5. Die PTC-Firmware
1. Die CHANGEOVER-Bell wird generell deaktiviert.
2. Offene Files für die PTC-interne Mailbox werden nicht mehr durch einen CHANGE-
OVER geschlossen.
3. Zugriffe eines Users mit PACTOR-Duplex auf die Mailbox werden korrekt abgearbeitet.
(Der Kommandointerpreter wird nicht mehr wie üblich bereits bei einem CHANGE-
OVER geschlossen, sondern generell nur noch durch Carriage Return.)
5.12.1 Hauptanwendungsmöglicheiten für PACTOR-Duplex
1. PDuplex eignet sich hervorragend dazu, um vorhandene Mailbox-Programme für PR,
die mit WA8DED-Hostmode arbeiten (DPBox, DieBox, GP , WinGT , usw.), auch für
PACTOR einsetzbar zu machen. Das Terminal- bzw. Mailboxprogramm erkennt auf der
WA8DED-Hostmode-Seite keinerlei Unterschied mehr zwischen einem PACTOR- und
einem PR-Link, falls PDuplex aktiviert ist. Insbesondere muß das PC-Programm keine
Übergabe-Steuerzeichen senden.
Der große Pluspunkt dieser Technik:
Das bei einer Mailbox eingesetzte PR-Programm wird zu allen PACTOR-Usern kom-
patibel, egal ob diese mit PACTOR-Duplex arbeiten oder nicht. (Es spielt natürlich auch
keine Rolle, ob die User mit PACTOR-I oder PACTOR-II auf die Mailbox zugreifen.)
2. In Verbindung mit der vollen Binärdaten-Transparenz lassen sich nun Binärfiles direkt
z. B. im Autobin-Modus via PACTOR übertragen – ohne den Umweg über 7PLUS oder
andere Codierverfahren. Falls man z. B. ein File zu einem Bekannten schicken will, der
ebenfalls über einen PTC-II verfügt, werden beide PTC-II auf PACTOR-Duplex einge-
stellt. Mit einem WA8DED-Hostmode-Programm können dann alle Features, die für PR
zur Verfügung stehen, auch uneingeschränkt auf dem PACTOR-Kanal (normalerweise
Kanal 4) eingesetzt werden – selbstverständlich auch der AUTOBIN-Transfer!
3. Sehr bequeme Betriebsabwicklung mit speziellen Partnern, die ebenfalls PACTOR-
Duplex aktiviert haben. In diesem Fall läßt sich der QSO-Betrieb wie in PR abwickeln –
ohne Rücksichtnahme auf den aktuellen Sende-Status der jeweiligen PTCs. CHANGE-
OVER oder BREAKIN sind nicht mehr nötig.
Wir weisen speziell darauf hin, daß die Wahl des QSO-Stils im wesentlichen eine Ge-
schmacksfrage ist. Die gewohnte Betriebsabwicklung mit manueller Übergabe der Sen-
derichtung hat sicherlich auch weiterhin ihre volle Berechtigung.
5.12.2 Inkompatibilitäten und ihre Vermeidung
PACTOR-Duplex eröffnet eine Vielzahl bisher nicht gekannter Experimentiermöglichkei-
ten, speziell mit PC-Software, die eigentlich nur für Packet Radio gedacht war. Leider ent-
stehen durch die Duplex-Simulation im Zusammenspiel mit alten PACTOR-Systemen auch
unerwünschte Nebeneffekte!
Generell sollte man vor Benutzung einer PACTOR-Mailbox als User das PACTOR-
Duplex abschalten – falls nicht explizit abgeklärt wurde, daß die Mailbox mit PACTOR-
Duplex-Usern umgehen kann.
Auch die PTC-II-interne Mailbox reagiert (falls der PTC-II nicht auf PACTOR-Duplex
gestellt wurde) fehlerhaft, wenn z. B. bereits während der Befehlseingabe ein CHANGE-
OVER ausgeführt wird – z. B. weil der User mit PACTOR-Duplex arbeitet und einen Befehl
sehr langsam eingibt.
Es wäre wünschenswert, daß möglichst alle Mailbox-Programme für PACTOR so mo-
difiziert werden, daß sie auch problemlos mit PACTOR-Duplex-Benutzern umgehen
können.
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