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Automatische
Wiedereinschaltungsfunktion (AWE)
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Anzahl der Wiedereinschaltungsversuche Es können ein bis vier Versuche ausgewählt
werden. In den meisten Fällen reicht ein Versuch aus, da die meisten Lichtbogenstörun-
gen nach der ersten Wiedereinschaltung nicht mehr auftreten. Treten in einem Hoch-
spannungssystem aufgrund anderer Phänomene als Blitzschlag (beispielsweise durch
Wind) zahlreiche Störungen auf, können mehrere Wiedereinschaltungsversuche konfi-
guriert werden.
Zur Auswahl der Wiedereinschaltungsprogramme bestehen sechs verschiedene Mög-
lichkeiten. Welches ist der richtige Typ für die erste Wiedereinschaltung, und für wel-
chen Störungstyp gilt dieser? In vollständig vernetzten Hochspannungssystemen wird
zur ersten Wiedereinschaltung in der Regel für alle Fehlertypen eine dreipolige auto-
matische Wiedereinschaltung gewählt. In Hochspannungssystemen mit wenigen paral-
lelen Leitungen wird eine einpolige automatische Wiedereinschaltung empfohlen, um
eine Wiedereinschaltung bei gegensätzlichen Phasen zu vermeiden. In Systemen dieser
Art ist die automatische Wiedereinschaltung nur für Einzelphasenfehler zulässig. Hier-
bei ist zu beachten, daß im Hochspannungssystem während der Öffnungszeit der
einpoligen Wiedereinschaltungszeit ein Nullstrom fließt.
Wird zwischen den Leitungsenden ein Freigabekanal verwendet, und ist die Verfügbar-
keit des Kommunikationskanals eher gering, muß die Totzeit im Falle eines Kanalver-
lusts verlängert werden.
Aufgrund sekundärer Lichtbögen bei einpoligem Auslösen und automatischer Wieder-
einschaltung muß die Unterdrückungszeit für den Lichtbogen länger sein als bei drei-
poligem Auslösen und automatischer Wiedereinschaltung. Typische Totzeit bei
einpoligem Auslösen und Wiedereinschaltung: 800 ms. Typische Totzeit bei dreipoli-
gem Auslösen und Wiedereinschaltung: 400 ms. Verschiedene lokale Phänomene, bei-
spielsweise Feuchtigkeit, Salz, Verschmutzungen usw. können die erforderliche
Totzeit beeinflussen. Für einen Pol (t1 1Ph), zwei Pole (t1 2PH) und drei Pole (t1) kön-
nen verschiedene Öffnungszeiten für die erste automatische Wiedereinschaltung ge-
wählt werden.
Die Öffnungszeit für die dreipoligen verzögerten automatischen Wiedereinschaltungs-
versuche kann individuell eingestellt werden (t2, t3 und t4). Diese Einstellung wird in
bestimmten Fällen möglicherweise durch nationale Richtlinien eingeschränkt.
Bei Wiedereinschaltung auf Basis eines Synchronvergleichs kann eine maximale War-
tezeit (tSync) eingestellt werden. Läßt der Synchronvergleich innerhalb des einge-
stellten Zeitraums keine Wiedereinschaltung zu, erfolgt keine automatische
Wiedereinschaltung. Diese Einstellung muß mit der Einstellung des Synchronver-
gleichs übereinstimmen. Die Ansprechzeit des Synchronvergleichs hängt hauptsächlich
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