MITTLERES DIFFERENZIAL
Handschaltgetriebe und Differenzial
1. DREHMOMENTÜBERTRAGUNG
Wenn Drehzahlunterschiede zwischen dem mittleren Differenzialgehäuse und dem Achswellen-
Kegelrad (hinten) auftreten, baut das Silikonöl Scherkräfte zwischen den Außen- und Innenlamel-
len auf. Diese Scherkräfte bewirken die Übertragung eines Drehmoments vom Differenzialgehäu-
se auf das Achswellen-Kegelrad (hinten).
Je größer der Drehzahlunterschied zwischen Differenzialgehäuse und Achswellen-Kegelrad,
desto größer die Scherkraft des Silikonöls. Der Zusammenhang zwischen Drehmomentübertra-
gung und Drehzahlunterschied ist in untenstehendem Diagramm dargestellt. Wie man sieht, ge-
hen kleine Drehzahlunterschiede mit geringer Drehmomentübertragung und Ausgleichswirkung
einher.
Drehzahlunterschied
B3H1723B
2. DER „BUCKEL"-EFFEKT
Bei andauernder Ausgleichswirkung erwärmt sich das Silikonöl und dehnt such entsprechend
aus. Dadurch steigt der Druck der in der Viskosekupplung eingeschlossen Luft an, wogegen der
Druck des Öls zwischen den Lamellen absinkt. Dies führt dazu, dass die Innen- und Außenlamel-
len gegeneinander gedrückt werden. Dieser direkte Lamellenkontakt führt zu einer ruckartigen
Drehmomentspitze, die als „Buckel"-Effekt bezeichnet wird.
Durch den „Buckel"-Effekt wird der Drehzahlunterschied zwischen dem mittleren Differenzialge-
häuse und dem Achswellen-Kegelrad (hinten) beseitigt, was gleich bedeutend mit einem starren
Kraftschluss ist. Der Innendruck und die Temperatur sinken ab. Die Viskosekupplung kehrt da-
nach zum normalen Betriebszustand zurück. (Im normalen Fahrbetrieb tritt der „Buckel"-Effekt
nicht auf.)
MT-16