabeeingang (Bild 2-155). Sie ist daher z.B. auch als Notstufe geeignet. Der Freigabeeingang „>U/AMZ I>>> Frg“ kann dann mit der Ausgangs- meldung „Not-Betrieb“ belegt werden (entweder über binäre Aus- und Eingänge oder über die anwender- definierbaren Logikfunktionen CFC) und ist so automatisch in Betrieb, sobald der Differentialschutz wegen Störung der Kommunikation und der Distanzschutz wegen Messspannungsausfall nicht mehr wirksam sind.
  • Seite 313 Funktionen 2.16 Überstromzeitschutz Schnellabschaltung vor Wiedereinschaltung Wenn automatische Wiedereinschaltungen durchgeführt werden sollen, wünscht man meist eine schnelle Klärung des Fehlers vor Wiedereinschaltung. Über die Binäreingabe „>U/AMZ AUS Frg.“ kann ein Freiga- besignal von einer externen Wiedereinschaltautomatik eingekoppelt werden. Für die interne Wiedereinschalt- automatik erfolgt die Verknüpfung über eine zusätzliche CFC Logik, die typischerweise das Ausgangssignal 2889 „AWE Freig.
  • Seite 314 Funktionen 2.16 Überstromzeitschutz interne Meldung Bild Ausgangsmeldung I>>> Anr L1 2-155 I>>> Anr L2 2-155 „U/AMZ I>>> Anr“ 7201 I>>> Anr L3 2-155 I>>> Anr E 2-155 (alle Anregungen) „U/AMZ G-Anr“ 7161 Bei den Auslösesignalen (Tabelle 2-13) wird ebenfalls die Stufe ausgegeben, die zur Auslösung geführt hat. Wenn das Gerät mit der Möglichkeit der 1-poligen Auslösung ausgerüstet ist und diese wirksam ist, wird auch der Pol identifiziert (siehe auch Abschnitt 2.25.1„Auslöselogik des Gesamtgerätes“).
  • Seite 315: Einstellhinweise

    Funktionen 2.16 Überstromzeitschutz 2.16.3 Einstellhinweise Allgemeines Bei der Projektierung der Gerätefunktionen (Adresse 126) wurde festgelegt, welche Kennlinien zur Verfügung stehen sollen. Je nach Festlegung dort und je nach Bestellvariante sind im folgenden nur die Parameter zu- gänglich, die für die verfügbaren Kennlinien gelten. Arbeiten im Schutzgerät der Differential- und Distanzschutz parallel, wird der Notbetrieb erst dann aktiviert, wenn beide Schutzfunktionen unwirksam geworden sind.
  • Seite 316 Funktionen 2.16 Überstromzeitschutz Rechenbeispiel: 110 kV Freileitung 150 mm s (Länge) = 60 km = 0,19 Ω/km = 0,42 Ω/km Kurzschlussleistung am Leitungsanfang: = 2,5 GVA Stromwandler 600 A/5 A Daraus errechnen sich die Leitungsimpedanz Z und die Vorimpedanz Z /s = √0,19 + 0,42 Ω/km = 0,46 Ω/km...
  • Seite 317 Funktionen 2.16 Überstromzeitschutz Überstromstufen I >, 3I > beim UMZ-Schutz Für die Einstellung des Stromansprechwertes, Iph> (Adresse 2620), ist vor allem der maximal auftretende Be- triebsstrom maßgebend. Anregung durch Überlast muss ausgeschlossen sein, da das Gerät in dieser Betriebs- art mit entsprechend kurzen Kommandozeiten als Kurzschlussschutz, nicht als Überlastschutz arbeitet. Der Ansprechwert wird daher bei Leitungen etwa 10 %, bei Transformatoren und Motoren etwa 20 % oberhalb der maximal zu erwartenden (Über-) Last eingestellt.
  • Seite 318 Funktionen 2.16 Überstromzeitschutz SOTF I> (Adresse 2625) auf Ja. Sie sollten jedoch nicht eine empfindlich eingestellte Stufe für die Schnell- abschaltung wählen, da man beim Zuschalten auf einen Fehler mit einem satten Kurzschluss rechnen kann. Es muss vermieden werden, dass die gewählte Stufe beim Einschalten transient anspricht. Überstromstufen I , 3I beim AMZ-Schutz mit IEC-Kennlinien...
  • Seite 319 Funktionen 2.16 Überstromzeitschutz Überstromstufen I , 3I beim AMZ-Schutz mit ANSI-Kennlinien Bei den stromabhängigen Stufen können, abhängig von der Bestellvariante und der Projektierung (Adresse 126), verschiedene Kennlinien gewählt werden. Bei den ANSI-Kennlinien (Adresse 126 ÜBERSTROM = UMZ/AMZ ANSI) stehen unter Adresse 2661 KENNLINIE zur Verfügung: Inverse, Short inverse, Long inverse,...
  • Seite 320 Funktionen 2.16 Überstromzeitschutz Weitere Stufe I >>> Die I>>>-Stufe kann als zusätzliche unabhängige Überstromstufe verwendet werden, da sie unabhängig von den anderen Stufen arbeitet. In diesem Fall muss der Freigabeeingang „>U/AMZ I>>> Frg“ (Nr 7131) jedoch dauernd aktiviert werden (über einen binären Eingang oder CFC). Da die I>>>-Stufe über einen zusätzlichen Freigabeeingang verfügt, ist sie auch z.B.
  • Seite 321: Parameterübersicht

    Funktionen 2.16 Überstromzeitschutz 2.16.4 Parameterübersicht In der Tabelle sind marktabhängige Voreinstellungen angegeben. Die Spalte C (Konfiguration) gibt den Bezug zum jeweiligen sekundären Stromwandler-Nennstrom an. Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 2601 BETRIEBSART Betriebsart nur Notfunktion 2602 T SOTF 0.00 .. 30.00 s 0.00 s Verzögerungszeit bei Zu- schaltung...
  • Seite 322: Informationsübersicht

    Funktionen 2.16 Überstromzeitschutz Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 2642 T IP 0.05 .. 3.00 s; ∞ 0.50 s IP: AMZ-Zeit für IEC- Kennlinien T IP 2643 D IP 0.50 .. 15.00 ; ∞ 5.00 IP: AMZ-Zeit für ANSI- Kennlinien D IP 2646 T IPverz 0.00 ..
  • Seite 323 Funktionen 2.16 Überstromzeitschutz Information Info-Art Erläuterung 7161 U/AMZ G-Anr U/AMZ: Generalanregung 7162 U/AMZ Anr L1 U/AMZ: Anregung L1 7163 U/AMZ Anr L2 U/AMZ: Anregung L2 7164 U/AMZ Anr L3 U/AMZ: Anregung L3 7165 U/AMZ Anr E U/AMZ: Anregung Erde 7171 U/AMZ Anr nur E U/AMZ: Anregung nur Erde 7172...
  • Seite 324: Wiedereinschaltautomatik (Wahlweise)

    Funktionen 2.17 Wiedereinschaltautomatik (wahlweise) 2.17 Wiedereinschaltautomatik (wahlweise) Nach der Erfahrung erlöschen etwa 85 % der Lichtbogenkurzschlüsse auf Freileitungen nach der Abschaltung durch den Schutz selbsttätig. Die Leitung kann also wieder zugeschaltet werden. Die Wiedereinschaltung wird von einer Wiedereinschaltautomatik (WE) übernommen. Eine automatische Wiedereinschaltung ist nur bei Freileitungen zulässig, weil nur dort die Möglichkeit des selbsttätigen Verlöschens eines Kurzschlusslichtbogens besteht.
  • Seite 325 Funktionen 2.17 Wiedereinschaltautomatik (wahlweise) Bild 2-156 Ablaufdiagramm einer zweimaligen Wiedereinschaltung mit Wirkzeit (2. WE erfolgreich) Die integrierte Wiedereinschaltautomatik erlaubt bis zu 8 Wiedereinschaltversuche. Dabei können die ersten vier Unterbrechungszyklen mit unterschiedlichen Parametern (Wirk- und Pausenzeiten, 1-/3-polig) arbeiten. Ab dem fünften Zyklus gelten die Parameter des vierten Zyklus. Ein- und Ausschalten Die Wiedereinschaltautomatik kann ein- und ausgeschaltet werden, und zwar über Parameter 3401 AUTO-WE, über die Systemschnittstelle (sofern vorhanden) und über Binäreingaben (sofern rangiert).
  • Seite 326 Funktionen 2.17 Wiedereinschaltautomatik (wahlweise) Selektivität vor Wiedereinschaltung Damit die automatische Wiedereinschaltung erfolgreich sein kann, sollten Fehler auf der gesamten Freilei- tungsstrecke an allen Leitungsenden mit der gleichen – möglichst kurzen – Zeit abgeschaltet werden. Beim Differentialschutz ist dies in der Regel gegeben, da die streng selektive Abgrenzung des Schutzobjektes durch die Stromwandlersätze stets eine unverzögerte Auslösung erlaubt.
  • Seite 327 Funktionen 2.17 Wiedereinschaltautomatik (wahlweise) Gemischte Strecken Freileitung/Kabel Beim Distanzschutz können Sie die Distanzzonensignale dazu verwenden, im gewissen Rahmen zwischen Kabel- und Freileitungsfehlern auf gemischten Strecken zu unterscheiden. Über entsprechende Verschaltung mittels der anwenderprogrammierbaren Logikfunktionen (CFC) kann dann die Wiedereinschaltautomatik blo- ckiert werden, wenn ein Fehler im Kabelbereich vorliegt.
  • Seite 328 Funktionen 2.17 Wiedereinschaltautomatik (wahlweise) Beispiel 1: 3 Zyklen seien eingestellt. Für mindestens den ersten Zyklus sei der Anwurf erlaubt. Die Wirkzeiten seien eingestellt: • 1.WE: T WIRK = 0,2 s; • 2.WE: T WIRK = 0,8 s; • 3.WE: T WIRK = 1,2 s; Da vor Fehlereintritt die Wiedereinschaltung bereit ist, erfolgt die erste Auslösung auf einen Kurzschluss in Schnellzeit, also vor Ablauf irgendeiner Wirkzeit.
  • Seite 329 Funktionen 2.17 Wiedereinschaltautomatik (wahlweise) Die Sperrzeit T SPERRZEIT (Adresse 3403) beginnt mit jedem automatischen Wiedereinschaltkommando, einzige Ausnahme bildet der ASP-Modus, in dem die Sperrzeit durch den Einstellwert 0 s deaktiviert werden kann. Ist die Wiedereinschaltung erfolgreich, gehen nach Ablauf der Sperrzeit alle Funktionen der Wiederein- schaltautomatik wieder in Ruhestellung;...
  • Seite 330 Funktionen 2.17 Wiedereinschaltautomatik (wahlweise) Sind statt der individuellen Pole die Reihenschaltungen der Schließer und Öffner der Pole angeschlossen, gilt der Schalter als allpolig offen, wenn die Reihenschaltung der Öffner geschlossen ist (Binäreingabe „>LS1 Pos.Aus 3p“, Nr 411). Er gilt als allpolig geschlossen, wenn die Reihenschaltung der Schließer geschlossen ist (Binäreingabe „>LS1 Pos.Ein 3p“, Nr 410).
  • Seite 331 Funktionen 2.17 Wiedereinschaltautomatik (wahlweise) Sofern dann die Wiedereinschaltautomatik bereit ist, löst der Kurzschlussschutz bei 1-phasigen Fehlern inner- halb der für Wiedereinschaltung parametrierten Stufe(n) 1-polig aus. Bei den allgemeinen Einstellungen (Adresse 1156 AUS2polFEH, siehe auch Abschnitt 2.1.4.1) kann auch bestimmt werden, dass bei 2-phasigen erdfreien Fehlern 1-polig ausgelöst wird.
  • Seite 332 Funktionen 2.17 Wiedereinschaltautomatik (wahlweise) Mehrmalige Wiedereinschaltung Wenn ein Kurzschluss nach einem Wiedereinschaltversuch noch besteht, können noch weitere Wiederein- schaltversuche unternommen werden. Mit der in 7SD5 integrierten Wiedereinschaltautomatik sind bis zu 8 Wiedereinschaltversuche möglich. Die ersten vier Wiedereinschaltzyklen sind unabhängig voneinander. Jeder hat getrennte Wirk- und Pausen- zeiten, kann ein- oder 3-polig arbeiten und getrennt über Binäreingaben blockiert werden.
  • Seite 333 Funktionen 2.17 Wiedereinschaltautomatik (wahlweise) Kommt es aufgrund eines Folgefehlers zu einer Blockierung der Wiedereinschaltung, ohne dass der Schutz ein 3-poliges Auslösekommando abgibt (z.B. bei Folgefehlererkennung mit Anregung), kann das Gerät ein 3- poliges Auslösekommando abgeben, damit der Leistungsschalter nicht 1-polig offen bleibt (3-polige Mitnah- me).
  • Seite 334 Funktionen 2.17 Wiedereinschaltautomatik (wahlweise) Bei der adaptiven Pause entscheidet die Wiedereinschaltautomatik an den Leitungsenden II und III selbsttätig, ob und wann eine Wiedereinschaltung sinnvoll und zulässig ist und wann nicht. Kriterium ist die Leitungsspan- nung am Ende II und III. Wiedereinschaltung an den Enden II und III erfolgt also, sobald feststeht, dass die Leitung unter Spannung gesetzt worden ist.
  • Seite 335 Funktionen 2.17 Wiedereinschaltautomatik (wahlweise) Am sendenden Leitungsende wird die Übertragung des Einschaltkommandos so lange verzögert, dass nur dann ein Einschaltkommando gesendet wird, wenn die örtliche Wiedereinschaltung erfolgreich war. Das heißt, es wird nach Wiedereinschaltung noch eine mögliche örtliche Anregung abgewartet. Diese Verzögerung ver- hindert einerseits ein unnötiges Einschalten am Gegenende, verlängert aber auch die Zeit bis zur dortigen Wie- dereinschaltung.
  • Seite 336 Funktionen 2.17 Wiedereinschaltautomatik (wahlweise) Binärausgaben: 501 „Ger. Anregung“ Anregung Schutzgerät, allgemein (wenn vom externen Wiedereinschaltge- rät benötigt). 512 „Ger.AUS1polL1“ Auslösung Schutzgerät 1-polig Phase L1. 513 „Ger.AUS1polL2“ Auslösung Schutzgerät 1-polig Phase L2. 514 „Ger.AUS1polL3“ Auslösung Schutzgerät 1-polig Phase L3. 515 „Ger. AUS L123“ Auslösung Schutzgerät 3-polig, Um eine phasenzugeordnete Auslösemeldung zu erhalten, müssen die jeweils 1-poligen Auslösekommandos mit dem 3-poligen Auslösekommando zu einem Ausgang zusammengefasst werden.
  • Seite 337 Funktionen 2.17 Wiedereinschaltautomatik (wahlweise) Bild 2-162 Anschlussbeispiel mit externem Wiedereinschaltgerät für 3-polige Wiedereinschaltung Steuerung der internen Wiedereinschaltautomatik durch ein externes Schutzgerät Sofern der 7SD5 mit der internen Wiedereinschaltautomatik ausgerüstet ist, kann diese auch von einem exter- nen Schutzgerät gesteuert werden. Dies ist z.B. für Leitungsenden mit Schutzdopplung oder zusätzlichem Re- serveschutz sinnvoll, wenn ein zweiter Schutz für das gleiche Leitungsende eingesetzt ist und mit der im 7SD5 integrierten Wiedereinschaltautomatik zusammenarbeiten soll.
  • Seite 338 Funktionen 2.17 Wiedereinschaltautomatik (wahlweise) Um den externen Schutz 3-polig zu koppeln und ggf. seine beschleunigten Stufen vor Wiedereinschaltung frei- zugeben, eignen sich die Ausgabefunktionen: 2864 „AWE 1polig erl.“ interne Wiedereinschaltautomatik bereit für 1-poligen Unterbrechungszyk- lus, d.h. erlaubt 1-polige Auslösung (logische Inversion der 3-poligen Kopp- lung).
  • Seite 339 Funktionen 2.17 Wiedereinschaltautomatik (wahlweise) Bild 2-164 Anschlussbeispiel mit externem Schutzgerät für 3-polige Wiedereinschaltung; AWE-Betriebsart = Mit Auskommando Wird hingegen die interne Wiedereinschaltautomatik von der Anregung gesteuert (nur möglich bei 3-poliger Auslösung: 110 AUSLÖSUNG = nur dreipolig), müssen die phasengerechten Anregesignale vom externen Schutz angeschlossen werden, sofern eine Unterscheidung der Anregeart gewünscht wird.
  • Seite 340 Funktionen 2.17 Wiedereinschaltautomatik (wahlweise) 2 Schutzeinrichtungen mit 2 Wiedereinschaltautomatiken Sofern für einen Leitungsabzweig Schutzdopplung vorgesehen ist und jeder Schutz mit einer eigenen Wieder- einschaltautomatik arbeitet, sind gewisse Signalaustauschmöglichkeiten zwischen den beiden Kombinationen erforderlich. Das Anschlussbeispiel Bild 2-166 zeigt die notwendigen Querverbindungen. Wenn die Hilfskontakte des Leistungsschalters phasengerecht angeschlossen sind, ist eine 3-polige Kopplung bei Auslösung von mehr als einem Schalterpol durch das 7SD5 gewährleistet.
  • Seite 341 Funktionen 2.17 Wiedereinschaltautomatik (wahlweise) Bild 2-166 Anschlussbeispiel für 2 Schutzeinrichtungen mit 2 Wiedereinschaltautomatiken Binäreingänge Meldeausgang Kommando Für alle Schutzfunktionen, die mit WE arbeiten. SIPROTEC, 7SD5, Handbuch C53000-G1100-C169-5, Ausgabedatum 02.2011...
  • Seite 342 Funktionen 2.17 Wiedereinschaltautomatik (wahlweise) Bild 2-167 Anschlussbeispiel für 2 Schutzgeräte mit interner AWE und minimaler Querverdrahtung Bild 2-168 Einstellung der Software-Filterzeit SIPROTEC, 7SD5, Handbuch C53000-G1100-C169-5, Ausgabedatum 02.2011...
  • Seite 343: Einstellhinweise

    Funktionen 2.17 Wiedereinschaltautomatik (wahlweise) 2.17.2 Einstellhinweise Allgemeines Wird auf dem Abzweig, für den der Leitungsschutz 7SD5 eingesetzt wird, keine Wiedereinschaltung durchge- führt (z.B. bei Kabeln, Transformatoren), muss die Wiedereinschaltautomatik wegprojektiert werden (Adresse 133, siehe auch Abschnitt 2.1.1.3). Die Wiedereinschaltautomatik ist dann völlig unwirksam, d.h. es erfolgt im 7SD5 keine Bearbeitung der Wiedereinschaltautomatik.
  • Seite 344 Funktionen 2.17 Wiedereinschaltautomatik (wahlweise) Eine lange Sperrzeit ist zu wählen, wenn bei mehrfacher Wiedereinschaltung keine Möglichkeit der Leistungs- schalterüberwachung (siehe oben) besteht (z.B. wegen fehlender Hilfskontakte und LS-Bereit-Informationen). Dann muss die Sperrzeit länger als die Wiederbereitschaftszeit des Leistungsschalters sein. Die Blockierdauer bei Hand-Ein-Erkennung T BLK HANDEIN (Adresse 3404) muss das sichere Ein- und Aus- schalten des Leistungsschalters gewährleisten (0,5 s bis 1 s).
  • Seite 345 Funktionen 2.17 Wiedereinschaltautomatik (wahlweise) Wenn das Wiedereinschaltkommando an das andere Ende übertragen wird, können Sie diese Übertragung mittels Adresse 3410 T INTER-EIN verzögern. Diese Übertragung setzt voraus, dass das Gerät am Gege- nende mit adaptiver spannungsloser Pause arbeitet (Adresse 133 AUTO-WE = ASP am Gegenende). Anderen- falls ist dieser Parameter irrelevant.
  • Seite 346 Funktionen 2.17 Wiedereinschaltautomatik (wahlweise) Adaptive spannungslose Pause (ASP) Wenn mit adaptiver spannungsloser Pause gearbeitet wird, ist bereits im Vorfeld darauf zu achten, dass je Leitung ein Ende mit definierten Pausenzeiten arbeitet und über eine Einspeisung verfügt. Das andere (oder die anderen bei Mehrbeinleitungen) kann mit adaptiver spannungsloser Pause arbeiten. Wesentliche Voraus- setzung ist auch, dass die Spannungswandler leitungsseitig installiert sind.
  • Seite 347 Funktionen 2.17 Wiedereinschaltautomatik (wahlweise) Wenn es im Netz während einer 3-poligen Unterbrechung zu Stabilitätsproblemen kommen kann, sollten Sie Adresse 3437 ASP: Syn-Check auf Ja stellen. In diesem Fall wird vor der Wiedereinschaltung nach 3-poliger Abschaltung zunächst geprüft, ob die Spannungen von Abzweig und Sammelschiene hinreichend synchron sind.
  • Seite 348 Funktionen 2.17 Wiedereinschaltautomatik (wahlweise) Die Pausenzeit nach 1-poliger Abschaltung (falls eingestellt) 1.WE: TP AUS1Po (Adresse 3456) soll lang genug sein, dass der Kurzschlusslichtbogen verloschen und die ihn umgebende Luft entionisiert ist, damit die Wiedereinschaltung Erfolg verspricht. Wegen der Umladung der Leiterkapazitäten ist diese Zeit umso länger, je länger die Leitung ist.
  • Seite 349 Funktionen 2.17 Wiedereinschaltautomatik (wahlweise) 2. bis 4. Wiedereinschaltzyklus Wenn bei der Konfiguration des Funktionsumfangs mehrere Zyklen eingestellt worden sind, können Sie für den 2. bis 4. Zyklus individuelle Wiedereinschaltparameter einstellen. Die Möglichkeiten sind die gleichen wie für den 1. Zyklus. Je nach Konfiguration der Schutzfunktionen ist auch hier nur ein Teil der folgenden Parameter verfügbar.
  • Seite 350 Funktionen 2.17 Wiedereinschaltautomatik (wahlweise) Hinweise zur Informationsübersicht Die wichtigsten Informationen der Wiedereinschaltautomatik werden kurz erläutert, soweit sie nicht durch die Erläuterungen der nachfolgenden Listen erklärt oder im vorausgehenden Text ausführlich beschrieben sind. „>1.AWE blk“ (Nr 2742) bis „>4.-n.AWE blk“ (Nr 2745) Der entsprechende Unterbrechungszyklus wird blockiert.
  • Seite 351: Parameterübersicht

    Funktionen 2.17 Wiedereinschaltautomatik (wahlweise) 2.17.3 Parameterübersicht Adressen, an die ein „A“ angehängt ist, sind nur mittels DIGSI unter „Weitere Parameter“ änderbar. Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 3401 AUTO-WE Automatische Wiedereinschal- tung 3402 LS? VOR ANWURF Nein LS-Bereitschaft vor dem Anwurf Nein prüfen? 3403...
  • Seite 352 Funktionen 2.17 Wiedereinschaltautomatik (wahlweise) Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 3435 ASP erlaubt 1p. Nein Einpolige Auslösung erlaubt ? Nein 3436 ASP LS? vor WE Nein LS-Bereitschaft vor WE prüfen Nein 3437 ASP: Syn-Check Nein Synchrocheck nach 3-poliger Nein Pause 3438 T U STABIL 0.10 ..
  • Seite 353 Funktionen 2.17 Wiedereinschaltautomatik (wahlweise) Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 3471 2.WE: Syn-Check Nein Synchrocheck nach 3-poliger Nein Pause 3472 3.WE: ANWURF Nein Anwurf mit diesem Zyklus erlaubt Nein 3473 3.WE: T WIRK 0.01 .. 300.00 s; ∞ 0.20 s Wirkzeit 3475 3.WE: TP ANR1Ph 0.01 ..
  • Seite 354: Informationsübersicht

    Funktionen 2.17 Wiedereinschaltautomatik (wahlweise) 2.17.4 Informationsübersicht Information Info-Art Erläuterung AWE E/A AWE Ein/Aus (Systemschnittstelle) 2701 >AWE ein >AWE einschalten 2702 >AWE aus >AWE ausschalten 2703 >AWE blk >AWE blockieren 2711 >G-Anr für AWE >AWE: Generalanregung für Anwurf von ext 2712 >Aus L1 f.
  • Seite 355 Funktionen 2.17 Wiedereinschaltautomatik (wahlweise) Information Info-Art Erläuterung 2842 AWE T2ph.Pause AWE: 2phasige Pausenzeit läuft 2843 AWE T3ph.Pause AWE: 3phasige Pausenzeit läuft 2844 AWE 1.Zyklus AWE: 1. Zyklus läuft 2845 AWE 2.Zyklus AWE: 2. Zyklus läuft 2846 AWE 3.Zyklus AWE: 3. Zyklus läuft 2847 AWE >3.Zyklus AWE: Zyklus >...
  • Seite 356: Synchron- Und Einschaltkontrolle (Wahlweise)

    Funktionen 2.18 Synchron- und Einschaltkontrolle (wahlweise) 2.18 Synchron- und Einschaltkontrolle (wahlweise) Die Synchronkontrolle prüft beim Zuschalten eines Abzweigs an eine Sammelschiene, ob die Einschaltung ohne Gefahr für die Stabilität des Netzes zulässig ist. Hierzu wird die Spannung des zuzuschaltenden Abzweigs mit der der Sammelschiene auf Übereinstimmung bezüglich Betrag, Phasenlage und Frequenz in bestimmten Grenzen überprüft.
  • Seite 357 Funktionen 2.18 Synchron- und Einschaltkontrolle (wahlweise) Bild 2-170 Synchronkontrolle über Transformator – Beispiel Die Synchronkontroll-Funktion des 7SD5 arbeitet in der Regel mit der integrierten Wiedereinschaltautomatik, der Hand-Ein-Funktion und der Steuerfunktion zusammen. Es ist jedoch auch möglich, mit einer externen Wie- dereinschaltautomatik zu arbeiten.
  • Seite 358 Funktionen 2.18 Synchron- und Einschaltkontrolle (wahlweise) • Messanforderung von der Hand-EIN-Erkennung. Die Hand-EIN-Erkennung der zentralen Funktionssteue- rung (Abschnitt 2.25.1) gibt eine Messanforderung, sofern dies bei den Anlagendaten 2 (Abschnitt 2.1.4.1, Adresse 1151) eingestellt wurde. Voraussetzung ist, dass das Gerät über den Binäreingang „>Hand-EIN“ (Nr 356) über die Hand-Einschaltung informiert ist.
  • Seite 359 Funktionen 2.18 Synchron- und Einschaltkontrolle (wahlweise) SIPROTEC, 7SD5, Handbuch C53000-G1100-C169-5, Ausgabedatum 02.2011...
  • Seite 360 Funktionen 2.18 Synchron- und Einschaltkontrolle (wahlweise) Bild 2-171 Synchrocheck-Logik Betriebsarten Für die Einschaltkontrolle bei automatischer Wiedereinschaltung sind folgende Betriebsarten wählbar: AW SYNCHRON Freigabe bei Synchronismus, d.h. wenn die für den Synchronismus maßge- benden Kenndaten AW Udiff, AW Fdiff, AW PHIdiff innerhalb der durch Einstellung gegebenen Grenzen sind.
  • Seite 361 Funktionen 2.18 Synchron- und Einschaltkontrolle (wahlweise) Für die Einschaltkontrolle bei Handeinschaltung sind folgende Betriebsarten wählbar: HE-SYNCHRON Freigabe bei Synchronismus, d.h. wenn die für den Synchronismus maßge- benden Kenndaten HE-Udiff, HE-Fdiff, HE-PHIdiff innerhalb der durch Einstellung gegebenen Grenzen sind. HE SYN Us1<Us2> Freigabe bei spannungsloser Messstelle Usy1<...
  • Seite 362: Einstellhinweise

    Funktionen 2.18 Synchron- und Einschaltkontrolle (wahlweise) Wenn kontrolliert werden soll, dass diese Bedingungen für eine bestimmte Mindestzeit eingehalten werden, können Sie eine solche Mindestzeit als T FREIVERZ einstellen. Außerdem kann die Prüfung der Synchronbe- dingungen auf eine maximale Überwachungszeit T SYNUEW begrenzt werden. Das bedeutet, dass die Bedin- gungen innerhalb von T SYNUEW erfüllt sein müssen, und zwar für die Dauer von T FREIVERZ.
  • Seite 363 Funktionen 2.18 Synchron- und Einschaltkontrolle (wahlweise) WARNUNG Schalten bei asynchronen Netzbedingungen! Für das Schalten bei asynchronen Netzbedingungen ist es unumgänglich, dass die Eigenzeit des Leistungs- schalters beim Einschalten in den Anlagendaten 1 (Adresse 239) richtig eingestellt ist. Anderenfalls könnten Fehlsynchronisationen hervorgerufen werden. Allgemeines Die Synchronkontrolle kann nur arbeiten, wenn sie bei der Projektierung des Geräteumfangs (Adresse 135) als vorhanden und der Parameter U4-WANDLER (Adresse 210) auf Usy2-Wandler eingestellt wurde.
  • Seite 364 Funktionen 2.18 Synchron- und Einschaltkontrolle (wahlweise) Synchronbedingungen für automatische Wiedereinschaltung Adressen 3510 bis 3519 sind für die Kontrollbedingungen bei automatischer Wiedereinschaltung des Leis- tungsschalters maßgebend. Bei den Einstellungen für die interne Wiedereinschaltautomatik in Abschnitt 2.17.2 wurde für jeden Zyklus gewählt, ob eine Synchronkontrolle bei diesem überhaupt durchgeführt werden soll. Mit der Adresse 3510 AW ZUSCHALTUNG bestimmen Sie, ob Schalten unter asynchronen Netzbedingungen bei automatischer Wiedereinschaltung erlaubt ist.
  • Seite 365 Funktionen 2.18 Synchron- und Einschaltkontrolle (wahlweise) Auswahl stehen die Schaltmittel, die für die integrierte Steuerung möglich sind. Wählen Sie den Leistungs- schalter aus, der mit Synchronkontrolle geschaltet werden soll, in der Regel also den, welcher auch bei Hand- Einschaltung und ggf. bei Automatik-Einschaltung betätigt wird. Wenn Sie Schaltgerät = kein einstellen, wird bei einem EIN-Befehl über die integrierte Steuerung ohne Synchronkontrolle eingeschaltet.
  • Seite 366: Parameterübersicht

    Funktionen 2.18 Synchron- und Einschaltkontrolle (wahlweise) Hinweise zur Informationsübersicht Die wichtigsten Informationen des Gerätes werden kurz erläutert, soweit sie nicht durch die Erläuterungen der nachfolgenden Listen erklärt oder im vorausgehenden Text ausführlich beschrieben sind. „>Sync. Mess. HE“ (Nr 2905) Binäreingabe, die einen direkten Anwurf des Synchrochecks mit den Einstellparametern für Handeinschaltung ermöglicht.
  • Seite 367 Funktionen 2.18 Synchron- und Einschaltkontrolle (wahlweise) Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 3513 AW PHIdiff 2 .. 80 ° 10 ° Zulässige Winkeldifferenz 3515A AW SYNCHRON AWE Zuschalt. bei Usy2>, Usy1> Nein u. Synchr 3516 AW SYN Us1<Us2> Nein AWE: Zuschaltung bei Usy1< und Nein Usy2>...
  • Seite 368: Informationsübersicht

    Funktionen 2.18 Synchron- und Einschaltkontrolle (wahlweise) 2.18.4 Informationsübersicht Information Info-Art Erläuterung 2901 >Sync. ein >Synchronkontrolle einschalten 2902 >Sync. aus >Synchronkontrolle ausschalten 2903 >Sync. block >Synchronkontrolle blockieren 2905 >Sync. Mess. HE >Sync. Messanforderung für Hand-Ein 2906 >Sync. Mess.AWE >Sync. Messanforderung für AWE 2907 >Sync.
  • Seite 369: Spannungsschutz (Wahlweise)

    Funktionen 2.19 Spannungsschutz (wahlweise) 2.19 Spannungsschutz (wahlweise) Der Spannungsschutz hat die Aufgabe, elektrische Betriebsmittel sowohl vor einem Spannungsrückgang als auch vor einer Spannungssteigerung zu schützen. Beide Betriebszustände sind unerwünscht und führen z.B. zu Stabilitätsproblemen bei Unterspannung oder zu Isolationsproblemen bei Überspannung. Der Überspannungsschutz im 7SD5 erfasst die Phasenspannungen U und U , die verketteten...
  • Seite 370 Funktionen 2.19 Spannungsschutz (wahlweise) Bild 2-172 Logikdiagramm des Überspannungsschutzes für Phasenspannung Überspannung Phase-Phase Der Überspannungsschutz Phase-Phase arbeitet ebenso wie Phase-Erde, nur dass hier die verketteten Span- nungen erfasst werden. Entsprechend werden auch die verketteten Spannungen gemeldet, die eine der Stu- fengrenzwerte Uphph>...
  • Seite 371 Funktionen 2.19 Spannungsschutz (wahlweise) Überspannung Mitsystem U Das Gerät berechnet das Mitsystem der Spannungen nach der Definitionsgleichung ·(U + a·U ·U j120° mit a = e Die resultierende Mitsystemspannung wird den beiden Grenzwertstufen U1> (Adresse 3732) und U1>> (Adresse 3734) zugeführt (siehe Bild 2-173). Zusammen mit den zugeordneten Verzögerungszeiten T U1> (Adresse 3733) und T U1>>...
  • Seite 372 Funktionen 2.19 Spannungsschutz (wahlweise) Überspannung U mit einstellbarer Kompoundierung Der Überspannungsschutz für das Mitsystem kann wahlweise mit Kompoundierung arbeiten. Diese berechnet das Mitsystem der Spannung am anderen Leitungsende. Diese Möglichkeit ist also besonders geeignet für das Erkennen einer stationären Spannungserhöhung, die auf langen, leerlaufenden oder schwach belasteten Übertragungsleitungen durch den Kapazitätsbelag entsteht (Ferranti-Effekt).
  • Seite 373 Funktionen 2.19 Spannungsschutz (wahlweise) Überspannung Gegensystem U Das Gerät berechnet das Gegensystem der Spannungen nach der Definitionsgleichung ·(U ·U + a·U j120° mit a = e Die resultierende Gegensystemspannung wird den beiden Grenzwertstufen U2> (Adresse 3742) und U2>> (Adresse 3744) zugeführt. Die Logik ist in Bild 2-175 gezeigt. Zusammen mit den zugeordneten Verzögerungs- zeiten T U2>...
  • Seite 374 Funktionen 2.19 Spannungsschutz (wahlweise) Überspannung Nullsystem 3U Bild 2-176 zeigt das Logikdiagramm der Nullspannungsstufe. Von der Messspannung wird numerisch die Grundschwingung herausgefiltert, so dass Oberschwingungen oder transiente Spannungsspitzen weitgehend unschädlich bleiben. wird den beiden Grenzwertstufen 3U0> (Adresse 3722) und 3U0>> (Adresse Die dreifache Nullspannung 3·U 3724) zugeführt.
  • Seite 375 Funktionen 2.19 Spannungsschutz (wahlweise) Bild 2-176 Logikdiagramm Überspannungsschutz für Nullspannung Beliebige Einphasenspannung Da die Nullspannungsstufen getrennt und unabhängig von den anderen Überspannungsschutzfunktionen ar- beiten, können sie auch für eine beliebige andere einphasige Spannung verwendet werden. Dies setzt voraus, dass der vierte Spannungseingang U des Gerätes entsprechend zugeordnet ist (siehe auch unter Abschnitt 2.1.2 „Spannungsanschluss“).
  • Seite 376: Unterspannungsschutz

    Funktionen 2.19 Spannungsschutz (wahlweise) 2.19.2 Unterspannungsschutz Unterspannung Phase-Erde Bild 2-177 zeigt das Logikdiagramm der Phasenspannungsstufen. Von jeder der drei Messspannungen wird numerisch die Grundschwingung herausgefiltert, so dass Oberschwingungen oder transiente Spannungsein- brüche weitgehend unschädlich bleiben. Die Spannungen werden je zwei Grenzwertstufen Uph< (Adresse 3752) und Uph<<...
  • Seite 377 Funktionen 2.19 Spannungsschutz (wahlweise) Bild 2-177 Logikdiagramm des Unterspannungsschutzes für Phasenspannungen SIPROTEC, 7SD5, Handbuch C53000-G1100-C169-5, Ausgabedatum 02.2011...
  • Seite 378 Funktionen 2.19 Spannungsschutz (wahlweise) Unterspannung Phase-Phase Der Unterspannungsschutz Phase-Phase arbeitet im Prinzip wie Phase-Erde, nur dass hier die verketteten Spannungen erfasst werden. Entsprechend werden bei Ansprechen einer Unterspannungsstufe beide beteilig- ten Phasen gemeldet, wenn eine der Stufengrenzwerte Uphph< (Adresse 3762) oder Uphph<< (Adresse 3764) unterschritten worden ist.
  • Seite 379 Funktionen 2.19 Spannungsschutz (wahlweise) Bild 2-178 Logikdiagramm des Unterspannungsschutzes für das Spannungsmitsystem Auch während einer einpoligen spannungslosen Pause vor automatischer Wiedereinschaltung werden die Stufen des Unterspannungsschutzes für das Mitsystem automatisch blockiert, damit sie nicht auf die vermin- derte Mitsystemspannung durch die abgeschaltete Phase ansprechen, falls die Spannungswandler abgangs- seitig angeordnet sind.
  • Seite 380: Einstellhinweise

    Funktionen 2.19 Spannungsschutz (wahlweise) 2.19.3 Einstellhinweise Allgemeines Der Spannungsschutz kann nur arbeiten, wenn er bei der Projektierung des Geräteumfangs (Adresse 137) als vorhanden geschaltet wurde. Kompoundierung ist nur dann verfügbar, wenn (Adresse 137) auf vorh. m. Komp. eingestellt ist. Die Über- und Unterspannungsstufen können die Leiter-Erde-Spannungen oder die Leiter-Leiter-Spannungen oder das symmetrische Mitsystem der Spannungen erfassen;...
  • Seite 381 Funktionen 2.19 Spannungsschutz (wahlweise) Überspannung Mitsystem U Auch die Mitsystemspannungsstufen können Sie anstelle der bisher genannten Überspannungsstufen oder zu- sätzlich verwenden. Entsprechend stellen Sie Adresse 3731 U1>(>) auf Ein, Aus, Nur Meldung oder U>Meld.U>>Ausl.. Eine Erhöhung des Mitsystems entspricht bei symmetrischen Spannungen einer UND-Verknüpfung der Span- nungen.
  • Seite 382 Funktionen 2.19 Spannungsschutz (wahlweise) Überspannung Nullsystem Die Nullspannungsstufen können unter Adresse 3721 3U0>(>) oder Ux Ein- oder Ausgeschaltet werden. Außerdem können sie auf Nur Meldung gesetzt werden; d.h. diese Stufen arbeiten und geben auch Meldun- gen ab, es wird aber kein Auslösekommando erzeugt. Wenn Sie dennoch ein Auslösekommando der 2. Stufe wünschen, muss die Einstellung U>Meld.U>>Ausl.
  • Seite 383 Funktionen 2.19 Spannungsschutz (wahlweise) Unterspannung Phase-Erde Die Phasenspannungsstufen können unter Adresse 3751 Uph<(<) Ein- oder Ausgeschaltet werden. Außer- dem können Sie Nur Meldung einstellen; d.h. diese Stufen arbeiten und geben auch Meldungen ab, es wird aber kein Auslösekommando erzeugt. Zusätzlich zur Meldung können Sie mit der Einstellung U<Meld.U<<Ausl.
  • Seite 384: Parameterübersicht

    Funktionen 2.19 Spannungsschutz (wahlweise) Beachten Sie, dass das Mitsystem gemäß seiner Definitionsgleichung U ·|U + a·U ·U | berechnet wird. Bei symmetrischen Spannungen entspricht es also der Leiter-Erde-Spannung. Das Rückfallverhältnis U1<(<) RÜCK kann unter Adresse 3779 verändert werden. Diese Einstellung ist nur mittels DIGSI unter Weitere Parameter möglich.
  • Seite 385 Funktionen 2.19 Spannungsschutz (wahlweise) Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 3728A 3U0>(>) Stabil. 3U0>(>): Stabilisierung der 3U0- Messung 3729A 3U0>(>) RÜCK 0.30 .. 0.99 0.95 3U0>(>): Rückfallverhältnis (oder 3731 U1>(>) Betriebsart Mitsystem-Übersp.- Nur Meldung schutz U>Meld.U>>Ausl. 3732 U1> 2.0 .. 220.0 V; ∞ 150.0 V U1>: Ansprechwert 3733...
  • Seite 386: Informationsübersicht

    Funktionen 2.19 Spannungsschutz (wahlweise) Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 3765 T Uphph<< 0.00 .. 100.00 s; ∞ 1.00 s Uphph<<: Zeitverzögerung 3768 STROMKRIT PHPH Uphph<(<): Stromkriterium 3769A Uphph<(<) RÜCK 1.01 .. 1.20 1.05 Uphph<(<): Rückfallverhältnis 3771 U1<(<) Betriebsart Mitsystem-Untersp.- Nur Meldung schutz U<Meld.U<<Ausl.
  • Seite 387 Funktionen 2.19 Spannungsschutz (wahlweise) Information Info-Art Erläuterung 10231 U</> wirksam Über-/Untersp.-schutz wirksam 10240 Uph> Anr Uph>: Anregung 10241 Uph>> Anr Uph>>: Anregung 10242 Uph>(>) Anr L1 Uph>(>): Anregung Phase L1 10243 Uph>(>) Anr L2 Uph>(>): Anregung Phase L2 10244 Uph>(>) Anr L3 Uph>(>): Anregung Phase L3 10245 T Uph>...
  • Seite 388 Funktionen 2.19 Spannungsschutz (wahlweise) Information Info-Art Erläuterung 10302 T U1< Ablauf U1<: Zeit T U1< abgelaufen 10303 T U1<< Ablauf U1<<: Zeit T U1<< abgelaufen 10304 U1<(<) AUS U1<(<): Auslösung 10310 Uph< Anr Uph<: Anregung 10311 Uph<< Anr Uph<<: Anregung 10312 Uph<(<) AnrL1 Uph<(<): Anregung Phase L1...
  • Seite 389: Frequenzschutz (Wahlweise)

    Funktionen 2.20 Frequenzschutz (wahlweise) 2.20 Frequenzschutz (wahlweise) Der Frequenzschutz hat die Aufgabe, Über- oder Unterfrequenzen im Netz oder an elektrischen Maschinen zu erkennen. Liegt die Frequenz außerhalb des zulässigen Bereichs, werden entsprechende Schalthandlungen veranlasst, wie z.B. das Abwerfen von Last oder das Trennen des Generators vom Netz. Unterfrequenz entsteht durch erhöhten Wirkleistungsbedarf der Verbraucher oder durch Verminderung der ge- nerierten Leistung, z.B.
  • Seite 390 Funktionen 2.20 Frequenzschutz (wahlweise) Arbeitsbereiche Die Frequenzmessung erfordert eine verwertbare Messgröße. Das bedeutet, dass mindestens eine Spannung in ausreichender Höhe vorhanden ist und dass die Frequenz dieser Spannung im Arbeitsbereich des Fre- quenzschutzes liegt. Der Frequenzschutz wählt selbsttätig die größte der Leiter-Leiter-Spannungen aus. Wenn alle drei Spannun- gen unterhalb des Arbeitsbereiches von 65 % ·...
  • Seite 391 Funktionen 2.20 Frequenzschutz (wahlweise) Bild 2-179 Logikdiagramm Frequenzschutz SIPROTEC, 7SD5, Handbuch C53000-G1100-C169-5, Ausgabedatum 02.2011...
  • Seite 392: Einstellhinweise

    Funktionen 2.20 Frequenzschutz (wahlweise) 2.20.2 Einstellhinweise Allgemeines Der Frequenzschutz kann nur wirken und ist nur zugänglich, wenn er bei der Projektierung unter Adresse 136 FREQUENZSCHUTZ = vorhanden eingestellt wurde. Wird die Funktion nicht benötigt, wird nicht vorhanden eingestellt. Der Frequenzschutz verfügt über 4 Frequenzstufen f1 bis f4, die jede für sich als Überfrequenz- oder Unterfre- quenzstufe wirken können.
  • Seite 393: Parameterübersicht

    Funktionen 2.20 Frequenzschutz (wahlweise) • Adresse 3622 FREQUENZ f3 Ansprechwert für die Frequenzstufe f3 bei f = 50 Hz, Adresse 3623 FREQUENZ f3 Ansprechwert für die Frequenzstufe f3 bei f = 60 Hz, Adresse 3624 T f3 Auslöseverzögerung für die Frequenzstufe f3; •...
  • Seite 394: Informationsübersicht

    Funktionen 2.20 Frequenzschutz (wahlweise) Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 3623 FREQUENZ f3 55.50 .. 64.50 Hz 59.50 Hz Anregefrequenz f3 3624 T f3 0.00 .. 600.00 s 3.00 s Verzögerungszeit T f3 3631 FREQ.-SCHUTZ f4 Ein:nur Meldung Ein:nur Meldung Frequenzschutz Stufe f4 Ein:mit Auslösg 3632 FREQUENZ f4...
  • Seite 395: Fehlerorter

    Funktionen 2.21 Fehlerorter 2.21 Fehlerorter Die Messung der Fehlerentfernung bei einem Kurzschluss ist eine wichtige Ergänzung der Funktionen des Schutzes. Die Verfügbarkeit der Leitung für die Energieübertragung im Netz kann durch schnelleres Ermitteln der Fehlerstelle und damit schnellere Störungsbeseitigung erhöht werden. 2.21.1 Funktionsbeschreibung Allgemeines...
  • Seite 396 Funktionen 2.21 Fehlerorter Die Auswertung der Messgrößen geschieht nach Abschalten des Kurzschlusses aus den Kurzschlussschlei- fen. Als Kurzschlussschleifen gelten diejenigen, die zur Auslösung geführt haben. Bei Auslösung durch den Erdkurzschlussschutz werden die drei Leiter-Erde-Schleifen bewertet. Zweiseitige Fehlerortbestimmung Die zweiseitige Fehlerortung berücksichtigt auch Leitungskapazitäten und -resistanzen. Sie passt den Fehler- ort so an, dass die errechneten Spannungswerte am Fehlerort möglichst gut zu den gemessenen Größen an den Leitungsenden passen.
  • Seite 397 Funktionen 2.21 Fehlerorter Ausgabe des Fehlerortes Als Ergebnisse der Fehlerortung werden ausgegeben: • die Kurzschlussschleife, aus der die Fehlerreaktanz ermittelt wurde, • die Fehlerreaktanz X in Ω primär und Ω sekundär, • der Fehlerwiderstand R in Ω primär und Ω sekundär, •...
  • Seite 398 Funktionen 2.21 Fehlerorter Bild 2-181 Einebenenanordnung mit zentralem Leiter Messwertkorrektur bei Parallelleitungen (einseitige Fehlerortung) Bei Erdkurzschlüssen auf Doppelleitungen werden die für die Impedanzberechnung ermittelten Werte durch die Kopplung der Erdimpedanzen beider Leitungssysteme beeinflusst. Hierdurch ergeben sich ohne besonde- re Maßnahmen Messfehler im Ergebnis der Impedanzberechnung. Das Gerät ist deshalb mit einer Parallellei- tungskompensation ausgerüstet.
  • Seite 399: Einstellhinweise

    Funktionen 2.21 Fehlerorter Bild 2-182 Fehlerströme und -spannungen bei beidseitig gespeister Leitung : Messstelle E1, E2 : Quellspannung (EMK) IF1, IF2 : Teil-Fehlerströme IF1 + IF2 : Gesamt-Fehlerstrom : Fehlerspannung an der Messstelle : gemeinsamer Fehlerwiderstand ZF1, ZF2 : Fehlerimpedanzen ZF1E, ZF2E : Erd-Fehlerimpedanzen ZS1, ZS2...
  • Seite 400 Funktionen 2.21 Fehlerorter Ist nur ein Leitungsabschnitt (Adresse 160 = ) eingestellt, sind das die Parameter: • 1116 RE/RL(Z1), • 1117 XE/XL(Z1) oder • 1120 K0 (Z1), • 1121 PHI (K0(Z1)). Sind mehrere Leitungsabschnitte (Adresse 160 = 2 Abschnitte oder 3 Abschnitte) eingestellt, müssen die folgenden Parameter eingestellt werden.
  • Seite 401 Funktionen 2.21 Fehlerorter Tabelle 2-16 Weitere Leitungsabschnittsparameter Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 6001 A1: PHI LTG. A1: Winkel der Leitungsim- pedanz 6002 A1: X-BELAG A1: Reaktanzbelag der Lei- tung: x' in Ω/km 0.0050-9.5000 Ω/km; ohne 0 0.1500 Ω/km A1: Reaktanzbelag der Lei- tung: x' in Ω/Meile 0.0050-15.0000 Ω/mi;...
  • Seite 402: Parameterübersicht

    Funktionen 2.21 Fehlerorter Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 6044 A3: LTGS.LÄNGE A3: Leitungslänge in Kilo- metern A3: Leitungslänge in Meilen 6048 A3: ZNTR.LEITER unbek./symm. A3: zentaler Leiter Leiter 1 Leiter 2 Leiter 3 Wenn bei Doppelleitungen von der Parallelleitungskompensation Gebrauch gemacht werden soll, stellen Sie Adresse 3805 PAR-KOMP auf Ja (Voreinstellung für Geräte mit Parallelleitungskompensation).
  • Seite 403: Informationsübersicht

    Funktionen 2.21 Fehlerorter 2.21.4 Informationsübersicht Information Info-Art Erläuterung 1111 FO wirksam Fehlerorter wirksam 1114 Rpri = R (primär) 1115 Xpri = X (primär) 1117 Rsek = R (sekundär) 1118 Xsek = X (sekundär) 1119 Fehlerdistanz 1120 d[%] = Fehlerdistanz [%] 1122 Fehlerdistanz 1123...
  • Seite 404: Leistungsschalter-Versagerschutz

    Funktionen 2.22 Leistungsschalter-Versagerschutz 2.22 Leistungsschalter-Versagerschutz Der Leistungsschalter-Versagerschutz dient der schnellen Reserveabschaltung, wenn im Falle eines Auslöse- kommandos von einer Schutzfunktion der örtliche Leistungsschalter versagt. 2.22.1 Funktionsbeschreibung Allgemeines Wird z.B. vom Kurzschlussschutz eines Abzweiges ein Auslösekommando an den Leistungsschalter abgege- ben, so wird dieses gleichzeitig an den Leistungsschalter-Versagerschutz gemeldet (Bild 2-183). In diesem wird eine Zeitstufe T-SVS gestartet.
  • Seite 405 Funktionen 2.22 Leistungsschalter-Versagerschutz Bild 2-184 Vereinfachtes Funktionsschema Leistungsschalter-Versagerschutz mit Steuerung vom Leis- tungsschalter-Hilfskontakt Überwachung des Stromflusses Jeder der Leiterströme und ein Plausibilitätsstrom (siehe unten) werden durch numerische Filter so gefiltert, dass nur die Grundschwingung bewertet wird. Besondere Maßnahmen sind für die Erkennung des Abschaltzeitpunktes getroffen. Bei sinusförmigen Strömen wird die Stromunterbrechung nach ca.
  • Seite 406 Funktionen 2.22 Leistungsschalter-Versagerschutz Bild 2-185 Stromflussüberwachung mit den Plausibilitätsströmen 3·I und 3·I nur verwendbar/sichtbar, wenn Adresse 139 auf vorh. mit 3I0> eingestellt ist Überwachung der Leistungsschalter-Hilfskontakte Die Stellung des Leistungsschalters wird dem Schalterversagerschutz von der zentralen Funktionssteuerung (siehe Abschnitt 2.25.1) mitgeteilt. Die Auswertung der Hilfskontakte findet im Leistungsschalter-Versager- schutz nur dann statt, wenn kein Strom oberhalb des für die Stromflussüberwachung eingestellten Wertes fließt.
  • Seite 407 Funktionen 2.22 Leistungsschalter-Versagerschutz Bild 2-186 Verriegelung des Hilfskontaktkriteriums - Beispiel für Phase L1 wenn Hilfskontakte phasengetrennt verfügbar wenn Reihenschaltung der Öffner verfügbar Andererseits kann die Reaktion des Leistungsschalters bei stromschwachen Fehlern, die nicht zum Anspre- chen der Stromflussüberwachung führen (z.B. bei Auslösung durch Buchholzschutz), ausschließlich durch In- formationen über die Stellung seiner Hilfskontakte kontrolliert werden.
  • Seite 408 Funktionen 2.22 Leistungsschalter-Versagerschutz Bild 2-187 Entstehung des Signals „LS-Hiko ≥1p zu“ Wenn eine Schutzfunktion oder externe Schutzeinrichtung auslöst, deren Arbeitsweise nicht unbedingt mit einem Stromfluss einher geht, geht dies intern über den Eingang „Start intern ohne I“ bei Auslösung durch den internen Spannungsschutz oder Frequenzschutz bzw.
  • Seite 409 Funktionen 2.22 Leistungsschalter-Versagerschutz Phasengetrennter Anwurf Der phasengetrennte Anwurf ist immer dann erforderlich, wenn die Schalterpole einzeln angesteuert werden, also z.B. bei Verwendung von 1-poliger Auslösung mit Wiedereinschaltung. Hierzu muss das Gerät für 1-polige Auslösung geeignet sein. Wenn der Schalterversagerschutz von weiteren externen Schutzeinrichtungen angeworfen wird, soll der Anwurf aus Sicherheitsgründen nur erfolgen, wenn mindestens 2 Binäreingaben angesteuert sind.
  • Seite 410 Funktionen 2.22 Leistungsschalter-Versagerschutz Der Anwurf für eine einzelne Phase, z.B. „Start L1“, ist nur dann gültig, wenn das Startsignal (= Auslösesignal des Abzweigschutzes) für diese Phase erscheint und das Stromkriterium für mindestens diese Phase erfüllt ist. Ist dieses nicht erfüllt, kann nach Bild 2-186 der Leistungsschalter-Hilfskontakt abgefragt werden – sofern pa- rametriert (KRITER.
  • Seite 411 Funktionen 2.22 Leistungsschalter-Versagerschutz Bild 2-191 Anwurfbedingungen bei 1-poligen Auslösekommandos SIPROTEC, 7SD5, Handbuch C53000-G1100-C169-5, Ausgabedatum 02.2011...
  • Seite 412 Funktionen 2.22 Leistungsschalter-Versagerschutz Verzögerungszeiten Wenn die Anwurfbedingungen erfüllt sind, werden die zugeordneten Verzögerungszeiten gestartet, innerhalb derer der Leistungsschalter geöffnet haben muss. Für 1-poligen und 3-poligen Anwurf sind unterschiedliche Verzögerungszeiten möglich. Eine weitere Verzöge- rungszeit kann für zweistufigen Schutz verwendet werden. Bei einstufigem Schalterversagerschutz wird das Auslösekommando im Fall eines Schalterversagers auf die umliegenden Schalter gegeben, damit diese den Fehlerstrom unterbrechen (Bild 2-183 bzw.
  • Seite 413 Funktionen 2.22 Leistungsschalter-Versagerschutz Mit Adresse 3913 T2 Start Krit. wird eingestellt, ob die Verzögerungszeit T2 nach Ablauf der Zeit T1 gestartet wird (T2 Start Krit. = Nach Abl.von T1) oder parallel dazu (T2 Start Krit. = Parallel zu T1). Der Anwurf der Zeit T2 kann auch über einen separaten Binäreingang 1424 „>SVS STARTnurT2“ erfolgen.
  • Seite 414 Funktionen 2.22 Leistungsschalter-Versagerschutz Wenn der Leistungsschalter gestört ist Es sind Fälle denkbar, wo von vorn herein klar ist, dass der dem Abzweigschutz zugeordnete Leistungsschalter den Kurzschluss nicht klären kann, z.B. wenn die Auslösespannung oder die Ausschaltenergie fehlt. In diesem Fall ist es nicht nötig, dass die Reaktion des Leistungsschalters erst abgewartet wird. Ist ein Kriterium verfügbar, das die Nichtbereitschaft des Leistungsschalters meldet (z.B.
  • Seite 415 Funktionen 2.22 Leistungsschalter-Versagerschutz Bild 2-196 Endfehler zwischen Leistungsschalter und Stromwandler Die Aufgabe des Endfehlerschutzes besteht darin, diesen Zustand zu erkennen und einen Auslösebefehl an das Gegenende der Leitung zu senden. Hierzu dient das Kommando „SVS AUS End“ (Nr 1495), das – ggf. zusammen mit anderen Signalen für die Auslösung am Gegenende –...
  • Seite 416: Einstellhinweise

    Funktionen 2.22 Leistungsschalter-Versagerschutz Bild 2-198 Funktionsschema der Schalterpol-Gleichlaufüberwachung 2.22.2 Einstellhinweise Allgemeines Der Leistungsschalter-Versagerschutz einschließlich seiner Zusatzfunktionen (Endfehlerschutz, Gleichlaufü- berwachung) kann nur arbeiten, wenn er bei der Projektierung des Geräteumfangs (Adresse 139 SCHALTERVERSAG.) als vorhanden oder vorh. mit 3I0> eingestellt wurde. Schalterversagerschutz Unter Adresse 3901 SCHALTERV.
  • Seite 417 Funktionen 2.22 Leistungsschalter-Versagerschutz Die Verzögerungszeiten können separat eingestellt werden • für 1- oder 3-polige Auslösewiederholung auf den lokalen Schalter nach einem 1-poligen Auslösekomman- do des Abzweigschutzes T1 1POL (Adresse 3904), • für 3-polige Auslösewiederholung auf den lokalen Schalter nach einem 3-poligen Auslösekommando des Abzweigschutzes T1 3POL (Adresse 3905), •...
  • Seite 418 Funktionen 2.22 Leistungsschalter-Versagerschutz Einstufiger Schalterversagerschutz Bei einstufigem Schalterversagerschutz werden nach Ablauf einer Wartezeit T2 (Adresse 3906) die umliegen- den Leistungsschalter ausgelöst, d.h. die der Sammelschiene oder des betroffenen Sammelschienenab- schnitts, und ggf. auch der Leistungsschalter am Gegenende. Die Zeiten T1 1POL (Adresse 3904) und T1 3POL (Adresse 3905) werden dann auf ∞ gestellt, da sie nicht benötigt werden.
  • Seite 419 Funktionen 2.22 Leistungsschalter-Versagerschutz Endfehlerschutz Der Endfehlerschutz kann in Adresse 3921 END FEHLER getrennt Ein- oder Ausgeschaltet werden. Unter Endfehler ist ein Kurzschluss zwischen Leistungsschalter und Stromwandler des Abzweigs zu verstehen. Vo- raussetzung für die Funktion des Endfehlerschutzes ist, dass das Gerät über die Position des Leistungsschal- ters über Binäreingänge informiert ist Wird in diesem Fall der Leistungsschalter von der Rückwärtsstufe eines Abzweigschutzes oder vom Sammel- schienenschutz ausgelöst (der Fehler gehört von den Stromwandlern aus gesehen zur Sammelschiene), fließt...
  • Seite 420: Parameterübersicht

    Funktionen 2.22 Leistungsschalter-Versagerschutz 2.22.3 Parameterübersicht In der Tabelle sind marktabhängige Voreinstellungen angegeben. Die Spalte C (Konfiguration) gibt den Bezug zum jeweiligen sekundären Stromwandler-Nennstrom an. Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 3901 SCHALTERV. Schalterversagerschutz 3902 I> SVS 0.05 .. 20.00 A 0.10 A Ansprechwert der Strom- flussüberwachung 0.25 ..
  • Seite 421: Informationsübersicht

    Funktionen 2.22 Leistungsschalter-Versagerschutz 2.22.4 Informationsübersicht Information Info-Art Erläuterung 1401 >SVS ein >Schalterversagerschutz einschalten 1402 >SVS aus >Schalterversagerschutz ausschalten 1403 >SVS block. >Schalterversagerschutz blockieren 1404 >SVS Aktiv.3I0> >SVS Aktivierung 3I0> Ansprechwert 1415 >SVS START 3pol >Schalterversagerschutz Start dreipolig 1424 >SVS STARTnurT2 >Schalterversagerschutz Start nur T2 1432 >SVS Freigabe...
  • Seite 422: Thermischer Überlastschutz

    Funktionen 2.23 Thermischer Überlastschutz 2.23 Thermischer Überlastschutz Der thermische Überlastschutz verhindert eine thermische Überbeanspruchung des zu schützenden Objekts, besonders bei Transformatoren, rotierenden Maschinen, Leistungsdrosseln und Kabeln. Bei Freileitungen ist er i.Allg. nicht nötig, da die Berechnung einer Übertemperatur wegen der stark schwankenden Umgebungsbe- dingungen (Temperatur, Winde) nicht sinnvoll ist.
  • Seite 423: Einstellhinweise

    Funktionen 2.23 Thermischer Überlastschutz Bild 2-201 Logikdiagramm des thermischen Überlastschutzes 2.23.2 Einstellhinweise Allgemeines Voraussetzung für die Verwendung des thermischen Überlastschutzes ist, dass bei der Projektierung des Ge- räteumfangs unter Adresse 142 ÜBERLAST = vorhanden projektiert wurde. Unter Adresse 4201 ÜBERLASTSCHUTZ kann er Ein- oder Ausgeschaltet werden. Außerdem ist die Einstellung Nur Meldung möglich.
  • Seite 424 Funktionen 2.23 Thermischer Überlastschutz Beispiel: Gürtelkabel 10 kV 150 mm zulässiger Dauerstrom I = 322 A Stromwandler 400 A/5 A Einstellwert K-FAKTOR = 0,80 Zeitkonstante τ wird unter Adresse 4203 ZEITKONSTANTE eingestellt. Auch diese ist vom Die Erwärmungszeitkonstante τ Hersteller anzugeben. Achten Sie darauf, dass die Zeitkonstante in Minuten einzustellen ist. Häufig gibt es anders lautende Angaben, aus denen sich die Zeitkonstante ermitteln lässt: 1-s-Strom zulässiger Strom für eine andere Einwirkdauer als 1 s, z.B.
  • Seite 425: Parameterübersicht

    Funktionen 2.23 Thermischer Überlastschutz Berechnung der Übertemperatur Die Berechnung des thermischen Abbildes geschieht für jede Phase getrennt. Adresse 4206 BERECH.- METHODE bestimmt, ob die Maximale der drei errechneten Übertemperaturen (Θ max) oder deren arithmeti- scher Mittelwert (Θ mittel) oder die aus dem maximalen Leiterstrom errechnete Übertemperatur (Θ mit Imax) für die thermische Warn- und Auslösestufe maßgebend ist.
  • Seite 426: Überwachungsfunktionen

    Funktionen 2.24 Überwachungsfunktionen 2.24 Überwachungsfunktionen Das Gerät verfügt über umfangreiche Überwachungsfunktionen, sowohl der Geräte-Hardware als auch der Software; auch die Messgrößen werden kontinuierlich auf Plausibilität kontrolliert, so dass auch die Strom- und Spannungswandlerkreise weitgehend in die Überwachung einbezogen sind. Weiterhin ist es möglich, über ent- sprechend verfügbare Binäreingänge eine Auslösekreisüberwachung zu realisieren.
  • Seite 427 Funktionen 2.24 Überwachungsfunktionen Abtastfrequenz Die Abtastfrequenz und die Synchronität zwischen den ADU (Analog-Digital-Umsetzer) wird laufend über- wacht. Lassen sich etwaige Abweichungen nicht durch erneute Synchronisation beheben, geht das Gerät außer Betrieb und die rote LED „ERROR“ leuchtet auf. Das Bereitschaftsrelais fällt ab und meldet mit seinem „Life-Kontakt“...
  • Seite 428: Software-Überwachungen

    Funktionen 2.24 Überwachungsfunktionen Messwerterfassung Spannungen Im Spannungspfad sind vier Messeingänge vorhanden: drei für Leiter-Erde-Spannungen sowie ein Eingang für die Verlagerungsspannung (e-n-Spannung von offener Dreieckswicklung) oder eine Sammelschienenspan- nung. Wenn die Verlagerungsspannung an das Gerät angeschlossen ist, muss die Summe der drei digitalisier- ten Phasenspannungen gleich der dreifachen Nullspannung sein.
  • Seite 429 Funktionen 2.24 Überwachungsfunktionen Diese Störung wird nach einer einstellbaren Zeit (5 s -100 s) mit „Störung Isymm“ (Nr. 163) gemeldet. Bild 2-203 Stromsymmetrieüberwachung Spannungssymmetrie Im fehlerfreien Netzbetrieb ist von einer gewissen Symmetrie der Spannungen auszugehen. Diese Symmetrie wird im Gerät durch eine Betragsüberwachung kontrolliert. Dabei wird die kleinste verkettete Spannung in Re- lation zur Größten gesetzt.
  • Seite 430 Funktionen 2.24 Überwachungsfunktionen Drahtbruchüberwachung Die Drahtbruchüberwachung erkennt im stationären Betrieb Unterbrechungen im Sekundärkreis der Strom- wandler. Neben der Gefährdung im Sekundärkreis durch hohe Spannungen täuschen solche Unterbrechungen dem Differentialschutz Differenzströme vor, wie sie auch von Kurzschlüssen im Schutzobjekt hervorgerufen werden. Die Drahtbruchüberwachung überwacht die lokalen Phasenströme aller drei Phasen und die von den Geräten an den anderen Enden des Schutzobjektes gelieferten Ergebnisse der Drahtbruchüberwachung.
  • Seite 431 Funktionen 2.24 Überwachungsfunktionen Ein Drahtbruch wird unter folgenden Bedingungen gemeldet: • Ein lokaler Drahtbruchverdacht wurde erkannt. • Die Logik zur Erkennung der Leistungsschalterstellung ( siehe Abschnitt 2.25.1, Leistungsschalter-Zustand- serkennung) zeigt keinen offenen Leistungsschalterpol an. Bei offenem Leistungsschalter ist keine Draht- brucherkennung möglich.
  • Seite 432 Funktionen 2.24 Überwachungsfunktionen Bild 2-206 Drahtbruchüberwachung SIPROTEC, 7SD5, Handbuch C53000-G1100-C169-5, Ausgabedatum 02.2011...
  • Seite 433 Funktionen 2.24 Überwachungsfunktionen Spannungsdrehfeld Phasenverifizierung, Phasenbevorzugung, Richtungsmessung und Polarisierung mit kurzschlussfremden Spannungen setzen normalerweise ein Rechts-Drehfeld der Messgrößen voraus. Der Drehsinn der Messspan- nungen wird durch Kontrolle der Phasenfolge der Spannungen vor U vor U überprüft. Diese Kontrolle findet statt, wenn jede Messspannung eine Mindestgröße von |, |U |, |U | >...
  • Seite 434 Funktionen 2.24 Überwachungsfunktionen Ein unsymmetrischer Messspannungsausfall ist durch Unsymmetrie der Spannungen bei gleichzeitiger Symmetrie der Ströme gekennzeichnet. Wenn in den Messgrößen eine erhebliche Spannungsunsymmetrie herrscht, ohne dass gleichzeitig auch eine Stromunsymmetrie registriert wird, lässt dies auf einen unsymmet- rischen Fehler im Sekundärkreis des Spannungswandlers schließen. Die Spannungsunsymmetrie wird dadurch erfasst, dass entweder die Nullspannung oder die Gegensystem- spannung einen einstellbaren Wert FFM U>...
  • Seite 435 Funktionen 2.24 Überwachungsfunktionen Bild 2-208 Fuse-Failure-Monitor Teil 2: Erkennung des 3-phasigen Messspannungsausfalls Ein 3-phasiger Ausfall der sekundären Messspannungen lässt sich von einem tatsächlichen Netzfehler dadurch unterscheiden, dass die Ströme bei einem sekundären Messspannungsausfall keine wesentliche Än- derung erfahren. Deshalb werden die Stromwerte einem Speicher zugeführt, so dass durch Differenzbildung zwischen aktuellen und gespeicherten Werten die Sprunggrößen der Ströme ermittelt werden können (Strom- differenzkriterium), vgl.
  • Seite 436 Funktionen 2.24 Überwachungsfunktionen Die Wirkung der Signale „FFM unverzögert“ (Nr. 170) und „Fuse-Failure“ (Nr. 169) auf die Schutzfunk- tionen wird im nachfolgenden Abschnitt „Auswirkung des Messspannungsausfalls“ beschrieben. Zusätzliche Messspannungsausfallüberwachung „Störung Umess“ Ist zum Einschaltzeitpunkt des Leistungsschalters keine Messspannung verfügbar (z.B. nicht angeschlossene Wandler), so kann das Fehlen der Spannung durch eine zusätzliche Überwachungsfunktion erkannt und ge- meldet werden.
  • Seite 437: Überwachung Des Phasenwinkels Der Mitsystemleistung

    Funktionen 2.24 Überwachungsfunktionen Auswirkung des Messspannungsausfalls Bei Ausfall der Messspannung durch Kurzschluss oder Leiterbruch im Spannungswandler-Sekundärsystem kann einzelnen oder allen Messschleifen die Spannung Null vorgetäuscht werden. Durch gleichzeitig vorhan- dene Lastströme kann es dann zu einer Fehlanregung kommen. Bei Erkennen eines solchen Spannungsaus- falls werden die Schutzfunktionen, deren Messprinzip auf Unterspannung beruht, blockiert.
  • Seite 438 Funktionen 2.24 Überwachungsfunktionen Bild 2-211 Kennlinie der Mitsystem Phasenwinkelüberwachung Die Überwachungsfunktion können Sie auch zur Anzeige negativer Wirkleistung verwenden. In diesem Fall müssen Sie die Bereiche wie in Bild 2-212 bestimmen. SIPROTEC, 7SD5, Handbuch C53000-G1100-C169-5, Ausgabedatum 02.2011...
  • Seite 439 Funktionen 2.24 Überwachungsfunktionen Bild 2-212 Phasenwinkelüberwachung für negative Wirkleistung Der Unterschied zwischen den beiden Winkeln muss mindestens 3° betragen, anderenfalls wird die Überwa- chung blockiert und die Meldung „ϕ Param. falsch“ (Nr. 132) ausgegeben. Folgenden Bedingungen führen zur Freigabe der Messung: ist größer als der mit Parameter 2943 I1>...
  • Seite 440: Fehlerreaktionen

    Funktionen 2.24 Überwachungsfunktionen Bild 2-213 Logik der Mitsystem-Phasenwinkelüberwachung 2.24.1.5 Fehlerreaktionen Je nach Art der entdeckten Störung wird eine Meldung abgesetzt, ein Wiederanlauf des Prozessorsystems ge- startet oder das Gerät außer Betrieb genommen. Nach drei erfolglosen Wiederanlaufversuchen wird das Gerät ebenfalls außer Betrieb genommen. Das Bereitschaftsrelais fällt ab und meldet mit seinem Öffner („Life-Kon- takt“), dass das Gerät gestört ist.
  • Seite 441 Funktionen 2.24 Überwachungsfunktionen Tabelle 2-17 Zusammenfassung der Fehlerreaktionen des Gerätes Überwachung mögliche Ursachen Fehlerreaktion Meldung (Nr) Ausgabe Hilfsspannungsausfall extern (Hilfsspannung) intern Gerät außer Betrieb o. alle LED dunkel fällt ab (Umrichter) ggf. Meldung „Störung 5V“ (144) Messwerterfassung intern (Umrichter oder Refe- Schutz außer Betrieb, LED „ERROR“...
  • Seite 442: Einstellhinweise

    Funktionen 2.24 Überwachungsfunktionen Überwachung mögliche Ursachen Fehlerreaktion Meldung (Nr) Ausgabe Spannungsausfall, ein- extern (Spannungswandler) Meldung „Fuse-Failure“ (169), wie rangiert /zweiphasig „Fuse- Distanzschutz blockiert „FFM unverzögert“ Failure-Monitor“ Unterspannungsschutz (170) blockiert, Aus bei schwacher Ein- speisung blockiert, Frequenzschutz blo- ckiert und bei Erdkurzschluss- schutz blockiert die Richtungserkennung Spannungsausfall, 3-...
  • Seite 443 Funktionen 2.24 Überwachungsfunktionen Summenüberwachungen Adresse 2906 SUM.IGRENZ bestimmt den Grenzstrom, oberhalb dessen die Summenstromüberwachung an- spricht (absoluter Anteil, nur auf I bezogen). Der relative Anteil (bezogen auf den maximalen Leiterstrom) für das Ansprechen der Summenstromüberwachung wird unter Adresse 2907 SUM.FAK. I eingestellt. Diese Einstellungen können nur mittels DIGSI unter Weitere Parameter geändert werden.
  • Seite 444: Parameterübersicht

    Funktionen 2.24 Überwachungsfunktionen Spannungswandlerschutzschalter Ist auf der Sekundärseite der Spannungswandler ein Spannungswandlerschutzschalter installiert, soll dessen Stellung über einen Binäreingang an das Gerät gemeldet werden. Bei Auslösen des Schutzschalters durch Kurzschluss im Sekundärkreis muss der Distanzschutz sofort blockiert werden, da er anderenfalls durch feh- lende Messspannung bei fließendem Laststrom fehlauslösen würde.
  • Seite 445: Informationsübersicht

    Funktionen 2.24 Überwachungsfunktionen Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 2915 U-Überwachung mit Stromkrit. mit Stromkrit. Spannungsausfallüberwa- mit I & LS-Hiko chung 2916A T U-Überw. 0.00 .. 30.00 s 3.00 s Wartezeit Spannungsaus- fallüberwachung 2921 T U-Wdl.-Aut. 0 .. 30 ms 0 ms Reaktionszeit U-Wandler- Schutzschalter 2931...
  • Seite 446: Auslösekreisüberwachung

    Funktionen 2.24 Überwachungsfunktionen Information Info-Art Erläuterung ext.Drahtbr.IL2 Drahtbruch am anderen Ende IL2 ext.Drahtbr.IL3 Drahtbruch am anderen Ende IL3 3270 >RESET Drahtbr >RESET Drahtbruch 3271 Drahtbruch IL1 Drahtbruch IL1 3272 Drahtbruch IL2 Drahtbruch IL2 3273 Drahtbruch IL3 Drahtbruch IL3 2.24.2 Auslösekreisüberwachung Der Leitungsschutz 7SD5 verfügt über eine integrierte Auslösekreisüberwachung.
  • Seite 447 Funktionen 2.24 Überwachungsfunktionen Bild 2-214 Prinzip der Auslösekreisüberwachung mit zwei Binäreingängen Kommandorelaiskontakt Leistungsschalter Leistungsschalterspule HiKo1 Leistungsschalter-Hilfskontakt (Schließer) HiKo2 Leistungsschalter-Hilfskontakt (Öffner) U-St Steuerspannung (Auslösespannung) U-BE1 Eingangsspannung für 1. Binäreingang U-BE2 Eingangsspannung für 2. Binäreingang Die Überwachung mit zwei Binäreingaben erkennt nicht nur Unterbrechungen im Auslösekreis und Ausfall der Steuerspannung, sondern überwacht auch die Reaktion des Leistungsschalters anhand der Stellung der Leis- tungsschalter-Hilfskontakte.
  • Seite 448 Funktionen 2.24 Überwachungsfunktionen Tabelle 2-18 Zustandstabelle der Binäreingänge in Abhängigkeit von KR und LS Nr. Kommandorelais Leistungsschalter HiKo 1 HiKo 2 BE 1 BE 2 dynamischer statischer Zustand Zustand offen geschlossen offen normaler Betrieb mit geschlosse- nem Leistungsschalter offen offen geschlossen normaler Betrieb mit offenem Leistungsschalter...
  • Seite 449 Funktionen 2.24 Überwachungsfunktionen Bild 2-216 Prinzip der Auslösekreisüberwachung mit einem Binäreingang Kommandorelaiskontakt Leistungsschalter Leistungsschalterspule HiKo1 Leistungsschalter-Hilfskontakt (Schließer) HiKo2 Leistungsschalter-Hilfskontakt (Öffner) U-St Steuerspannung für Auslösekreis U-BE Eingangsspannung für Binäreingang Ersatzwiderstand Spannung am Ersatzwiderstand Im normalen Betriebsfall ist bei offenem Kommandorelaiskontakt und intaktem Auslösekreis die Binäreingabe angesteuert (logischer Zustand „H“), da der Überwachungskreis über den Hilfskontakt (bei geschlossenem Leistungsschalter) oder über den Ersatzwiderstand R geschlossen ist.
  • Seite 450: Einstellhinweise

    Funktionen 2.24 Überwachungsfunktionen 2.24.2.2 Einstellhinweise Allgemeines Bei der Projektierung wurde unter Adresse 140 AUSKREISÜBERW. (Abschnitt 2.1.1.3) eingestellt, wie viele Kreise überwacht werden sollen. Soll die Auslösekreisüberwachung überhaupt nicht verwendet werden, ist dort nicht vorhanden einzustellen. Die Auslösekreisüberwachung kann in Adresse 4001 AUSKREIS ÜB Ein- oder Ausgeschaltet werden. Unter Adresse 4002 ANZ.BINEIN wird die Anzahl der Binäreingänge je Überwachungskreis eingestellt.
  • Seite 451: Funktionssteuerung Und Leistungsschalterprüfung

    Funktionen 2.25 Funktionssteuerung und Leistungsschalterprüfung 2.25 Funktionssteuerung und Leistungsschalterprüfung 2.25.1 Funktionssteuerung Die Funktionssteuerung ist die Steuerzentrale des Gerätes. Sie koordiniert den Ablauf der Schutz- und Zusatz- funktionen, verarbeitet deren Entscheidungen und die Informationen, die von der Anlage kommen. Anwendungsfälle • Einschalterkennung, •...
  • Seite 452 Funktionen 2.25 Funktionssteuerung und Leistungsschalterprüfung Bild 2-218 Logikdiagramm der Hand-EIN-Behandlung Auch eine Einschaltung über die integrierten Steuerfunktionen – Vor-Ort-Steuerung, Steuerung über DIGSI, Steuerung über serielle Schnittstelle – kann in dieser Hinsicht wie eine Hand-Einschaltung wirken, vgl. Para- meter 1152 Kapitel 2.1.4.1 unter Randtitel „Leistungsschalterzustand“. Wenn das Gerät über eine integrierte Wiedereinschaltautomatik verfügt, unterscheidet die integrierte Hand- Ein-Logik des 7SD5 selbsttätig zwischen einem externen Steuerbefehl über den Binäreingang und einer auto- matischen Wiedereinschaltung durch die interne Wiedereinschaltautomatik, so dass die Binäreingabe...
  • Seite 453 Funktionen 2.25 Funktionssteuerung und Leistungsschalterprüfung Sind jedoch externe Einschaltkommandos möglich, die die Hand-Ein-Funktion nicht bewirken sollen (z.B ex- ternes Wiedereinschaltgerät), so muss die Binäreingabe „>Hand-EIN“ von einem getrennten Kontakt des Steuerquittierschalters erregt werden (Bild 2-220). Wenn im letzteren Fall auch mittels internem Steuerbefehl vom Gerät ein Hand-Einschaltbefehl gegeben werden kann, muss dieser mittels Parameter 1152 HE-Imp.nachSTEU mit der Hand-Ein-Funktion zusam- mengeschaltet werden (Bild 2-218).
  • Seite 454 Funktionen 2.25 Funktionssteuerung und Leistungsschalterprüfung Um fehlerhaftes Erkennen einer Zuschaltung zu vermeiden, muss der Zustand „offene Leitung“, der einer jeden Zuschaltung vorausgeht, für eine Mindestzeit anstehen (einstellbar mit Adresse 1133 T FRG. ZUSCHALT). Die Voreinstellung für diese Freigabeverzögerung beträgt 250 ms. Diese Einstellung kann nur mittels DIGSI unter Weitere Parameter geändert werden.
  • Seite 455: Leistungsschalter-Zustandserkennung

    Funktionen 2.25 Funktionssteuerung und Leistungsschalterprüfung 2.25.1.2 Leistungsschalter-Zustandserkennung für Schutzzwecke Verschiedene Schutz- und Zusatzfunktionen benötigen zur optimalen Funktion Informationen über die Stellung des Leistungsschalters. Dies ist z.B. hilfreich für • die Echofunktion bei den Vergleichsverfahren mit Distanzschutz (vgl. Abschnitt 2.7), • die Echofunktion beim Erdfehler-Richtungsvergleichsschutz (vgl. Abschnitt 2.9), •...
  • Seite 456 Funktionen 2.25 Funktionssteuerung und Leistungsschalterprüfung Als Messgrößen stehen die Leiterströme zur Verfügung. Ein fließender Strom schließt aus, dass der Schalter geöffnet ist (Ausnahme: Kurzschluss zwischen Stromwandler und Leitungsschalter). Ein nicht fließender Strom dagegen kann auch bei geschlossenem Schalter vorkommen. Für die Auswertung der Messgrößen ist die Ein- stellungen I-REST (Adresse 1130) für das Vorhandensein der Ströme maßgebend.
  • Seite 457: Open Pole Detektor

    Funktionen 2.25 Funktionssteuerung und Leistungsschalterprüfung für Wiedereinschaltautomatik und Schalterprüfung Gesonderte Binäreingaben mit der Information über die Stellung des Leistungsschalters stehen für die Wieder- einschaltautomatik und die Leistungsschalterprüfung bereit. Dies ist von Bedeutung für • die Plausibilitätsprüfung vor automatischer Wiedereinschaltung (vgl. Abschnitt 2.17), •...
  • Seite 458 Funktionen 2.25 Funktionssteuerung und Leistungsschalterprüfung Bild 2-223 Logik des Open Pole Detektors SIPROTEC, 7SD5, Handbuch C53000-G1100-C169-5, Ausgabedatum 02.2011...
  • Seite 459: Anregelogik Des Gesamtgerätes

    Funktionen 2.25 Funktionssteuerung und Leistungsschalterprüfung 1-polige Pause In einer 1-poligen Pause erzwingt der in den beiden gesunden Leitern fließende Laststrom einen Stromfluss über Erde, was zu unerwünschten Anregungen führen kann. Auch die entstehende Nullspannung kann zu un- erwünschten Schutzreaktionen führen. Die Meldungen „1pol.Pause L1“...
  • Seite 460: Auslöselogik Des Gesamtgerätes

    Funktionen 2.25 Funktionssteuerung und Leistungsschalterprüfung Externe Funktionen können über einen Ausgangskontakt von dieser Meldung gesteuert werden. Beispiele sind: • Wiedereinschaltgeräte, • Kanalverstärkung bei Signalübertragung mittels TFH, • Start weiterer Zusatzgeräte o.Ä. Spontananzeigen Spontananzeigen sind Störfallmeldungen, die automatisch nach Generalanregung des Gerätes bzw. Auslöse- kommando durch das Gerät im Display erscheinen.
  • Seite 461 Funktionen 2.25 Funktionssteuerung und Leistungsschalterprüfung 3-poligen Auslösung) oder Mit Auskommando (bei mehrphasigen Fehlern im Auslösbereich ist die Auslösung stets 3-polig) eingestellt werden kann. Die Auslöselogik verknüpft die Auslösesignale aller Schutzfunktionen. Bei den Schutzfunktionen, die 1-polige Auslösung erlauben, wird die Auslösung phasengerecht ausgegeben. Die entsprechenden Meldungen heißen „Ger.AUS L1“, „Ger.AUS L2“...
  • Seite 462 Funktionen 2.25 Funktionssteuerung und Leistungsschalterprüfung Generalauslösung Alle Auslösesignale der Schutzfunktionen werden mit ODER verknüpft und führen zur Meldung „Gerät AUS“. Diese kann auf LED oder Ausgangrelais rangiert werden. Absteuerung des Auslösekommandos Ein einmal erteiltes Auslösekommando wird polgetrennt (bei 3-poliger Auslösung für jeden der drei Pole) ge- speichert (siehe Bild 2-224).
  • Seite 463 Funktionen 2.25 Funktionssteuerung und Leistungsschalterprüfung Wiedereinschaltverriegelung Nach Auslösung des Leistungsschalters durch eine Schutzfunktion soll häufig die Wiedereinschaltung verhin- dert werden, bis die Ursache der Schutz-Auslösung geklärt ist. Das 7SD5 ermöglicht dies durch die integrierte Wiedereinschaltverriegelung. Der Verriegelungszustand („LOCKOUT“) wird durch einen RS-Speicher realisiert, der gegen Hilfsspannungs- ausfall gesichert ist (Bild 2-225).
  • Seite 464 Funktionen 2.25 Funktionssteuerung und Leistungsschalterprüfung Schalterfall-Meldungsunterdrückung Während an Abzweigen ohne automatische Wiedereinschaltung jedes Auslösekommando durch eine Schutz- funktion endgültig ist, ist es bei Verwendung automatischer Wiedereinschaltung wünschenswert, dass der Be- wegungsmelder des Leistungsschalters (Wischerkontakt am Schalter) nur dann zum Alarm führt, wenn die Auslösung des Schalters endgültig ist (Bild 2-226).
  • Seite 465: Leistungsschalterprüfung

    Funktionen 2.25 Funktionssteuerung und Leistungsschalterprüfung Bild 2-227 Schalterfall-Meldungsunterdrückung — Ablaufbeispiele 2.25.2 Leistungsschalterprüfung Der Leitungsschutz 7SD5 erlaubt auf einfache Weise eine Prüfung der Auslösekreise und der Leistungsschal- ter. 2.25.2.1 Funktionsbeschreibung Für die Prüfung stehen die Prüfprogramme nach Tabelle 2-20 zur Verfügung. Die 1-poligen Prüfungen sind na- türlich nur verfügbar, wenn mit dem vorliegenden Gerät 1-polige Auslösekommandos möglich sind.
  • Seite 466: Informationsübersicht

    Funktionen 2.25 Funktionssteuerung und Leistungsschalterprüfung Tabelle 2-20 Leistungsschalter-Prüfprogramme lfd. Nr Prüfprogramme Schalter Ausgangsmeldungen (Nr) 1-poliger AUS/EIN-Zyklus Phase L1 PRF LS1 AUS1pL1 (7325) 1-poliger AUS/EIN-Zyklus Phase L2 PRF LS1 AUS1pL2 (7326) 1-poliger AUS/EIN-Zyklus Phase L3 LS 1 PRF LS1 AUS1pL3 (7327) 3-poliger AUS/EIN-Zyklus PRF LS1 AUSL123 (7328) zugehöriges Einschaltkommando...
  • Seite 467: Gerät

    Funktionen 2.25 Funktionssteuerung und Leistungsschalterprüfung 2.25.3 Gerät Das Gerät benötigt einige allgemeine Angaben. Hierzu gehören z.B., in welcher Form Meldungen im Falle einer Netzstörung abgegeben werden sollen. 2.25.3.1 Kommandoabhängige Meldungen Spontane Störfallanzeigen Nach einem Störfall werden die wichtigsten Daten des Störfalls spontan am Display des Gerätes angezeigt. Unter der Adresse 610 FEHLERANZEIGE kann gewählt werden, ob die spontane Störfallanzeige bei jedem Störfall aktualisiert wird (Mit Anregung) oder nur bei Störfällen mit Auslösung (Mit Auskommando).
  • Seite 468: Schaltstatistik

    Funktionen 2.25 Funktionssteuerung und Leistungsschalterprüfung Bild 2-230 Bildung des Rücksetzbefehls für gespeicherte LED / Relais 2.25.3.2 Schaltstatistik Die Anzahl der Ausschaltungen, die vom Gerät 7SD5 veranlasst wurden, wird gezählt. Wenn das Gerät für ein- polige Auslösung vorgesehen ist, wird die Anzahl für jeden Schalterpol getrennt gezählt. Weiterhin wird bei jedem Auslösekommando der abgeschaltete Strom für jeden Pol festgestellt, unter den Stör- fallmeldungen ausgegeben und in einem Speicher aufsummiert.
  • Seite 469: Parameterübersicht

    Funktionen 2.25 Funktionssteuerung und Leistungsschalterprüfung 2.25.3.4 Parameterübersicht Adressen, an die ein „A“ angehängt ist, sind nur mittels DIGSI unter „Weitere Parameter“ änderbar. Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung FEHLERANZEIGE Mit Anregung Mit Anregung Fehleranzeige an den LED/LCD Mit Auskommando SPONT.STÖRANZEI Nein Nein Spontane Anzeige von Störfall- Infos...
  • Seite 470 Funktionen 2.25 Funktionssteuerung und Leistungsschalterprüfung Information Info-Art Erläuterung Sommerzeit Sommerzeit Parameter laden Neue Parameter laden Parametertest Neue Parameter testen Level-2 Param. Level-2-Parameter geändert Param. Vorort Parametrierung Vorort Meld.verloren AM_W Meldungen verloren Marke verloren Marke verloren Flattersperre Flattersperre hat angesprochen Schutz E/A Schutz Ein/Aus (Systemschnittstelle) SigZus.E/A Signalzusatz Ein/Aus (Systemschnittst.)
  • Seite 471: En100-Modul 1

    Funktionen 2.25 Funktionssteuerung und Leistungsschalterprüfung 2.25.4 EN100-Modul 2.25.4.1 Funktionsbeschreibung Über das EN100-Modul kann die Integration des 7SD5 in 100-MBit-Kommunikationsnetze der Leit- und Au- tomatisierungstechnik mit den Protokollen gemäß der Norm IEC 61850 erfolgen. Diese Norm ermöglicht eine durchgängige Kommunikation der Geräte ohne Gateways und Protokollumsetzer. Dadurch können SIPROTEC 4-Geräte offen und interoperabel auch in entsprechenden heterogenen Umgebungen eingesetzt werden.
  • Seite 472: Zusatzfunktionen

    Funktionen 2.26 Zusatzfunktionen 2.26 Zusatzfunktionen Zu den Zusatzfunktionen des Leitungsschutzes 7SD5 gehören • Inbetriebsetzungshilfen, • Meldeverarbeitung, • Betriebsmessungen, • Speicherung der Kurzschlussdaten zur Störwerterfassung. 2.26.1 Inbetriebsetzungshilfe 2.26.1.1 Funktionsbeschreibung Für die Überprüfung der Kommunikation und des Gesamtsystems der Differentialschutzfunktion gibt es ein um- fangreiches Inbetriebsetzungs- und Beobachtungswerkzeug.
  • Seite 473 Funktionen 2.26 Zusatzfunktionen Bild 2-231 WEB-Monitor – Beispiel für Spannungen und Ströme Weiterhin erlaubt der Browser eine übersichtliche Darstellung der wichtigsten Messdaten und der für die Rich- tungsprüfung notwendigen Daten des Distanzschutzes. Die Liste der Messwerte können Sie über die Naviga- tionsleiste getrennt für das lokale und für entfernte Geräte aufrufen, es erscheint jeweils eine Liste mit den ge- wünschten Informationen (siehe Bild 2-231 und 2-233).
  • Seite 474: Einstellhinweise

    Funktionen 2.26 Zusatzfunktionen Bild 2-233 Liste der Prozentmesswerte mit Abbildung der Winkeldifferenzen – Beispiel Folgende Arten von Meldungen können Sie mit dem WEB-Monitor abrufen und anzeigen: • Betriebsmeldungen • Störfallmeldungen • Spontane Meldungen Über den Button „Meldungspuffer drucken“ können Sie die Meldungslisten auch ausdrucken lassen. 2.26.1.2 Einstellhinweise Die Parameter für den WEB-Monitor können Sie für die vordere Bedienschnittstelle und für die hintere Service- schnittstelle getrennt einstellen.
  • Seite 475: Meldeverarbeitung

    Funktionen 2.26 Zusatzfunktionen 2.26.2 Meldeverarbeitung Nach einer Störung im Netz sind für eine genaue Analyse des Störungsverlaufs Informationen über die Reak- tion des Schutzgerätes und über die Messgrößen von Bedeutung. Zu diesem Zweck verfügt das Gerät über eine Meldeverarbeitung, die in dreifacher Hinsicht arbeitet. 2.26.2.1 Funktionsbeschreibung Anzeigen und Binärausgaben (Ausgangsrelais) Wichtige Ereignisse und Zustände werden über optische Anzeigen (LED) auf der Frontkappe angezeigt.
  • Seite 476 Funktionen 2.26 Zusatzfunktionen Bild 2-234 Betriebsmesswerte im Grundbild Im Grundbild 3 werden die Leistungsmesswerte sowie die Messwerte U und I dargestellt. L1-L2 Bild 2-235 Betriebsmesswerte im Grundbild Das Gerät verfügt außerdem über mehrere Ereignispuffer, so für Betriebsmeldungen, Störfallmeldungen, Schaltstatistik, usw., die mittels Pufferbatterie gegen Hilfsspannungsausfall gesichert sind. Diese Meldungen können jederzeit über die Bedientastatur in das Anzeigenfeld geholt oder über die serielle Bedienschnittstelle zum Personalcomputer übertragen werden.
  • Seite 477 Funktionen 2.26 Zusatzfunktionen Gliederung der Meldungen Die Meldungen sind folgendermaßen gegliedert: • Betriebsmeldungen; dies sind Meldungen, die während des Betriebs des Gerätes auftreten können: Infor- mationen über Zustand der Gerätefunktionen, Messdaten, Anlagendaten, Protokollieren von Steuerbefeh- len u.Ä. • Störfallmeldungen; dies sind Meldungen der letzten acht Netzstörungen, die vom Gerät bearbeitet wurden. •...
  • Seite 478 Funktionen 2.26 Zusatzfunktionen Spontane Anzeigen Nach einem Störfall erscheinen ohne weitere Bedienhandlungen die wichtigsten Daten des Störfalles automa- tisch nach Generalanregung des Gerätes im Display in der in folgendem Bild gezeigten Reihenfolge. Bild 2-236 Spontane Display Störfallanzeigen Fehlerort-Optionen Speziell für den Fehlerort bestehen außer den Anzeigen im Gerätedisplay und unter DIGSI weitere Möglich- keiten der Anzeige, abhängig von der Gerätevariante und der Konfiguration und Rangierung: •...
  • Seite 479: Statistik

    Funktionen 2.26 Zusatzfunktionen 2.26.3 Statistik Die Anzahl der vom 7SD5 veranlassten Ausschaltungen, die akkumulierten Abschaltströme bei den von Schutzfunktionen veranlassten Abschaltungen und die Zahl der von der AWE veranlassten Einschaltkomman- dos werden gezählt. 2.26.3.1 Funktionsbeschreibung Zähler und Speicher Die Zähler und Speicher der Schaltstatistik werden gesichert im Gerät hinterlegt. Sie gehen daher nicht bei Hilfsspannungsausfall verloren.
  • Seite 480: Informationsübersicht

    Funktionen 2.26 Zusatzfunktionen 2.26.3.2 Informationsübersicht Information Info-Art Erläuterung 1000 AUSANZ.= Anzahl der Auslösekommandos = 1001 AUSANZ.L1= Zählerstand Auslösungen Phase L1 1002 AUSANZ.L2= Zählerstand Auslösungen Phase L2 1003 AUSANZ.L3= Zählerstand Auslösungen Phase L3 1027 Summe der Primär-Abschaltströme Phase L1 ΣIL1= 1028 Summe der Primär-Abschaltströme Phase L2 ΣIL2= 1029...
  • Seite 481: Messwerte

    Funktionen 2.26 Zusatzfunktionen 2.26.4 Messwerte 2.26.4.1 Funktionsbeschreibung Für einen Abruf vor Ort oder zur Datenübertragung stehen eine Reihe von Messwerten und daraus errechne- ten Werten zur Verfügung. Voraussetzung für eine korrekte Anzeige von Primär- und Prozentwerten ist die vollständige und richtige Eingabe der Nenngrößen der Wandler und der Betriebsmittel sowie der Übersetzungsverhältnisse der Strom- und Spannungswandler in den Erdpfaden.
  • Seite 482 Funktionen 2.26 Zusatzfunktionen Tabelle 2-21 Betriebsmesswerte des örtlichen Gerätes Messwerte primär sekundär % bezogen auf Leiterströme Betriebsnennstrom 3)1) empfindlicher Erdstrom Betriebsnennstrom Erdstrom Betriebsnennstrom ), ϕ(I Phasenwinkel der Leiterströme zuein- ° – – ϕ(I ander ϕ(I Mit-, Gegenkomponente Ströme Betriebsnennstrom 3)1) Trafosternpunktstrom oder Erdstrom Betriebsnennstrom der Parallelleitung...
  • Seite 483: Informationsübersicht

    Funktionen 2.26 Zusatzfunktionen 2.26.4.2 Informationsübersicht Information Info-Art Erläuterung IL1 = Messwert IL1 IL2 = Messwert IL2 IL3 = Messwert IL3 3I0 = Messwert 3I0 IEE = Messwert IEE (empfindlicher Erdstrom) IY = Messwert IY (Trafo-Sternpunkt) IP = Messwert IP (Parallelleitung) I1 = Messwert I1 (Mitsystem) I2 =...
  • Seite 484 Funktionen 2.26 Zusatzfunktionen Information Info-Art Erläuterung RL12= Messwert RL12 RL23= Messwert RL23 RL31= Messwert RL31 XL1E= Messwert XL1E XL2E= Messwert XL2E XL3E= Messwert XL3E XL12= Messwert XL12 XL23= Messwert XL23 XL31= Messwert XL31 7731 Φ IL1L2= Winkel IL1 -> IL2 (lokal gemessen) 7732 Φ...
  • Seite 485: Differentialschutzwerte

    Funktionen 2.26 Zusatzfunktionen 2.26.5 Differentialschutzwerte 2.26.5.1 Messwerte des Differentialschutzes Die Differential-, Stabilisierungs- und Ladestromwerte des Differentialschutzes gemäß der folgenden Tabelle können auf der Front des Gerätes abgerufen, über die Bedienschnittstelle mittels Personalcomputer mit dem Programm DIGSI ausgelesen oder ggf. über die Systemschnittstelle zu einer Zentrale übertragen werden. Tabelle 2-22 Messwerte des Differentialschutzes Messwerte...
  • Seite 486: Konstellationsmesswerte

    Funktionen 2.26 Zusatzfunktionen 2.26.6 Konstellationsmesswerte 2.26.6.1 Funktionsbeschreibung Die Konstellationsmesswerte der möglichen Geräte 1 bis 6 werden hier anhand des Gerätes 1 (siehe Tabelle 2-23) aufgezeigt. Die Informationen zu weiteren Geräten finden Sie im Anhang. Die Berechnung dieser Konstellationsmesswerte erfolgt auch bei einem laufenden Störfall im Abstand von 2 s. Der lokal gemessene Strom/Spannung wird als Referenz für den Winkel angenommen.
  • Seite 487: Störschreibung

    Funktionen 2.26 Zusatzfunktionen 2.26.7 Störschreibung 2.26.7.1 Funktionsbeschreibung Der Leitungsschutz 7SD5 verfügt über einen Störwertspeicher. Die Momentanwerte der Messgrößen , 3u oder U oder U oder U sowie I diffL1 diffL2 diffL3 stabL1 stabL2 stabL3 (Spannungen je nach Anschluss) werden im Raster von 1 ms (bei 50 Hz) abgetastet und in einem Umlaufpuffer abgelegt (je 20 Abtastwerte pro Periode).
  • Seite 488: Parameterübersicht

    Funktionen 2.26 Zusatzfunktionen Die tatsächliche Speicherzeit beginnt um die Vorlaufzeit T VOR (Adresse 411) vor dem Bezugszeitpunkt und endet um die Nachlaufzeit T NACH (Adresse 412) später als das Speicherkriterium verschwindet. Die maximal zulässige Speicherzeit pro Störwertaufzeichnung T MAX wird unter Adresse 410 eingestellt. Bei Aktivierung der Störwertspeicherung über eine Binäreingabe oder durch Bedienung von der Front bzw.
  • Seite 489: Mittelwerte

    Funktionen 2.26 Zusatzfunktionen 2.26.8 Mittelwerte Es werden die Langzeitmittelwerte vom 7SD5 berechnet und können mit dem Zeitpunkt (Datum und Uhrzeit) der letzten Aktualisierung ausgelesen werden. 2.26.8.1 Langzeitmittelwerte Es werden die Langzeitmittelwerte der drei Phasenströme I , der Mitkomponente I der drei Ströme und von Wirkleistung P, Blindleistung Q und Scheinleistung S in einem gewählten Zeitraum, in Primärwerten, gebildet.
  • Seite 490: Informationsübersicht

    Funktionen 2.26 Zusatzfunktionen 2.26.8.4 Informationsübersicht Information Info-Art Erläuterung I1dmd = langfristiger Strommittelwert I1 = Pdmd = Mittelwert P = Qdmd = Mittelwert Q = Sdmd = Mittelwert S = IL1dmd= Langfristiger Strommittelwert L1= IL2dmd= Langfristiger Strommittelwert L2= IL3dmd= Langfristiger Strommittelwert L3= 1052 PdmdAbgabe= Mittelwert der abgegeb.
  • Seite 491: Informationsübersicht

    Funktionen 2.26 Zusatzfunktionen 2.26.9.4 Informationsübersicht Information Info-Art Erläuterung ResMinMax IE_W Min/Max-Messwerte rücksetzen >MiMa I reset >Reset der Schleppzeiger für IL1-IL3 >MiMa I1 reset >Reset der Schleppzeiger für I1 Mitsyst >MiMa ULE reset >Reset der Schleppzeiger für LE-Spg. >MiMa ULL reset >Reset der Schleppzeiger für LL-Spg.
  • Seite 492: Grenzwerte Für Messwerte

    Funktionen 2.26 Zusatzfunktionen Information Info-Art Erläuterung UL12max= Max. der Spannung L1-L2 = UL23min= Min. der Spannung L2-L3 = UL23max= Max. der Spannung L2-L3 = UL31min= Min. der Spannung L3-L1 = UL31max= Max. der Spannung L3-L1 = U1min = Min. der Spannung U1 = U1max = Max.
  • Seite 493: Grenzwertüberwachungen

    Funktionen 2.26 Zusatzfunktionen 2.26.10.1Grenzwertüberwachungen Folgende Grenzwertstufen sind eingerichtet: • IL1dmd>: Überschreiten eines vorgegebenen maximalen Mittelwertes in Phase L1. • IL2dmd>: Überschreiten eines vorgegebenen maximalen Mittelwertes in Phase L2. • IL3dmd>: Überschreiten eines vorgegebenen maximalen Mittelwertes in Phase L3. • I1dmd>: Überschreiten eines vorgegebenen maximalen Mittelwertes des Mitsystems der Ströme. •...
  • Seite 494: Energiezähler

    Funktionen 2.26 Zusatzfunktionen 2.26.11 Energiezähler Zählwerte für Wirk- und Blindarbeit werden vom Prozessorsystem im Hintergrund ermittelt. Sie können auf der Front des Gerätes abgerufen, über die Bedienschnittstelle mittels PC mit dem Programm DIGSI ausgelesen oder über die Systemschnittstelle zu einer Zentrale übertragen werden. 2.26.11.1Energiezählung 7SD5 integriert die errechneten Leistungen über die Zeit und stellt die Ergebnisse unter den Messwerten zur Verfügung.
  • Seite 495: Befehlsbearbeitung

    Funktionen 2.27 Befehlsbearbeitung 2.27 Befehlsbearbeitung Im SIPROTEC 4 7SD5 ist eine Befehlsbearbeitung integriert, mit deren Hilfe Schalthandlungen in der Anlage veranlasst werden können. Die Steuerung kann dabei von vier Befehlsquellen ausgehen: • Vorortbedienung über das Bedienfeld des Gerätes, • Bedienung über DIGSI, •...
  • Seite 496: Ablauf Im Befehlspfad

    Funktionen 2.27 Befehlsbearbeitung 2.27.1.2 Ablauf im Befehlspfad Sicherheitsmechanismen im Befehlspfad sorgen dafür, dass ein Schaltbefehl nur erfolgen kann, wenn die Prüfung zuvor festgelegter Kriterien positiv abgeschlossen wurde. Für jedes Betriebsmittel getrennt, können Verriegelungen projektiert werden. Die eigentliche Durchführung des Befehlsauftrages wird anschließend überwacht.
  • Seite 497: Schaltfehlerschutz

    Funktionen 2.27 Befehlsbearbeitung 2.27.1.3 Schaltfehlerschutz Ein Schaltfehlerschutz kann mittels der anwenderdefinierbaren Logik (CFC) realisiert werden. Die Schaltfehler- Prüfungen teilen sich normalerweise innerhalb eines SICAM/SIPROTEC 4-Systems auf in: • Anlagenverriegelung geprüft im Zentralgerät (für die Sammelschiene), • Feldverriegelungen geprüft im Feldgerät (für den Abzweig). •...
  • Seite 498 Funktionen 2.27 Befehlsbearbeitung Die Prüfung von Verriegelungen kann für alle Schaltgeräte und Markierungen getrennt projektiert werden. Andere interne Befehle, wie Nachführen oder Abbruch, werden nicht geprüft, d.h. unabhängig von den Verrie- gelungen ausgeführt. Bild 2-237 Beispiel einer Betriebsmeldung beim Schalten des Leistungsschalters Q0 Standardverriegelung Standardverriegelungen sind die Prüfungen, die bei der Projektierung der Ein- und Ausgaben pro Schaltgerät festgelegt wurden (siehe SIPROTEC 4-Systembeschreibung).
  • Seite 499: Informationsübersicht

    Funktionen 2.27 Befehlsbearbeitung Im Gerätedisplay sind die projektierten Verriegelungsgründe auslesbar. Sie sind durch Buchstaben gekenn- zeichnet, deren Bedeutungen in Tabelle 2-26 erläutert sind. Tabelle 2-26 Entriegelungs-Kennungen Entriegelungs-Kennungen Kennung (Kurzform) Displayanzeige Schalthoheit Anlagenverriegelung Feldverriegelung SOLL = IST (Schaltrichtungskontrolle) Schutzblockierung Bild 2-239 zeigt beispielhaft die im Gerätedisplay auslesbaren Verriegelungsbedingungen für drei Schaltobjek- te mit den in Tabelle 2-26 erläuterten Abkürzungen.
  • Seite 500: Schaltobjekte

    Funktionen 2.27 Befehlsbearbeitung 2.27.2 Schaltobjekte 2.27.2.1 Informationsübersicht SIPROTEC, 7SD5, Handbuch C53000-G1100-C169-5, Ausgabedatum 02.2011...
  • Seite 501 Funktionen 2.27 Befehlsbearbeitung Information Info-Art Erläuterung Q0 EIN/AUS BR_D12 Leistungsschalter Q0 Q0 EIN/AUS Leistungsschalter Q0 Q1 EIN/AUS BR_D2 Trenner Q1 Q1 EIN/AUS Trenner Q1 Q8 EIN/AUS BR_D2 Erder Q8 Q8 EIN/AUS Erder Q8 Q0-AUS Verriegelungsmeldung: LS Q0-AUS Q0-EIN Verriegelungsmeldung: LS Q0-EIN Q1-AUS Verriegelungsmeldung: Trenner Q1-AUS Q1-EIN...
  • Seite 502: Prozessmeldungen

    Funktionen 2.27 Befehlsbearbeitung 2.27.3 Prozessmeldungen Während der Befehlsbearbeitung werden, unabhängig von der weiteren Meldungsrangierung und -bearbei- tung, Befehls- und Prozessrückmeldungen an die Meldungsverarbeitung gesendet. In diesen Meldungen ist eine so genannte Meldungsursache eingetragen. Bei entsprechender Rangierung (Projektierung) werden diese Meldungen zur Protokollierung in das Betriebsmeldungsprotokoll eingetragen. Eine Auflistung der möglichen Bedienantworten und deren Bedeutung sowie die für das Ein- und Ausschalten von Schaltgeräten oder die Höher-/Tiefersteuerung von Transformatorstufen benötigten Befehlstypen und nähere Hinweise entnehmen Sie bitte der SIPROTEC 4-Systembeschreibung.
  • Seite 503: Informationsübersicht

    Funktionen 2.27 Befehlsbearbeitung 2.27.3.2 Informationsübersicht Information Info-Art Erläuterung >HSTür off >Hochspannungstür offen >Fed n. g. >Feder nicht gespannt >StöAntr U >Störung Antriebsspannung >StöSteu U >Störung Steuerspannung >SF6-Verl. >SF6-Verlust >Stör Zähl >Störung Zählung >Tr Temp. >Transformator Temperatur >Tr Gefahr >Transformator Gefahr 2.27.4 Protokolle 2.27.4.1 Informationsübersicht...
  • Seite 504 Funktionen 2.27 Befehlsbearbeitung SIPROTEC, 7SD5, Handbuch C53000-G1100-C169-5, Ausgabedatum 02.2011...
  • Seite 505: Montage Und Inbetriebsetzung

    Montage und Inbetriebsetzung Dieses Kapitel wendet sich an den erfahrenen Inbetriebsetzer. Er soll mit der Inbetriebsetzung von Schutz- und Steuereinrichtungen, mit dem Betrieb des Netzes und mit den Sicherheitsregeln und -vorschriften vertraut sein. Eventuell sind gewisse Anpassungen der Hardware an die Anlagendaten notwendig. Für die Primärprüfungen muss das zu schützende Objekt (Leitung, Transformator, usw.) eingeschaltet werden.
  • Seite 506: Montage Und Anschluss

    Montage und Inbetriebsetzung 3.1 Montage und Anschluss Montage und Anschluss Allgemeines WARNUNG Warnung vor falschem Transport, Lagerung, Aufstellung oder Montage. Nichtbeachtung können Tod, Körperverletzung oder erheblichen Sachschaden zur Folge haben. Der einwandfreie und sichere Betrieb des Gerätes setzt sachgemäßen Transport, fachgerechte Lagerung, Auf- stellung und Montage unter Beachtung der Warnungen und Hinweise des Gerätehandbuches voraus.
  • Seite 507 Montage und Inbetriebsetzung 3.1 Montage und Anschluss Spannungen Im Anhang A.3 sind die möglichen Anschlussvarianten für die Spannungswandler dargestellt. Beim Normalanschluss ist der 4. Spannungs-Messeingang nicht benutzt, entsprechend muss Adresse 210 U4-WANDLER = nicht angeschl. eingestellt sein. Der Einstellwert der Adresse 211 Uph/Uen WDL hat keine Wirkung auf die Ansprechwerte der Schutzfunktion, wird jedoch für die Anzeige von U -Messwerten und der U...
  • Seite 508 Montage und Inbetriebsetzung 3.1 Montage und Anschluss Tabelle 3-1 Parameterwahl (Einstellgruppenumschaltung) über Binäreingänge Binäreingabe aktive Parametergruppe >Param.Wahl1 >Param. Wahl2 nicht angesteuert nicht angesteuert Gruppe A angesteuert nicht angesteuert Gruppe B nicht angesteuert angesteuert Gruppe C angesteuert angesteuert Gruppe D Bild 3-1 Anschlussschema (Beispiel) für Einstellgruppenumschaltung über Binäreingänge Auslösekreisüberwachung Beachten Sie bitte, dass 2 Binäreingänge bzw.
  • Seite 509 Montage und Inbetriebsetzung 3.1 Montage und Anschluss Bild 3-2 Prinzip der Auslösekreisüberwachung mit einem Binäreingang Kommandorelaiskontakt Leistungsschalter Leistungsschalterspule HiKo1 Leistungsschalter-Hilfskontakt (Schließer) HiKo2 Leistungsschalter-Hilfskontakt (Öffner) U-St Steuerspannung für Auslösekreis U-BE Eingangsspannung für Binäreingang Ersatzwiderstand Spannung am Ersatzwiderstand Daraus resultieren für die Dimensionierung ein oberer Grenzwert R und ein unterer Grenzwert R , aus denen als Optimalwert der arithmetische Mittelwert R ausgewählt werden sollte:...
  • Seite 510 Montage und Inbetriebsetzung 3.1 Montage und Anschluss Ergibt die Berechnung, dass R < R wird, so muss die Berechnung mit der nächst niedrigeren Schalt- schwelle U wiederholt werden und diese Schwelle mittels Steckbrücke(n) im Gerät realisiert werden BE min (siehe Abschnitt „Anpassung der Hardware“). Für die Leistungsaufnahme des Widerstandes gilt: Beispiel: 1,8 mA (vom SIPROTEC 4 7SD5)
  • Seite 511: Anpassung Der Hardware

    Montage und Inbetriebsetzung 3.1 Montage und Anschluss Längsspannung. Die induzierte Spannung lässt sich durch gut leitende Kabelmäntel und Bewehrung vermin- dern (kleiner Reduktionsfaktor, sowohl für Hochspannungskabel als auch für das Hilfskabel). Die induzierte Spannung kann nach folgender Formel berechnet werden: = 2 π...
  • Seite 512 Montage und Inbetriebsetzung 3.1 Montage und Anschluss einen Nennstrom eingestellt sein, d.h. je eine Brücke (X61 bis X64) für jeden der Eingangsübertrager und zu- sätzlich die gemeinsame Brücke X60. Hinweis Sollten Sie ausnahmsweise eine Änderung vornehmen, vergessen Sie bitte nicht, dem Gerät diese Änderung auch über die Adresse 206 IN-GER SEKUNDÄR in den Anlagendaten (siehe Abschnitt 2.1.2.1) mitzuteilen.
  • Seite 513: Demontage

    Montage und Inbetriebsetzung 3.1 Montage und Anschluss 3.1.2.2 Demontage Arbeiten an den Leiterplatten Hinweis Die folgenden Schritte setzen voraus, dass sich das Gerät nicht im Betriebszustand befindet. VORSICHT Vorsicht bei der Änderung von Leiterplattenelementen, die die Nenndaten des Gerätes betreffen: Als Folge stimmen die Bestellbezeichnung (MLFB) und die auf dem Typenschild angegebenen Nennwerte nicht mehr mit dem Gerät überein.
  • Seite 514 Montage und Inbetriebsetzung 3.1 Montage und Anschluss Die Anordnung der Baugruppen für die Gehäusegröße geht aus Bild 3-3 und für die Gehäusegröße Bild 3-4 hervor. • Steckverbinder des Flachbandkabels zwischen Prozessorbaugruppe C-CPU-1 (Nr. 1) und der Frontkappe an dieser lösen. Hierzu die Verriegelungen oben und unten am Steckverbinder auseinander drücken, so dass der Steckverbinder des Flachbandkabels herausgedrückt wird.
  • Seite 515 Montage und Inbetriebsetzung 3.1 Montage und Anschluss Bild 3-4 Frontansicht Gehäusegröße nach Entfernen der Frontkappe (vereinfacht und verkleinert) SIPROTEC, 7SD5, Handbuch C53000-G1100-C169-5, Ausgabedatum 02.2011...
  • Seite 516: Schaltelemente Auf Leiterplatten

    Montage und Inbetriebsetzung 3.1 Montage und Anschluss 3.1.2.3 Schaltelemente auf Leiterplatten Ein-/Ausgabebaugruppe C-I/O-1 Bild 3-5 Ein-/Ausgabebaugruppe C-I/O-1 mit Darstellung der für die Kontrolle der Einstellung notwen- digen Brücken Die Stromversorgung befindet sich • bei Gehäusegröße auf der Ein-/Ausgabebaugruppe C-I/O-1 (Nr. 2 in Bild 3-3, Platz 19), •...
  • Seite 517 Montage und Inbetriebsetzung 3.1 Montage und Anschluss Tabelle 3-2 Brückenstellung der Nennspannung der integrierten Stromversorgung auf der Ein-/Ausgabe- baugruppe C-I/O-1 Nennspannung Brücke DC 60 V/110 V/12 DC 110 V/125 V/220 V/250 V DC 24 V/48 V AC 115 V Brücken X51 bis X53 unbestückt 1-2 und 3-4 Sicherung...
  • Seite 518 Montage und Inbetriebsetzung 3.1 Montage und Anschluss Tabelle 3-5 Brückenstellung der Steuerspannungen der Binäreingänge BE1 bis BE8 auf der Ein-/Aus- gabebaugruppe C-I/O-1 bei Gehäusegröße Binäreingänge Brücke Schwelle 17 V Schwelle 73 V Schwelle 154 V Platz 19 X21/X22 X23/X24 X25/X26 X27/X28 X29/X30 X31/X32...
  • Seite 519 Montage und Inbetriebsetzung 3.1 Montage und Anschluss Ein-/Ausgabebaugruppe C-I/O-10 bis Entwicklungsstand /EE Bild 3-6 Ein-/Ausgabebaugruppe C-I/O-10 bis Entwicklungsstand 7SD5 .../EE mit Darstellung der für die Kontrolle der Einstellungen notwendigen Brücken SIPROTEC, 7SD5, Handbuch C53000-G1100-C169-5, Ausgabedatum 02.2011...
  • Seite 520 Montage und Inbetriebsetzung 3.1 Montage und Anschluss Tabelle 3-7 Brückenstellung der Steuerspannungen der Binäreingänge BE1 bis BE24 auf der Ein-/Aus- gabebaugruppe C-I/O-1 oder C-I/O-10 bis Entwicklungsstand 7SD5 .../EE bei Gehäusegröße Binäreingänge Brücke Schwelle Schwelle Schwelle 17 V 73 V 154 V Platz 33 links Platz 19 Platz 19 links...
  • Seite 521 Montage und Inbetriebsetzung 3.1 Montage und Anschluss Ein-/Ausgabebaugruppe C-I/O-10 ab Entwicklungsstand /FF Bild 3-7 Ein-/Ausgabebaugruppe C-I/O-10 ab Entwicklungsstand 7SD5 .../FF mit Darstellung der für die Kontrolle der Einstellungen notwendigen Brücken SIPROTEC, 7SD5, Handbuch C53000-G1100-C169-5, Ausgabedatum 02.2011...
  • Seite 522 Montage und Inbetriebsetzung 3.1 Montage und Anschluss Tabelle 3-9 Brückenstellung der Steuerspannungen der Binäreingänge BE9 bis BE16 auf der Ein-/Aus- gabebaugruppe C-I/O-10 ab Entwicklungsstand 7SD5 .../FF bei Gehäusegröße Binäreingänge Brücke Schwelle 17 V Schwelle 73 V Schwelle 154 V Platz 19 rechts BE10 BE11 BE12...
  • Seite 523 Montage und Inbetriebsetzung 3.1 Montage und Anschluss Ein-/Ausgabebaugruppe C-I/O-2 bis Entwicklungsstand 7SD5 .../EE Es existieren zwei unterschiedliche Ausgabestände der Ein-/Ausgabebaugruppe C-I/O-2. Für Geräte bis Ent- wicklungsstand 7SD5.../EE ist das Layout der Leiterplatte in Bild 3-8, für Geräte ab Entwicklungsstand 7SD5.../FF in Bild 3-9 abgebildet. Bild 3-8 Ein-/Ausgabebaugruppe C-I/O-2 bis Entwicklungsstand 7SD5.../EE mit Darstellung der für die Kontrolle der Einstellungen notwendigen Brücken...
  • Seite 524 Montage und Inbetriebsetzung 3.1 Montage und Anschluss Der Kontakt des Relais für die Binärausgabe BA13 kann als Schließer oder Öffner konfiguriert werden (siehe auch Übersichtspläne im Anhang unter Abschnitt A.2): bei Gehäusegröße : Nr. 3 in Bild 3-3, Platz 33, bei Gehäusegröße : Nr.
  • Seite 525 Montage und Inbetriebsetzung 3.1 Montage und Anschluss Ein-/Ausgabebaugruppe C-I/O-2 ab Entwicklungsstand 7SD5 .../FF Es gibt von dieser Baugruppe zwei Bestückungsvarianten: • Ausführung mit normaler Erdstromerfassung; Baugruppennummer C53207-A324-B50-* • Ausführung mit empfindlicher Erdstromerfassung; Baugruppennummer C53207-A324-B60-* In einer auf der Leiterplatte aufgedruckten Tabelle ist die entsprechende Baugruppennummer gekennzeichnet. Die eingestellten Nennströme bzw.
  • Seite 526 Montage und Inbetriebsetzung 3.1 Montage und Anschluss Tabelle 3-13 Brückenstellung von Nennstrom bzw. Messbereich Brücke Nennstrom 1 A Nennstrom 5 A Messbereich 100 A Messbereich 500 A entfällt bei Ausführung mit empfindlicher Erdstromerfassung Die Kontakte der Relais für die Binärausgaben BA13, BA14 und BA15 können als Schließer oder Öffner kon- figuriert werden (siehe auch Übersichtspläne im Anhang).
  • Seite 527: Schnittstellenmodule

    Montage und Inbetriebsetzung 3.1 Montage und Anschluss 3.1.2.4 Schnittstellenmodule Austausch von Schnittstellenmodulen Die Schnittstellenmodule befinden sich auf der Prozessorbaugruppe C-CPU-1 (Nr. 1 in Bild 3-3 und3-4). Bild 3-10 Prozessorbaugruppe C-CPU-1 mit Schnittstellenmodulen (Maximalbestückung) Hinweis Bei Geräten im Aufbaugehäuse mit Lichtwellenleiter-Anschluss ist das LWL-Modul in einem Pultgehäuse un- tergebracht.
  • Seite 528 Montage und Inbetriebsetzung 3.1 Montage und Anschluss Bitte beachten Sie: • Ein Austausch der Schnittstellenmodule ist nur bei Geräten im Einbaugehäuse möglich. Geräte im Aufbau- gehäuse können nur im Werk umgerüstet werden. • Es können nur Schnittstellenmodule eingesetzt werden, mit denen das Gerät auch entsprechend dem Be- stellschlüssel werkseitig bestellbar ist (siehe auch Anhang A.1).
  • Seite 529 Montage und Inbetriebsetzung 3.1 Montage und Anschluss Mit der Brücke X11 wird die Flusssteuerung, die für die Modem-Kommunikation wichtig ist, aktiviert. Tabelle 3-18 Brückenstellung von CTS (Clear To Send; Flusssteuerung) auf dem Schnittstellenmodul Brücke /CTS von der RS232-Schnittstelle /CTS durch /RTS angesteuert Lieferzustand Brückenstellung 2-3: Der Modem-Anschluss erfolgt in der Anlage üblicherweise über Sternkoppler oder LWL- Umsetzer, damit stehen die Modemsteuersignale gemäß...
  • Seite 530 Montage und Inbetriebsetzung 3.1 Montage und Anschluss Profibus-/DNP-Schnittstelle Bild 3-13 Lage der Steckbrücken für die Konfiguration der Abschlusswiderstände des aktiven elektrischen Moduls (Profibus- und DNP 3.0-Schnittstelle) EN100-Modul Ethernet (IEC 61850) Das Ethernet-Schnittstellenmodul besitzt keine Steckbrücken. Bei seinem Einsatz sind keinerlei hardwaremä- ßige Anpassungen notwendig.
  • Seite 531: Zusammenbau

    Montage und Inbetriebsetzung 3.1 Montage und Anschluss 3.1.2.5 Zusammenbau Der Zusammenbau des Gerätes wird in folgenden Schritten durchgeführt: • Baugruppen vorsichtig in das Gehäuse einschieben. Die Einbauplätze der Baugruppen gehen aus den Bildern 3-3 und 3-4 hervor. Bei der Gerätevariante für Schalttafelaufbau wird empfohlen, beim Stecken der Prozessorbaugruppe C-CPU-1 auf die Metallwinkel der Module zu drücken, damit das Einschieben in die Steckverbinder erleichtert wird.
  • Seite 532 Montage und Inbetriebsetzung 3.1 Montage und Anschluss Bild 3-15 Schalttafeleinbau eines Gerätes (Gehäusegröße Bild 3-16 Schalttafeleinbau eines Gerätes (Gehäusegröße SIPROTEC, 7SD5, Handbuch C53000-G1100-C169-5, Ausgabedatum 02.2011...
  • Seite 533: Gestell- Und Schrankeinbau

    Montage und Inbetriebsetzung 3.1 Montage und Anschluss 3.1.3.2 Gestell- und Schrankeinbau Für den Einbau eines Gerätes in ein Gestell oder einen Schrank werden 2 Winkelschienen benötigt. Die Be- stellnummern stehen im Anhang unter Abschnitt A.1. Bei Gehäusegröße (Bild 3-17) sind 4 Abdeckkappen und 4 Befestigungslöcher, bei Gehäusegröße (Bild 3-18) sind 6 Abdeckungen und 6 Befestigungslöcher vorhanden.
  • Seite 534 Montage und Inbetriebsetzung 3.1 Montage und Anschluss Bild 3-17 Montage eines Gerätes (Gehäusegröße ) im Gestell oder Schrank SIPROTEC, 7SD5, Handbuch C53000-G1100-C169-5, Ausgabedatum 02.2011...
  • Seite 535: Schalttafelaufbau

    Montage und Inbetriebsetzung 3.1 Montage und Anschluss Bild 3-18 Montage eines Gerätes (Gehäusegröße ) im Gestell oder Schrank 3.1.3.3 Schalttafelaufbau Die Montage in folgenden Schritten vornehmen: • Gerät mit 4 Schrauben auf der Schalttafel festschrauben. Maßbilder siehe Technische Daten unter Abschnitt 4.27.
  • Seite 536: Kontrolle Der Anschlüsse

    Montage und Inbetriebsetzung 3.2 Kontrolle der Anschlüsse Kontrolle der Anschlüsse 3.2.1 Kontrolle der Datenverbindung der seriellen Schnittstellen Die Tabellen der nachstehenden Abschnitte zeigen die Pin-Belegungen der verschiedenen seriellen Schnitt- stellen, der Zeitsynchronisations- und die der Ethernet-Schnittstelle des Gerätes. Die Lage der Anschlüsse geht aus den folgenden Bildern hervor.
  • Seite 537 Montage und Inbetriebsetzung 3.2 Kontrolle der Anschlüsse Systemschnittstelle Bei Ausführungen mit serieller Schnittstelle zu einer Leitzentrale ist die Datenverbindung zu kontrollieren. Wichtig ist die visuelle Überprüfung der Zuordnung der Sende- und Empfangskanäle. Bei der RS232- und der Lichtwellenleiter-Schnittstelle ist jede Verbindung für eine Übertragungsrichtung bestimmt. Es muss deshalb der Datenausgang des einen Gerätes mit dem Dateneingang des anderen Gerätes verbunden sein und um- gekehrt.
  • Seite 538 Montage und Inbetriebsetzung 3.2 Kontrolle der Anschlüsse Zeitsynchronisationsschnittstelle Es können wahlweise 5-V-, 12-V- oder 24-V-Zeitsynchronisationssignale verarbeitet werden, wenn diese an die in der folgenden Tabelle genannten Eingänge geführt werden. Tabelle 3-20 Belegung der DSUB-Buchse der Zeitsynchronisationsschnittstelle Pin-Nr. Bezeichnung Signalbedeutung P24_TSIG Eingang 24 V P5_TSIG Eingang 5 V...
  • Seite 539: Kontrolle Der Schutzdatenkommunikation

    Montage und Inbetriebsetzung 3.2 Kontrolle der Anschlüsse 3.2.2 Kontrolle der Schutzdatenkommunikation Die Schutzdatenkommunikation geht normalerweise entweder über Lichtwellenleiter direkt von Gerät zu Gerät oder über Kommunikationsumsetzer und ein allgemeines Kommunikationsnetz oder dediziertes Übertragungs- mittel. Lichtwellenleiter, direkt WARNUNG Nicht direkt in die Lichtwellenleiterelemente schauen, auch nicht mit optischen Geräten! Laserklasse 1 gemäß EN 60825-1.
  • Seite 540: Kontrolle Der Anlagenanschlüsse

    Montage und Inbetriebsetzung 3.2 Kontrolle der Anschlüsse 3.2.3 Kontrolle der Anlagenanschlüsse WARNUNG Warnung vor gefährdenden Spannungen Nichtbeachtung der folgenden Maßnahmen können Tod, Körperverletzung oder erheblichen Sachschaden zur Folge haben: Kontrollschritte dürfen nur durch entsprechend qualifizierte Personen vorgenommen werden, die mit den Si- cherheitsbestimmungen und Vorsichtsmaßnahmen vertraut sind und diese befolgen.
  • Seite 541 Montage und Inbetriebsetzung 3.2 Kontrolle der Anschlüsse • Die Kurzschließer der Anschlusssteckverbinder für die Stromkreise sind zu überprüfen. Dies kann mit einer Sekundärprüfeinrichtung oder Durchgangsprüfeinrichtung geschehen. Stellen Sie sicher, dass nicht fälsch- lich rückwärts über die Stromwandler oder deren Kurzschließer der Klemmendurchgang vorgetäuscht wird. –...
  • Seite 542: Inbetriebsetzung

    Montage und Inbetriebsetzung 3.3 Inbetriebsetzung Inbetriebsetzung WARNUNG Warnung vor gefährlichen Spannungen beim Betrieb elektrischer Geräte Nichtbeachtung der folgenden Maßnahmen können Tod, Körperverletzung oder erheblichen Sachschaden zur Folge haben: Nur qualifiziertes Personal soll an diesem Gerät arbeiten. Dieses muss gründlich mit den einschlägigen Sicher- heitsvorschriften und Vorsichtsmaßnahmen sowie den Warnhinweisen dieses Handbuches vertraut sein.
  • Seite 543: Testbetrieb/Übertragungssperre

    Montage und Inbetriebsetzung 3.3 Inbetriebsetzung 3.3.1 Testbetrieb/Übertragungssperre Ein- und Ausschalten Wenn das Gerät an eine zentrale Leit- oder Speichereinrichtung angeschlossen ist, können Sie bei einigen der angebotenen Protokolle die Informationen, die zur Leitstelle übertragen werden, beeinflussen (siehe Tabelle „Protokollabhängige Funktionen“ im Anhang A.5). Ist der Testbetrieb eingeschaltet, werden von einem SIPROTEC 4-Gerät zur Zentralstelle abgesetzte Meldun- gen mit einem zusätzlichen Testbit gekennzeichnet, so dass zu erkennen ist, dass es sich nicht um Meldungen wirklicher Störungen handelt.
  • Seite 544: Systemschnittstelle Testen

    Montage und Inbetriebsetzung 3.3 Inbetriebsetzung 3.3.3 Systemschnittstelle testen Vorbemerkungen Sofern das Gerät über eine Systemschnittstelle verfügt und diese zur Kommunikation mit einer Leitzentrale ver- wendet wird, kann über die DIGSI-Gerätebedienung getestet werden, ob Meldungen korrekt übertragen werden. Sie sollten von dieser Testmöglichkeit jedoch keinesfalls während des „scharfen“ Betriebs Gebrauch machen.
  • Seite 545 Montage und Inbetriebsetzung 3.3 Inbetriebsetzung Bild 3-21 Schnittstellentest mit der Dialogbox: Meldungen erzeugen – Beispiel Betriebszustand ändern Beim ersten Betätigen einer der Tasten in der Spalte Aktion werden Sie nach dem Passwort Nr. 6 (für Hard- ware-Testmenüs) gefragt. Nach korrekter Eingabe des Passwortes können Sie nun die Meldungen einzeln ab- setzen.
  • Seite 546: Schaltzustände Der Binären Ein-/Ausgänge Prüfen

    Montage und Inbetriebsetzung 3.3 Inbetriebsetzung 3.3.4 Schaltzustände der binären Ein-/Ausgänge prüfen Vorbemerkungen Mit DIGSI können Sie gezielt Binäreingänge, Ausgangsrelais und Leuchtdioden des SIPROTEC 4-Gerätes einzeln ansteuern. So kontrollieren Sie z.B. in der Inbetriebnahmephase die korrekten Verbindungen zur Anlage. Sie sollten von dieser Testmöglichkeit jedoch keinesfalls während des „scharfen“ Betriebs Gebrauch machen.
  • Seite 547 Montage und Inbetriebsetzung 3.3 Inbetriebsetzung Bild 3-22 Testen der Ein- und Ausgaben – Beispiel Betriebszustand ändern Um den Betriebszustand einer Hardwarekomponente zu ändern, klicken Sie auf die zugehörige Schaltfläche in der Spalte Soll. Vor Ausführung des ersten Betriebszustandswechsels wird das Passwort Nr. 6 abgefragt (sofern bei der Pro- jektierung aktiviert).
  • Seite 548 Montage und Inbetriebsetzung 3.3 Inbetriebsetzung Um die Binäreingänge zu testen, gehen Sie wie folgt vor: • Betätigen Sie in der Anlage jede der Funktionen, die Ursache für die Binäreingabe ist. • Prüfen Sie die Reaktion in der Ist-Spalte der Dialogbox. Hierzu müssen Sie die Dialogbox aktualisieren. Die Möglichkeiten stehen weiter unten unter Randtitel „Aktualisieren der Anzeige“.
  • Seite 549: Überprüfung Der Schutzdatentopologie

    Montage und Inbetriebsetzung 3.3 Inbetriebsetzung 3.3.5 Überprüfung der Schutzdatentopologie Allgemeines Sie können die Kommunikationstopologie vom Personalcomputer mit DIGSI oder mit einem „WEB-Monitor“ überprüfen. Wenn Sie mit dem „WEB-Monitor“ arbeiten wollen, beachten Sie auch die zum „WEB-Monitor“ ge- hörenden Hilfen. Sie können den PC örtlich direkt am Gerät über die vordere Bedienschnittstelle oder die hintere Serviceschnitt- stelle an das Gerät ankoppeln (Beispiel Bild 3-23).
  • Seite 550 Montage und Inbetriebsetzung 3.3 Inbetriebsetzung Überprüfung einer Verbindung bei Direktverbindung Bei zwei Geräten mit einer Lichtwellenleiterverbindung (wie in Bild 3-23 oder 3-24) wird diese wie folgt über- prüft. Bei mehr als zwei Geräten oder wenn zwei Geräte mit einer Ringtopologie (doppelt) verbunden sind, überprüfen Sie zunächst nur eine Verbindung.
  • Seite 551 Montage und Inbetriebsetzung 3.3 Inbetriebsetzung • Beide Geräte an den Enden einer Verbindung müssen eingeschaltet sein. • Konfigurieren Sie zunächst den Kommunikationsumsetzer KU-1: – Schalten Sie die Hilfsspannung beidpolig ab. – Öffnen Sie den Kommunikationsumsetzer. – Bringen Sie die Steckbrücken in Stellung für den richtigen Schnittstellentyp und die richtige Übertra- gungsrate;...
  • Seite 552 Montage und Inbetriebsetzung 3.3 Inbetriebsetzung • Bringen Sie den Kommunikationsumsetzer wieder in Normalstellung (X32 in Stellung 1-2) und schließen Sie das Gehäuse wieder. • Schalten Sie die Hilfsspannung des Kommunikationsumsetzers wieder ein. Führen Sie die vorstehenden Überprüfungen am anderen Ende mit dem dortigen Gerät und seinem Kommu- nikationsumsetzer entsprechend durch.
  • Seite 553 Montage und Inbetriebsetzung 3.3 Inbetriebsetzung Verfügbarkeit der Wirkschnittstellen Die Qualität der Schutzdatenübertragung ist abhängig von der Verfügbarkeit aller Übertragungsmittel. Über- prüfen Sie daher die Statistikmeldungen des Gerätes, an dem Sie sich gerade befinden. Überprüfen Sie die folgenden Meldungen: • Meldung Nr 7753 „WS1V/m“ (Verfügbarkeit pro Minute) und Meldung Nr 7754 „WS1V/h“ (Verfügbarkeit pro Stunde) sind die Verfügbarkeitswerte der Wirkschnittstelle 1.
  • Seite 554 Montage und Inbetriebsetzung 3.3 Inbetriebsetzung Bild 3-26 Kommunikations-Topologie – eingeschränkte Darstellung Die Schaltfläche „Zusätzliche Informationen“ erweitert die Darstellung um folgende Informationen: Der Timingmaster wird bei der Darstellung der Kommunikationstopologie durch das Symbol einer Uhr ange- zeigt. Im Falle einer Fehlparametrierung oder fehlerhafter Verdrahtung können die Meldungen „Kommunikationsto- pologie nicht komplett“...
  • Seite 555 Montage und Inbetriebsetzung 3.3 Inbetriebsetzung Bild 3-27 Topologie – Zusatzdarstellung Bild 3-28 zeigt ein Beispiel für die Wirkschnittstellen-Statistik mit 2 Wirkschnittstellen. Dargestellt werden die Werte für die Laufzeiten und die Verfügbarkeit. Die Telegrammlaufzeiten werden nach RX- und TX-Richtung aufgeschlüsselt dargestellt, wobei von symmetrischen Verhältnissen ausgegangen wird, wenn keine GPS- Synchronisation vorhanden ist.
  • Seite 556: Prüfungen Für Den Leistungsschalterversagerschutz

    Montage und Inbetriebsetzung 3.3 Inbetriebsetzung 3.3.6 Prüfungen für den Leistungsschalterversagerschutz Allgemeines Wenn das Gerät über den Schalterversagerschutz verfügt und dieser verwendet wird, ist die Einbindung dieser Schutzfunktion in die Anlage praxisnah zu überprüfen. Aufgrund der Vielfalt der Anwendungsmöglichkeiten und der möglichen Anlagenkonfigurationen ist eine detail- lierte Beschreibung der notwendigen Prüfungen nicht möglich.
  • Seite 557 Montage und Inbetriebsetzung 3.3 Inbetriebsetzung • Anwurf durch Auslösekommando des externen Schutzes 1-polig L3: Binäreingabefunktionen „>SVS Start L3“ und ggf. „>SVS Freigabe“ (in spontanen oder Störfallmel- dungen). Auslösekommando je nach Parametrierung. • Anwurf durch Auslösekommando des externen Schutzes 3-polig über alle drei Binäreingaben L1, L2 und L3: Binäreingabefunktionen „>SVS Start L1“, „>SVS Start L2“...
  • Seite 558: Überprüfung Der Wandleranschlüsse Eines Leitungsendes

    Montage und Inbetriebsetzung 3.3 Inbetriebsetzung 3.3.7 Überprüfung der Wandleranschlüsse eines Leitungsendes Sollten Sekundärprüfeinrichtungen am Gerät angeschlossen sein, sind diese zu entfernen oder ggf. vorhande- ne Prüfschalter in Betriebsstellung zu schalten. Hinweis Es muss damit gerechnet werden, dass bei falschen Anschlüssen Auslösung erfolgt, auch an den gegenüber- liegenden Enden des Schutzobjektes.
  • Seite 559: Überprüfung Der Wandleranschlüsse Mit Zwei Leitungsenden

    Montage und Inbetriebsetzung 3.3 Inbetriebsetzung • Schutzschalter wieder einschalten: Die obige Meldung erscheint unter den spontanen Meldungen als „ge- hend“, d.h. „>U-Wdl.-Aut.“ „GEH“. – Sollte eine der Meldungen nicht erscheinen, sind Anschluss und Rangierung dieser Signale zu kontrol- lieren. – Sind „KOM“-Vermerk und „GEH“-Vermerk vertauscht, muss die Kontaktart (H-aktiv oder L-aktiv) kontrol- liert und berichtigt werden.
  • Seite 560 Montage und Inbetriebsetzung 3.3 Inbetriebsetzung Bild 3-29 Lokale Messgrößen im WEB-Monitor – Beispiel für plausible Messgrößen Bild 3-30 Ferne Messgrößen im WEB-Monitor – Beispiel für plausible Messgrößen SIPROTEC, 7SD5, Handbuch C53000-G1100-C169-5, Ausgabedatum 02.2011...
  • Seite 561 Montage und Inbetriebsetzung 3.3 Inbetriebsetzung Polaritätsprüfung Sofern das Gerät an Spannungswandler angeschlossen ist, erlauben bereits die örtlichen Messgrößen eine Polaritätsprüfung. Bei mehr als zwei Enden wird weiterhin zuerst ein Stromweg überprüft. Der Laststrom von mindestens 5 % des Betriebsnennstromes ist weiterhin erforderlich. Die Richtung ist beliebig, muss aber bekannt sein. •...
  • Seite 562 Montage und Inbetriebsetzung 3.3 Inbetriebsetzung • Die Leistungsmessung gibt einen ersten Hinweis auf die richtige Polarität der Messgrößen eines Endes. – Stimmt die Blindleistungsrichtung, aber die Wirkleistung hat ein falsches Vorzeichen, liegt möglicherwei- se ein zyklischer Phasentausch der Ströme (rechts) oder der Spannungen (links) vor; –...
  • Seite 563 Montage und Inbetriebsetzung 3.3 Inbetriebsetzung Eine zusätzliche Hilfe bei der Anschlusskontrolle sind die Meldungen 2947 „Sync. Udiff>“ und 2949 „Sync. PHIdiff>“ in den spontanen Meldungen. • Leistungsschalter ist offen. Der Abzweig ist spannungslos. Die Schutzschalter beider Spannungswandler- kreise sind einzuschalten. •...
  • Seite 564: Polaritätsprüfung Für Den Stromeingang I

    Montage und Inbetriebsetzung 3.3 Inbetriebsetzung • Für die Synchronkontrolle wird das Programm AW SYN Us1<Us2> = Ja (Adresse 3516) und AW SYN Us1>Us2< = Nein (Adresse 3517) eingestellt. • Über Binäreingabe (Nr 2906„>Sync. Mess.AWE“) wird eine Messanforderung eingegeben. Die Syn- chronkontrolle muss Freigabe erteilen (Meldung „Sync.
  • Seite 565 Montage und Inbetriebsetzung 3.3 Inbetriebsetzung Nach Einschalten der Leitung und wieder Abschalten Richtungsanzeige kontrollieren: In den Störfallmeldun- gen müssen mindestens die Meldungen „EF G-Anr“ und „EF Anr vorw.“ enthalten sein. Fehlt die gerich- tete Anregung, so liegt entweder beim Erdstromanschluss oder beim Anschluss der Verlagerungsspannung ein Anschlussfehler vor.
  • Seite 566 Montage und Inbetriebsetzung 3.3 Inbetriebsetzung von Parallelleitung Ist I der Strom einer Parallelleitung, wird vorstehende Prozedur mit dem Stromwandlersatz der Parallelleitung durchgeführt (Bild 3-34). Hier wird ähnlich wie im vorigen Absatz verfahren, jedoch ein 1-phasiger Strom von der Parallelleitung eingekoppelt. Die Parallelleitung muss, die eigene Leitung sollte Laststrom führen. Die Lei- tungen bleiben für die Dauer der Messung eingeschaltet.
  • Seite 567 Montage und Inbetriebsetzung 3.3 Inbetriebsetzung VORSICHT Speisung von Nullströmen über einen Transformator ohne Dreieckswicklung Unzulässige Erwärmung des Transformators möglich! Nullströme über einen Transformator nur speisen, wenn dieser über eine Dreieckswicklung verfügt, also z.B. Yd, Dy oder Yy mit Ausgleichswicklung. GEFAHR Spannungsführende Anlagenteile! Kapazitiv eingekoppelte Spannungen an spannungslosen Teilen! Nichtbeachtung der folgenden Maßnahme werden Tod, schwere Körperverletzung oder erheblichen Sach- schaden zur Folge haben.
  • Seite 568 Montage und Inbetriebsetzung 3.3 Inbetriebsetzung Hinweis Wenn für diese Prüfung Parameter verändert wurden, sind diese zum Schluss wieder auf den Sollzustand ein- zustellen! Messung der Differential- und Stabilisierungsströme Den Abschluss der Prüfung für zwei Enden bildet das Auslesen der Differential-, Stabilisierungs- und Ladeströ- me.
  • Seite 569: Überprüfung Der Wandleranschlüsse Bei Mehr Als Zwei Enden

    Montage und Inbetriebsetzung 3.3 Inbetriebsetzung Bild 3-36 Differential- und Stabilisierungsströme – Beispiel für plausible Messgrößen 3.3.9 Überprüfung der Wandleranschlüsse bei mehr als zwei Enden Bei mehr als zwei Enden sind sämtliche Prüfungen gemäß obigem Abschnitt „Überprüfung der Wandleran- schlüsse mit zwei Enden“ – soweit sie im vorliegenden Fall zutreffen – für die anderen Stromwege so zu wie- derholen, dass alle Enden des Schutzobjektes mindestens einmal in die Stromflussprüfung einbezogen worden sind.
  • Seite 570: Prüfung Der Signalübertragung Mit Distanzschutz

    Montage und Inbetriebsetzung 3.3 Inbetriebsetzung Stellen Sie diese Zeit unter Adresse 239 als T LS-EIN (unter Anlagendaten 1) ein. Wählen Sie den nächst niedrigeren einstellbaren Wert. Hinweis Die Eigenzeit der beschleunigten Ausgangsrelais für Kommandogabe wird vom Gerät selbsttätig berücksich- tigt. Das Einschaltkommando soll also auf ein solches Relais rangiert sein. Ist das nicht der Fall, addieren Sie zu der gemessenen Schaltereigenzeit noch 3 ms für die größere Reaktionszeit der „normalen“...
  • Seite 571 Montage und Inbetriebsetzung 3.3 Inbetriebsetzung Es wird ein Kurzschluss außerhalb der Zone Z1, aber innerhalb der Zone Z1B simuliert. Da die Stufe Z1B blo- ckiert ist, löst der Distanzschutz erst in einer höheren Zone (normalerweise mit T2) aus. Diese Prüfung ist an beiden Leitungsenden vorzunehmen.
  • Seite 572 Montage und Inbetriebsetzung 3.3 Inbetriebsetzung Erscheint kein Auslösekommando, ist der Übertragungsweg nochmals zu überprüfen, insbesondere auch, dass die Echo-Signale auf die Sendeausgänge rangiert sind. Bei phasengetrennter Übertragung werden vorstehende Prüfungen für jede Phase durchgeführt. Dabei ist auch die richtige Phasenzuordnung zu kontrollieren. Die Tests sind von beiden Leitungsenden aus durchzuführen, bei Dreibeinleitungen von jedem Ende für jeden Übertragungsweg.
  • Seite 573: Prüfung Der Signalübertragung Mit Erdkurzschlussschutz

    Montage und Inbetriebsetzung 3.3 Inbetriebsetzung Auf der sendenden Seite wird ein Fehler in der Zone Z1 simuliert. Dies kann mit einer Sekundärprüfeinrichtung geschehen. Sodann wird auf der empfangenden Seite bei Mitnahme ein Fehler innerhalb Z1B, aber außerhalb Z1, bei Mitn. über Anr. ein beliebiger Fehler simuliert. Es erfolgt Auslösung sofort (bzw. in T1B), ohne Signalü- bertragung erst in einer höheren Stufe.
  • Seite 574 Montage und Inbetriebsetzung 3.3 Inbetriebsetzung Dieser Test ist von beiden Leitungsenden aus durchzuführen, bei Dreibeinleitungen von jedem Ende für jeden Übertragungsweg. Die Wirksamkeit der Echoverzögerungszeit und der Eingabe der Leistungsschalterstellung soll bei dieser Ge- legenheit mitgeprüft werden, sofern nicht schon im vorigen Abschnitt geschehen (geprüft wird dabei die Funk- tion des Schutzes am Gegenende der Leitung): Der Leistungsschalter des Abzweigs, zu dem der Schutz gehört, ist ausgeschaltet, ebenso der Leistungsschal- ter des Gegenendes der Leitung.
  • Seite 575: Prüfung Der Signalübertragung Für Schalterversagerschutz Und/Oder Endfehlerschutz

    Montage und Inbetriebsetzung 3.3 Inbetriebsetzung 3.3.13 Prüfung der Signalübertragung für Schalterversagerschutz und/oder Endfehlerschutz Wenn das Kommando des Schalterversagerschutzes oder des Endfehlerschutzes an das Gegenende übertra- gen werden soll, ist auch diese Übertragung zu überprüfen. Hierzu wird bei offenem Leistungsschalter der Schalterversagerschutz mittels eines Prüfstromes (sekundär) zum Ansprechen gebracht.
  • Seite 576: Auslöse- Und Einschaltprüfung Mit Dem Leistungsschalter

    Montage und Inbetriebsetzung 3.3 Inbetriebsetzung 3.3.16 Auslöse- und Einschaltprüfung mit dem Leistungsschalter Auslösekreise und der Leistungsschalter können vom Gerät 7SD5 auf einfache Weise geprüft werden. Die Vorgehensweise ist detailliert in der SIPROTEC 4-Systembeschreibung beschrieben. Läuft die Prüfung nicht wie erwartet ab, kann aus den Anzeigen im Display oder auf dem PC-Monitor auf die Ursache geschlossen werden.
  • Seite 577: Anlegen Eines Test-Messschriebs

    Montage und Inbetriebsetzung 3.3 Inbetriebsetzung 3.3.18 Anlegen eines Test-Messschriebs Um die Stabilität des Schutzes auch bei Einschaltvorgängen zu überprüfen, können zum Abschluss noch Ein- schaltversuche durchgeführt werden. Ein Maximum an Informationen über das Verhalten des Schutzes liefern Messschriebe. Voraussetzung Neben den Möglichkeiten der Speicherung einer Störwertaufzeichnung durch Schutzanregung ermöglicht 7SD5 auch den Anstoß...
  • Seite 578: Bereitschalten Des Gerätes

    Montage und Inbetriebsetzung 3.4 Bereitschalten des Gerätes Bereitschalten des Gerätes Die benutzten Klemmenschrauben sind fest anzuziehen; auch nicht benutzte sollten angezogen werden. Alle Steckverbinder sind einwandfrei einzufügen. VORSICHT Keine Gewalt anwenden! Die zulässigen Anzugsdrehmomente dürfen nicht überschritten werden, da die Gewinde und Klemmenkam- mern sonst beschädigt werden können! Die Einstellwerte sollten nochmals überprüft werden, falls sie während der Prüfungen geändert wurden.
  • Seite 579: Technische Daten

    Technische Daten In diesem Kapitel finden Sie die technischen Daten des SIPROTEC 4 -Gerätes 7SD5 und seiner Einzelfunkti- onen einschließlich der Grenzwerte, die auf keinen Fall überschritten werden dürfen. Nach den elektrischen und funktionellen Daten für den maximalen Funktionsumfang folgen die mechanischen Daten mit Maßbildern. Allgemeine Gerätedaten Wirkschnittstellen und Differentialschutztopologie Differentialschutz...
  • Seite 580 Technische Daten 4.26 Zusatzfunktionen 4.27 Abmessungen SIPROTEC, 7SD5, Handbuch C53000-G1100-C169-5, Ausgabedatum 02.2011...
  • Seite 581: Allgemeine Gerätedaten

    Technische Daten 4.1 Allgemeine Gerätedaten Allgemeine Gerätedaten 4.1.1 Analoge Eingänge Nennfrequenz 50 Hz oder 60 Hz (einstellbar) Stromeingänge Nennstrom 1 A oder 5 A Verbrauch je Phase und Erdpfad - bei I = 1 A ca. 0,05 VA - bei I = 5 A ca.
  • Seite 582: Hilfsspannung

    Technische Daten 4.1 Allgemeine Gerätedaten 4.1.2 Hilfsspannung Gleichspannung Spannungsversorgung über integrierten Umrichter Nennhilfsgleichspannung U – DC 24 V/48 V DC 60 V/110 V/12 110 V/125 V/ 220 V/250 V 220 V/250 V zulässige Spannungsbereiche DC 19 V bis DC 48 V bis DC 88 V bis DC 176 V bis 58 V...
  • Seite 583: Binäre Ein- Und Ausgänge

    Technische Daten 4.1 Allgemeine Gerätedaten 4.1.3 Binäre Ein- und Ausgänge Binäreingänge Variante Anzahl 7SD5***-*A/E/J 8 (rangierbar) 7SD5***-*C/G/L/N/Q/S 16 (rangierbar) 7SD5***-*D/H/M/P/R/T 24 (rangierbar) Nennspannungsbereich DC 24 V bis 250 V, in 3 Bereichen, bipolar Schaltschwellen über Brücken umsteckbar - für Nennspannungen DC 24 V/48 V ≥...
  • Seite 584 Technische Daten 4.1 Allgemeine Gerätedaten Binärausgänge Melde-/Kommandorelais (siehe auch Übersichtspläne im Anhang A) Anzahl und Daten abhängig von Bestellvariante (rangierbar): Bestellvariante UL-gelistet Schließer Schließer S/Ö Schließer (normal) (beschleunigt) (umschaltbar) (high-speed) 7SD5***-*A/E/J – 7SD5***-*C/G/L – 7SD5***-*N/Q/S 7SD5***-*D/H/M – 7SD5***-*P/R/T Schaltleistung 1000 W/VA 1000 W/VA 30 VA 1000 W/VA...
  • Seite 585: Kommunikationsschnittstellen

    Technische Daten 4.1 Allgemeine Gerätedaten 4.1.4 Kommunikationsschnittstellen Wirkschnittstellen siehe Abschnitt 4.2 „Wirkschnittstellen und Differentialschutztopologie“ Bedienschnittstelle Anschluss frontseitig, nicht abgeriegelt, RS232, 9-polige DSUB-Buchse zum Anschluss eines Personalcomputers Bedienung mit DIGSI Übertragungsgeschwindigkeit min. 4800 Baud; max. 115200 Baud; Lieferstellung: 38400 Baud; Parität: 8E1 überbrückbare Entfernung 15 m Service-/Modem-Schnittstelle (wahlweise)
  • Seite 586 Technische Daten 4.1 Allgemeine Gerätedaten Systemschnittstelle (wahlweise) RS232/RS485/LWL potentialfreie Schnittstelle Profibus FMS RS485/Profibus FMS LWL für Datentransfer zu einer Leitstelle Profibus DP RS485/Profibus DP LWL DNP 3.0 RS485 DNP 3.0 LWL Ethernet EN100 je nach Bestellvariante RS232 Anschluss bei Einbaugehäuse rückseitig, Einbauort „B“, 9-polige DSUB-Buchse Anschluss bei Aufbaugehäuse...
  • Seite 587 Technische Daten 4.1 Allgemeine Gerätedaten Profibus RS485 (FMS und DP) Anschluss bei Einbaugehäuse rückseitig, Einbauort „B“, 9-polige DSUB-Buchse Anschluss bei Aufbaugehäuse im Pultgehäuse an der Gehäuseunterseite 9-polige DSUB-Buchse Prüfspannung 500 V; 50 Hz Übertragungsgeschwindigkeit bis 12 MBaud überbrückbare Entfernung 1000 m bei ≤ 93,75 kBaud 500 m bei ≤...
  • Seite 588 Technische Daten 4.1 Allgemeine Gerätedaten DNP 3.0 LWL LWL-Stecker Typ ST-Stecker Sender/Empfänger Anschluss bei Einbaugehäuse rückseitig, Einbauort „B“ Anschluss bei Aufbaugehäuse bitte Version mit DNP3.0 RS485 im Pultge- häuse an der Gehäuseunterseite und separa- ten elektrisch/optischen Umsetzer verwen- den. Übertragungsgeschwindigkeit bis 19200 Baud optische Wellenlänge λ...
  • Seite 589: Elektrische Prüfungen

    Technische Daten 4.1 Allgemeine Gerätedaten Zeitsynchronisationsschnittstelle Zeitsynchronisation DCF 77/IRIG B-Signal (Telegramm-Format IRIG-B000)/GPS Anschluss bei Einbaugehäuse rückseitig, Einbauort „A“; 9-polige DSUB-Buchse bei Aufbaugehäuse an Doppelstockklemmen auf der Gehäuseunterseite Signalnennspannungen wahlweise 5 V, 12 V oder 24 V DCF77/IRIG-B Signalnennspannungen 24 V Prüfspannung 500 V;...
  • Seite 590 Technische Daten 4.1 Allgemeine Gerätedaten EMV-Prüfungen zur Störfestigkeit (Typprüfungen) Normen: IEC 60255-6 und -22, (Produktnormen) EN 61000-6-2 (Fachgrundnorm) VDE 0435 Teil 301DIN VDE 0435-110 Hochfrequenzprüfung 2,5 kV (Scheitel); 1 MHz; τ = 15 µs; 400 Stöße je s; Prüfdauer IEC 60255-22-1, Klasse III 2 s;...
  • Seite 591: Mechanische Prüfungen

    Technische Daten 4.1 Allgemeine Gerätedaten EMV-Prüfungen zur Störaussendung (Typprüfung) Norm: EN 61000-6-3 (Fachgrundnorm) Funkstörspannung auf Leitungen, nur Hilfsspannung 150 kHz bis 30 MHz IEC-CISPR 22 Grenzwertklasse B Funkstörfeldstärke 30 MHz bis 1000 MHz IEC-CISPR 22 Grenzwertklasse B Oberschwingungsströme auf der Netzzuleitung bei AC Grenzwerte der Klasse A werden eingehalten 230 V IEC 61000-3-2...
  • Seite 592: Klimabeanspruchungen

    Technische Daten 4.1 Allgemeine Gerätedaten 4.1.7 Klimabeanspruchungen Temperaturen Normen: IEC 60255-6 Typprüfung (nach IEC 60068-2-1 und -2, Test Bd für –25 °C bis +85 °C 16 h) vorübergehend zulässig bei Betrieb (geprüft für 96 h) –20 °C bis +70 °C (Ablesbarkeit des Displays ab +55 °C evtl. beeinträchtigt) empfohlen für Dauerbetrieb (nach IEC 60255-6) –5 °C bis +55 °C...
  • Seite 593: Zulassungen

    Technische Daten 4.1 Allgemeine Gerätedaten 4.1.9 Zulassungen UL-gelistet UL-anerkannt 7SD5***-*A***-**** 7SD5***-*J***-**** Ausführungen mit Schraub- Ausführungen mit Steckklem- 7SD5***-*C***-**** 7SD5***-*L***-**** klemmen 7SD5***-*D***-**** 7SD5***-*M***-**** 4.1.10 Konstruktive Ausführungen Gehäuse 7XP20 Abmessungen siehe Maßbilder, Abschnitt 4.27 Gerät (Maximalbestückung) Größe Gewicht 6 kg für Schalttafeleinbau 10 kg 11 kg für Schalttafelaufbau...
  • Seite 594: Wirkschnittstellen Und Differentialschutztopologie

    Technische Daten 4.2 Wirkschnittstellen und Differentialschutztopologie Wirkschnittstellen und Differentialschutztopologie Diffschutztopologie 1) 2) 3) Anzahl der Geräte für ein Schutzobjekt 2 bis 6 bei 7SD5*2/7SD5*3 (=Anzahl der von Stromwandlern abgegrenzten Enden) 7SD5*2 als Gerät mit einer Wirkschnittstelle für echten Zweiendenbetrieb oder für Kettenbetrieb an den Enden einer Mehrendenkonfiguration 7SD5*2 als Gerät mit zwei Wirkschnittstellen für den redundanten Zweiendenbetrieb 7SD5*3 als Gerät mit zwei Wirkschnittstellen für den Ketten- und Ringbetrieb einer Mehrendenkonfiguration...
  • Seite 595 Technische Daten 4.2 Wirkschnittstellen und Differentialschutztopologie Entfernung maximal 3,5 km Steckertyp ST-Stecker Optische Wellenlänge λ = 820 nm Fasertyp Multimode 62,5 μm /125 μm Sendeleistung (avg) min. 50 μm /125 μm, NA = 0,2 -18,0 dBm -15,0 dBm 62,5 μm /125 μm, NA = 0,275 -17,0 dBm -12,0 dBm Empfängerempfindlichkeit (avg)
  • Seite 596 Technische Daten 4.2 Wirkschnittstellen und Differentialschutztopologie FO18 Entfernung maximal 60 km Steckertyp Duplex-LC-Stecker, SFF (IEC 61754–20 Standard) Protokoll Voll-Duplex Baudrate 155 Mbits/s Empfängerankopplung Optische Wellenlänge λ = 1300 nm Fasertyp Monomode 9 μm /125 μm Sendeleistung gekoppelt in Monomodefaster min. -5,0 dBm max.
  • Seite 597: Übertragungsrate

    Technische Daten 4.2 Wirkschnittstellen und Differentialschutztopologie Schutzdatenkommunikation Direktverbindung (Für das Schutzgerät ist unbedingt ein FO5-Modul erforderlich): Übertragungsrate 512 kBit/s Fasertyp optische Wellenlänge siehe Tabelle der letzten Seite zulässige Streckendämpfung überbrückbare Entfernung Verbindung über Kommunikationsnetze: Kommunikationsumsetzer siehe Anhang A.1 unter Zubehör unterstützte Netzschnittstellen G703.1 mit 64 kBit/s G703-T1 mit 1,455 MBit/s...
  • Seite 598: Differentialschutz

    Technische Daten 4.3 Differentialschutz Differentialschutz Ansprechwerte Differentialstrom; = 1 A 0,10 A bis 20,00 A Stufung 0,01 A I-DIFF> = 5 A 0,50 A bis 100,00 A Differentialstrom beim Zuschalten; = 1 A 0,10 A bis 20,00 A Stufung 0,01 A I-DIF>...
  • Seite 599 Technische Daten 4.3 Differentialschutz Verzögerungszeiten Verzögerung der I-DIFF-Stufe T-I-DIF> 0,00 s bis 60,00 s Stufung 0,01 s oder ∞ (keine Auslö- sung) Verzögerung der I-DIFF-Stufe T3I0 1PHAS 0,00 s bis 0,50 s Stufung 0,01 s bei 1-phasiger Anregung in gelöschten / isolierten oder ∞...
  • Seite 600: Erdfehlerdifferentialschutz

    Technische Daten 4.4 Erdfehlerdifferentialschutz Erdfehlerdifferentialschutz Einstellbereiche Differentialstrom I > für I = 1 A 0,05 A bis 2,00 A Stufung 0,01 A für I = 5 A 0,25 A bis 10,00 A Grenzwinkel ϕ 100° (fest) Grenz Ansprechkennlinie siehe Abildung unten Ansprechtoleranz 5 % zuzüglich ±...
  • Seite 601: Schaltermitnahme Und Fernauslösung- Externe Örtliche Auslösung

    Technische Daten 4.5 Schaltermitnahme und Fernauslösung- Externe örtliche Auslösung Schaltermitnahme und Fernauslösung- Externe örtliche Auslösung Schaltermitnahme und Fernauslösung Mitnahme aller Enden des Schutzobjektes bei einseitiger Auslösung zu- und abschaltbar Externe Direktauslösung Eigenzeit, gesamt ca. 6 ms Auslöseverzögerung T AUSVERZ. 0,00 s bis 30,00 s Stufung 0,01 s oder ∞...
  • Seite 602: Distanzschutz (Wahlweise)

    Technische Daten 4.6 Distanzschutz (wahlweise) Distanzschutz (wahlweise) Erdimpedanzanpassung -0,33 bis 10,00 Stufung 0,01 -0,33 bis 10,00 Stufung 0,01 getrennt für erste und höhere Zonen 0,000 bis 4,000 Stufung 0,001 PHI (K -180,00° bis +180,00° getrennt für erste und höhere Zonen Die Faktoren für Erdimpedanzanpassung gelten auch für die Fehlerortung.
  • Seite 603 Technische Daten 4.6 Distanzschutz (wahlweise) Charakteristik stufenförmig mit einstellbaren Neigungen Mindeststrom Iph> für I = 1 A 0,10 A bis 4,00 A Stufung 0,01 A für I = 5 A 0,50 A bis 20,00 A Strom im Kurzschlusswinkelbereich Iϕ für I = 1 A 0,10 A bis 8,00 A Stufung 0,01 A...
  • Seite 604 Technische Daten 4.6 Distanzschutz (wahlweise) = Reichweite Impedanz für I = 1 A 0,050 Ω bis 200,000 Ω Stufung 0,001 Ω für I = 5 A 0,010 Ω bis 40,000 Ω = Leitungswinkel 10° bis 89° Stufung 1° ϕ = Winkel Distanzschutzcharakteristik 30°...
  • Seite 605: Pendelerfassung (Mit Impedanzanregung) (Wahlweise)

    Technische Daten 4.7 Pendelerfassung (mit Impedanzanregung) (wahlweise) Pendelerfassung (mit Impedanzanregung) (wahlweise) Pendelerfassung Änderungsgeschwindigkeit des Impedanzzeigers und Beobachtung der Bahnkurve maximale Pendelfrequenz ca. 10 Hz einstellbare Pendelsperrprogramme Blockierung von Z1 und Z1B Blockierung von Z2 und höheren Zonen Blockierung von Z1 und Z2 Blockierung aller Zonen Pendelauslösung Auslösung bei instabilen Pendelungen...
  • Seite 606: Signalübertragungsverfahren Mit Distanzschutz (Wahlweise)

    Technische Daten 4.8 Signalübertragungsverfahren mit Distanzschutz (wahlweise) Signalübertragungsverfahren mit Distanzschutz (wahlweise) Modus für zwei Leitungsenden mit einem Kanal je Richtung oder mit drei Kanälen je Richtung für phasengetrennte Übertragung für drei Leitungsenden mit einem Kanal je Richtung und Verbindung Mitnahmeverfahren einstellbares Verfahren Mitnahme mit Übergreifzone Z1B Mitnahme über Anregung...
  • Seite 607: Erdkurzschlussschutz Für Geerdete Netze (Wahlweise)

    Technische Daten 4.9 Erdkurzschlussschutz für geerdete Netze (wahlweise) Erdkurzschlussschutz für geerdete Netze (wahlweise) Kennlinien stromunabhängige Stufen (UMZ) >>>, 3I >>, 3I > stromabhängige Stufe (AMZ) es kann eine der Kennlinien gemäß Bild 4-2 bis Bild 4-5 ausgewählt werden spannungsabhängige Stufe (U invers) Kennlinie gemäß...
  • Seite 608 Technische Daten 4.9 Erdkurzschlussschutz für geerdete Netze (wahlweise) Überstromstufe Ansprechwert 3I > für I = 1 A 0,05 A bis 25,00 A Stufung 0,01 A oder 0,003 A bis 25,000 A Stufung 0,001 A für I = 5 A 0,25 A bis 125,00 A Stufung 0,01 A oder 0,015 A bis 125,000 A...
  • Seite 609 Technische Daten 4.9 Erdkurzschlussschutz für geerdete Netze (wahlweise) Abhängige Stromstufe (ANSI) Ansprechwert 3I für I = 1 A 0,05 A bis 25,00 A Stufung 0,01 A oder 0,003 A bis 25,000 A Stufung 0,001 A für I = 5 A 0,25 A bis 125,00 A Stufung 0,01 A oder...
  • Seite 610 Technische Daten 4.9 Erdkurzschlussschutz für geerdete Netze (wahlweise) Nullspannungsabhängige Stufe Ansprechwert 3I für I = 1 A 0,05 A bis 25,00 A Stufung 0,01 A oder 0,003 A bis 25,000 A Stufung 0,001 A für I = 5 A 0,25 A bis 125,00 A Stufung 0,01 A oder 0,015 A bis 125,000 A...
  • Seite 611 Technische Daten 4.9 Erdkurzschlussschutz für geerdete Netze (wahlweise) Richtungsbestimmung Jede Stufe kann vorwärts, rückwärts, ungerichtet oder unwirksam eingestellt werden. Richtungsmessung mit I (= 3 I ) und 3 U und I oder I und U mit I (= 3 I ) und 3 U und I mit I...
  • Seite 612 Technische Daten 4.9 Erdkurzschlussschutz für geerdete Netze (wahlweise) Bild 4-2 Auslösezeitkennlinien des stromabhängigen Überstromzeitschutzes, nach IEC (Phasen und Erde) SIPROTEC, 7SD5, Handbuch C53000-G1100-C169-5, Ausgabedatum 02.2011...
  • Seite 613 Technische Daten 4.9 Erdkurzschlussschutz für geerdete Netze (wahlweise) Bild 4-3 Auslösezeitkennlinien des stromabhängigen Überstromzeitschutzes, nach ANSI/IEEE, (Phasen und Erde) SIPROTEC, 7SD5, Handbuch C53000-G1100-C169-5, Ausgabedatum 02.2011...
  • Seite 614 Technische Daten 4.9 Erdkurzschlussschutz für geerdete Netze (wahlweise) Bild 4-4 Auslösezeitkennlinien des stromabhängigen Überstromzeitschutzes, nach ANSI/IEEE, (Phasen und Erde) SIPROTEC, 7SD5, Handbuch C53000-G1100-C169-5, Ausgabedatum 02.2011...
  • Seite 615 Technische Daten 4.9 Erdkurzschlussschutz für geerdete Netze (wahlweise) Bild 4-5 Auslösezeitkennlinien des stromabhängigen Überstromzeitschutzes mit logarithmisch inverser Kennlinie Logarithmisch invers t = T — T ·ln(I/3I0P) 3I0Pmax 3I0P Anmerkung: Für I/3I0P > 35 gilt die Zeit für I/3I0P = 35 Bild 4-6 Auslösezeitkennlinien des Nullspannungszeitschutzes U 0 invers...
  • Seite 616 Technische Daten 4.9 Erdkurzschlussschutz für geerdete Netze (wahlweise) Bild 4-7 Auslösekennlinie des Nullleistungsschutzes Diese Kennlinie gilt für: S = 10 VA und T = 0 s. 3IOPverz SIPROTEC, 7SD5, Handbuch C53000-G1100-C169-5, Ausgabedatum 02.2011...
  • Seite 617: Signalübertragungsverfahren Mit Erdkurzschlussschutz (Wahlweise)

    Technische Daten 4.10 Signalübertragungsverfahren mit Erdkurzschlussschutz (wahlweise) 4.10 Signalübertragungsverfahren mit Erdkurzschlussschutz (wahlweise) Modus für zwei Leitungsenden mit einem Kanal je Richtung oder mit drei Kanälen je Richtung für phasengetrennte Übertragung für drei Leitungsenden mit einem Kanal je Richtung und Verbindung Vergleichsverfahren einstellbare Verfahren Richtungsvergleich...
  • Seite 618: Auslösung Bei Schwacher Einspeisung (Klassisch/Wahlweise)

    Technische Daten 4.11 Auslösung bei schwacher Einspeisung (klassisch/wahlweise) 4.11 Auslösung bei schwacher Einspeisung (klassisch/wahlweise) Betriebsart Auslösung über Unterspannung bei Empfangssignal vom Gegenende Unterspannung Einstellwert U < 2 V bis 70 V Stufung 1 V Rückfallverhältnis ca. 1,1 Ansprechtoleranz ≤ 5 % vom Einstellwert bzw. 0,5 V Zeiten Echoverzögerung/Freigabeverzögerung 0,00 s bis 30,00 s...
  • Seite 619: Auslösung Bei Schwacher Einspeisung (Franz. Spez./Wahlweise)

    Technische Daten 4.12 Auslösung bei schwacher Einspeisung (franz. Spez./wahlweise) 4.12 Auslösung bei schwacher Einspeisung (franz. Spez./wahlweise) Betriebsart Auslösung über Unterspannung bei Empfangssignal vom Gegenende Unterspannung Einstellwert U < (Faktor) 0,10 bis 1,00 Stufung 0,01 Rückfallverhältnis ca. 1,1 Ansprechtoleranz ≤ 5 % Zeiten Empfangsverlängerung 0,00 s bis 30,00 s...
  • Seite 620: Übertragung Binärer Informationen Und Kommandos

    Technische Daten 4.13 Übertragung binärer Informationen und Kommandos 4.13 Übertragung binärer Informationen und Kommandos Fernkommandos Anzahl möglicher Fernkommandos Die Kommandozeiten sind abhängig von der Zahl der Enden und der Kommunikationsgeschwindigkeit. Die folgenden Daten setzen eine Übertragungsrate von 512 kBits/s und die Ausgabe der Kommandos über High-speed Ausgaberelais voraus (7SD5***-*N/P/Q/R/S/T).
  • Seite 621: Hochstrom-Schnellabschaltung

    Technische Daten 4.14 Hochstrom-Schnellabschaltung 4.14 Hochstrom-Schnellabschaltung Anregung Hochstromanregung I>>> für I = 1 A 0,10 A bis 15,00 A Stufung 0,01 A oder ∞ (unwirksam) für I = 5 A 0,50 A bis 75,00 A oder ∞ (unwirksam) Hochstromanregung I>>>> für I = 1 A 1,00 A bis 25,00 A...
  • Seite 622: Wattmetrische Erdschlusserfassung

    Technische Daten 4.15 Wattmetrische Erdschlusserfassung 4.15 Wattmetrische Erdschlusserfassung Anregung/Auslösung Verlagerungsspannung 3U > 1 V bis 150 V Stufung 1 V Verzögerung T 0,00 s bis 320,00 s Stufung 0,01 s Auslösung wahlweise möglich mit 0,00 s bis 320,00 s Stufung 0,01 s Zusatzzeitverzögerung T Erd AUS Messtoleranz...
  • Seite 623: Überstromzeitschutz

    Technische Daten 4.16 Überstromzeitschutz 4.16 Überstromzeitschutz Betriebsarten als Not-Überstromzeitschutz oder Reserveüberstromzeitschutz Not-Überstromzeitschutz mit Differential- und wirksam bei Differentialschutzblockierung (z.B. Störung der Geräte- Distanzschutz kommunikation) und zusätzlicher Distanzschutzblockierung wie z.B. Auslösung des Spannungswandlerschutzschalters (über Binärein- gang), Messspannungsausfall oder Ansprechen des Fuse-Failure-Mo- nitors Not-Überstromzeitschutz mit Differentialschutz wirksam bei Differentialschutzblockierung (z.B.
  • Seite 624 Technische Daten 4.16 Überstromzeitschutz Überstromstufen Ansprechwert I > (Phasen) für I = 1 A 0,10 A bis 25,00 A Stufung 0,01 A oder ∞ (unwirksam) für I = 5 A 0,50 A bis 125,00 A oder ∞ (unwirksam) Ansprechwert 3I >...
  • Seite 625 Technische Daten 4.16 Überstromzeitschutz Abhängige Stromstufen (ANSI) Ansprechwert I (Phasen) für I = 1 A 0,10 A bis 4,00 A Stufung 0,01 A oder ∞ (unwirksam) für I = 5 A 0,50 A bis 20,00 A oder ∞ (unwirksam) Ansprechwert 3I (Erde) für I = 1 A...
  • Seite 626: Wiedereinschaltautomatik (Wahlweise)

    Technische Daten 4.17 Wiedereinschaltautomatik (wahlweise) 4.17 Wiedereinschaltautomatik (wahlweise) Wiedereinschaltungen Anzahl Wiedereinschaltungen max. 8, die ersten 4 mit individuellen Parametern Art (abhängig von Bestellvariante) 1-polig, 3-polig oder 1-/3-polig Steuerung mit Anregung oder mit Auslösekommando Wirkzeiten 0,01 s bis 300,00 s; ∞ Stufung 0,01 s Anwurf ohne Anregung und Wirkzeit möglich Pausenzeiten vor Wiedereinschaltung...
  • Seite 627: Synchron- Und Einschaltkontrolle (Wahlweise)

    Technische Daten 4.18 Synchron- und Einschaltkontrolle (wahlweise) 4.18 Synchron- und Einschaltkontrolle (wahlweise) Betriebsarten Kontrollprogramme bei Synchronkontrolle automatischer Wiedereinschaltung Leitung spannungslos - Sammelschiene unter Spannung Sammelschiene spannungslos - Leitung unter Spannung Leitung und Sammelschiene spannungslos Durchsteuern oder Kombinationen davon Synchronisierung Einschalten unter asynchronen Netzbedingungen möglich (mit Leistungsschaltereigenzeit) Kontrollprogramme bei wie bei automatischer Wiedereinschaltung,...
  • Seite 628 Technische Daten 4.18 Synchron- und Einschaltkontrolle (wahlweise) Zeiten minimale Zeit zur Filterung der Messwerte ca. 80 ms maximale Messzeit 0,01 s bis 600,00 s; ∞ Stufung 0,01 s Toleranz aller Zeiten 1 % vom Einstellwert bzw. 10 ms SIPROTEC, 7SD5, Handbuch C53000-G1100-C169-5, Ausgabedatum 02.2011...
  • Seite 629: Spannungsschutz (Wahlweise)

    Technische Daten 4.19 Spannungsschutz (wahlweise) 4.19 Spannungsschutz (wahlweise) Überspannungen Phase-Erde Überspannung U >> 1,0 V bis 170,0 V; ∞ Stufung 0,1 V Verzögerung T 0,00 s bis 100,00 s; ∞ Stufung 0,01 s UPh>> Überspannung U > 1,0 V bis 170,0 V; ∞ Stufung 0,1 V Verzögerung T 0,00 s bis 100,00 s;...
  • Seite 630 Technische Daten 4.19 Spannungsschutz (wahlweise) Überspannung Gegensystem U Überspannung U >> 2,0 V bis 220,0 V; ∞ Stufung 0,1 V Verzögerung T 0,00 s bis 100,00 s; ∞ Stufung 0,01 s U2>> Überspannung U > 2,0 V bis 220,0 V; ∞ Stufung 0,1 V Verzögerung T 0,00 s bis 100,00 s;...
  • Seite 631 Technische Daten 4.19 Spannungsschutz (wahlweise) Unterspannungen Phase-Phase Unterspannung U << 1,0 V bis 175,0 V Stufung 0,1 V PhPh Verzögerung T 0,00 s bis 100,00 s; ∞ Stufung 0,01 s UPhPh<< Unterspannung U < 1,0 V bis 175,0 V Stufung 0,1 V PhPh Verzögerung T 0,00 s bis 100,00 s;...
  • Seite 632: Frequenzschutz (Wahlweise)

    Technische Daten 4.20 Frequenzschutz (wahlweise) 4.20 Frequenzschutz (wahlweise) Frequenzstufen Anzahl 4, jede wahlweise auf f< oder f> wirkend Ansprechwerte f> oder f< für jede Stufe einstellbar bei f = 50 Hz 45,50 Hz bis 54,50 Hz Stufung 0,01 Hz bei f = 60 Hz 55,50 Hz bis 64,50 Hz Stufung 0,01 Hz...
  • Seite 633: Fehlerorter

    Technische Daten 4.21 Fehlerorter 4.21 Fehlerorter Start bei Auslösekommando oder Geräterückfall Einstellung Reaktanzbelag (sekundär) für I = 1 A 0,0050 Ω/km bis 9,5000 Ω/km Stufung 0,001 Ω/km in Ω/km oder Ω/Meile für I = 5 A 0,0010 Ω/km bis 1,9000 Ω/km für I = 1 A 0,0050 Ω/Meile bis 15,0000 Ω/Meile...
  • Seite 634: Leistungsschalter-Versagerschutz

    Technische Daten 4.22 Leistungsschalter-Versagerschutz 4.22 Leistungsschalter-Versagerschutz Schalterüberwachung Stromflussüberwachung für I = 1 A 0,05 A bis 20,00 A Stufung 0,01 A für I = 5 A 0,25 A bis 100,00 A Nullstromüberwachung für I = 1 A 0,05 A bis 20,00 A Stufung 0,01 A für I = 5 A...
  • Seite 635: Thermischer Überlastschutz

    Technische Daten 4.23 Thermischer Überlastschutz 4.23 Thermischer Überlastschutz Einstellbereiche Faktor k nach IEC 60255-8 0,10 bis 4,00 Stufung 0,01 Zeitkonstante τ 1,0 min bis 999,9 min Stufung 0,1 min Warnübertemperatur Θ /Θ 50 % bis 100 % bezogen auf die Auslöse- Stufung 1 % Warn übertemperatur...
  • Seite 636 Technische Daten 4.23 Thermischer Überlastschutz Bild 4-8 Auslösekennlinien des Überlastschutzes SIPROTEC, 7SD5, Handbuch C53000-G1100-C169-5, Ausgabedatum 02.2011...
  • Seite 637: Überwachungsfunktionen

    Technische Daten 4.24 Überwachungsfunktionen 4.24 Überwachungsfunktionen Messgrößen Stromsumme = | I · I | > SUM.IGRENZ · I + SUM.FAK.I ·Σ | I | - SUM.IGRENZ für I = 1 A 0,10 A bis 2,00 A Stufung 0,01 A für I = 5 A 0,50 A bis 10,00 A Stufung 0,01 A...
  • Seite 638 Technische Daten 4.24 Überwachungsfunktionen Anzahl überwachter Kreise 1 bis 3 Arbeitsweise je Kreis mit 1 Binäreingang oder 2 Binäreingängen Ansprech- und Rückfallzeit ca. 1 s bis 2 s Einstellbare Meldeverzögerung bei Arbeitsweise mit 1 Binäreingang 1 s bis 30 s Stufung 1 s SIPROTEC, 7SD5, Handbuch C53000-G1100-C169-5, Ausgabedatum 02.2011...
  • Seite 639: Anwenderdefinierbare Funktionen (Cfc)

    Technische Daten 4.25 Anwenderdefinierbare Funktionen (CFC) 4.25 Anwenderdefinierbare Funktionen (CFC) Funktionsbausteine und deren mögliche Zuordnung zu den Ablaufebenen Funktionsbaustein Erläuterung Ablaufebene MW_BEARB PLC1_BEARB PLC_BEARB SFS_BEARB ABSVALUE Betragsbildung – – – Addition ALARM Wecker AND - Gatter BLINK Blink-Baustein BOOL_TO_CO Bool nach Befehl, Konvertierung –...
  • Seite 640 Technische Daten 4.25 Anwenderdefinierbare Funktionen (CFC) Negator NOR - Gatter OR - Gatter REAL_TO_DINT Real nach DoubleInt, Adapter REAL_TO_UINT Real nach U-Int, Adapter RISE_DETECT Flankendetektor RS_FF RS- Flipflop – RS_FF_MEMO Zustandsspeicher bei Wieder- anlauf SI_GET_STATUS Informationsstatus Einzelmel- dung, Decoder SI_SET_STATUS Einzelmeldung mit Status, Encoder SQUARE_ROOT...
  • Seite 641 Technische Daten 4.25 Anwenderdefinierbare Funktionen (CFC) Gerätespezifische Grenzen Bezeichnung Grenze Kommentar Maximale Anzahl der gleichzeitigen Änderungen der Bei Überschreiten der Grenze wird im Gerät Planeingänge pro Ablaufebene eine Fehlermeldung abgesetzt und das Gerät in den Monitorbetrieb versetzt. Es Max. Anzahl der Planausgänge pro Ablaufebene leuchtet die rote ERROR-LED.
  • Seite 642 Technische Daten 4.25 Anwenderdefinierbare Funktionen (CFC) Bearbeitungszeiten in TICKS für Einzelelemente Einzelelement Anzahl Ticks Baustein, Grundbedarf ab dem 3. zusätzlichen Eingang bei generischen Bausteinen je Eingang Verknüpfung mit der Eingangsrandleiste Verknüpfung mit der Ausgangsrandleiste zusätzlich je Plan Schaltfolgebaustein CMD_CHAIN Flip-Flop D_FF_MEMO Schleifenbaustein LOOP...
  • Seite 643: Zusatzfunktionen

    Technische Daten 4.26 Zusatzfunktionen 4.26 Zusatzfunktionen Messwerte Betriebsmesswerte für Ströme ; 3I in A primär und sekundär und in % I NBetrieb Toleranz 0,5 % vom Messwert bzw. 0,5 % von I Phasenwinkel Ströme ); ϕ(I ); ϕ(I ) in ° ϕ(I Toleranz 1°...
  • Seite 644 Technische Daten 4.26 Zusatzfunktionen Langzeit-Mittelwerte dmd; I dmd; I dmd; I dmd; Pdmd; Pdmd Abgabe; Pdmd Bezug; Qdmd; Qdmd Abgabe; Qdmd Bezug; Sdmd in Primärwerten Minimal- und Maximalwerte d; I d; I d; I L1-E L2-E L3-E ; 3U L1-L2 L2-L3 L3-L1 P Abgabe;...
  • Seite 645 Technische Daten 4.26 Zusatzfunktionen Echtzeitzuordnung und Pufferbatterie Auflösung für Betriebsmeldungen 1 ms Auflösung für Störfallmeldungen 1 ms Pufferbatterie Typ: 3 V/1 Ah, Typ CR 1/2 AA Selbstentladezeit ca. 10 Jahre Inbetriebsetzungshilfen Betriebsmesswerte Schalterprüfung Zeitsynchronisation/Uhrzeitführung Zeitsynchronisation DCF 77/IRIG-B-Signal Binäreingabe Kommunikation Betriebsarten der Uhrzeitführung Nr.
  • Seite 646: Abmessungen

    Technische Daten 4.27 Abmessungen 4.27 Abmessungen 4.27.1 Schalttafel- und Schrankeinbau (Gehäusegröße Bild 4-9 Maßbild eines Gerätes für Schalttafel- und Schrankeinbau (Gehäusegröße SIPROTEC, 7SD5, Handbuch C53000-G1100-C169-5, Ausgabedatum 02.2011...
  • Seite 647: Schalttafel- Und Schrankeinbau

    Technische Daten 4.27 Abmessungen 4.27.2 Schalttafel- und Schrankeinbau (Gehäusegröße Bild 4-10 Maßbild eines Gerätes für Schalttafel- und Schrankeinbau (Gehäusegröße SIPROTEC, 7SD5, Handbuch C53000-G1100-C169-5, Ausgabedatum 02.2011...
  • Seite 648: Schalttafelaufbau (Gehäusegröße 1 / 2 )

    Technische Daten 4.27 Abmessungen 4.27.3 Schalttafelaufbau (Gehäusegröße Bild 4-11 Maßbild eines Gerätes für Schalttafelaufbau (Gehäusegröße 4.27.4 Schalttafelaufbau (Gehäusegröße Bild 4-12 Maßbild eines Gerätes für Schalttafelaufbau (Gehäusegröße ■ SIPROTEC, 7SD5, Handbuch C53000-G1100-C169-5, Ausgabedatum 02.2011...
  • Seite 649: Anhang

    Anhang Der Anhang dient in erster Linie als Nachschlagewerk für den erfahreneren Benutzer. Er enthält die Bestellda- ten, Übersichts- und Anschlusspläne, Voreinstellungen sowie Tabellen mit allen Parametern und Informationen des Gerätes für seinen maximalen Funktionsumfang. Bestelldaten und Zubehör Klemmenbelegungen Anschlussbeispiele Vorrangierungen Protokollabhängige Funktionen Funktionsumfang...
  • Seite 650: Bestelldaten Und Zubehör

    Anhang A.1 Bestelldaten und Zubehör Bestelldaten und Zubehör A.1.1 Bestelldaten A.1.1.1 MLFB-Schlüssel 10 11 12 13 14 15 16 Leitungsdifferential- schutz — — L/M/N mit Distanzschutz Funktionspaket/Ausführung Pos. 5 Leitungsdifferentialschutz mit 4-zeiligem Display Leitungsdifferentialschutz mit Grafikdisplay Gerätetyp Pos. 6 Leitungsdifferentialschutz für Zweiendenbetrieb Leitungsdifferentialschutz für Mehrendenbetrieb Gerät mit 1 Wirkschnittstelle für echten Zweiendenbetrieb ODER Gerät mit 1 Wirkschnittstelle für Mehrendenbetrieb an den Enden der Kettentopologie ODER Gerät mit 2 Wirkschnittstellen für redundanten Zweiendenbetrieb...
  • Seite 651 Anhang A.1 Bestelldaten und Zubehör Konstruktiver Aufbau: Gehäuse/Anzahl der Ein- und Ausgaben Pos. 9 BE: Binäreingänge, BA: Ausgangsrelais Einbaugehäuse mit Schraubklemmen, x 19”, 8 BE, 15 BA, 1 Lifekontakt Einbaugehäuse mit Schraubklemmen, x 19”, 16 BE, 23 BA, 1 Lifekontakt Einbaugehäuse mit Schraubklemmen, x 19”, 24 BE, 31 BA, 1 Lifekontakt Aufbaugehäuse mit Doppelstockklemmen,...
  • Seite 652 Anhang A.1 Bestelldaten und Zubehör 10 11 12 13 14 15 16 Leitungsdifferential- schutz — — mit Distanzschutz Systemschnittstellen (Port B) Pos. 11 keine Systemschnittstelle IEC 60870-5-103 Protokoll, elektrisch RS232 IEC 60870-5-103 Protokoll, elektrisch RS485 IEC 60870-5-103 Protokoll, optisch 820 nm, ST-Stecker Profibus FMS Slave, elektrisch RS485 Profibus FMS Slave, optisch 820 nm, Doppelring, ST-Stecker weitere Schnittstellen siehe Zusatzangaben L...
  • Seite 653 Anhang A.1 Bestelldaten und Zubehör 10 11 12 13 14 15 16 Leitungsdifferential- schutz — — mit Distanzschutz Funktionsschnittstelle (Port C und D) Pos. 12 siehe Zusatzangaben M Zusatzangaben M für DIGSI/Modem Schnittstelle und Wirkschnittstelle 1 Pos. 23 Pos. 24 (Geräterückseite, Port C und D) (nur wenn Pos.
  • Seite 654 Anhang A.1 Bestelldaten und Zubehör 10 11 12 13 14 15 16 Leitungsdifferential- schutz — — mit Distanzschutz Funktionen 1 und Port E: Wirkschnittstelle 2 Pos. 13 Auslösung 3-polig ohne Wiedereinschaltautomatik ohne Synchronkontrolle Auslösung 3-polig mit Wiedereinschaltautomatik ohne Synchronkontrolle Auslösung 1-/3-polig ohne Wiedereinschaltautomatik ohne Synchronkontrolle Auslösung 1-/3-polig mit Wiedereinschaltautomatik ohne Synchronkontrolle Auslösung 3-polig ohne Wiedereinschaltautomatik mit Synchronkontrolle Auslösung 3-polig mit Wiedereinschaltautomatik mit Synchronkontrolle...
  • Seite 655 Anhang A.1 Bestelldaten und Zubehör Funktionen 2 Pos. 14 Überstromzeit- Erdfehlerkurz- Distanzschutz (Z<-Anregung, Erdschlusserfassung für gel./iso. schutz/ schlussschutz Polygon, Netze Schalterversager- Parallelleitungskompensation schutz Pendelerfassung mit I>-, U/I/ϕ- Anregung ohne ohne ohne ohne ohne ohne ohne ohne ohne ohne ohne ohne ohne ohne ohne...
  • Seite 656: Zubehör

    Anhang A.1 Bestelldaten und Zubehör Zusatzfunktionen 4 Pos. 16 Messwerte erweitert (Min, Max, Mittel) Externe GPS-Synchronisation des Diffe- Ladestromkompensation rentialschutzes ohne ohne ohne ohne ohne ohne ohne ohne ohne ohne ohne ohne A.1.2 Zubehör Kommunikationsumsetzer Umsetzer zur seriellen Ankopplung des Leitungsschutzes 7SD5 an synchrone Kommunikationsschnittstellen X.21 G703.1 (64 kBit/s), G703-T1 (1,1455 MBit/s), G703-E1 (2,048 MBit/s) oder symmetrische Kommunikati- onskabel.
  • Seite 657 LWL-Leitungen 6XV8100 LWL-Leitungen mit verschiedenen Steckern, in verschiedenen Längen und Ausführungen. Informationen er- halten Sie bei Ihrem Siemens-Ansprechpartner. Abriegelungswandler Abriegelungswandler werden bei Kupferverbindungen benötigt, wenn die in den Adern induzierte Längsspan- nung zu mehr als 60 % der Prüfspannung am Kommunikationsumsetzer (d.s.3 kV bei Ku-Ku) führen kann. Sie werden zwischen Kommunikationsumsetzer und Kommunikationsleitung geschaltet.
  • Seite 658 Anhang A.1 Bestelldaten und Zubehör Austauschmodule für Schnittstellen Benennung Bestellnummer RS232 C53207-A351-D641-1 RS485 C53207-A351-D642-1 LWL 820 nm C53207-A351-D643-1 Profibus DP RS485 C53207-A351-D611-1 Profibus DP Doppelring C53207-A351-D613-1 Profibus FMS RS485 C53207-A351-D603-1 Profibus FMS Doppelring C53207-A351-D606-1 DNP 3.0 RS485 C53207-A351-D631-1 DNP 3.0 820 nm C53207-A351-D633-1 FO5 mit ST-Stecker;...
  • Seite 659 Anhang A.1 Bestelldaten und Zubehör Buchsengehäuse Buchsengehäuse Bestellnummer 2-polig C73334-A1-C35-1 3-polig C73334-A1-C36-1 Winkelschienen für Montage im 19"-Rahmen Benennung Bestellnummer 2 Winkelschienen C73165-A63-D200-1 Pufferbatterie Lithium-Batterie 3 V/1 Ah, Typ CR 1/2 AA Bestellnummer VARTA 6127 101 501 Schnittstellenleitung Für die Kommunikation zwischen SIPROTEC 4-Gerät und PC bzw. Laptop wird eine Schnittstellenleitung sowie die Bediensoftware DIGSI benötigt: Voraussetzung ist entweder MS-WINDOWS 95, MS-WINDOWS 98, MS-WINDOWS NT 4, MS-WINDOWS 2000, MS-WINDOWS ME, MS-WINDOWS XP PRO oder MS- WINDOWS VISTA...
  • Seite 660: Klemmenbelegungen

    Anhang A.2 Klemmenbelegungen Klemmenbelegungen A.2.1 Gehäuse für Schalttafel- und Schrankeinbau 7SD5***-*A/J Bild A-1 Übersichtsplan 7SD5***-*A/J (Schalttafel- und Schrankeinbau, Größe SIPROTEC, 7SD5, Handbuch C53000-G1100-C169-5, Ausgabedatum 02.2011...
  • Seite 661 Anhang A.2 Klemmenbelegungen 7SD5***-*C/L Bild A-2 Übersichtsplan 7SD5***-*C/L (Schalttafel- und Schrankeinbau, Größe SIPROTEC, 7SD5, Handbuch C53000-G1100-C169-5, Ausgabedatum 02.2011...
  • Seite 662 Anhang A.2 Klemmenbelegungen 7SD5***-*N/S Bild A-3 Übersichtsplan 7SD5***-*N/S (Schalttafel- und Schrankeinbau, Größe SIPROTEC, 7SD5, Handbuch C53000-G1100-C169-5, Ausgabedatum 02.2011...
  • Seite 663 Anhang A.2 Klemmenbelegungen 7SD5***-*D/M Bild A-4 Übersichtsplan 7SD5***-*D/M (Schalttafel- und Schrankeinbau, Größe SIPROTEC, 7SD5, Handbuch C53000-G1100-C169-5, Ausgabedatum 02.2011...
  • Seite 664 Anhang A.2 Klemmenbelegungen 7SD5***-*P/T Bild A-5 Übersichtsplan 7SD5***-*P/T (Schalttafel- und Schrankeinbau, Größe SIPROTEC, 7SD5, Handbuch C53000-G1100-C169-5, Ausgabedatum 02.2011...
  • Seite 665 Anhang A.2 Klemmenbelegungen 7SD5***-*W SIPROTEC, 7SD5, Handbuch C53000-G1100-C169-5, Ausgabedatum 02.2011...
  • Seite 666 Anhang A.2 Klemmenbelegungen Bild A-6 Übersichtsplan 7SD5*-*W (Schalttafel- und Schankeinbau, Größe SIPROTEC, 7SD5, Handbuch C53000-G1100-C169-5, Ausgabedatum 02.2011...
  • Seite 667: Gehäuse Für Schalttafelaufbau

    Anhang A.2 Klemmenbelegungen A.2.2 Gehäuse für Schalttafelaufbau 7SD5***-*E Bild A-7 Übersichtsplan 7SD5***-*E (Schalttafelaufbau, Größe SIPROTEC, 7SD5, Handbuch C53000-G1100-C169-5, Ausgabedatum 02.2011...
  • Seite 668 Anhang A.2 Klemmenbelegungen 7SD5***-*E (ab Entwicklungsstand /CC) Bild A-8 Übersichtsplan 7SD5***-*E ab Entwicklungsstand /CC (Schalttafelaufbau, Größe SIPROTEC, 7SD5, Handbuch C53000-G1100-C169-5, Ausgabedatum 02.2011...
  • Seite 669 Anhang A.2 Klemmenbelegungen 7SD5***-*G Bild A-9 Übersichtsplan 7SD5***-*G (Schalttafelaufbau, Größe SIPROTEC, 7SD5, Handbuch C53000-G1100-C169-5, Ausgabedatum 02.2011...
  • Seite 670 Anhang A.2 Klemmenbelegungen 7SD5***-*Q Bild A-10 Übersichtsplan 7SD5***-*Q (Schalttafelaufbau, Größe SIPROTEC, 7SD5, Handbuch C53000-G1100-C169-5, Ausgabedatum 02.2011...
  • Seite 671 Anhang A.2 Klemmenbelegungen 7SD5***-*H Bild A-11 Übersichtsplan 7SD5***-*H (Schalttafelaufbau, Größe SIPROTEC, 7SD5, Handbuch C53000-G1100-C169-5, Ausgabedatum 02.2011...
  • Seite 672 Anhang A.2 Klemmenbelegungen 7SD5***-*R Bild A-12 Übersichtsplan 7SD5***-*R (Schalttafelaufbau, Größe SIPROTEC, 7SD5, Handbuch C53000-G1100-C169-5, Ausgabedatum 02.2011...
  • Seite 673 Anhang A.2 Klemmenbelegungen 7SD5***-*G/H/Q/R (ab Entwicklungsstand /CC) Bild A-13 Übersichtsplan 7SD5***-*G/H/Q/R ab Entwicklungsstand /CC (Schalttafelaufbau, Größe SIPROTEC, 7SD5, Handbuch C53000-G1100-C169-5, Ausgabedatum 02.2011...
  • Seite 674: Anschlussbeispiele

    Anhang A.3 Anschlussbeispiele Anschlussbeispiele A.3.1 Stromwandlerbeispiele Bild A-14 Stromwandleranschlüsse an 3 Stromwandler und Sternpunktstrom (Normalanschluss) SIPROTEC, 7SD5, Handbuch C53000-G1100-C169-5, Ausgabedatum 02.2011...
  • Seite 675 Anhang A.3 Anschlussbeispiele Bild A-15 Stromwandleranschlüsse an 3 Stromwandler und gesondertem Erdstromwandler (Summenstromwandler), vorzugsweise für niederohmig geerdete Netze. Wichtig! Die Erdung des Kabelschirmes muss an der Kabelseite erfolgen Bei sammelschienenseitiger Erdung der Stromwandler wird die Strompolarität des Gerätes über Adresse 0201 geändert.
  • Seite 676 Anhang A.3 Anschlussbeispiele Bild A-16 Stromwandleranschlüsse an 3 Stromwandler und Erdstrom vom Sternpunkt des Stromwandlersatzes der jeweiligen Parallelleitung (für Parallelleitungskompensation) SIPROTEC, 7SD5, Handbuch C53000-G1100-C169-5, Ausgabedatum 02.2011...
  • Seite 677 Anhang A.3 Anschlussbeispiele Bild A-17 Stromwandleranschlüsse an 3 Stromwandler und Erdstrom aus der Sternpunktzuführung eines geerdeten Transformators (für richtungsabhängigen Erdkurzschlussschutz) SIPROTEC, 7SD5, Handbuch C53000-G1100-C169-5, Ausgabedatum 02.2011...
  • Seite 678 Anhang A.3 Anschlussbeispiele Bild A-18 Erdfehlerdifferentialschutz an einer geerdeten Sternwicklung Bild A-19 Erdfehlerdifferentialschutz an einer Dreieckswicklung mit künstlich geerdetem Sternpunkt SIPROTEC, 7SD5, Handbuch C53000-G1100-C169-5, Ausgabedatum 02.2011...
  • Seite 679: Spannungswandlerbeispiele

    Anhang A.3 Anschlussbeispiele A.3.2 Spannungswandlerbeispiele Bild A-20 Spannungswandleranschlüsse an 3 in Stern geschaltete Spannungswandler (Normalanschluss) SIPROTEC, 7SD5, Handbuch C53000-G1100-C169-5, Ausgabedatum 02.2011...
  • Seite 680 Anhang A.3 Anschlussbeispiele Bild A-21 Spannungswandleranschlüsse an 3 in Stern geschaltete Spannungswandler mit zusätzlicher offener Dreieckswicklung (e-n-Wicklung) SIPROTEC, 7SD5, Handbuch C53000-G1100-C169-5, Ausgabedatum 02.2011...
  • Seite 681 Anhang A.3 Anschlussbeispiele Bild A-22 Spannungswandleranschlüsse an 3 in Stern geschaltete Spannungswandler und zusätzlich an einer beliebigen verketteten Sammelschienenspannung (für Überspannungsschutz oder Synchronkontrolle) SIPROTEC, 7SD5, Handbuch C53000-G1100-C169-5, Ausgabedatum 02.2011...
  • Seite 682: Vorrangierungen

    Anhang A.4 Vorrangierungen Vorrangierungen A.4.1 Leuchtdioden Tabelle A-1 Voreingestellte LED Anzeigen Leuchtdioden Vorrangierte Meld.-Nr. Bemerkungen Funktion LED1 Ger.Anr. L1 Schutz(allg.) Anregung L1 LED2 Ger.Anr. L2 Schutz(allg.) Anregung L2 LED3 Ger.Anr. L3 Schutz(allg.) Anregung L3 LED4 Ger.Anr. E Schutz(allg.) Anregung E LED5 DT inkonsistent 3233...
  • Seite 683: Binäreingang

    Anhang A.4 Vorrangierungen A.4.2 Binäreingang Tabelle A-2 Voreingestellte Binäreingänge für alle Geräte und Bestellvarianten Binäreingang Vorrangierte Meld.-Nr. Bemerkungen Funktion >LED-Quittung >LED-Anzeigen zurückstellen >Hand-EIN >Hand-Einschaltung keine Vorbelegung >U/AMZ I>> blk 7104 >U/AMZ I>>-Stufe blockieren >U/AMZ I> blk 7105 >U/AMZ I>-Stufe blockieren >U/AMZ Ip blk 7106 >U/AMZ Ip-Stufe blockieren...
  • Seite 684: Binärausgang

    Anhang A.4 Vorrangierungen A.4.3 Binärausgang Tabelle A-3 Voreingestellte Ausgangsrelais für alle Geräte und Bestellvarianten Ausgangsrel. Vorrangierte Meld.-Nr. Bemerkungen Funktion Ger. Anregung Anregung (Schutz) WS1 STOERUNG 3229 WS1: Störung der Datenübertragung WS2 STOERUNG 3231 WS2: Störung der Datenübertragung Gerät AUS Geräte-Aus (allg.) Ger.AUS1polL1 Schutz(allg.) Auslösung L1, nur 1polig Ger.
  • Seite 685: Grundbild

    Anhang A.4 Vorrangierungen A.4.5 Grundbild 4-zeiliges Display Tabelle A-5 Diese Auswahl steht als parametrierbare Startseite zur Verfügung. Seite 1 Seite 2 Seite 3 Seite 4 Seite 5 Seite 6 SIPROTEC, 7SD5, Handbuch C53000-G1100-C169-5, Ausgabedatum 02.2011...
  • Seite 686 Anhang A.4 Vorrangierungen Grafikdisplay Spontane Display-Störfallanzeige bei 4-zeiligem Display Nach einem Störfall erscheinen bei Geräten mit 4-zeiligem Display ohne weitere Bedienhandlungen die wich- tigsten Daten des Störfalles automatisch nach Generalanregung im Display in der folgenden Reihenfolge. Schutz Anreg. Schutzfunktion, die als Erste angeregt hat T - Anr Laufzeit von Generalanregung bis Rückfall T - AUS...
  • Seite 687: Vorgefertigte Cfc-Pläne

    Anhang A.4 Vorrangierungen Grundbild im Grafikeditor Bild A-23 Standard-Grundbild nach dem Öffnen des Display-Editors - Beispiel A.4.6 Vorgefertigte CFC-Pläne Gerät und Systemlogik (Device and System Logic) Mit einem Negator-Baustein der langsamen Logik (PLC1-BEARB) wird aus der Binäreingabe „>MMSperr“ in die interne Einzelmeldung „EntrMMSp“ erzeugt. Bild A-24 Verbindung von Ein- und Ausgang SIPROTEC, 7SD5, Handbuch...
  • Seite 688: Protokollabhängige Funktionen

    Anhang A.5 Protokollabhängige Funktionen Protokollabhängige Funktionen Protokoll → IEC 60870-5-103 IEC 61850 Profibus FMS Profibus DP DNP 3.0 Ethernet (EN100) Funktion ↓ Betriebsmesswerte Ja Zählwerte Störschreibung Nein, nur über Nein, nur über zusätz- zusätzliche Ser- liche Serviceschnitt- viceschnittstelle stelle Schutzeinstellung Nein, nur über zu- Ja, mit DIGSI über Ja, mit DIGSI...
  • Seite 689: Funktionsumfang

    Anhang A.6 Funktionsumfang Funktionsumfang Adr. Parameter Einstellmöglich- Voreinstellung Erläuterung keiten PARAMET.-UMSCH. nicht vorhanden nicht vorhanden Parametergruppenumschaltung vorhanden AUSLÖSUNG nur dreipolig nur dreipolig Auslöseverhalten ein-/dreipolig DIFF-SCHUTZ vorhanden vorhanden Differentialschutz nicht vorhanden DIS PHASE-PHASE Polygon Polygon Distanzschutz Phase-Phase nicht vorhanden DIS PHASE-ERDE Polygon Polygon Distanzschutz Phase-Erde...
  • Seite 690 Anhang A.6 Funktionsumfang Adr. Parameter Einstellmöglich- Voreinstellung Erläuterung keiten EF SIGNAL Richtungsverg. nicht vorhanden Erdkurzschlussschutz Signalzu- Unblocking satz Blocking nicht vorhanden AUTO-WE 1 WE-Zyklus nicht vorhanden Automatische Wiedereinschaltung 2 WE-Zyklen 3 WE-Zyklen 4 WE-Zyklen 5 WE-Zyklen 6 WE-Zyklen 7 WE-Zyklen 8 WE-Zyklen nicht vorhanden AWE BETRIEBSART...
  • Seite 691 Anhang A.6 Funktionsumfang Adr. Parameter Einstellmöglich- Voreinstellung Erläuterung keiten GPS-SYNC vorhanden nicht vorhanden GPS Synchronisation nicht vorhanden LADESTR.KOMP vorhanden nicht vorhanden Ladestromkompensation nicht vorhanden L-ABSCHNITTE FO 1 Abschnitt 1 Abschnitt Leitungsabschnitte für Fehlerorter 2 Abschnitte 3 Abschnitte SIPROTEC, 7SD5, Handbuch C53000-G1100-C169-5, Ausgabedatum 02.2011...
  • Seite 692: Parameterübersicht

    Anhang A.7 Parameterübersicht Parameterübersicht Adressen, an die ein „A“ angehängt ist, sind nur mittels DIGSI unter „Weitere Parameter“ änderbar. In der Tabelle sind marktabhängige Voreinstellungen angegeben. Die Spalte C (Konfiguration) gibt den Bezug zum jeweiligen sekundären Stromwandler-Nennstrom an. Adr. Parameter Funktion Einstellmöglichkeiten Voreinstellung...
  • Seite 693 Anhang A.7 Parameterübersicht Adr. Parameter Funktion Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung AKTIVIERUNG P-Gruppenumsch Gruppe A Gruppe A Aktivierung Gruppe B Gruppe C Gruppe D Binäreingabe über Protokoll 402A FUNKTION Störschreibung Speich. mit Anr Speich. mit Anr Startbedingung f. Störwertspei- Speich. mit AUS cherung Start bei AUS 403A...
  • Seite 694 Anhang A.7 Parameterübersicht Adr. Parameter Funktion Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 1124 ZNTR.LEITER Anlagendaten 2 unbek./symm. unbek./symm. zentraler Leiter der Leitung Leiter 1 Leiter 2 Leiter 3 1125 C0/C1 Anlagendaten 2 0.01 .. 10.00 0.75 Anpassungsfaktor C0/C1 1126 RM/RL Anlagendaten 2 0.00 .. 8.00 0.00 Koppelimp.
  • Seite 695 Anhang A.7 Parameterübersicht Adr. Parameter Funktion Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 1235 I-DIF>> ZUSCH. Diffschutz 0.8 .. 100.0 A; ∞ 1.2 A I-DIF>> Zuschaltung: Ansprech- wert 4.0 .. 500.0 A; ∞ 6.0 A 1301 MITN. DIFF Mitnahme Nein Mitnahme senden bei Diff- Nein schutzauslösung 1302...
  • Seite 696 Anhang A.7 Parameterübersicht Adr. Parameter Funktion Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 1542 PHI LAST (LE) DIS allgemein 20 .. 60 ° 45 ° Öffnungswinkel des Lastkegels f. LE-Sch. 1542 PHI LAST DIS allgemein 20 .. 60 ° 45 ° Öffnungswinkel des Lastkegels 1543 R LAST (LL) DIS allgemein...
  • Seite 697 Anhang A.7 Parameterübersicht Adr. Parameter Funktion Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 1632 R(Z4) DIS Polygon 0.050 .. 600.000 Ω 12.000 Ω Resistanz R(Z4) 0.010 .. 120.000 Ω 2.400 Ω 1633 X(Z4) DIS Polygon 0.050 .. 600.000 Ω 12.000 Ω Reaktanz X(Z4) 0.010 .. 120.000 Ω 2.400 Ω...
  • Seite 698 Anhang A.7 Parameterübersicht Adr. Parameter Funktion Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 1702 ZR(Z1) DIS MHO 0.050 .. 200.000 Ω 2.500 Ω Impedanz ZR(Z1) 0.010 .. 40.000 Ω 0.500 Ω 1711 MODUS Z2 DIS MHO vorwärts vorwärts Betriebsart der Zone Z2 rückwärts unwirksam 1712 ZR(Z2) DIS MHO...
  • Seite 699 Anhang A.7 Parameterübersicht Adr. Parameter Funktion Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 1920 phi> DIS allgemein 30 .. 60 ° 50 ° phi: Untere Grenze 1921 phi< DIS allgemein 90 .. 120 ° 110 ° phi: Obere Grenze 1930A 1PH. ANR. DIS allgemein PHASE-ERDE PHASE-ERDE Schleifenauswahl bei 1-ph Anr.
  • Seite 700 Anhang A.7 Parameterübersicht Adr. Parameter Funktion Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 2514 3I0> Schwache Einsp. 0.05 .. 1.00 A 0.50 A Ansprechwert Nullstrom 0.25 .. 5.00 A 2.50 A 2515 Schwache Einsp. 0.00 .. 30.00 s 0.40 s ASE-Verzögerungszeit einpolig 2516 Schwache Einsp. 0.00 ..
  • Seite 701 Anhang A.7 Parameterübersicht Adr. Parameter Funktion Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 2650 3I0P Überstrom 0.05 .. 4.00 A; ∞ ∞ A 3I0P: Ansprechwert 0.25 .. 20.00 A; ∞ ∞ A 2652 T 3I0P Überstrom 0.05 .. 3.00 s; ∞ 0.50 s 3I0P: AMZ-Zeit (IEC-Kennlinien) T 3I0P 2653 D 3I0P...
  • Seite 702 Anhang A.7 Parameterübersicht Adr. Parameter Funktion Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 2915 U-Überwachung Messwertüberw. mit Stromkrit. mit Stromkrit. Spannungsausfallüberwachung mit I & LS-Hiko 2916A T U-Überw. Messwertüberw. 0.00 .. 30.00 s 3.00 s Wartezeit Spannungsausfall- überwachung 2921 T U-Wdl.-Aut. Messwertüberw. 0 .. 30 ms 0 ms Reaktionszeit U-Wandler- Schutzschalter...
  • Seite 703 Anhang A.7 Parameterübersicht Adr. Parameter Funktion Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 3114 SOTF 3I0>>> EF Kurzschluss Nein Nein Unverzögert bei Zuschaltung auf Fehler 3115 RUSH 3I0>>> EF Kurzschluss Nein Nein Blockierung durch Einschaltrush 3116 BLK /1p 3I0>>> EF Kurzschluss Blockierung 3I0>>> in einpoliger Nein (unger.) Pause 3117...
  • Seite 704 Anhang A.7 Parameterübersicht Adr. Parameter Funktion Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 3147 T 3I0Pverz EF Kurzschluss 0.00 .. 30.00 s; ∞ 1.20 s Zusatzverzögerung T 3I0Pverz EF Kurzschluss EF Kurzschluss EF Kurzschluss 3148 SIG.ZUS. 3I0P EF Kurzschluss Nein Nein Unverzögert mit Signalzusatz EF Kurzschluss oder Bin.
  • Seite 705 Anhang A.7 Parameterübersicht Adr. Parameter Funktion Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 3172 SOTF EF Kurzschluss Anregung Anr. und Rich. Auslösung bei Zuschaltung auf Anr. und Rich. Fehler mit 3173 T SOTF EF Kurzschluss 0.00 .. 30.00 s 0.00 s Verzögerungszeit bei Zuschal- tung 3174 EF BLK Dis.Zone...
  • Seite 706 Anhang A.7 Parameterübersicht Adr. Parameter Funktion Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 3426 AWE mit ASE Automatische WE AWE nach AUS bei schwacher Nein Einspeisung? 3427 AWE mit EF Automatische WE AWE mit Erdfehlerschutz ? Nein 3430 MITNAHME 3POL. Automatische WE 3-polige Mitnahme (LS Plausibili- Nein tät) 3431...
  • Seite 707 Anhang A.7 Parameterübersicht Adr. Parameter Funktion Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 3477 3.WE: TP ANR3Ph Automatische WE 0.01 .. 1800.00 s; ∞ 0.50 s Pausenzeit bei 3phasiger Anre- gung 3478 3.WE: TP AUS1Po Automatische WE 0.01 .. 1800.00 s; ∞ ∞ s Pausenzeit bei 1poliger Auslö- sung 3479...
  • Seite 708 Anhang A.7 Parameterübersicht Adr. Parameter Funktion Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 3535A HE-SYNCHRON Synchron Kontr. HE: Zuschalt. bei Usy2>, Usy1> Nein u. Synchr 3536 HE SYN Us1<Us2> Synchron Kontr. Nein HE: Zuschaltung bei Usy1< und Nein Usy2> 3537 HE SYN Us1>Us2< Synchron Kontr. Nein HE:Zuschaltung bei Usy1>...
  • Seite 709 Anhang A.7 Parameterübersicht Adr. Parameter Funktion Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 3728A 3U0>(>) Stabil. Spannungsschutz 3U0>(>): Stabilisierung der 3U0- Messung 3729A 3U0>(>) RÜCK Spannungsschutz 0.30 .. 0.99 0.95 3U0>(>): Rückfallverhältnis (oder 3731 U1>(>) Spannungsschutz Betriebsart Mitsystem-Übersp.- Nur Meldung schutz U>Meld.U>>Ausl. 3732 U1> Spannungsschutz 2.0 ..
  • Seite 710 Anhang A.7 Parameterübersicht Adr. Parameter Funktion Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 3805 PAR-KOMP Fehlerorter Nein Parallelleitungskompensation 3806 LAST-KOMP Fehlerorter Nein Nein Lastkompensation 3807 ZWEISEITIG Fehlerorter zweiseitige Fehlerortung 3811 T BCD-AUSG. MAX Fehlerorter 0.10 .. 180.00 s 0.30 s Max. Ausgabezeit für Fehlerdis- tanz (BCD) 3901 SCHALTERV.
  • Seite 711 Anhang A.7 Parameterübersicht Adr. Parameter Funktion Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 4502 WS1 VERBINDUNG LWL direkt LWL direkt WS1 Verbindung über Kom-Ums. 64 kB Kom-Ums. 128 kB Kom-Ums. 512 kB C37.94 1 SLOT C37.94 2 SLOTS C37.94 4 SLOTS C37.94 8 SLOTS 4505A WS1 LAUFZEIT 0.1 ..
  • Seite 712 Anhang A.7 Parameterübersicht Adr. Parameter Funktion Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 6002 A1: X-BELAG Anlagendaten 2 0.0050 .. 9.5000 Ω/km 0.1500 Ω/km A1: Reaktanzbelag der Leitung: 0.0010 .. 1.9000 Ω/km 0.0300 Ω/km 6002 A1: X-BELAG Anlagendaten 2 0.0050 .. 15.0000 Ω/mi 0.2420 Ω/mi A1: Reaktanzbelag der Leitung: 0.0010 ..
  • Seite 713 Anhang A.8 Informationsübersicht Informationsübersicht Der Leitungsschutz 7SD52/53 hat bezüglich IEC 60 870-5-103 den kompatiblen Funktionstyp 192 (Leitungs- differentialschutz). Meldungen für IEC 60 870-5-103 werden immer dann kommend/gehend gemeldet, wenn sie für IEC 60 870- 5-103 GA-pflichtig sind, ansonsten nur kommend; Vom Anwender neu angelegte oder neu auf IEC 60 870-5-103 rangierte Meldungen werden dann kom- mend/gehend und GA-pflichtig gesetzt, wenn die Informationsart ungleich Wischer („.._W“) ist.
  • Seite 714: Informationsübersicht

    Anhang A.8 Informationsübersicht Bedeutung Funktion Info- Meldespeicher Rangierbarkeit IEC 60870-5-103 Parametergruppe B ist aktiv (P- P-Gruppenumsch GrpB akt) Parametergruppe C ist aktiv (P- P-Gruppenumsch GrpC akt) Parametergruppe D ist aktiv (P- P-Gruppenumsch GrpD akt) Anstoß Teststörschrieb (Markie- Störschreibung rung) (Stw. Start) Min/Max-Messwerte rücksetzen MinMaxWerte IE_W...
  • Seite 715 Anhang A.8 Informationsübersicht Bedeutung Funktion Info- Meldespeicher Rangierbarkeit IEC 60870-5-103 >Hochspannungstür offen Prozessmeldung LED BE REL FS (>HSTür off) >Feder nicht gespannt (>Fed n. Prozessmeldung LED BE REL FS >Störung Antriebsspannung Prozessmeldung LED BE REL FS (>StöAntr U) >Störung Steuerspannung Prozessmeldung LED BE REL FS...
  • Seite 716 Anhang A.8 Informationsübersicht Bedeutung Funktion Info- Meldespeicher Rangierbarkeit IEC 60870-5-103 LED-Anzeigen zurückgestellt Gerät (LED-Quittung) Wiederanlauf (Wiederanlauf) Gerät nein Störung Uhr (Störung Uhr) Gerät Sommerzeit (Sommerzeit) Gerät Neue Parameter laden (Parame- Gerät ter laden) Neue Parameter testen (Parame- Gerät tertest) Level-2-Parameter geändert Gerät (Level-2 Param.) Parametrierung Vorort (Param.
  • Seite 717 Anhang A.8 Informationsübersicht Bedeutung Funktion Info- Meldespeicher Rangierbarkeit IEC 60870-5-103 HW-Störung: Batterie leer (Stör Gerät Batterie) HW-Störung: Messwerterfassung Gerät (Störung Messw.) Störung Baugruppe 1 (Störung Gerät BG1) Störung Baugruppe 2 (Störung Gerät BG2) Störung Baugruppe 3 (Störung Gerät BG3) Störung Baugruppe 4 (Störung Gerät BG4) Störung Baugruppe 5 (Störung...
  • Seite 718 Anhang A.8 Informationsübersicht Bedeutung Funktion Info- Meldespeicher Rangierbarkeit IEC 60870-5-103 Überwachung Drahtbruch ausge- Messwertüberw. schaltet (Üb Drahtbr aus) Überwachung Summe I ausge- Messwertüberw. schaltet (Überw. ΣI aus) Drahtbruch am anderen Ende IL1 Messwertüberw. (ext.Drahtbr.IL1) Drahtbruch am anderen Ende IL2 Messwertüberw. (ext.Drahtbr.IL2) Drahtbruch am anderen Ende IL3 Messwertüberw.
  • Seite 719 Anhang A.8 Informationsübersicht Bedeutung Funktion Info- Meldespeicher Rangierbarkeit IEC 60870-5-103 >Freigabe der WE Stufe(n) von Anlagendaten 2 LED BE extern (>FreigWE Stufen) >LOCKOUT-Funktion Setzen Anlagendaten 2 LED BE (>LOCKOUT Set) >LOCKOUT-Funktion Rückset- Anlagendaten 2 LED BE zen (>LOCKOUT Reset) >Reset der Schleppzeiger für MinMaxWerte LED BE IL1-IL3 (>MiMa I reset)
  • Seite 720 Anhang A.8 Informationsübersicht Bedeutung Funktion Info- Meldespeicher Rangierbarkeit IEC 60870-5-103 Schutz(allg.) Auslösung L3 Anlagendaten 2 nein (Ger.AUS L3) Geräte-Ein (allg.) (Gerät EIN) Anlagendaten 2 Geräte-Aus (allg.) (Gerät AUS) Anlagendaten 2 nein Schutz(allg.) Auslösung L1, nur Anlagendaten 2 1polig (Ger.AUS1polL1) Schutz(allg.) Auslösung L2, nur Anlagendaten 2 1polig (Ger.AUS1polL2) Schutz(allg.) Auslösung L3, nur...
  • Seite 721 Anhang A.8 Informationsübersicht Bedeutung Funktion Info- Meldespeicher Rangierbarkeit IEC 60870-5-103 1028 Summe der Primär-Abschaltströ- Statistik me Phase L2 (ΣIL2=) 1029 Summe der Primär-Abschaltströ- Statistik me Phase L3 (ΣIL3=) 1030 Max. abgeschalteter Strom in Statistik Phase L1 (MAX IL1) 1031 Max. abgeschalteter Strom in Statistik Phase L2 (MAX IL2) 1032...
  • Seite 722 Anhang A.8 Informationsübersicht Bedeutung Funktion Info- Meldespeicher Rangierbarkeit IEC 60870-5-103 1150 Fehlerdistanz in BCD [80%] (d Fehlerorter [80%]) 1151 Fehlerdistanz in BCD [100%] (d Fehlerorter [100%]) 1152 Fehlerdistanz BCD Freigabe (d Fehlerorter Freigabe) 1219 Erdschluss-Strom IEEw= Erdschluss (IEEw=) 1220 Erdschluss-Strom IEEb= (IEEb=) Erdschluss 1251 >Erdschlusserfassung einschal- Erdschluss...
  • Seite 723 Anhang A.8 Informationsübersicht Bedeutung Funktion Info- Meldespeicher Rangierbarkeit IEC 60870-5-103 1313 >EF Signalzusatz blockieren EF Signalzus. LED BE (>EF SigZus. blk) 1318 >EF Signalempfang Kanal 1 (>EF EF Signalzus. LED BE Empfang 1) 1319 >EF Signalempfang Kanal 2 (>EF EF Signalzus. LED BE Empfang 2) 1320...
  • Seite 724 Anhang A.8 Informationsübersicht Bedeutung Funktion Info- Meldespeicher Rangierbarkeit IEC 60870-5-103 1358 EF Erdfehlerschutz Anregung EF Kurzschluss nein vorwärts (EF Anr vorw.) 1359 EF Erdfehlerschutz Anregung EF Kurzschluss nein rückwärts (EF Anr rueckw.) 1361 EF Erdfehlerschutz Generalaus- EF Kurzschluss nein lösung (EF G-AUS) 1362 E/F Auslösung L1, nur 1polig (EF EF Kurzschluss...
  • Seite 725 Anhang A.8 Informationsübersicht Bedeutung Funktion Info- Meldespeicher Rangierbarkeit IEC 60870-5-103 1402 >Schalterversagerschutz aus- Schalterversag. LED BE schalten (>SVS aus) 1403 >Schalterversagerschutz blockie- Schalterversag. LED BE ren (>SVS block.) 1404 >SVS Aktivierung 3I0> Ansprech- Schalterversag. LED BE wert (>SVS Aktiv.3I0>) 1415 >Schalterversagerschutz Start Schalterversag.
  • Seite 726 Anhang A.8 Informationsübersicht Bedeutung Funktion Info- Meldespeicher Rangierbarkeit IEC 60870-5-103 1503 >Überlastschutz blockieren Überlastschutz LED BE (>ULS blk) 1511 Überlastschutz ist ausgeschaltet Überlastschutz (ULS aus) 1512 Überlastschutz blockiert (ULS Überlastschutz blk) 1513 Überlastschutz wirksam (ULS Überlastschutz wirksam) 1515 Überlastschutz: Stromstufe (ULS Überlastschutz Warnung I) 1516...
  • Seite 727 Anhang A.8 Informationsübersicht Bedeutung Funktion Info- Meldespeicher Rangierbarkeit IEC 60870-5-103 2746 >AWE: Generalaus für Anwurf Automatische WE LED BE von extern (>G-AUS für AWE) 2747 >AWE: Anregung L1 für Anwurf Automatische WE LED BE von extern (>Anr L1 für AWE) 2748 >AWE: Anregung L2 für Anwurf Automatische WE...
  • Seite 728 Anhang A.8 Informationsübersicht Bedeutung Funktion Info- Meldespeicher Rangierbarkeit IEC 60870-5-103 2847 AWE: Zyklus > 3. Zyklus läuft Automatische WE (AWE >3.Zyklus) 2848 AWE: ASP-Zyklus läuft (AWE Automatische WE ASP-Zyklus) 2851 AWE: Einkommando (AWE EIN- Automatische WE nein Kom.) 2852 AWE: Einkommando nach Automatische WE 1poligem 1.Zyklus (AWE EIN1p,1.Zyk)
  • Seite 729 Anhang A.8 Informationsübersicht Bedeutung Funktion Info- Meldespeicher Rangierbarkeit IEC 60870-5-103 2906 >Sync. Messanforderung für Synchron Kontr. LED BE AWE (>Sync. Mess.AWE) 2907 >Sync-Prog:Zuschalten bei Syn- Synchron Kontr. LED BE chronität (>Sync. synchr.) 2908 >Sync: Freigabe der Bedingung Synchron Kontr. LED BE Usy1>Usy2<...
  • Seite 730 Anhang A.8 Informationsübersicht Bedeutung Funktion Info- Meldespeicher Rangierbarkeit IEC 60870-5-103 2973 Sync: Frequenz fsy1 < (fn - 3Hz) Synchron Kontr. (Syn fsy1<<) 2974 Sync.Spannung Usy2 >Um- Synchron Kontr. ax(P3504) (Syn Usy2>>) 2975 Sync.Spannung Usy2 < U> Synchron Kontr. (P3503) (Syn Usy2<<) 2976 Sync: Spannung Usy1 >...
  • Seite 731 Anhang A.8 Informationsübersicht Bedeutung Funktion Info- Meldespeicher Rangierbarkeit IEC 60870-5-103 3148 Diff blockiert (Diff blockiert) Diffschutz 3149 Diff ist ausgeschaltet (Diff aus) Diffschutz 3176 Diff: Anregung nur Phase L1 (Diff Diffschutz Anr nurL1) 3177 Diff: Anregung L1-E (Diff Anr Diffschutz L1E) 3178 Diff: Anregung nur Phase L2 (Diff...
  • Seite 732 Anhang A.8 Informationsübersicht Bedeutung Funktion Info- Meldespeicher Rangierbarkeit IEC 60870-5-103 3228 >WS2 Licht aus (Block. Datenü- LED BE bertragung) (>WS 2 LICHT AUS) 3229 WS1: Störung der Datenübertra- gung (WS1 STOERUNG) 3230 WS1: Ausfall der Datenübertra- gung (WS1 AUSFALL) 3231 WS2: Störung der Datenübertra- gung (WS2 STOERUNG) 3232...
  • Seite 733 Anhang A.8 Informationsübersicht Bedeutung Funktion Info- Meldespeicher Rangierbarkeit IEC 60870-5-103 3260 >IBS-Modus ein (>IBS-Modus Diffschutz LED BE ein) 3261 >IBS-Modus aus (>IBS-Modus Diffschutz LED BE aus) 3262 IBS-Modus Ein/Aus (IBS-Modus Diffschutz E/A) 3263 IBS-Modus Ein/Aus über Binär- Diffschutz eingabe (IBS-Mod.E/A Bin) 3270 >RESET Drahtbruch (>RESET Messwertüberw.
  • Seite 734 Anhang A.8 Informationsübersicht Bedeutung Funktion Info- Meldespeicher Rangierbarkeit IEC 60870-5-103 3495 Gerät 5 Verbindung vorhanden Diff.-Topo (Ger5 vorh.) 3496 Gerät 6 Verbindung vorhanden Diff.-Topo (Ger6 vorh.) 3501 >Mitnahme L1 (> Mitnahme L1) Mitnahme LED BE 3502 >Mitnahme L2 (> Mitnahme L2) Mitnahme LED BE 3503...
  • Seite 735 Anhang A.8 Informationsübersicht Bedeutung Funktion Info- Meldespeicher Rangierbarkeit IEC 60870-5-103 3529 Diff block senden an WS2 (Diffblk Diffschutz sen WS2) 3541 > Fernkommando 1 (>Fernkom- Fernübertragung LED BE mando 1) 3542 > Fernkommando 2 (>Fernkom- Fernübertragung LED BE mando 2) 3543 >...
  • Seite 736 Anhang A.8 Informationsübersicht Bedeutung Funktion Info- Meldespeicher Rangierbarkeit IEC 60870-5-103 3567 > Fernmeldung 19 (>Fernmel- Fernübertragung LED BE dung 19) 3568 > Fernmeldung 20 (>Fernmel- Fernübertragung LED BE dung 20) 3569 > Fernmeldung 21 (>Fernmel- Fernübertragung LED BE dung 21) 3570 >...
  • Seite 737 Anhang A.8 Informationsübersicht Bedeutung Funktion Info- Meldespeicher Rangierbarkeit IEC 60870-5-103 3594 Fernmeldung 22 empfangen Fernübertragung (FernMel 22 empf) 3595 Fernmeldung 23 empfangen Fernübertragung (FernMel 23 empf) 3596 Fernmeldung 24 empfangen Fernübertragung (FernMel 24 empf) 3603 >Distanzschutz blockieren (>Dis DIS allgemein LED BE block) 3610...
  • Seite 738 Anhang A.8 Informationsübersicht Bedeutung Funktion Info- Meldespeicher Rangierbarkeit IEC 60870-5-103 3683 Dist. Anregung nur Phase L2 DIS allgemein nein (Dis Anr nurL2) 3684 Dist. Anregung L2-E (Dis Anr DIS allgemein nein L2E) 3685 Dist. Anregung L1-L2 (Dis Anr DIS allgemein nein L12) 3686...
  • Seite 739 Anhang A.8 Informationsübersicht Bedeutung Funktion Info- Meldespeicher Rangierbarkeit IEC 60870-5-103 3713 Dist. ausgew. Schleife L1E unge- DIS allgemein richtet (Dis SchlL1Eu) 3714 Dist. ausgew. Schleife L2E unge- DIS allgemein richtet (Dis SchlL2Eu) 3715 Dist. ausgew. Schleife L3E unge- DIS allgemein richtet (Dis SchlL3Eu) 3716 Dist.
  • Seite 740 Anhang A.8 Informationsübersicht Bedeutung Funktion Info- Meldespeicher Rangierbarkeit IEC 60870-5-103 3774 Dist. Zeit T2 (Zone Z2) abgelau- DIS allgemein nein fen (Dis Abl T2) 3777 Dist. Zeit T3 (Zone Z3) abgelau- DIS allgemein nein fen (Dis Abl T3) 3778 Dist. Zeit T4 (Zone Z4) abgelau- DIS allgemein nein fen (Dis Abl T4)
  • Seite 741 Anhang A.8 Informationsübersicht Bedeutung Funktion Info- Meldespeicher Rangierbarkeit IEC 60870-5-103 4001 >Dist. Signalzusatz einschalten DIS Signalzus. LED BE (>Dis SigZus ein) 4002 >Dist. Signalzusatz ausschalten DIS Signalzus. LED BE (>Dis SigZus aus) 4003 >Dist. Signalzusatz blockieren DIS Signalzus. LED BE (>Dis SigZus blk) 4005 >Dist.
  • Seite 742 Anhang A.8 Informationsübersicht Bedeutung Funktion Info- Meldespeicher Rangierbarkeit IEC 60870-5-103 4068 Dist. Vergleichsverf.:Transiente DIS Signalzus. nein Block. (DisTransBlock) 4070 Dist. Blocking: Stopsignal (Dis DIS Signalzus. nein Stop) 4080 Dist. Unblocking: Empfangsstö- DIS Signalzus. rung Kanal1 (Dis UB Emp.St.1) 4081 Dist. Unblocking: Empfangsstö- DIS Signalzus.
  • Seite 743 Anhang A.8 Informationsübersicht Bedeutung Funktion Info- Meldespeicher Rangierbarkeit IEC 60870-5-103 4232 Aus bei schwacher Einsp. Anre- Schwache Einsp. gung L1 (ASE Anr L1) 4233 Aus bei schwacher Einsp. Anre- Schwache Einsp. gung L2 (ASE Anr L2) 4234 Aus bei schwacher Einsp. Anre- Schwache Einsp.
  • Seite 744 Anhang A.8 Informationsübersicht Bedeutung Funktion Info- Meldespeicher Rangierbarkeit IEC 60870-5-103 4403 >Externe Einkopplung: AUS blo- Ext.Einkopplung LED BE ckieren (>Ext. AUS block) 4412 >Externe Einkopplung: AUS L1 Ext.Einkopplung LED BE über Bin. (>Ext. AUS L1) 4413 >Externe Einkopplung: AUS L2 Ext.Einkopplung LED BE über Bin.
  • Seite 745 Anhang A.8 Informationsübersicht Bedeutung Funktion Info- Meldespeicher Rangierbarkeit IEC 60870-5-103 5239 Frequenzschutz: Auslösung Frequenzschutz Stufe f4 (f4 AUS) 5240 Frequenzschutz: Ablauf Verzög.T Frequenzschutz Stufe f1 (Ablauf T f1) 5241 Frequenzschutz: Ablauf Verzög.T Frequenzschutz Stufe f2 (Ablauf T f2) 5242 Frequenzschutz: Ablauf Verzög.T Frequenzschutz Stufe f3 (Ablauf T f3) 5243...
  • Seite 746 Anhang A.8 Informationsübersicht Bedeutung Funktion Info- Meldespeicher Rangierbarkeit IEC 60870-5-103 7108 >U/AMZ Ie>-Stufe blockieren Überstrom LED BE (>U/AMZ Ie> blk) 7109 >U/AMZ Iep-Stufe blockieren Überstrom LED BE (>U/AMZ Iep blk) 7110 >U/AMZ Auskommando-Freiga- Überstrom LED BE be (>U/AMZ AUS Frg.) 7130 >U/AMZ I>>>-Stufe blockieren Überstrom...
  • Seite 747 Anhang A.8 Informationsübersicht Bedeutung Funktion Info- Meldespeicher Rangierbarkeit IEC 60870-5-103 7184 U/AMZ: Anregung L1-L2-L3 Überstrom nein (U/AMZ Anr L123) 7185 U/AMZ: Anregung L1-L2-L3-E Überstrom nein (U/AMZ Anr L123E) 7191 U/AMZ: Anregung I>>-Stufe Überstrom (U/AMZ I>> Anr) 7192 U/AMZ: Anregung I>-Stufe Überstrom (U/AMZ I>...
  • Seite 748 Anhang A.8 Informationsübersicht Bedeutung Funktion Info- Meldespeicher Rangierbarkeit IEC 60870-5-103 10202 >Übersp.-schutz Ph-Ph blockie- Spannungsschutz LED BE ren (>Uphph>(>) blk) 10203 >Übersp.-schutz Nullsystem blo- Spannungsschutz LED BE ckieren (>3U0>(>) blk) 10204 >Übersp.-schutz Mitsystem blo- Spannungsschutz LED BE ckieren (>U1>(>) blk) 10205 >Übersp.-schutz Gegensystem Spannungsschutz...
  • Seite 749 Anhang A.8 Informationsübersicht Bedeutung Funktion Info- Meldespeicher Rangierbarkeit IEC 60870-5-103 10244 Uph>(>): Anregung Phase L3 Spannungsschutz (Uph>(>) Anr L3) 10245 Uph>: Zeit T Uph> abgelaufen (T Spannungsschutz Uph> Ablauf) 10246 Uph>>: Zeit T Uph>> abgelaufen Spannungsschutz (T Uph>> Ablauf) 10247 Uph>(>): Auslösung (Uph>(>) Spannungsschutz AUS)
  • Seite 750 Anhang A.8 Informationsübersicht Bedeutung Funktion Info- Meldespeicher Rangierbarkeit IEC 60870-5-103 10274 3U0>(>): Auslösung (3U0>(>) Spannungsschutz AUS) 10280 U1>: Anregung (U1> Anr) Spannungsschutz 10281 U1>>: Anregung (U1>> Anr) Spannungsschutz 10282 U1>: Zeit T U1> abgelaufen (T Spannungsschutz U1> Ablauf) 10283 U1>>: Zeit T U1>> abgelaufen (T Spannungsschutz U1>>...
  • Seite 751 Anhang A.8 Informationsübersicht Bedeutung Funktion Info- Meldespeicher Rangierbarkeit IEC 60870-5-103 10326 Uphph<<: Anregung (Uphph<< Spannungsschutz Anr) 10327 Uphph<(<): Anregung L1-L2 Spannungsschutz (Uphph<(<)AnrL12) 10328 Uphph<(<): Anregung L2-L3 Spannungsschutz (Uphph<(<)AnrL23) 10329 Uphph<(<): Anregung L3-L1 Spannungsschutz (Uphph<(<)AnrL31) 10330 Uphph<: Zeit T Uphph< abgelau- Spannungsschutz fen (T Uphph<...
  • Seite 752 Anhang A.8 Informationsübersicht Bedeutung Funktion Info- Meldespeicher Rangierbarkeit IEC 60870-5-103 10833 High Speed Distanz Auskom- HighSpeedDIS mando nur L3 (HSD AUS 1pL3) 10834 High Speed Distanz Auskom- HighSpeedDIS mando L123 (HSD AUS 3p) 14080 EF 3I0>>>-Stufe blockiert EF Kurzschluss (EF>>> blockiert) 14081 EF 3I0>>-Stufe blockiert (EF>>...
  • Seite 753: Sammelmeldungen

    Anhang A.9 Sammelmeldungen Sammelmeldungen Bedeutung Bedeutung Stör-Sammelmel. Störung 5V Störung Messw. IN(1/5A) falsch IE-Wdl. falsch Warn-Sammelmel. Störung ΣI Störung Isymm Störung ΣUphe Störung Usymm Störung Umess Fuse-Failure FFM unverzögert Stör. Ph-Folge Stör Batterie Störung BG1 Störung BG2 Störung BG3 Störung BG4 Störung BG5 Störung BG6 Störung BG7...
  • Seite 754 Anhang A.10 Messwertübersicht A.10 Messwertübersicht Bedeutung Funktion IEC 60870-5-103 Rangierbarkeit oberer Grenzwert für IL1dmd (IL1dmd>) Grenzwerte oberer Grenzwert für IL2dmd (IL2dmd>) Grenzwerte oberer Grenzwert für IL3dmd (IL3dmd>) Grenzwerte oberer Grenzwert für I1dmd (I1dmd>) Grenzwerte oberer Grenzwert für Pdmd (|Pdmd|>) Grenzwerte oberer Grenzwert für Qdmd (|Qdmd|>) Grenzwerte oberer Grenzwert für Sdmd (Sdmd>)
  • Seite 755: Messwertübersicht

    Anhang A.10 Messwertübersicht Bedeutung Funktion IEC 60870-5-103 Rangierbarkeit Messwert U0 (Verlagerungsspannung) (U0 Messwerte Wirkanteil Erdstrom IEEw = (IEEw=) Messwerte Blindanteil Erdstrom IEEb = (IEEb=) Messwerte Überlastschutz: Betriebstemperatur Messwerte (Θ/Θaus=) Überlastwert für L1 (Θ/Θaus L1=) Messwerte Überlastwert für L2 (Θ/Θaus L2=) Messwerte Überlastwert für L3 (Θ/Θaus L3=) Messwerte...
  • Seite 756 Anhang A.10 Messwertübersicht Bedeutung Funktion IEC 60870-5-103 Rangierbarkeit Min. der Scheinleistung S = (Smin=) MinMaxWerte Max. der Scheinleistung S = (Smax=) MinMaxWerte Min. der Frequenz f = (fmin=) MinMaxWerte Max. der Frequenz f = (fmax=) MinMaxWerte Impulszähler Wirkarbeit Wp = (WpImp =) Energiezähler nein Impulszähler Blindarbeit Wq = (WqImp =)
  • Seite 757 Anhang A.10 Messwertübersicht Bedeutung Funktion IEC 60870-5-103 Rangierbarkeit 1055 Mittelwert der bezog. Blindleistung Q = Mittelwerte (QdmdBezug =) 7731 Winkel IL1 -> IL2 (lokal gemessen) (Φ Messwerte IL1L2=) 7732 Winkel IL2 -> IL3 (lokal gemessen) (Φ Messwerte IL2L3=) 7733 Winkel IL3 -> IL1 (lokal gemessen) (Φ Messwerte IL3L1=) 7734...
  • Seite 758 Anhang A.10 Messwertübersicht Bedeutung Funktion IEC 60870-5-103 Rangierbarkeit 7781 Geräteadresse des 2. Gerätes (Geräte ADR) Messw. Gerät 2 7782 IL1 (% von Betriebsnennstrom) (IL1_BN =) Messw. Gerät 2 7783 Winkel IL1_fern <-> IL1_lokal (ΦI L1=) Messw. Gerät 2 7784 IL2 (% von Betriebsnennstrom) (IL2_BN =) Messw.
  • Seite 759 Anhang A.10 Messwertübersicht Bedeutung Funktion IEC 60870-5-103 Rangierbarkeit 7844 IL2 (% von Betriebsnennstrom) (IL2_BN =) Messw. Gerät 5 7845 Winkel IL2_fern <-> IL2_lokal (ΦI L2=) Messw. Gerät 5 7846 IL3 (% von Betriebsnennstrom) (IL3_BN =) Messw. Gerät 5 7847 Winkel IL3_fern <-> IL3_lokal (ΦI L3=) Messw.
  • Seite 760 Anhang A.10 Messwertübersicht SIPROTEC, 7SD5, Handbuch C53000-G1100-C169-5, Ausgabedatum 02.2011...
  • Seite 761 Literaturverzeichnis SIPROTEC 4 Systembeschreibung; E50417-H1100-C151-B2 SIPROTEC DIGSI, Start UP; E50417-G1100-C152-A3 DIGSI CFC, Handbuch; E50417-H1100-C098-A9 SIPROTEC SIGRA 4, Handbuch; E50417-H1100-C070-A4 Digitaler Distanzschutz: Grundlagen und Anwendungen; Auflage: 2. vollst. überarb. u. erw. Auflage (14. Mai 2008); Sprache: Deutsch ISBN-10: 389578320X, ISBN-13: 987-3895783203 Applikationsbeispiele für SIPROTEC-Schutzgeräte, E50001-K4451-A101-A1 Case Studies für SIPROTEC-Schutzgeräte und Power Quality;...
  • Seite 762 Literaturverzeichnis SIPROTEC, 7SD5, Handbuch C53000-G1100-C169-5, Ausgabedatum 02.2011...
  • Seite 763 Glossar Abzweigsteuerbild Das bei Geräten mit großem (grafischem) Display nach Betätigung der Control-Taste sichtbare Bild heißt Ab- zweigsteuerbild. Es enthält die im Abzweig zu steuernden Schaltgeräte mit Zustandsdarstellung. Es dient zur Durchführung von Schalthandlungen. Die Festlegung dieses Bildes ist Teil der Projektierung. Ausgangsmeldung AM_W Ausgangsmeldung Wischer →...
  • Seite 764: Doppelmeldung

    Glossar CFC-Bausteine Bausteine sind durch ihre Funktion, ihre Struktur oder ihren Verwendungszweck abgegrenzte Teile des Anwen- derprogramms. COMTRADE Common Format for Transient Data Exchange, Format für Störschriebe. Datenfenster Der rechte Bereich des Projektfensters stellt den Inhalt des im → Navigationsfenster angewählten Bereichs dar, z.B.
  • Seite 765: Einzelmeldung

    Glossar Einzelmeldung Einzelmeldungen sind Prozessinformationen, die an einem Eingang 2 Prozesszustände (z.B. Ein/Aus) darstel- len. Elektromagnetische Verträglichkeit Unter Elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) versteht man die Fähigkeit eines elektrischen Betriebsmittels, in einer vorgegebenen Umgebung fehlerfrei zu funktionieren, ohne dabei das Umfeld in unzulässiger Weise zu beeinflussen.
  • Seite 766 Glossar ExDM_S Externe Doppelmeldung über ETHERNET-Anschluss, Störstellung 00, gerätespezifisch, → Doppelmeldung ExEM Externe Einzelmeldung über ETHERNET-Anschluss, gerätespezifisch → Einzelmeldung ExEM_W Externe Einzelmeldung über ETHERNET-Anschluss Wischer, gerätespezifisch, → Wischermeldung, → Ein- zelmeldung ExZW Externer Zählwert über ETHERNET-Anschluss, gerätespezifisch Feldgeräte Oberbegriff für alle der Feldebene zugeordneten Geräte: Schutzgeräte, Kombigeräte, Feldleitgeräte. Feldleitgeräte Feldleitgeräte sind Geräte mit Steuer- und Überwachungsfunktionen ohne Schutzfunktionen.
  • Seite 767 Glossar Global Positioning System. Satelliten mit Atomuhren an Bord bewegen sich auf verschiedenen Bahnen in ca. 20 000 km Höhe zweimal täglich um die Erde. Sie senden Signale aus, die unter anderem die GPS-Weltzeit enthalten. Der GPS-Empfänger bestimmt aus den empfangenen Signalen die eigene Position. Aus der Positi- on kann er die Laufzeit des Signals eines Satelliten ableiten und damit die gesendete GPS-Weltzeit korrigieren.
  • Seite 768 Glossar IEC Adresse Innerhalb eines IEC Busses muss jedem SIPROTEC 4 Gerät eine eindeutige IEC Adresse zugewiesen werden. Insgesamt stehen 254 IEC Adressen je IEC Bus zur Verfügung. IEC Kommunikationszweig Innerhalb eines IEC Kommunikationszweiges kommunizieren die Teilnehmer auf Basis des Protokolls IEC60- 870-5-103 über einen IEC Bus.
  • Seite 769 Glossar Kommunikationszweig Ein Kommunikationszweig entspricht der Konfiguration von 1 bis n Teilnehmer, die über einen gemeinsamen Bus kommunizieren. Komponentensicht Im SIMATIC Manager steht Ihnen neben der Topologischen Sicht noch die Komponentensicht zur Auswahl. Die Komponentensicht bietet keinen Überblick zur Hierarchie eines Projektes. Vielmehr gibt sie eine Übersicht zu allen innerhalb eines Projektes vorhandenen SIPROTEC 4 Geräten.
  • Seite 770 Glossar Messwert, benutzerdefiniert Messwert mit Zeit MWZW Zählwert, der aus einem Messwert gebildet wird Navigationsfenster Linker Bereich des Projektfensters, der die Namen und Symbole aller Behälter eines Projektes in Form einer hierarchischen Baumstruktur darstellt. Objekt Jedes Element einer Projektstruktur wird in DIGSI als Objekt bezeichnet. Objekteigenschaften Jedes Objekt besitzt Eigenschaften.
  • Seite 771 Glossar PROFIBUS Adresse Innerhalb eines PROFIBUS Netzes muss jedem SIPROTEC 4 Gerät eine eindeutige PROFIBUS Adresse zu- gewiesen werden. Insgesamt stehen 254 PROFIBUS Adressen je PROFIBUS Netz zur Verfügung. Projekt Inhaltlich ist ein Projekt das Abbild eines realen Energieversorgungssystems. Grafisch stellt sich ein Projekt für Sie dar als eine Anzahl von Objekten, die in eine hierarchische Struktur eingebunden sind.
  • Seite 772: Trafostufenmeldung

    Glossar SICAM WinCC Das Bedien- und Beobachtungssystem SICAM WinCC stellt den Zustand Ihres Netzes graphisch dar, visuali- siert Alarme und Meldungen, archiviert die Netzdaten, bietet die Möglichkeit manuell in den Prozess einzugrei- fen und verwaltet die Systemrechte der einzelnen Mitarbeiter. SIPROTEC Der eingetragene Markenname SIPROTEC wird für die auf der Systembasis V4 realisierten Geräte verwendet.
  • Seite 773 Glossar Topologische Sicht Der DIGSI Manager zeigt ein Projekt immer in der Topologischen Sicht an. Diese stellt die hierarchische Struk- tur eines Projektes mit allen vorhandenen Objekten dar. Trafostufenmeldung Trafostufenmeldung ist eine Verarbeitungsfunktion auf der DI, mit deren Hilfe die Stufen der Trafoverstellung zusammenhängend erfasst und weiterverarbeitet werden können.
  • Seite 774 Glossar SIPROTEC, 7SD5, Handbuch C53000-G1100-C169-5, Ausgabedatum 02.2011...
  • Seite 775 Index Ausschaltströme 479 Austausch von Schnittstellen 512 Abhängige Nullspannungsstufe mit inverser Kennlinie 243 Abhängige Stromstufe (Erdkurzschlussschutz) ANSI-Kennlinie 242, 609 IEC-Kennlinie 241, 608 Bedienschnittstelle 585 Logarithmisch inverse Kennlinie 242, 609 Kontrolle 536 Abhängige Stromstufe (Überstromzeitschutz) Befehlsauftrages 496 ANSI-Kennlinie 625 Befehlsausgabe 502 IEC-Kennlinie 624 Befehlsbearbeitung 495 Abhängige Zone 156, 174...
  • Seite 776 Index Grundprinzip mehrere Enden 96 C-I/O-10 519, 521 Grundprinzip zwei Enden 96 C-I/O-2 523 IBS-Modus 85 Einkommando-Übertragung 334 Interblockierung 103 Einpolige Pause 459 Kommunikationskette 98 Einsatzbedingungen 592 Ladestromkompensation 98, 108 Einschalterkennung 451 Ladungsvergleich 102 Einschaltkommandos der AWE 479 Messgrößen-Auswertung 101 Einschaltkontrolle 627 Messwertübertragung 97 Einschaltstabilisierung 231, 248...
  • Seite 777 Index Ereignispuffer 476 Grenzwertüberwachungen 493 Externe Direktauslösung 601 Grundbilder 475 Fehlende Erdstromspeisung 265 Hilfsspannung 511, 582 Fehlerort-Optionen 478 Hochstrom-Schnellabschaltung 295, 621 Fehlerortbestimmung Hochstromstufen I >>, 3I >> 315 einseitig 395 zweiseitig 396 Fehlerorter 633 Doppelfehler 395 Ein-/zweiseitig 395 Impedanzanregung Fehlerortung implizit 122 Erdimpedanzverhältnis 51 Inbetriebsetzungshilfen 36, 645...
  • Seite 778 Index Kreuzpolarisation 170 Mindeststrom 136 Kurzschlussrichtung 151 Mitnahme über Anregung 194 Mitnahme über erweiterten Messbereich 196 Mitnahmeverfahren Distanzschutz 606 Mittelwerte 489 Modem 78 Ladestromwerte 478 Modus der Schutzfunktionen 40 Ladungsvergleichsstufe Montage: Schalttafelaufbau Schalttafelaufbau 535 Ansprechwert 108 Langzeitmittelwerte 489 Lastbereich (nur für Impedanzanregung) 139 Leistungsschalter Auslöseprüfung 576 Einschaltzeit 51...
  • Seite 779 Index Drehfeld 558 Freigabeverfahren 571 Sammelschienenauslösung 557 Freigabeverfahren (Erdkurzschlussschutz) 573 Schalten (ver-/entriegelt) 497 Leistungsschalterversagerschutz 556 Schalten bei asynchronen Netzbedingungen 362 Mitnahmeverfahren 572 Schalten bei synchronen Netzbedingungen 361 Polarität 561 Schaltermitnahme 116, 601 Polarität für den Spannungseingang U Empfangskreis 114 Polarität für den Stromeingang I Fernauslösung 115 rückwärtige Verriegelung 571 Sendekreis 113...
  • Seite 780 Index Spannungssprung 283 Test: Spannungsstufen (Erdschluss) 304 Ausgangsrelais 547 Spannungssymmetrie 429 Binäreingänge 547 Spannungswandlerschutzschalter 444 Leuchtdioden 548 Speicherbausteine 426 Melderichtung 545 Spontane Anzeigen 478 Test:Befehlsrichtung 545 Spontane Meldungen 478 Testbetrieb 543 Spontane Störfallanzeigen 467 Testmessschrieb starten 577 Stabilisierungsstromwerte 478 Thermischer Überlastschutz 635 Staffelplan 156, 174 Auslösekennlinie 635 Standardverriegelung 498...
  • Seite 781 Index Selektivität 326 Steuerung 337 Uhr Zeitsynchronisation 645 Wirkzeiten 327 Umschaltung von Einstellgruppen 507 Wiedereinschaltung >> 224 Unabhängige Hochstromstufe 3I Blockierung 328 >>> 223 Unabhängige Höchststromstufe 3I Mehrmalig 332 Unabhängige Stromstufen 240 Wiedereinschaltzyklus 347, 349, 349 > 224 Unabhängige Überstromstufe 3I Winkelabhängigkeit 144 Unabhängige Zonen 156 Wirkschnittstellen 24, 76, 87, 89, 92, 292, 585...
  • Seite 782 Index SIPROTEC, 7SD5, Handbuch C53000-G1100-C169-5, Ausgabedatum 02.2011...

Inhaltsverzeichnis