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Siemens SIPROTEC 7SD5 Handbuch Seite 274

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2 Funktionen
Überstromstufen
I
>, 3I
> beim
ph
0
UMZ-Schutz
274
Der Parameter AUS Frg.I>> (Adresse 2614) bestimmt, ob über die Binäreingabe
„>U/AMZ AUS Frg." (Nr 7110) oder bei bereiter Wiedereinschaltautomatik eine Um-
gehung der Verzögerungszeiten T Iph>> (Adresse 2611) und T 3I0>> (Adresse
2613) möglich ist. Die Binäreingabe (sofern rangiert) ist allen Stufen des Überstrom-
zeitschutzes gemeinsam. Mit AUS Frg.I>> = Ja bestimmen Sie also, dass die I>>-
Stufen nach Anregung unverzögert auslösen, falls die Binäreingabe angesteuert ist,
bei AUS Frg.I>> = Nein sind die eingestellten Verzögerungen stets wirksam.
Eine Schnellauslösung bei bereiter Wiedereinschaltautomatik sollte nur gewählt
werden, wenn der Überstromzeitschutz als Notfunktion eingestellt ist. Da die schnelle
Hauptschutzfunktion, der Differential- und/oder Distanzschutz, vom Prinzip her mit
oder ohne Wiedereinschaltung eine schnelle und selektive Auslösung gewährleistet,
darf der Überstromzeitschutz als Reserveschutz auch vor Wiedereinschaltung nicht
unselektiv auslösen.
Soll die I>>-Stufe beim Zuschalten der Leitung auf einen Fehler unverzögert oder mit
kurzer Verzögerung T SOTF (Adresse 2680, siehe oben unter Randtitel „Allgemei-
nes") wieder auslösen, stellen Sie den Parameter SOTF I>> (Adresse 2615) auf Ja.
Sie können auch eine beliebige andere Stufe für diese Schnellauslösung wählen.
Für die Einstellung des Stromansprechwertes, Iph> (Adresse 2620), ist vor allem der
maximal auftretende Betriebsstrom maßgebend. Anregung durch Überlast muss aus-
geschlossen sein, da das Gerät in dieser Betriebsart mit entsprechend kurzen Kom-
mandozeiten als Kurzschlussschutz, nicht als Überlastschutz arbeitet. Der Ansprech-
wert wird daher bei Leitungen etwa 10 %, bei Transformatoren und Motoren etwa
20 % oberhalb der maximal zu erwartenden (Über-) Last eingestellt.
Bei Parametrierung mittels Personalcomputer und DIGSI
se in Primär- oder Sekundärgrößen eingegeben werden. Bei Parametrierung in Se-
kundärgrößen werden die Ströme auf die Sekundärseite der Stromwandler umgerech-
net.
Rechenbeispiel:
110 kV Freileitung 150 mm
maximal übertragbare Leistung
P
max
entsprechend
I
max
Stromwandler
Sicherheitsfaktor
Bei Einstellung in Primärgrößen ergibt sich der Einstellwert:
Einstellwert I> = 1,1 · 630 A = 693 A
Bei Einstellung in Sekundärgrößen ergibt sich der Einstellwert:
Die Erdstromstufe 3I0> (Adresse 2622), soll noch den geringsten zu erwartenden
Erdkurzschlussstrom erfassen.
Die einzustellende Zeitverzögerung T Iph> (Adresse 2621) ergibt sich aus dem für
das Netz aufgestellten Staffelplan. Bei Verwendung als Not-Überstromzeitschutz sind
auch kürzere Verzögerungszeiten (eine Staffelzeit über der Schnellauslösung) sinn-
2
= 120 MVA
= 630 A
600 A/5 A
1,1
®
können die Werte wahlwei-
7SD5 Handbuch
C53000-G1100-C169-1

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