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Depuy Synthes EXPEDIUM SFX Handbuch Seite 79

Querverbindungssystem
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WARNHINWEISE, VORSICHTS-
MASSNAHMEN UND MÖGLICHE
NEBENWIRKUNGEN BEZÜGLICH
TEMPORÄRER INTERNER FIXATEUR-
SYSTEME AUS METALL
Die folgenden Warnungen, Vorsichtsmaßnahmen und
Nebenwirkungen müssen vom Chirurgen genauestens ver-
standen und dem Patienten erklärt werden. Diese Warnungen
enthalten nicht alle generell mit einem chirurgischen Eingriff
verbundenen Nebenwirkungen; vielmehr handelt es sich
um Erwägungen, die speziell für interne Fixateur-Systeme
aus Metall wichtig sind. Die allgemeinen chirurgischen
Risiken sollten dem Patienten vor dem chirurgischen Eingriff
erklärt werden.
WARNHINWEISE
1. DIE AUSWAHL DER RICHTIGEN IMPLANTATGRÖSSE
IST ÄUSSERST WICHTIG. Die Wahrscheinlichkeit einer
zufriedenstellenden Fixierung wird durch Auswahl der
richtigen Größe, Form und Beschaffenheit des Implantats
erhöht. Während die richtige Auswahl helfen kann, Risiken
zu minimieren, ergeben sich aus Größe und Form der
menschlichen Knochen Einschränkungen hinsichtlich
Größe, Form und Festigkeit der Implantate. Bei internen
Fixateur-Systemen aus Metall kann nicht der gleiche
Aktivitätsgrad vorausgesetzt werden wie bei normalen,
gesunden Knochen. Kein Implantat kann auf unbestimmte
Dauer die volle Gewichtsbelastung ohne unterstützende
Maßnahmen aushalten.
2. IMPLANTATE KÖNNEN BRECHEN, WENN SIE IN FOLGE
EINER VERZÖGERTEN ODER NICHT KONSOLIDIERTEN
VERSTEIFUNG EINER VERSTÄRKTEN BELASTUNG
AUSGESETZT WERDEN. Fixateurs internes dienen der
Lastenverteilung, um bis zur normalen Wiederherstellung
eine korrekte Ausrichtung sicherzustellen. Wenn die
Heilung verzögert wird oder ausbleibt, kann das Implantat
durch Ermüdung des Metalls brechen. Der Grad der
Stabilisierung, die Gewichtsbelastung und der Aktivitätsgrad
sind unter anderem ausschlaggebend für die Lebensdauer
des Implantats. Kerben, Kratzer oder ein Verbiegen des
Implantats im Verlauf der Operation können ebenfalls zu
einem verfrühten Versagen beitragen. Die Patienten sollten
vollständig über die Risiken eines Implantatversagens
informiert werden.
3. DIE VERWENDUNG VERSCHIEDENER METALLE
KANN KORROSION HERVORRUFEN. Es gibt zahlreiche
Formen von Korrosionsschäden und einige davon treten
bei chirurgisch implantierten Metallen auf. Ein gewisser
Grad an Korrosion tritt bei allen implantierten Metallen
und Legierungen auf. Die Einwirkung der Korrosion auf
Metallimplantate ist im Allgemeinen sehr gering, bedingt
durch das Vorhandensein passiver Oberflächenbeschich-
tungen. Durch den Kontakt unterschiedlicher Metalle, wie
z. B. Edelstahl und Kobalt-Chrom-Molybdän oder Kobalt-
Nickel-Chrom-Molybdän, wird der Korrosionsprozess
von Edelstahl beschleunigt und der Korrosionsbefall tritt
schneller ein. Das Auftreten von Korrosion beschleunigt
oft Frakturen des Implantats auf Grund von Materialer-
müdung. Die Menge der in den Körper abgegebenen
Metallbestandteile nimmt dadurch ebenfalls zu. Interne
Fixierungen wie Stäbe, Haken usw., die mit anderen
Metallobjekten in Berührung kommen, müssen aus
ähnlichen oder kompatiblen Materialien bestehen.
4. AUSWAHL DER PATIENTEN. Bei der Auswahl der
Patienten für interne Fixateur-Systeme können die folgenden
Faktoren für den späteren Erfolg der Behandlung äußerst
wichtig sein:
A. Das Gewicht des Patienten. Ein übergewichtiger oder
fettleibiger Patient kann das Implantat derart hoch
belasten, dass ein Versagen wahrscheinlich wird und
die Operation fehlschlagen würde.
B. Beruf bzw. Aktivität des Patienten. Wenn zu den
beruflichen oder privaten Aktivitäten des Patienten
schweres Heben, Muskelbelastung, Körperdrehung,
wiederholtes Beugen, Bücken, Laufen oder manuelle
Arbeit gehören, sollten diese Aktivitäten bis zur
vollkommenen Knochenheilung vermieden werden.
Selbst nach der vollkommenen Heilung ist der Patient
u. U. nicht in der Lage, diese Aktivitäten wieder
erfolgreich aufzunehmen.
C. Senilität, psychische Krankheit, Alkoholismus oder
Drogenmissbrauch. Diese Umstände können dazu bei-
tragen, dass der Patient bestimmte, durch das Implantat
erforderliche Einschränkungen und Vorsichtsmaßnahmen
ignoriert, was ein Implantatversagen oder andere
Komplikationen zur Folge haben kann.
D. Gewisse degenerative Krankheiten. In einigen
Fällen kann eine degenerative Erkrankung zum
Zeitpunkt der Implantation so weit fortgeschritten sein,
dass die zu erwartende Lebensdauer des Produkts
deutlich herabgesetzt wird. In solchen Fällen können
orthopädische Hilfsmittel die Degeneration nur verzögern
oder vorübergehend einen Stillstand erreichen.
E. Fremdkörpersensibilität. Der Arzt sei darauf hingewie-
sen, dass kein präoperativer Test die Möglichkeit einer
Sensibilität oder allergischen Reaktion gänzlich aus-
schließen kann. Selbst wenn sich das Implantat bereits
einige Zeit im Körper befindet, kann beim Patienten
eine Überempfind lichkeit oder Allergie auftreten.
F. Rauchen. Bei Rauchern wurde nach chirurgischen
Eingriffen, bei denen Knochenimplantate verwendet
wurden, eine höhere Rate von Pseudarthrose
festgestellt. Außerdem wurde bei Rauchern eine diffuse
Degeneration der Bandscheiben beobachtet. Die durch
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