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Hochstrom-Schnellabschaltung; Funktionsbeschreibung - Siemens SIPROTEC 7SD5 Handbuch

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2 Funktionen
2.13

Hochstrom-Schnellabschaltung

2.13.1 Funktionsbeschreibung

Allgemeines
I>>>-Stufe
I>>>>-Stufe
262
Die Hochstrom-Schnellabschaltung soll beim Zuschalten eines Abzweigs auf einen
stromstarken Kurzschluss unmittelbar und unverzögert wieder abschalten. Sie dient
z.B. als schneller Schutz beim Zuschalten eines Abzweigs mit eingelegtem Erdungs-
trenner. Für ihre Funktion müssen die Geräte an allen Enden des Schutzobjektes über
die Stellung der Leistungsschalter informiert sein (Schalterhilfskontakte).
Eine zweite Stufe arbeitet schnell und unverzögert, unabhängig von der Stellung der
Leistungsschalter.
Die Anregung der I>>>-Stufe erfasst jeden Leiterstrom und vergleicht diesen mit dem
Einstellwert I>>>. Die Ströme werden numerisch gefiltert, so dass nur die Grund-
schwingung bewertet wird. Diese Hochstrom-Anregung ist praktisch unbeeinflusst
von Gleichstromgliedern sowohl im Kurzschlussstrom als auch im Sekundärstrom
nach Abschalten hoher Ströme. Wird der Einstellwert um mehr als das Doppelte über-
schritten, benutzt die Stufe selbsttätig den Scheitelwert der ungefilterten Messgröße,
so dass hier extrem kurze Kommandozeiten möglich sind.
Die Freigabe für diese Stufe wird nur erteilt, wenn der örtliche Leistungsschalter zuge-
schaltet wird, während alle übrigen Leitungsenden des Schutzobjektes abgeschaltet
sind. Die Geräte tauschen den Status ihrer zugehörigen Leistungsschalter also über
die Kommunikationsverbindung ständig aus. Steht das Schutzobjekt bereits unter
Spannung (von einem anderen Ende), so ist diese Stufe nicht wirksam. Vorausset-
zung für die Funktion der I>>>-Stufe ist unbedingt, dass an allen Enden des Schutz-
objektes die Leistungsschalter-Hilfskontakte angeschlossen und auf die entsprechen-
den Binäreingaben rangiert sind. Ist dies nicht der Fall, ist diese Stufe nicht wirksam.
Die Schalterstellung wird der Hochstrom-Schnellabschaltung von der zentralen Funk-
tionssteuerung mitgeteilt (siehe auch Abschnitt 2.23.1).
Bild 2-116 zeigt das Logikdiagramm. Die I>>>-Stufe im unteren Teil des Diagramms
arbeitet phasengetrennt. Bei Hand-Einschaltung des Leistungsschalters werden alle
drei Phasen über das interne Freigabesignal „SAB Freig. L123" freigegeben, das von
der zentralen Funktionssteuerung des Schutzes geliefert wird, vorausgesetzt, die
Hand-Einschaltung kann dort erkannt werden (siehe Abschnitt 2.23.1).
Die Freigabe kann auch phasengetrennt über die Freigabesignale „SAB Freig. Lx"
erteilt werden. Dies gilt z.B. bei automatischer Wiedereinschaltung nach einpoliger
Auslösung. Dann ist auch einpolige Auslösung durch diese Stufe möglich, vorausge-
setzt, das Gerät ist für einpolige Auslösung vorgesehen.
Die I>>>>-Stufe löst unabhängig von der Stellung der Leistungsschalter aus. Auch
hier werden die Ströme numerisch gefiltert und ab dem doppelten Einstellwert der
Scheitelwert der Ströme erfasst. Bild 2-116 zeigt das Logikdiagramm im oberen Teil.
Diese Stufe wird daher dann eingesetzt, wenn eine Stromstaffelung möglich ist. Dies
ist bei kleiner Vorimpedanz und gleichzeitig großer Impedanz des Schutzobjektes
möglich (Beispiel bei den Einstellhinweisen in Abschnitt 2.13.2).
Die I>>>>-Stufe wird automatisch durch die im Gerät vorhandene Stromsprungüber-
dI
wachung
/
für die Dauer von 50 ms freigegeben. Auch diese Stufe arbeitet phasen-
dt
getrennt.
7SD5 Handbuch
C53000-G1100-C169-1

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