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Bearbeitung In Richtung Der Werkzeugorientierung - Siemens SINUMERIK 840D sl Funktionshandbuch

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Entsprechend dem Hinweis bei der Beschreibung der Tischverschiebung gilt auch hier, dass
empfohlen wird, die zweite Alternative für Neuanlagen nicht mehr zu verwenden.
Der Rotationsanteil des Partframes kann mit PAROTOF gelöscht werden, unahhängig davon,
ob dieser Frame in einem Basis- oder in einem Systemframe steht.
Der Translationsanteil wird gelöscht, indem ein Werkzeugträger aktiviert wird, der keine
Verschiebung bewirkt, bzw. durch Abwahl eines eventuell aktiven orientierbaren
Werkzeugträgers mit TCARR=0.
PAROT bzw. TOROT berücksichtigen in den Fällen, in denen der Tisch bzw. das Werkzeug mit
zwei Drehachsen orientiert werden, die gesamte Orientierungsänderung. Bei gemischten
Kinematiken wird jeweils nur der entsprechende, durch eine Drehachse verursachte Anteil
berücksichtigt. Damit ist es z. B. bei der Verwendung von TOROT möglich, ein Werkstück so
zu drehen, dass eine schräge Ebene parallel zur raumfesten X-Y-Ebene liegt, bei der
Bearbeitung aber eine Drehung des Werkzeugs zu berücksichtigen, wenn beispielsweise
Bohrungen angebracht werden müssen, die nicht senkrecht zu dieser Ebene sind.
Beispiel
Bei einer Maschine zeige die Drehachse des Tisches in die positive Y-Richtung. Der Tisch ist
um +45 Grad gedreht. Mit PAROT wird dann ein Frame definiert, der ebenfalls eine Drehung
von 45 Grad um die Y-Achse beschreibt. Das gegenüber der Außenwelt nicht gedrehte
Koordinatensystem (im Bild mit "Lage des Koordinatensystems nach TCARR"
gekennzeichnet) ist gegenüber dem mitgeführten Koordinatensystem (Lage nach PAROT)
aber um -45 Grad gedreht. Wird dieses Koordinatensystem z. B. mit ROT Y-45 definiert und
anschließend der Werkzeugträger bei aktivem TCOFR angewählt, wird für die Drehachse des
Werkzeugträgers ein Winkel von +45 Grad ermittelt.
Der Sprachbefehl PAROT wird nicht abgelehnt, wenn kein orientierbarer Werkzeugträger aktiv
ist. Allerdings bewirkt ein solcher Aufruf dann keine Frameänderung.

Bearbeitung in Richtung der Werkzeugorientierung

Vor allem an Maschinen mit orientierbarem Werkzeug soll mitunter in Werkzeugrichtung
verfahren werden (typischerweise beim Bohren), ohne dass ein Frame aktiviert wird (z. B.
mittels TOFRAME oder TOROT), bei dem eine der Achsen in Richtung des Werkzeugs zeigt.
Das Problem stellt sich auch dann, wenn bei einer Schrägbearbeitung ein Frame aktiv ist, der
die schräge Ebene definiert, das Werkzeug aber nicht exakt senkrecht eingestellt werden
kann, weil wegen eines indexierten Werkzeugträgers (Hirth-Verzahnung) die
Werkzeugorientierung nicht beliebig einstellbar ist. In diesen Fällen muss dann - abweichend
von der eigentlich verlangten Bewegung senkrecht zur Ebene - in Werkzeugrichtung gebohrt
werden, da andernfalls der Bohrer nicht in Richtung seiner Längsachse geführt würde
(Werkzeugbruch).
Inkrementelles Verfahren
Der Endpunkt für eine inkrementelle Verfahrbewegung in Werkzeugrichtung wird mit MOVT
= <Wert> oder MOVT=IC(<Wert>) programmiert.
Die positive Verfahrrichtung ist dabei von der Werkzeugspitze zur Werkzeugaufnahme
definiert. Entsprechend der achsparallelen Bearbeitung z. B. mit G91 Z....
Absolutes Verfahren
Der Endpunkt für eine absolute Verfahrbewegung in Werkzeugrichtung wird mit
MOVT=AC(<Wert>) programmiert.
Grundfunktionen
Funktionshandbuch, 12/2018, A5E40870716A AB
K2: Achsen, Koordinatensysteme, Frames
11.5 Frames
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