Herunterladen Inhalt Inhalt Diese Seite drucken

Din En Iso 13849-1 (Nachfolger Von En 954-1); En 62061 - Siemens SINAMICS S120 Funktionshandbuch

Vorschau ausblenden Andere Handbücher für SINAMICS S120:
Inhaltsverzeichnis

Werbung

12.2.4

DIN EN ISO 13849-1 (Nachfolger von EN 954-1)

Die qualitative Betrachtung nach DIN EN ISO 13849-1 ist für moderne Steuerungen
aufgrund deren Technologie nicht ausreichend. Die DIN EN ISO 13849-1 berücksichtigt u. a.
kein Zeitverhalten (z. B. Testintervall bzw. zyklischer Test, Lebensdauer). Dies führte zu dem
probabilistischen Ansatz in DIN EN ISO 13849-1 (Ausfallwahrscheinlichkeit pro Zeiteinheit).
Die DIN EN ISO 13849-1 setzt auf den bekannten Kategorien der EN 954-1 auf. Sie
betrachtet nun ebenfalls komplette Sicherheitsfunktionen mit allen an ihrer Ausführung
beteiligten Geräte. Mit der DIN EN ISO 13849-1 erfolgt über den qualitativen Ansatz der EN
954-1 hinaus auch eine quantitative Betrachtung der Sicherheitsfunktionen. Aufbauend auf
den Kategorien werden hierfür Performance Level (PL) verwendet. Für Bauteile/Geräte sind
folgende sicherheitstechnische Kenngrößen notwendig:
● Kategorie (strukturelle Anforderung)
● PL: Performance Level
● MTTF
● DC: Diagnose-Deckungsgrad
● CCF: Fehler gemeinsamer Ursache
Die Norm beschreibt die Berechnung des Performance Level (PL) für sicherheitsrelevante
Teile von Steuerungen auf Basis vorgesehener Architekturen (designated architectures). Bei
Abweichungen hiervon verweist die EN ISO 13849-1 auf die EN 61508.
Bei Kombination mehrerer sicherheitsrelevanter Teile zu einem Gesamtsystem macht die
Norm Angaben zur Ermittlung des resultierenden PL.
Hinweis
DIN EN ISO 13849-1 und Maschinenrichtlinie
DIN EN ISO 13849-1 ist seit Mai 2007 unter der Maschinenrichtlinie harmonisiert.
12.2.5

EN 62061

Die EN 62061 (identisch zu IEC 62061) ist eine sektorspezifische Norm unterhalb der
IEC/EN 61508. Sie beschreibt die Realisierung sicherheitsrelevanter elektrischer
Steuerungssysteme von Maschinen und betrachtet den gesamten Lebenszyklus von der
Konzeptphase bis zur Außerbetriebnahme. Basis bilden die quantitativen und qualitativen
Betrachtungen von Sicherheitsfunktionen.
Dabei wendet die Norm konsequent ein Top-Down-Verfahren in der Realisierung komplexer
Steuerungssysteme, Functional Decomposition genannt, an. Hierbei wird, ausgehend von
den aus der Risikoanalyse hervorgehenden Sicherheitsfunktionen, eine Aufteilung in
Teilsicherheitsfunktionen und schließlich eine Zuordnung dieser Teilsicherheitsfunktionen
auf reale Geräte, Teilsysteme und Teilsystemelemente genannt, vorgenommen. Es wird
sowohl Hardware als auch Software behandelt. Die EN 62061 beschreibt auch
Anforderungen an die Realisierung von Applikations-Programmen.
Safety Integrated
Funktionshandbuch, (FHS), 01/2013, 6SL3097-4AR00-0AP4
: Mittlere Zeit bis zu einem gefährlichen Ausfall
d
meantime to dangerous failure
diagnostic coverage
common cause failure
Normen und Vorschriften
12.2 Maschinensicherheit in Europa
457

Werbung

Inhaltsverzeichnis
loading

Inhaltsverzeichnis