Bahnfahrverhalten
11.2 Bahnsteuerbetrieb (G64, G641, G642, G643, G644, G645, ADIS, ADISPOS)
11.2
Bahnsteuerbetrieb (G64, G641, G642, G643, G644, G645, ADIS,
ADISPOS)
Funktion
Im Bahnsteuerbetrieb wird die Bahngeschwindigkeit am Satzende zum Satzwechsel nicht auf
eine Geschwindigkeit abgebremst, die ein Erreichen des Genauhaltkriteriums ermöglicht. Ziel
ist dagegen, ein größeres Abbremsen der Bahnachsen am Satzwechselpunkt zu vermeiden,
um mit möglichst gleicher Bahngeschwindigkeit in den nächsten Satz zu wechseln. Um
dieses Ziel zu erreichen, wird mit Anwahl des Bahnsteuerbetriebs zusätzlich die Funktion
"Vorausschauende Geschwindigkeitsführung (LookAhead)" aktiviert.
Bahnsteuerbetrieb mit Überschleifen bedeutet, dass knickförmige Satzübergänge durch
lokale Änderungen des programmierten Verlaufs tangential gestaltet bzw. geglättet werden.
Bahnsteuerbetrieb bewirkt:
•
eine Verrundung der Kontur
•
kürzere Bearbeitungszeiten durch fehlende Brems- und Beschleunigungsvorgänge, die für
das Erreichen des Genauhaltkriteriums benötigt werden.
•
bessere Schnittbedingungen durch den gleichmäßigeren Geschwindigkeitsverlauf.
Bahnsteuerbetrieb ist sinnvoll, wenn:
•
eine Kontur möglichst zügig abgefahren werden soll (z. B. mit Eilgang).
•
der exakte Verlauf im Rahmen eines Fehlerkriteriums vom programmierten abweichen
darf, um einen durchgehend stetigen Verlauf zu erzeugen.
Bahnsteuerbetrieb ist nicht sinnvoll, wenn:
•
eine Kontur exakt abgefahren werden soll.
•
absolute Geschwindigkeitskonstanz erforderlich ist.
Hinweis
Der Bahnsteuerbetrieb wird durch Sätze unterbrochen, die implizit Vorlaufstopp auslösen,
z. B. durch:
•
Zugriff auf bestimmte Zustandsdaten der Maschine ($A...)
•
Hilfsfunktionsausgaben
Syntax
G64 ...
G641 ADIS=...
G641 ADISPOS=...
G642 ...
G643 ...
G644 ...
G645 ...
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Programmierhandbuch, 09/2011, 6FC5398-1BP40-2AA0
Grundlagen