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ABB REF542 Handbuch Seite 563

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Hinweis
&EDC
BA 452/00 D
Feldleit- und Schutzgerät REF542 (SCU)
Handbuch
Netz starke Oberschwingung aufweist oder durch erhebliche Störgrößen aus dem
Bahnnetz mit einer Frequenz von 16 2/3 Hz beeinflußt wird.
Der Unterschied zu den anderen gerichteten Erdschlußstrom-Zeitfunktionen liegt in
der Verarbeitung der Meßgröße und in der Konfiguration der Wandler bzw. Sensoren.
Aus den Meßgrößen im Nullsystem (Sternpunkt-Erdspannung und Erdstrom) wird zu-
nächst die Grundschwingung mittels des DFT-Algorithmus (DFT = digitale Fourier
Transformation) ermittelt. Danach wird eine Richtungsbestimmung vorgenommen. Da
Mittelspannungsnetze mit Erdschlußkompensation weitgehend in europäischen Län-
dern zu finden sind, ist diese Funktion nur für Netze mit 50 Hz Nennfrequenz vorgese-
hen.
Die Sternpunkt-Erdspannung wird direkt aus der Summe der drei Leiter-Erd-Spannun-
gen berechnet. Der Anschluß eines Nullpunkt-Spannungswandlers bzw. einer offenen
Dreieckswicklung im Spannungswandlersatz ist nicht erforderlich.
Der Erdstrom muß mit einem Kabelumbauwandler erfaßt werden. Dessen Nennstrom
soll möglichst niedrig sein. Die Meßgröße des Kabelumbauwandlers ist grundsätzlich
an den siebten Analog-Eingang zu führen.
In Netzen mit Erdschlußkompensation wird zum Richtungsentscheid im Allgemeinen
der Wirkleistungsanteil des Nullsystems (cos ϕ-Schaltung) berechnet und ausgewer-
tet. Dagegen muß in Netzen mit isoliertem Sternpunkt des Nullsystems der Blindlei-
stungsanteil (sin ϕ-Schaltung) verwendet werden.
"Kapitel „11.8 Netzsternpunkterdung" auf Seite 11-35
Bei Überschreiten des Erdstrom-Ansprechwertes und des Einstellwertes der Stern-
punkterdspannung wird die Schutzfunktion angeregt. Die Einstellung der Sternpunkt-
erdspannung wird auf die Summenspannung bezogen, die aus der Summe der drei
Leiter-Erd-Spannungen gebildet wird. Wenn die Anregung und ein Entscheid in Vor-
wärtsrichtung vorliegt, so generiert die Schutzfunktion nach Ablauf der einstellbaren
Zeitverzögerung ein Auslösesignal (Trip). Bei vorliegendem Entscheid in Rückwärts-
richtung wird sofort ein Blockiersignal an dem ΒΟ-Ausgang des Funktionsblocks (=
Blocking Output) ausgegeben. Das Signal kann bei Bedarf für Signalvergleichschutz
verwendet werden.
Das logisch-1 Signal am Ausgang BO wird bei einem Erdschluß in Rückwärtsrichtung
unverzüglich ausgegeben. Es wird nicht auf den Ablauf der Zeitverzögerung gewar-
tet.
Bei der Wirkleistungsmessung (cos ϕ) wird die Ansprechkennlinie für die Vorwärtsrich-
tung durch eine der horizontalen Achse parallel verschobene Gerade festgelegt. Die
folgende Grafik verdeutlicht die Richtungsdefinition. Der Abstand zur horizontalen
Achse wird durch den Einstellwert des Erdstromes in Gegenphase zur Sternpunkterd-
spannung vorgegeben.
U
NE
Vorwärtsrichtung
Abbildung 289: Zeigerdiagramm des gerichteten, empfindlichen Erdschlußschutzes für Netze
mit Erdschlußkompensation
Bei der Blindleistungsmessung (sin ϕ-Schaltung) soll die Ansprechkennlinie für die
Vorwärtsrichtung dagegen durch eine der vertikalen Achse parallel verschobene Ge-
rade festgelegt werden. Die folgende Grafik verdeutlicht die Richtungsdefinition. Der
I
E
DECMS/S
Neue REF542 Version V2C04
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