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Polschlupfschutz (PSP)
Abbildung 71 a) und 71 b) zeigen zwei Beispiele für die Impedanzverläufe in der Im-
pedanzebene während der Systemoszillationen. Beide Abbildungen zeigen außerdem
ein Beispiel für die Ansprechkennlinie eines modernen Distanzschutzes. Die gemesse-
ne Impedanz kann den Betriebsbereich des Distanzschutzes erreichen und dessen uner-
wünschtes Ansprechen verursachen. Aus diesem Grund ist es erforderlich, die Oszilla-
tionen zu erkennen und das unerwünschte Ansprechen zu verhindern, bevor die
gemessene Impedanz die Ansprechkennlinie des Distanzschutzes erreicht.
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Die behebbaren Oszillationen werden unter dem Begriff "Leistungspendeln" zusam-
mengefaßt. Die Generatoren in einem System mit zwei Maschinen bleiben während der
Störung synchron. Im transienten Bereich variiert lediglich der relative Winkel δ der
beiden Werte. Die Impedanzkurve kann die Ansprechkennlinie der Distanzrelais errei-
chen (siehe Abbildung 71 b), schneidet in der Regel jedoch nicht die gesamte R-X-Ebe-
ne.
In einer nicht behebbaren Situation sind die Oszillationen so schwerwiegend, daß die
Synchronisation beider Generatoren eines Systems verlorengeht. Dieser Zustand wird
als Polschlüpfen bezeichnet. Mindestens ein Generator beginnt, seine Frequenz zu än-
dern, und die resultierende Frequenz kann (bei einem 50-Hz-System) bis zu 10 Hz hö-
her liegen.
Die gemessene Impedanz erreicht in der Regel die Ansprechkennlinie des Relais und
schneidet die gesamte Impedanzebene. Siehe hierzu auch Abbildung 71 a.
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