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Siemens SINUMERIK 840D sl Funktionshandbuch Seite 828

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Achsen, Koordinatensysteme, Frames (K2)
10.5 Frames
Bearbeitung in Richtung der Werkzeugorientierung
Vor allem an Maschinen mit orientierbarem Werkzeug soll mitunter in Werkzeugrichtung
verfahren werden (typischerweise beim Bohren), ohne dass ein Frame aktiviert wird (z. B.
mittels TOFRAME oder TOROT), bei dem eine der Achsen in Richtung des Werkzeugs zeigt.
Das Problem stellt sich auch dann, wenn bei einer Schrägbearbeitung ein Frame aktiv ist,
der die schräge Ebene definiert, das Werkzeug aber nicht exakt senkrecht eingestellt
werden kann, weil wegen eines indexierten Werkzeugträgers (Hirth-Verzahnung) die
Werkzeugorientierung nicht beliebig einstellbar ist. In diesen Fällen muss dann - abweichend
von der eigentlich verlangten Bewegung senkrecht zur Ebene - in Werkzeugrichtung gebohrt
werden, da andernfalls der Bohrer nicht in Richtung seiner Längsachse geführt würde, was
i. a. den Bruch des Bohrers zur Folge haben würde.
Der Endpunkt einer solchen Bewegung wird mit MOVT=... programmiert.
Der programmierte Wert wirkt standardmäßig inkrementell in Werkzeugrichtung.
Die positive Richtung ist dabei von der Werkzeugspitze zur Werkzeugaufnahme definiert.
Der Inhalt von MOVT ist bei der Zustellbewegung (beim Bohren) deshalb in der Regel
negativ, bei der Rückzugsbewegung dagegen positiv. Das entspricht den Verhältnissen bei
normaler achsparalleler Bearbeitung z. B. mit G91 Z....
Anstelle von MOVT=... kann auch MOVT=IC(...) geschrieben werden, wenn deutlich
sichtbar zum Ausdruck gebracht werden soll, dass MOVT inkrementell wirkt. Ein funktioneller
Unterschied zwischen beiden Schreibweisen besteht nicht.
Wird die Bewegung in der Form MOVT=AC(...) programmiert, wirkt MOVT absolut.
Dazu wird eine Ebene definiert, die durch den aktuellen Nullpunkt verläuft, und deren
Flächennormalenvektor parallel zur Werkzeugorientierung ist. MOVT gibt dann die Lage
bezüglich dieser Ebene an (siehe Bild). Die Bezugsebene dient nur zur Berechnung der
Endposition. Aktive Frames werden durch diese interne Berechnung nicht beeinflusst.
Die Programmierung mit MOVT ist unabhängig vom Vorhandensein eines orientierbaren
Werkzeugträgers. Die Richtung der Bewegung ist von der aktiven Ebene abhängig.
Sie verläuft in Richtung der Applikate, d.h. bei G17 in Z-Richtung, bei G18 in Y-Richtung und
bei G19 in X-Richtung. Dies gilt sowohl für den Fall, dass keine orientierbarer
Werkzeugträger aktiv ist als auch für den Fall eines orientierbaren Werkzeugträgers ohne
drehbares Werkzeug oder mit drehbarem Werkzeug in Grundstellung.
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Funktionshandbuch, 01/2008, 6FC5397-0BP10-3AA0
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