Siemens SINUMERIK840D sl Handbuch Seite 1782

Ausführliche Beschreibung
2.4 Werkzeug:Werkzeugradiuskorrektur-2D (WRK)
Randbedingungen
Bei den beiden folgenden Varianten sind die An- bzw. Abfahrsätze Polynome. Sie stehen
deshalb nur bei Steuerungsvarianten zur Verfügung, bei denen die Polynominterpolation
freigegeben ist:
• KONTT
• KONTC
Mit KONTC ist beim Übergang vom Anfahrsatz bzw. zum Abfahrsatz nicht nur die Tangente
stetig, sondern auch die Krümmung, so dass in diesem Fall bei der Aktivierung /
Deaktivierung kein Beschleunigungssprung mehr auftreten kann.
Obwohl KONTC die Eigenschaft KONTT mit umfasst, ist die tangentenstetige Variante KONTT
allein verfügbar, weil durch die geforderte Krümmungsstetigkeit bei KONTC mitunter
unverwünschte Konturen entstehen können.
Achsen
Die Stetigkeitsbedingung wird in allen drei Achsen eingehalten. Es ist somit zulässig, beim
An/Abfahren gleichzeitig eine Wegkomponente senkrecht zur Korrekturebene zu
programmieren.
Für die originalen An- bzw. Abfahrsätze mit KONTT/KONTC sind nur Linearsätze zugelassen.
Diese programmierten Linearsätze werden in der Steuerung durch die entsprechenden
Polynomkurven ersetzt.
Ausschluss
KONTT und KONTC stehen bei den 3D-Varianten der Werkzeugradiuskorrektur (CUT3DC,
CUT3DCC, CUT3DF) nicht zur Verfügung.
Werden sie dennoch programmiert, wird steuerungsintern ohne Fehlermeldung auf NORM
umgeschaltet.
Beispiel KONTC
In den beiden folgenden Bildern ist eine typische Anwendung für das krümmungsstetige An-
und Abfahren dargestellt:
In der Kreismitte beginnend wird an den Vollkreis angefahren. Dabei sind im Satzendpunkt
des Anfahrsatzes dessen Richtung und dessen Krümmungsradius gleich den Werten des
folgenden Kreises. In den beiden An-Abfahrsätzen wird gleichzeitig in Z-Richtung zugestellt.
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Mit KONTT wird tangentenstetig an die Kontur angefahren bzw. tangentenstetig von der
Kontur abgefahren. Die Krümmungen am Satzübergang sind im Allgemeinen nicht stetig.
Funktionshandbuch, Ausgabe 03/2006, 6FC5397-0BP10-1AA0
Werkzeugkorrektur (W1)