Kurzbeschreibung
2.2 SI–Systemstruktur und Grundmerkmale
Merkmale der zweikanaligen, diversitären Struktur
Eine zweikanalige, diversitäre Struktur wird von folgenden Merkmalen geprägt:
S Zweikanalige Struktur mit mindestens 2 unabhängigen Rechnern (d.h. Rechner
mit unterschiedlicher Hard– und Software)
S Kreuzweiser Ergebnis– und Datenvergleich mit Zwangsdynamisierung um in-
terne Fehler selbst in selten benutzten Funktionen aufzudecken (schlafende
Fehler)
S Rückwirkungsfreier, entkoppelter Datenzugriff der Rechner auf die gemeinsame
Schnittstelle (z.B. Istwert–Eingang)
Erfassen
Die Istwerte der einzelnen Achsen werden von den Sensormodulen zweikanalig
erfaßt und dem Antrieb und der Steuerung zur Verfügung gestellt.
Zur sicheren Einbindung von Sensoren und Aktoren müssen deren Prozeß–Si-
gnale zur weiteren Verarbeitung eingebunden werden.
Auswerten
Die sicherheitsgerichteten Funktionen werden unabhängig voneinander von der
NCK–CPU, PLC–CPU und den Antriebs–CPUs ausgeführt. Die CPUs führen ge-
genseitig mit ihren sicherheitsgerichteten Daten und Ergebnissen zyklisch einen
Vergleich durch (kreuzweiser Datenvergleich). Zur Überprüfung der Abschaltpfade
und Aktoren kann ausgehend von den CPUs ein Test durchgeführt werden
(Zwangsdynamisierung).
Reagieren
Beim Ansprechen der integrierten sicherheitsgerichteten Funktionen können die
Antriebs–Prozessoren, der PLC–Prozessor und/oder der NCK–Prozessor in geei-
gneter Weise situationsabhängig auf die angeschlossenen Aktoren sicherheitsge-
richtet einwirken. Beispielsweise können entsprechende Stop–Reaktionen bei den
Antrieben eingeleitet bzw die Aktoren über die Abschaltpfade abgeschaltet werden.
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SINUMERIK 840D sl/SINAMICS S120 SINUMERIK Safety Integrated (FBSI sl) – Ausgabe 03/2006
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