Knorr TEBS G2.0 Bedienungsanleitung Seite 125

S y s t e m e f ü r N u t z f a h r z e u g e
P r o d u k t
DATEN
Funktion
Beim Stabilitätsprogramm
Überwachung der Querbeschleunigung des Anhängers
im TEBS-Bremsmodul ein integrierter Gierratensensor
zum Einsatz. Unter Einbeziehung
Geschwindigkeit und Achslast überwacht das Programm
fortlaufend die eingehenden Daten und erkennt somit
ein unmittelbar bevorstehendes mögliches Kippen des
Anhängers. Nach erfolgter Datenauswertung betätigt
das Bremsmodul gefahrbezogen automatisch die
Betriebsbremsen des Anhängers, um ein Kippen zu
verhindern.
Betrieb
RSP ist ein aktives Sicherheitssystem, das standardmäßig im TEBS G2-Bremsmodul konfiguriert ist (es kann jedoch
deaktiviert werden), um den Anhänger gegen Kippunfälle zu sichern, indem automatisch die Betriebsbremsanlage
aktiviert wird.
Kippunfälle treten immer dann auf, wenn die auf das jeweilige Fahrzeug wirkende Querbeschleunigung eine
fahrzeugspezifische, kritische Grenze überschreitet. Einen Einfluss auf diese Obergrenze der Querbeschleunigung
hat beispielsweise die jeweilige Schwerpunkthöhe, die nicht nur von einem Fahrzeug zum nächsten, sondern
auch bei ein und demselben Fahrzeug in Abhängigkeit der Beladung und des Beladungszustandes variieren
kann. Darüber hinaus haben die Fahrzeuggeschwindigkeit und die geometrischen Daten jedes Fahrzeugs einen
maßgeblichen Einfluss auf den Grenzwert der Querbeschleunigung. In Fahrzeugen mit einem hohen Schwerpunkt,
wie bei einigen Tankfahrzeugen, liegt dementsprechend die kippkritische Querbeschleunigung niedriger als bei
einem Pritschenfahrzeug, das zum Transport von Stahlplatten verwendet wird. Die Fahrzeuggeschwindigkeit
bei Kurvenfahrten ist ebenfalls entscheidend, da die entstehende Querbeschleunigung sich im Quadrat zur
Fahrzeuggeschwindigkeit ändert. Deshalb haben kleine Geschwindigkeitsänderungen eine große Auswirkung auf
die Querbeschleunigung.
In Sattelanhänger-Kombinationen ist es für den Fahrer oft schwierig, wenn nicht unmöglich, zu erkennen,
wie groß das Risiko ist, dass das Anhängerfahrzeug umkippt. Berücksichtigt man die Komforteigenschaften
moderner Zugfahrzeuge wird es umso schwieriger, die Gefahr rechtzeitig zu erkennen. Selbst wenn der Fahrer
die Möglichkeit des Umkippens erkennen sollte, wäre es sehr wahrscheinlich zu spät für ihn, durch reduzieren der
Fahrzeuggeschwindigkeit, rechtzeitig einzugreifen, um einen Unfall zu vermeiden.
Hinweis:
Auch mit der richtigen Installation und Beachtung der oben genannten Regeln ist es unmöglich, die Gefahr eines Kippunfalls
vollständig auszuschließen. Physikalische Grenzen gibt es in jedem Sicherheitssystem, welche z.B. durch eine entschieden
zu hohe Fahrzeuggeschwindigkeit erreicht und überschritten werden können. Aus diesem Grund liegt nach wie vor die
Verantwortung beim Fahrer, die Geschwindigkeit den Straßen- und Verkehrsbedingungen so anzupassen, dass das RSP-
System nur eingreifen muss, wenn es absolut notwendig ist. Wird ein Fahrzeug in einer Art und Weise gefahren, die wiederholt
RSP-Eingriffe hervorruft, so bedeutet dies auch, dass Zeit im Gegensatz zu einer angemessenen Fahrweise verloren geht, da
RSP Eingriffe wiederholt die Fahrzeuggeschwindigkeit verringern.
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TEBS G2
Dok.-Nr. Y136111 (DE - Rev. 004)
September 2016
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September 2016
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