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Bahnsteuerbetrieb, Genauhalt Und Lookahead (B1); Kurzbeschreibung; Allgemeines - Siemens SINUMERIK 802D sl Funktionshandbuch

Drehen, fräsen, nibbeln
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Bahnsteuerbetrieb, Genauhalt und LookAhead (B1)

3.1

Kurzbeschreibung

Für die Bahnsteuerung arbeitet die CNC ein Teileprogramm satzweise nacheinander ab.
Erst wenn die Funktionen des momentan bearbeiteten Satzes ausgeführt worden sind, wird
der nächste Satz bearbeitet. Unterschiedliche Anforderungen an das Bearbeiten oder
Positionieren erfordern verschiedene Satzwechselkriterien. An den Satzgrenzen gibt es zwei
Verhaltensweisen für die Bahnachsen.
Die erste Art "Genauhalt" bedeutet, dass alle Bahnachsen die vorgegebene Zielposition in
Abhängigkeit von einem Genauhaltkriterium erreicht haben müssen, bevor der nächste
Satzwechsel eingeleitet wird. Um das Kriterium erfüllen zu können, müssen die Bahnachsen
mit jedem Satzwechsel die Bahngeschwindigkeit reduzieren, was aber eine Verzögerung
des Satzwechsels bedeutet.
Mit der zweiten Art, dem "Bahnsteuerbetrieb", wird an der Satzgrenze versucht ein
Abbremsen der Bahngeschwindigkeit zu vermeiden, um mit möglichst gleicher
Bahngeschwindigkeit in den nächsten Satz zu wechseln.
"LookAhead" ist ein Verfahren im Bahnsteuerbetrieb, welches für mehrere NC-
Teileprogrammsätze eine vorausschauende Geschwindigkeitsführung ermittelt.
3.2

Allgemeines

Maschinenachsen, die im interpolatorischen Zusammenhang stehen, sollen das gleiche
dynamische Verhalten haben, d. h. bei gleicher Geschwindigkeit muss gleicher
Schleppabstand auftreten.
Bahnachsen sind alle Bearbeitungsachsen, die von einem Interpolator, der die Bahnpunkte
ermittelt, so geführt werden, dass
● alle beteiligten Achsen gleichzeitig starten.
● jeder der beteiligten Achsen im richtigen Geschwindigkeitsverhältnis verfährt.
● alle Achsen die programmierte Zielposition zum gleichen Zeitpunkt erreichen.
Die Beschleunigungen der einzelnen Achsen können abhängig von der Bahn, z. B. Kreis,
unterschiedlich sein.
Bahnachsen können Geometrieachsen sowie Zusatzachsen (z. B.: Werkstückdrehachsen,
die an der Werkstückbearbeitung mit beteiligt sind) sein.
Geschwindigkeit bei nulltaktigen Sätzen
Als nulltaktige Sätze werden Sätze bezeichnet, deren Weglänge kürzer ist als der Weg, der
anhand des programmierten Sollvorschubes und des Interpolatortaktes (Zeit) zurückgelegt
werden kann. Aus Genauigkeitsgründen wird die Geschwindigkeit soweit herabgesetzt, dass
für den Weg mindestens ein Interpolatortakt benötigt wird. Die Geschwindigkeit ist somit
gleich oder kleiner dem Quotienten aus Weglänge des Satzes und dem IPO-Takt.
Drehen, Fräsen, Nibbeln
Funktionshandbuch, 06/2009, 6FC5397-1CP10-3AA0
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