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Settling-Verfahren; Anwendungsbereiche - R&S UPV Bedienungsanleitung

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R&S
UPV

5.42 Settling-Verfahren

5.42.1 Anwendungsbereiche

Jedes Signal, das der R&S UPV Generator ausgibt, durchläuft mehrere Verzögerungs-
glieder, bis es über das "DUT" in der Mess-Hardware des R&S UPV Analysator ein-
trifft. Diese Verzögerungen müssen berücksichtigt werden, um zu verhindern, dass
nach einer Signaländerung eine Messung gestartet wird, bevor das neue Signal am
Analysator sichtbar ist. Die Gesamtmesszeit setzt sich also zusammen aus der Verzö-
gerungszeit und der eigentlichen Messzeit.
Die internen Verzögerungen des R&S UPV sind bekannt und werden automatisch
beim Messstart berücksichtigt. Sie liegen – abhängig von der Abtastrate – im Bereich
von wenigen ms. Problematischer sind Verzögerungen und Einschwingzeiten, die im
"DUT" und ggf. in den Übertragungsstrecken vom Generator zum "DUT" und vom
"DUT" zum Analysator auftreten.
Sind sie bekannt und für alle vorkommenden Signaländerungen konstant, kann die
Gesamtzeit als Start Condition Delay eingegeben werden und wirkt dann – genau wie
die internen Laufzeiten – als Wartezeit vor dem Messstart.
Sind die externen Lauf- und Einschwingzeiten zwar bekannt, aber nicht konstant,
kann man den Worst Case-Wert als Delay verwenden. Für die meisten Messungen
bedeutet dies aber eine unnötig lange Gesamtmesszeit, insbesondere dann, wenn die
eigentliche Messzeit deutlich kürzer als die Wartezeit ist. Besonders schwierig wird es,
wenn die externen Wartezeiten oder das Einschwingverhalten unbekannt sind, oder
wenn eine externe Signalquelle benutzt wird.
Für all diese genannten Fälle wäre es wünschenswert, messtechnisch zu ermitteln,
wann das DUT eingeschwungen ist, um erst dann die gewünschte Messung durchzu-
führen.
Eine solche messtechnische Erfassung des Einschwingvorganges stellt das Settling-
Verfahren dar. Die Grundidee ist, schon während des Einschwingens eine möglichst
große Zahl von Messungen durchzuführen und aus der – kleiner werdenden – Abwei-
chung der einzelnen Messwerte zueinander den Zeitpunkt zu ermitteln, ab dem das
Einschwingen weit genug abgeklungen ist, der Messwert also als stabil betrachtet wer-
den kann.
Besonders sicher arbeitet das Settling, wenn es mit einer Triggerbedingung kombiniert
werden kann, wie z.B. beim externen Sweep oder bei der externen Pegeltriggerung. In
diesen Fällen wird die Triggerbedingung erst dann erfüllt, wenn eine Signaländerung
im Messwert erkannt wurde und sich über mehrere Messungen hinweg stabilisiert hat.
Fehlt eine solche Triggerbedingung (wie z.B. bei einer manuell gestarteten Einzelmes-
sung), kann es bei sehr langen Laufzeiten oder sehr kurzen Messzeiten vorkommen,
dass die gewünschte Anzahl von Messungen durchgeführt worden ist, bevor die Sig-
naländerung am Analysator sichtbar wurde.
Bedienhandbuch 1146.2084.31 ─ 13
Gerätefunktionen
Settling-Verfahren
633

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