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Framedrehung In Werkzeugrichtung - Siemens SINUMERIK 840D sl Funktionshandbuch

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Framedrehung in Werkzeugrichtung

Mit dem bereits in älteren Softwareständen vorhandenen Sprachbefehl TOFRAME besteht die
Möglichkeit, einen Frame zu definieren, dessen Z-Achse in Werkzeugrichtung zeigt.
Ein vorhandener programmierter Frame wird dabei durch einen Frame überschrieben, der
eine reine Drehung beschreibt. Im vorher aktiven Frame eventuell vorhandene
Nullpunktverschiebungen, Spiegelungen oder Skalierungen werden gelöscht.
Mitunter ist dieses Verhalten störend. Insbesondere ist es oft sinnvoll, eine
Nullpunktverschiebung, mit der der Bezugspunkt im Werkstück definiert wird, beizubehalten.
Es wird deshalb zusätzlich der Sprachbefehl TOROT eingeführt, der im programmierten
Frame nur den Rotationsanteil überschreibt, die übrigen Komponenten aber unverändert
lässt. Die durch TOROT definierte Drehung ist die gleiche wie bei TOFRAME.
TOROT ist ebenso wie TOFRAME unabhängig vom Vorhandensein eines orientierbaren
Werkzeugträgers. Insbesondere ist dieser Sprachbefehl auch bei 5-Achs-Transformationen
verwendbar.
Mit dem neuen Sprachbefehl TOROT wird außerdem eine konsistente Programmierung bei
aktiven orientierbaren Werkzeugträgern für jeden Kinematiktyp erreicht.
Mit TOFRAME bzw. TOROT werden Frames definiert, deren Z-Richtung in Werkzeugrichtung
zeigt. Diese Definition passt zu Fräsbearbeitungen, bei denen typischerweise G17 aktiv ist.
Insbesondere bei Drehbearbeitungen oder allgemein bei aktivem G18 oder G19 ist es jedoch
wünschenswert, dass Frames definiert werden können, bei denen die Ausrichtung an der X-
bzw. Y-Achse erfolgt. Es werden deshalb zusätzlich in der G-Code-Gruppe 53 die folgenden
G-Codes neu eingeführt:
TOFRAMEX
TOFRMAEY
TOFRAMEZ
TOROTX
TOROTY
TOROTZ
Mit diesen ist es möglich, entsprechende Frames zu definieren. Dabei ist die Funktionalität
von TOFRAME und TOFRAMEZ bzw. von TOROT und TOROTZ jeweils identisch.
Ab Softwarestand P6 besteht die Möglichkeit, die durch TOROT bzw. TOFRAME entstehenden
Frames in einen eigenen Systemframe ($P_TOOLFR) zu schreiben.
Dazu muss im Maschinendatum:
MD28082 $MC_MM_SYSTEM_FRAME_MASK
das Bit 3 gesetzt sein.
Der programmierbare Frame bleibt dann unverändert erhalten.
Bei der Programmierung von TOROT bzw. TOFRAME usw. ist das Verhalten mit bzw. ohne
Systemframe identisch. Unterschiede ergeben sich dann, wenn der programmierbare Frame
weiter bearbeitet wird.
Es wird empfohlen, für die von den G-Codes der Gruppe 53 erzeugten Frames bei
Neuanlagen nur noch den dafür vorgesehenen Systemframe zu verwenden.
Beispiel:
Nach TOROT wird TRANS programmiert. TRANS ohne Angabe von Parametern löscht den
programmierbaren Frame. In der Variante ohne Systemframe wird damit auch der durch
TOROT verursachte Frameanteil des programmierbaren Frames gelöscht, steht der TOROT-
Anteil im Systemframe, bleibt er erhalten.
Grundfunktionen
Funktionshandbuch, 01/2008, 6FC5397-0BP10-3AA0
Achsen, Koordinatensysteme, Frames (K2)
10.5 Frames
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