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5.4.12.2 Schieflast
Hinweis
&EDC
BA 452/00 D
Feldleit- und Schutzgerät REF542 (SCU)
Handbuch
Abbildung 220: Funktionsblock Schieflastüberwachung
Funktion
Unsymmetrien im Netz haben unsymmetrische Ströme zur Folge. Diese unsymmetri-
schen Ströme erzeugen ein sogenanntes Gegenstromsystem in der Darstellung der
symmetrischen Komponenten der Ströme. Das Gegenstromsystem ist ein gegenläufi-
ges Drehsystem, d. h. die Phasenfolge ist L1 - L3 - L2. Dieses System überlagert sich
mit dem Drehsystem welches der normalen Phasenfolge entspricht. Dadurch bauen
sich in den magnetischen Blechpaketen unterschiedliche Feldstärken auf. Punkte be-
sonders hoher Feldstärke, die „Hot spots" führen zu einer örtlichen Überhitzung. Mit
zunehmender baulicher Größe der Betriebsmittel erfolgt auch eine Verstärkung des
oben beschriebenen Effektes.
Die Schieflastfunktion ist einstufig ausgeführt und es kann ein minimaler Wirkstrom
eingestellt werden, unterhalb dem die Schieflastfunktion inaktiv ist. Sobald einer der
drei Phasenströme diesen minimalen Wirkstrom überschreitet, wird die Schieflast-
überwachung aktiviert.
Beim REF542 wird nicht die Gegenkomponente der Ströme gemessen sondern Un-
symmetrien. Hierzu werden die Effektivwerte der Leiterströme miteinander verglichen:
I
mit I
, I
mit I
und I
L1
L2
L2
L3
oder dreiphasigen Netzen eingesetzt werden.
Der Auslösewert ergibt sich als Betrag der Differenz der Ströme bezogen auf den klei-
neren der beiden verglichenen Leiterströme. Wird dieser Auslösewert überschritten,
erfolgt die Anregung der Schutzfunktion. Bleibt der Auslösewert mindestens für die pa-
rametrierte Zeitverzögerung überschritten, löst die Schieflastüberwachung aus.
Es folgt ein Berechnungsbeispiel für den Vergleich der Leiterströme I
deren Berechnungen verlaufen äquivalent:
I
I
L1
L2
I
=
--------------------------------------
Unsy
{
}
MIN I
, I
L1
L2
I
:
Unsymmetriestrom
Unsy
I
:
Stromeffektivwert in Leiter L1
L1
I
:
Stromeffektivwert in Leiter L2
L2
MIN {I
, I
}:
Minimum von I
L1
L2
Aus der vorherigen Formel geht hervor, daß sich der prozentuale Fehler der Schief-
lastüberwachung auf den Effektivwert des minimalen, an der Berechnung beteiligten
Leiterstromes bezieht.
Die beschriebene Auswertemethode der Schieflastüberwachung erfaßt den Schief-
laststrom aber auch genauso eventuell auftretende Nullströme, die durch Erdfehler
hervorgerufen werden.
Eine Unterscheidung von Schieflaststrom oder Nullstrom ist daher nur durch die Kon-
figuration der Schieflastüberwachung und einer Erdfehlerstrom Schutzfunktion mög-
lich.
mit I
. Die Schieflastüberwachung kann daher in zwei-
L3
L1
und I
L1
L2
mit I
. Die an-
L1
L2
DECMS/S
Einstellung des REF542
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