15. Schaltungsbeschreibung
15.2 Das Kurzwellenmodem mit Signalprozessor
Der Signalprozessor (DSP) XC56156 von Motorola bildet die Schnittstelle zum Kurzwel-
len-Transceiver. Er wird mit einer Taktfrequenz von maximal 60 MHz betrieben und leistet
30 MIPS. Die Taktfrequenz läßt sich programmieren und ermöglicht daher eine Anpassung
an die jeweiligen Aufgaben. Einfache Modulationsverfahren, wie z. B. FSK, benötigen
nur eine niedrige Taktfrequenz, was den Stromverbrauch dementsprechend reduziert. Der
DSP besitzt einen eingebauten Digital-Analog-Wandler (16 Bit), mit dessen Hilfe er das
NF-Ausgangssignal zum Transceiver erzeugt, sei es einfaches (A)FSK oder das komplexe
Phasenmodulations-Schema für PACTOR-II und PACTOR-III. Die Ausgangsamplitude ist
programmierbar von 10 mV
Potentiometer entfällt. Auf diesem Wege kann der PTC-II auch die Ausgangsleistung des
Transceivers steuern, so daß automatisch die optimale Sendeleistung zur Aufrechterhaltung
einer Verbindung zur Verfügung steht, ohne mehr Energie einzusetzen als nötig.
Im Signaleingang besitzt der DSP einen Sigma/Delta-Analog-Digital-Wandler mit 16 Bit
Dynamik (14 Bit effektiv), wodurch ein Antialiasing-Filter überflüssig wird. Es sind außer
je einem entkoppelnden Operationsverstärker am Ein- und Ausgang keine weiteren Bau-
steine mehr im Signalweg nötig. Der DSP hat zwar ein eingebautes statisches RAM, jedoch
wird dieses im PTC-II noch durch vier sehr schnelle RAMs ergänzt, um auch aufwendige-
re Algorithmen, z. B. 4096-Punkte-FFT usw., zu erlauben. Die Größe dieses RAM beträgt
64k-Worte (16 Bit).
Der DSP regelt auch die genaue Empfangsfrequenz bei PACTOR-II durch ein neu ent-
wickeltes Verfahren sehr rasch und robust im Rahmen der Filterbandbreite des Transceivers
softwaremäßig nach, so daß die Frequenzabweichung verbundener Stationen untereinander
bis zu 100 Hz betragen darf. Die für komplexe Modulationsverfahren oftmals nötige, je-
doch in der Praxis impraktikable Abstimmgenauigkeit von nur wenigen Hertz gehört damit
der Vergangenheit an.
15.3 Die Spannungsversorgung
Der PTC-II besitzt zwei Eingänge für die Betriebsspannung, die wahlweise verwendet wer-
den können. Entweder speist man das Gerät über die DC-Buchse oder über die Anschluß-
buchse des Kurzwellentransceivers. Die beiden möglichen Anschlüsse sind mit Dioden ent-
koppelt und versorgen einen Schaltregler, der die Versorgungsspannung für den Digitalteil
212
bis 1 V
ss
Abbildung 15.6: Alles digital, der Signalprozessor mit RAM
in 1 mV Schritten, so daß das übliche MIC-Gain-
ss