Kalibrierlösungen für die Leitfähigkeit
n
Die Kalibrierung (Zellkonstante) eines Sensors ändert sich nicht, wenn der Sensor nicht
beschädigt wird.
Es kann ebenfalls sein, dass sie sich aufgrund eines Belages auf den Elektroden oder einer
partiellen Blockierung der Elektroden ändert.
Da diese Veränderungen jedoch so zu be handeln sind, wie im Wartungskapitel beschrieben,
macht es keinen Sinn, den FLXA202/FLXA21 in diesem Fall zu rekalibrieren.
Eine Überprüfung der Kalibrierwerte ist dagegen eine andere Sache. Wenn das Ziel dabei ist,
eine diagnostische Aussage über den Sensorzustand zu bekommen, können regelmäßige
Prüfungen einen Zuwachs an Sicherheit und Zuverlässigkeit der Messungen bewirken.
Eine Beschädigung des Sensors und/oder Beläge können schwierig zu erkennen sein, und die
Kalibrierung kann durch die Abweichung des Messwerts von der bekannten Leit fähigkeit der
Lösung ihr Vorhandensein bestätigen. Die Gegenmaßnahme sollte darin bestehen, den Sensor
zu reinigen und ihn sorgfältig auf Ablagerungen oder Beschä di gungen zu prüfen (und nicht
einfach zu rekal brieren!).
Wenn immer möglich, sollten Lösungen mit höherer Leitfähigkeit verwendet werden. Je niedriger
die Leitfähigkeit der Prüflösung ist, desto anfälliger ist sie gegenüber Kontami nierung. Das
Kohlendioxid aus der Umgebungsluft wird schnell absorbiert und verursacht Messfehler. Alle
Behältnisse sind peinlich sauber zu halten und alle verwendeten Stoffe müssen entsprechend
rein sein. Außerhalb eines gut ausgerüsteten Labors können diese Bedingungen nur sehr
schwierig erfüllt werden.
Bitte beachten Sie außerdem, dass bei der Prüfung die Zellkonstante des Sensors zu beachten
ist, da sie dessen effektiven Arbeitsbereich einschränkt. Die mit dem Sensor gelieferte
Dokumentation sollte herangezogen werden, um dessen maximalen Arbeits bereich zu
bestimmen. Wird eine Prüfl ösung verwendet, deren Wert am oberen Ende der Bereichsgrenze
des Sensors liegt, kann eine Kontamination besser festgestellt werden.
Ein nur leicht kontaminierter Sensor kann beispielsweise bei niedrigeren Leitfähigkeits werten
perfekte Messwerte zeigen, aber bei höheren Werten einen deutlichen Messfehler aufweisen.
Das wird durch das frühe Einsetzen der Polarisation verursacht, des Faktors, der in jedem
Fall den oberen Bereich des Sensors begrenzt. Polarisation findet sich bei kontaminierten
Sensoren immer, und das ist auch der Grund, warum im FLXA202/FLXA21 eine ausgefeilte
Polarisationsprüfung eingebaut ist.
Im FLXA202/FLXA21 sind folgende Leitfähigkeitstabellen für Kaliumchlorid-Kalibrierlösungen
(KCl) bei 25 °C ein gebaut. Sie werden in der Funktion zur automatischen Kalibrierung der
Zellkon stanten verwendet (sie he Kapitel 9, Kalibrierung). Die Tabellen sind abgeleitet aus
Normen, die in „International Re com mendation No. 56" der OIML („Organisation Inter nationale
de Métrologie Legale") niedergelegt sind.
Tabelle 4
KCl-Werte bei 25 °C
Standardlösung
1.000 M KCl
0.100 M KCl
0.010 M KCl
0.005 M KCl
0.002 M KCl
0.001 M KCl
Wenn es für den Anwender einfacher ist, kann man auch Natriumchloridlösungen verwenden
(NaCl bzw. gewöhnliches Kochsalz) und anhand der folgenden Tabelle die Leit fähigkeits werte
nachprüfen.
Diese Tabelle wurde aus der IEC-Norm 60746-3 abgeleitet.
<Anhang 2 Für SC (Leitfähigkeit)>
mol/l
mg KCl/kg der Lösung
1.0
71135.2
0.1
7419.13
0.01
745.263
0.005
373.29
0.002
149.32
0.001
74.66
Anh.2-11
Leitfähigkeit
111.31 mS/cm
12.852 mS/cm
1.4083 mS/cm
0.7182 mS/cm
0.2916 mS/cm
0.1469 mS/cm
IM 12A01A02-01D-E
8. Ausgabe: 01. Okt. 2015-00
Anh.
SC