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6. Anwendungsbeispiele
Frequenzmodulation im Audio-Bereich
Interessante Klänge ergeben sich, wenn die beteilig-
ten Frequenzen im Audio-Bereich liegen. Durch die
schnelle Änderung der Tonhöhe des modulierten
VCO's entstehen sogenannte Seitenbänder (engl.
side bands), d.h. zur eigentlichen Grundschwingung
des modulierten VCO's kommen Differenz und
Summe aus Träger- und Modulationsfrequenz hinzu
(im Falle einer Modulationsfrequenz von 100 Hz und
einer Trägerfrequenz von 500 Hz entstehen die Sei-
tenbänder 400 Hz und 600 Hz.
A-110
VCO
Range
CV 1
Tune
Abb. 8: Frequenzmodulation im Audio-Bereich
System A - 100
A-110
VCO
Range
CV 2
CV 2
Tune
Sie sollten dies einmal nachvollziehen (s. Abb. 8),
indem Sie zunächst Sinuswellen verwenden und die
Modulationsfrequenz aus dem Sub-Audiobereich in
den Audiobereich langsam hochfahren.
Werden zur Frequenzmodulation im Audio-Bereich
andere Wellenformen als Sinusschwingungen ver-
wendet, so sind die entstehenden Klänge noch
weitaus komplexer und die Ergebnisse teilweise nicht
vorhersehbar, da ja z.B. eine Sägezahnwelle aus
unendlich vielen, sinusförmigen Partialtönen unter-
schiedlicher Frequenz besteht und im modulierten
Signal folglich sämtliche Kombinationen von Summen
und Produkte aller Partialschwingungen vertreten
sind.
H
Bei der Frequenzmodulation im A-110 han-
delt es sich um exponentielle FM. Dies
bedeutet, daß Änderungen in der Steuer-
spannung proportionale Änderungen im Ton-
intervall zur Folge haben.
Bei der Frequenzmodulation im Audio-Bereich kann
dies zu unerwünschten Effekten führen. Wird z.B. ein
auf 440 Hz schwingender VCO von einer Sinuswelle
mit 2 VSS Amplitude moduliert, so beträgt die maxi-
male Frequenz des modulierten Signals 880 Hz, die
minimale 220 Hz ( s. Abb.9).
A-110
VCO
9