16.3 DS101
16.3.1 Allgemeines
Das Modul DS101 ist ein frei programmierbares I/O-Modul mit drei Differenzausgängen, drei Differenzeingängen,
16 digitalen Eingängen und 32 digitalen Ausgängen. Der Haupteinsatzbereich dieses Moduls ist das elektroni-
sche Nockenschaltwerk. Das Modul DS101 entspricht prinzipiell dem Modul DS100, jedoch verfügt es im
Gegensatz zum Modul DS100 über 32 Transistor-Ausgänge, welche der intelligente I/O-Prozessor ohne
Unterstützung der RPS-CPU ansteuert.
Das Nockenschaltwerk hat seinen Namen von den mechanischen Schaltwerken, die mittels Nockenscheiben
auf einer Welle arbeiten. Jede Nockenscheibe entspricht dabei einem bestimmten Ausgang, der während eines
Umlaufs der Welle in verschiedenen Positionen aktiv wird.
Die elektronische Realisierung eines Nockenschaltwerks hat gegenüber den mechanischen Nockenschaltwerken
folgende Vorteile:
m höhere Schaltgenauigkeit über dem gesamten Geschwindigkeitsverlauf (Anfahren und Bremsen der
Maschine, Verändern der Produktionsgeschwindigkeit
m verschleißfreie Schaltspiele
m leichtere Modifizierbarkeit der Nocken (Produktumstellung)
m Realisierung von Vorhaltezeiten (Totzeitkompensation)
Bei Verwendung als elektronisches Nockenschaltwerk kann der intelligente I/O-Prozessor DS101 den Aus-
gangszustand von bis zu 128 Ausgängen in Abhängigkeit von der aktuellen Winkelposition berechnen.
Zusätzlich kann für jeden Ausgang eine Vorhaltezeit zum Ausgleichen der mechanischen Einschaltzeiten
mitberechnet werden. Die Ausgangszustände werden im DPR (Dual Ported RAM) hinterlegt und können von der
RPS-CPU zyklisch gelesen und auf die digitalen Transistor-Ausgänge des Moduls bzw. auf beliebige digitale
Ausgangsmodule umkopiert werden.
Zum Einlesen der aktuellen Winkelposition können an die Differenzeingänge und -ausgänge bzw. die
digitalen Eingänge des Moduls DS101 folgende Geber angeschlossen werden:
m Absolutgeber mit synchron-serieller Schnittstelle (SSI)
m Absolutgeber mit paralleler Schnittstelle
m Inkrementalgeber
Die Art der Codierung (gray oder dual) sowie die Geberauflösung können vom Anwender über die Software
(Funktionsblöcke) parametriert werden.
Die Geberversorgung wird vom Modul zur Verfügung gestellt. Sie ist von der RPS potentialgetrennt, kurzschluß-
sicher und strombegrenzt und wird an der Feldklemme herausgeführt.
Das elektronische Nockenschaltwerk kann vom Anwender über Funktionsblöcke parametriert werden. Die
entsprechende Software (inklusive Software-Dokumentation) ist bei B&R erhältlich.
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DS101
Kapitel 3