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Problemstellung - Kettler CALYPSO-700 Montageanleitung

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1. Problemstellung

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1.
Problemstellung
Die menschliche Existenz ist untrennbar verbunden mit bewussten und zielgerichteten
Eingriffen in den Stoff- und Energiehaushalt der Erde. Bei der Nutzung der natürlichen
Ressourcen entstanden zu jeder Zeit solche Produkte, die entsprechend des Standes von
Wissen und Technologie keiner weiteren Nutzung zugeführt werden konnten. Diese
Produkte, sog. Abprodukte oder Abfälle, wurden „beseitigt", in dem man sie ablagerte
(lateinisch deponere = ablegen, S
, F
, 2000). Damit, so glaubte man lange
AUERMOST
REUDIG
Zeit, waren sie dem Stoffkreislauf entzogen. Dies dürfte auch einer der wesentlichen Gründe
dafür sein, dass man bei der Wahl der Ablagerungsstandorte nicht vordergründig davon
ausging, dass von den Ablagerungen nachfolgende Gefährdungen ausgehen können.
In Gebieten mit geringer Bevölkerungsdichte und folglich geringem Abfallvolumen war (und
ist bis heute) diese Herangehensweise i.d.R. kaum problematisch, solange das Stoffinventar
der Ablagerungen biologisch gut abbaubar ist. Anders gestaltete sich die Situation z.B. in
Bergbaugebieten, bei denen diese gute Abbaubarkeit häufig nicht gegeben ist oder auch in
Städten mit höherer Bevölkerungsdichte und folglich höherem Abfallaufkommen. So haben
die Seuchen und großen Epidemien, wie z.B. die zwischen 1347 und 1352 grassierende Pest,
bei der mindestens ein Drittel der Bevölkerung Europas den Tod fand (B
, 1994),
ERGOLDT
eine Ursache in der aus heutiger Sicht unkontrollierten Ablagerungspraxis.
Mit dem Beginn der industriellen Revolution vor nunmehr etwa 200 Jahren nahmen infolge
der stark steigenden Stoff- und Energieumsätze die Mengen an zunächst nicht verwertbaren
und deshalb abgelagerten Substanzen sprunghaft zu. Bis in die siebziger Jahre des
vergangenen Jahrhunderts (Westdeutschland) bzw. bis 1990 (Ostdeutschland) hinein war es
üblich, die Abfälle auf Müllplätzen in der Nähe ihrer Entstehung (in Gruben oder in Form
von Halden) mehr oder weniger ungeordnet abzulagern (H
, 1990, W
, 1990). Global
ÖSEL
EBER
gesehen hält diese Tendenz bis heute an. So werden z.B. in Brasilien nach Angaben des
IGBE (Instituto Brasileiro de Geoqrafoa e Estatística) derzeit über 70 % der Abfälle auf
ungesicherte Deponien verbracht. Andere Quellen (Weltbank, Deutsche Gesellschaft für
Technische Zusammenarbeit GDZ) geben an, dass in einigen lateinamerikanischen Ländern
überhaupt nur 60 – 70 % des Abfalls durch die Müllabfuhr erfasst werden (zitiert in F
,
RICKE
S
, 2002).
ANTEN

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