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5.4.8 Stromschutzfunktionen

&EDC
BA 452/00 D
Feldleit- und Schutzgerät REF542 (SCU)
Handbuch
In den Unterkapiteln folgen die Beschreibungen der Funktionsblöcke, die über das
Menü Zeichnungsmenü/Einfügen/Stromschutzfunktionen erreichbar sind.
Anwendung
Der Überstrom-Zeitschutz, ob unabhängig (UMZ) oder abhängig (AMZ), gerichtet oder
ungerichtet, dient als Hauptschutz für einfache Abgangsfelder. Er schaltet Überströ-
me, die über dem maximalen Laststrom liegen, mit einer Zeitverzögerung ab. Welcher
Überstrom-Zeitschutz nun verwendet wird, hängt zum einen von der Schutzphiloso-
phie des Betreibers und zum anderen von der Netzkonfiguration ab.
In einem einfachen Strahlennetz mit definierter Leistungsrichtung, von einer Einspei-
sung hin zu mehreren Verbrauchern, ist ein ungerichteter unabhängiger Überstrom-
Zeitschutz (UMZ) ausreichend. Die dabei eingestellte Zeitverzögerung hängt vom Ein-
bauort des Schutzgerätes ab und wird im sogenannten Staffelplan festgelegt. Die kür-
zeste Verzögerungszeit wird an dem Überstrom-Zeitschutz eingestellt, welcher die
kürzeste Entfernung zum Endverbraucher hat. Die Verzögerungszeit wird dabei mit
dem kleinsten Kurzschlußstrom oder dem größten Betriebsstrom abgestimmt. Inner-
halb des Staffelplans erhält der nächste übergeordnete Überstrom-Zeitschutz eine
längere Verzögerungszeit und einen höheren Auslösestrom.
"Kapitel „7.7.1 Prüfung der Stromschutzfunktionen" auf Seite 7-11
In einigen Ländern wird anstatt des unabhängigen, der abhängige Überstrom-Zeit-
schutz (AMZ) eingesetzt. Die Verzögerungszeit ist hierbei umgekehrt proportional zu
dem fließenden Fehlerstrom; bei steigenden Fehlerströmen verringert sich die Auslö-
sezeit. Es stehen mehrere hyperbolische (inverse time) Zeitcharakteristiken zur Verfü-
gung. Um die Einstellung der Relais zu optimieren, sollte im gesamten Netz die gleiche
Zeitcharakteristik für alle Überstromrelais eingesetzt werden.
"Kapitel „7.7.1 Prüfung der Stromschutzfunktionen" auf Seite 7-11
Handelt es sich bei der Netzkonfiguration um ein Ring- oder Maschennetz, so können
UMZ und AMZ nicht mehr selektiv gestaffelt werden. In diesem Fall müssen minde-
stens gerichtete UMZ-Funktionen zum Einsatz kommen. Das Schutzsystem arbeitet
dann selektiv. Bei komplizierteren Maschennetzen reicht selbst der gerichtete UMZ
nicht mehr aus. Der Einsatz des Distanzschutzes ist dann notwendig.
"Kapitel „5.4.11 Distanzschutz" auf Seite 5-164
Weiterhin können alle Überstromschutzfunktionen als Reserveschutzfunktionen in
Transformator- und Leitungs- oder Kabelabgängen eingesetzt werden. Bei Leitungs-
und Kabelabgängen wird dieser Einsatz auch als Not-UMZ bezeichnet.
In Motorabgängen werden die UMZ-Funktionen als feste Bestandteile des Motorschut-
zes herangezogen.
"Kapitel „5.4.10 Motorschutz" auf Seite 5-149
Das oben Beschriebene gilt sowohl für Überstrom-Zeitschutzfunktionen in den Leitern,
als auch für Erdfehlerstrom-Zeitschutzfunktionen, deren analoge Meßgröße aus der
Summe der Leiterströme berechnet oder als Meßgröße am siebten Meßeingang des
REF542 abgegriffen wird.
Die Funktionsweise und Einstellung der Erdfehler-Zeitschutzfunktionen hängt, vor al-
lem beim Richtungsschutz, von der Sternpunktbehandlung des Netzes ab. Bei der nie-
derohmigen Sternpunktbehandlung erreichen die Erdfehlerströme Werte, die im Be-
reich der mehrphasigen Kurzschlußströme liegen.
Daher spricht man hier vom Erdkurzschlußstrom. Ist der Netzsternpunkt hochohmig
geerdet oder isoliert, so nimmt der Erdfehlerstrom sehr kleine Werte an, und man be-
zeichnet ihn als Erdschlußstrom.
DECMS/S
Einstellung des REF542
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