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8.2. Basis-Info zu FAX und SSTV
FM-FAX-Signale findet man auf der gesamten Kurzwelle und erkennt sie relativ leicht aku-
stisch an dem typischen, rhythmischen und meist verrauschten Klang. Der Empfänger sollte
auf USB stehen bei FM-FAX-Empfang, um die richtige Relation von Frequenzinformation
und Helligkeitsinformation zu erhalten. (Bei falschem Seitenband sehen die Bilder inver-
tiert aus, also alle schwarzen Linien erscheinen weiß und umgekehrt.)

8.2.3 SSTV

Mit dem Vordringen der Mikrocomputer in fast jedes Shack hat sich die Betriebsart SSTV
von einer technischen Herausforderung für einige wenige Spezialisten zu einer doch rela-
tiv verbreiteten und amüsanten Spielart des Amateurfunk gewandelt. Es ist vor allem auch
für den Genießer im stillen Kämmerlein interessant, die zahlreichen SSTV-Aussendungen
auf 20 und 80 m zu verfolgen. Hatte man bei der Einführung der Sonderbetriebsart SSTV
nur relativ niedrig-aufgelöste Schwarz/Weiß-Bilder übertragen können, bietet die heutige
Generation von SSTV-Standards bei guten Empfangssignalen für Kurzwellenverhältnisse
erstaunlich hoch aufgelöste, farbtreue Bilder. In den letzten Jahren haben sich zwei Va-
rianten mehr und mehr als de-facto-Standards durchgesetzt: MARTIN 1 im europäischen
Raum und SCOTTIE 1 im US-amerikanischen Einzugsgebiet. Beide Standards unterschei-
den sich nur in geringfügigen Details voneinander.
Um die gewünschte hohe Auflösung und zudem Farbübertragung zu ermöglichen, setzen
die neuen Verfahren anstatt der ursprünglich 8 Sekunden Übertragungszeit ca. 2 Minuten
pro Bild ein. Einige Hauptprobleme des Ur-SSTV , z. B. zu kurz nachleuchtende Bildröhren
usw. existieren im Zeitalter der Digitaltechnik nicht mehr, so daß der Zeitaufwand pro Bild,
den ein Standard verwenden kann, vom Entwickler mehr oder weniger frei wählbar ist und
im wesentlichen von den Gepflogenheiten bzw. Anforderungen der Benutzer vorgegeben
wird.
Leider hat diese große Freiheit bei den Übertragungszeiten zwischenzeitlich zu unnötig
vielen und teilweise schlecht dokumentierten Sub-SSTV-Standards geführt – eine echte
Berechtigung für diese Aufsplittung der Modi besteht aus technischer Sicht nicht. Mit der
Beschränkung der SSTV-Praktiker auf einige wenige Modi blieb die SSTV-Szene dennoch
überschaubar.
Wie beim Ur-SSTV setzen auch die moderneren Verfahren weiterhin FM zur Übertragung
der Bildinformation ein – sehr ähnlich dem FM-FAX-Standard (siehe Abschnitt
8.2.2
auf
der vorherigen Seite). Die Mittenfrequenz beträgt üblicherweise 1900 Hz, der Hub 400 Hz,
so daß wie bei FM-FAX die Eckfrequenzen 1500 Hz und 2300 Hz für Weiß und Schwarz
entstehen.
Im Unterschied zu FM-FAX setzt SSTV zur Bild- und Zeilensynchronisation einen spe-
ziellen Ton ein, der schwärzer als Schwarz bedeutet, nämlich 1200 Hz. Ein Tonburst von
30 msec mit der Frequenz 1200 Hz signalisiert im SSTV-Standard den Bildbeginn. Vor
jeder SSTV-Zeile wird ein Impuls von 5 msec Dauer auf der Tonfrequenz 1200 Hz als
Horizontal-Synchronisationsimpuls eingefügt, um jeweils exakt den Zeilenbeginn zu mar-
kieren. Die rasche und exakte Auswertung der Horizontal-Impulse stellt einen Schlüssel für
zufriedenstellenden SSTV-Empfang dar.
Die Auflösung bei MARTIN 1 bzw. SCOTTIE 1 beträgt etwa 300 Pixel pro Zeile. Die Farb-
palette wird durch Mischen aus den Farben Rot, Blau und Grün erzeugt. Jede gesendete
Bild-Zeile besteht hierzu aus drei Teilen, die jeweils die Intensität der drei Farbkomponen-
ten enthalten. Es werden also sozusagen pro Zeile drei Unterzeilen übertragen. Ein Fre-
quenzversatz durch falsche Abstimmung führt bei dieser Form der Farbübertragung nicht
zu Farbfehlern – es treten nur Änderungen in der Farbintensität auf.
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