Zweistufiger zeitverzögerter
Phasenüberstromschutz (TOC2)
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Der zeitverzögerte Überstromfunktion wird in Dreiphasennetzen mit 50 Hz oder 60 Hz
als Kurzschlußschutz verwendet. Diese Funktion dient als primärer oder Reserveschutz
für die Differential- oder Distanzschutzfunktionen.
In radialen Netzen reicht es oft aus, Überstromrelais als Kurzschlußschutz für Lei-
tungen, Transformatoren und andere Komponenten zu verwenden. Die Strom-Zeit-
Kennlinie muß je nach Betriebsart des Netzes gewählt werden. Es wird dringend emp-
fohlen, für alle Überstromrelais im Netz die gleiche Strom-Zeit-Kennlinie zu verwen-
den. Dies schließt auch den Überstromschutz für Transformatoren und andere
Komponenten ein.
Der Überstromschutz kann auch in vernetzten Systemen als Kurzschlußschutz ver-
wendet werden. Es ist jedoch zu beachten, daß die Einstellung eines Überstromschutzes
in vernetzten Systemen sehr komplex sein kann und unter Umständen zahlreiche Feh-
lerstromberechnungen erfordert. In bestimmten Situationen besteht keine Möglichkeit
zur Selektivität, wenn in einem vernetzten System ein Schutzsystem auf der Basis von
Überstromrelais verwendet wird.
Die Meßfunktion enthält ein Strommeßelement für jede Phase. Für jedes Meßgerät
wurde eine niedrige und eine hohe Meßschwelle eingestellt. Die niedrige Meßschwelle
kann entweder eine stromunabhängige oder eine stromabhängige Kennlinie aufweisen.
Zu den verfügbaren Kennlinien zählen die Typen extrem invers, hochgradig invers,
normal invers oder RI-invers. Die hohe Meßschwelle verfügt über eine stromunab-
hängige Zeitverzögerung.
Diese Einstellwerte sind für alle Phasen gleich. Die niedrigen und hohen Meßschwellen
können jedoch einzeln aktiviert und deaktiviert werden und verfügen über Einzelein-
gänge zum Blockieren.
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