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Leitungsrückspannungsüberwa- Chung (Rsü) - Siemens SIPROTEC 7SD5 Handbuch

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Leitungsrückspan-
nungsüberwa-
chung (RSÜ)
Adaptive span-
nungslose Pause
(ASP)
7SD5 Handbuch
C53000-G1100-C169-1
Wenn nach Abschaltung eines Kurzschlusses die Spannung der abgeschalteten
Phase nicht verschwindet, kann die Wiedereinschaltung verhindert werden. Dies setzt
voraus, dass die Spannungswandler leitungsseitig angeordnet sind. Hierzu wird die
Rückspannungsüberwachung wirksam geschaltet. Die Wiedereinschaltautomatik
prüft dann die abgeschaltete Leitung auf Spannungslosigkeit: Innerhalb der span-
nungslosen Pause muss die Leitung mindestens für eine ausreichende Messzeit
spannungslos gewesen sein. Ist das nicht der Fall, wird die Wiedereinschaltung dyna-
misch blockiert.
Diese Prüfung der Leitung auf Spannungslosigkeit ist dann von Vorteil, wenn im Zuge
der Leitung ein Kleingenerator (z.B. Windgenerator) angeknüpft ist.
Bei allen bisherigen Möglichkeiten wurde davon ausgegangen, dass an beiden Lei-
tungsenden definierte und gleiche Pausenzeiten eingestellt wurden, ggf. für verschie-
dene Fehlerarten und/oder Unterbrechungszyklen.
Es ist auch möglich, die Pausenzeiten (ggf. unterschiedlich für verschiedene Fehler-
arten und/oder Unterbrechungszyklen) nur an einem Leitungsende einzustellen und
am anderen (oder den anderen) Ende(n) die adaptive spannungslose Pause zu kon-
figurieren. Voraussetzung ist, dass die Spannungswandler leitungsseitig angeordnet
sind oder eine Möglichkeit zur Übertragung eines Einschaltkommandos zum fernen
Leitungsende besteht.
Bild 2-123 zeigt ein Beispiel mit Spannungsmessung. Es sei angenommen, das Gerät
I arbeitet mit definierten Pausenzeiten, während an der Stelle II die adaptive span-
nungslose Pause projektiert ist. Wichtig ist, dass die Leitung mindestens von der Sam-
melschiene A, also der Seite mit den definierten Pausenzeiten, gespeist wird.
Bei der adaptiven Pause entscheidet die Wiedereinschaltautomatik am Leitungsende
II selbsttätig, ob und wann eine Wiedereinschaltung sinnvoll und zulässig ist und wann
nicht. Kriterium ist die Leitungsspannung am Ende II, die nach Wiedereinschaltung
vom Ende I aus durchgeschaltet wurde. Wiedereinschaltung am Ende II erfolgt also,
sobald feststeht, dass die Leitung vom Ende I aus wieder unter Spannung gesetzt
worden ist.
Beim angedeuteten Kurzschluss werden im Beispiel die Leitungen an den Stellen I, II
und III abgeschaltet. Bei I wird nach der dort parametrierten Pausenzeit wieder einge-
schaltet. Bei III kann verkürzte Wiedereinschaltung durchgeführt werden (siehe oben),
wenn auch an der Sammelschiene B eine Einspeisung vorhanden ist.
Ist der Kurzschluss beseitigt (erfolgreiche Wiedereinschaltung), wird die Leitung A-B
von der Sammelschiene A über die Stelle I wieder unter Spannung gesetzt. Gerät II
erkennt diese Spannung und schaltet nach einer kurzen Verzögerung (zur Sicherung
einer ausreichenden Spannungsmesszeit) ebenfalls wieder ein. Die Störung ist been-
det.
Ist der Kurzschluss nach Wiedereinschaltung bei I nicht beseitigt (erfolglose Wieder-
einschaltung), wird bei I wieder auf den Fehler geschaltet, bei II erscheint keine
gesunde Spannung. Das dortige Gerät erkennt dies und schaltet nicht wieder ein.
Bei mehrfacher Wiedereinschaltung kann sich der Vorgang bei erfolgloser Wiederein-
schaltung mehrmals wiederholen, bis eine der Wiedereinschaltungen erfolgreich ist
oder eine endgültige Abschaltung erfolgt.
2.15 Wiedereinschaltautomatik (wahlweise)
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