9.6.10 Interne Meßwertverarbeitung
Aus der Eingangsspannung wird zunächst ein normierter Rohwert gebildet, der einen linearen Zusammen-
hang zur Eingangsspannung darstellt. Erst aus diesem Rohwert wird unter Berücksichtigung der Vergleichs-
stellentemperatur die Thermoelementtemperatur (für die angegebenen Thermoelementtypen) ermittelt,
wobei die Vergleichsstellenkompensation und Linearisierung bereits intern erfolgt.
Die Vergleichsstellentemperatur selbst wird für jeden Kanal getrennt im Modul berechnet. Die dafür
notwendige Messung der Temperatur erfolgt über vier entlang der Feldklemme verteilte Temperatur-
sensoren. Die Vergleichsstellentemperaturwerte können in der Betriebsart AT610 vom Anwender gelesen
werden.
Es besteht aber auch die Möglichkeit, Vergleichsstellentemperaturwerte für jeden Kanal vorzugeben, die
dann anstatt der gemessenen Werte für die interne Vergleichsstellenkompensation herangezogen werden
("externe Vergleichsstelle"). Der Betrieb mit externer Vergleichsstelle ist nur in der Betriebsart AT610 möglich
und ist für jeweils zwei Gruppen getrennt einstellbar.
Daraus ergeben sich folgende Sonderbetriebsarten
a) Es ist ein anderes Thermoelement als die definierten Typen (J, K, L) angeschlossen. Aus dem Rohwert
und der im Modul gemessenen Vergleichsstellentemperatur (für den jeweiligen Kanal) wird in einem
Anwenderprogramm (Haupt-CPU) die Thermoelementtemperatur gebildet.
b) Es ist notwendig, eine externe Vergleichsstelle zu installieren (eventuell bei großen Leitungslängen
sinnvoll). Die Ermittlung der Thermoelementtemperatur soll aber trotzdem auf einem Modul AT610
erfolgen.
Die Thermoelementspannung wird von der externen Vergleichsstelle mit Kupferkabeln an die Klemme
der AT610 geführt, die an der externen Vergleichsstelle (z. B. mit PT100 - AT300) gemessene
Temperatur wird im IO-Bereich des Moduls AT610 hinterlegt. Aus der gemessenen Spannung und dem
Vergleichsstellentemperaturwert (pro Kanal) bildet die AT610 intern die gesuchte Thermoelement-
temperatur.
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AT610
Kapitel 3