Zweistufiger zeitverzögerter gerichteter
Phasenüberstromschutz (TOC3)
Da die phasenselektiven Startsignale richtungsunabhängig sind und nur zur Meldung
verwendet werden, besteht keine Möglichkeit zur Verwendung eines phasenselektiven
Übertragungs-Auslösungsverfahrens. Ein dreiphasiges Übertragungs-Auslösungsver-
fahren wird durch die Verwendung des Ausgangs TOC3-STFW oder TOC3-STRV
möglich. Berücksichtigen Sie hierbei die erwartete Leistung bei gleichzeitigen Fehlern
in parallelen Leitungen.
%HUHFKQXQJHQ
.RQILJXUDWLRQVDQOHLWXQJ
Der richtungsabhängige Überstromschutz kann in verschiedenen Anwendungen einge-
setzt werden. In den meisten Fällen ist es erforderlich, daß alle Kurzschlüsse in einer
geschützten Zone erkannt und abgeschaltet werden, und daß die Störungsabschaltung
selektiv erfolgt. Da dieser Schutz in verschiedenen Anwendungen eingesetzt werden
kann, werden hier nur einige Beispiele erläutert.
/HLWXQJVVFKXW] LQ HLQHP UDGLDOHQ 1HW]
Der richtungsabhängige Überstromschutz eignet sich für die Verwendung in radialen
Systemen mit externer Erzeugung. In ein Netz dieser Art kann der Fehlerstrom in Vor-
wärts- und in Rückwärtsrichtung eingespeist werden. In der Regel erkennt das Schutz-
system Fehler in Vorwärtsrichtung und führt in diesem Fall eine Auslösung herbei.
Die Einstellung des Aktivierungsstroms (Funktionen mit stromabhängiger Kennlinie)
bzw. die niedrigste Stromschwelle (Funktionen mit konstanter Zeitkennlinie) muß so
erfolgen, daß der größtmögliche Laststrom nicht zur Aktivierung der Funktion führt.
Hierbei muß auch das Rücksetzverhältnis der Funktion berücksichtigt werden, so daß
eine kurze Überstromspitze auch dann nicht zur Aktivierung des Schutzes führt, wenn
der Überstrom abgeklungen ist.
Die niedrigsten Einstellwerte können wie folgt definiert werden:
I
max
≥
⋅
---------- -
I
1.2
pu
k
.DSLWHO
6WURP
(Gleichung 231)
245