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Siemens SIPROTEC 7SD5 Handbuch Seite 127

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Überstromanre-
gung
U/I(/ϕ)-Anregung
7SD5 Handbuch
C53000-G1100-C169-1
LE:Uphe/LL:Uphe), wobei für erdfreie Kurzschlüsse eine geringere Empfindlichkeit
in Kauf genommen wird, weil dort in der Regel die Überstromstufe Iph>> anspricht.
In Netzen mit niederohmig (halbstarr) geerdetem Sternpunkt soll die U/I/ϕ-Anre-
gung i.Allg. nur für Erdfehler wirken, da Leiter-Leiter-Kurzschlüsse von der Überstrom-
anregung erfasst werden. In diesem Fall ist demnach Adresse 1901 PROG. U/I =
LE:Uphe/LL:I>> sinnvoll.
In isolierten oder gelöschten Netzen ist es möglich, die U/I/ϕ-Anregung nur mit ver-
ketteten Spannungen zu steuern (Adresse 1901 PROG. U/I = LE:Uphp/LL:Uphp).
Dies schließt naturgemäß Anregung durch einfache Erdschlüsse aus, erlaubt aber
auch keine korrekte Doppelerdschlusserfassung und eignet sich demnach für kleinere
isolierte Kabelnetze.
Zwei weitere allgemeine Einstellungen betreffen die Endzeiten, d.h. die Auslösezeiten
im äußersten Reservefall für Fehler außerhalb aller Distanzzonen. Diese sollen als
letzte Reserve oberhalb der Verzögerungszeiten für die Distanzzonen liegen (vgl.
auch Einstellung der Funktionsparameter für die Distanzzonen unter Abschnitt
2.5.2.2).
Die gerichtete Endzeit T END VORW. (Adresse 1902) wirkt bei Kurzschlüssen in Vor-
wärts- (Leitungs-) Richtung, wenn nach Anregung keine Impedanz innerhalb einer
Distanzzone liegt.
Die ungerichtete Endzeit T END UNGER. (Adresse 1903) wirkt bei allen Kurzschlüs-
sen, wenn nach Anregung keine Impedanz innerhalb einer Distanzzone liegt.
Für die Einstellung der Überstromanregung ist vor allem der maximale betrieblich
auftretende Laststrom maßgebend. Eine Anregung durch Überlast muss ausge-
schlossen sein! Der Ansprechwert Iph>> (Adresse 1910) muss deshalb oberhalb
des maximal zu erwartenden (Über-)Laststromes eingestellt werden (ca. 1,2 mal). Es
ist dann zu kontrollieren, dass der minimale Kurzschlussstrom oberhalb dieser Grenze
liegt. Ist das nicht der Fall, ist U/I-Anregung erforderlich.
Rechenbeispiel:
Der maximale Betriebsstrom (einschl. Überlast) betrage 680 A bei Stromwandlern
600 A/5 A, der minimale Kurzschlussstrom sei zu 1200 A angenommen. Es wird also
eingestellt:
Iph>> = I
· 1,2 = 680 A · 1,2 = 816 A
L max
Dieser Wert liegt hinreichend unter dem minimalen Kurzschlussstrom von 1200 A. Bei
Parametrierung mittels Personalcomputer und DIGSI
wert unmittelbar eingegeben werden. Die Umrechnung in Sekundärgrößen ergibt
Die Bedingung für den minimalen Kurzschlussstrom gilt auch bei Erdkurzschlüssen
(im geerdeten Netz) bzw. bei Doppelerdschlüssen, sofern ausschließlich Überstrom-
anregung verwendet wird.
Ist U/I-Anregung erforderlich, weil der minimale Kurzschlussstrom unter dem maxima-
len Laststrom (einschl. Sicherheitsfaktor 1,2) liegt, ist für Iph>> trotzdem die Bedin-
gung für den maximalen Laststrom zu beachten. Dann wird die Mindeststromgrenze
Iph> (Adresse 1911) unterhalb des minimalen Kurzschlussstromes (ca. 10 %) einge-
stellt. Dies gilt auch für die Phasenkurzschlussströme bei Erdkurzschluss bzw. Dop-
pelerdschluss.
2.5 Distanzschutz
®
kann dieser Werte als Primär-
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