Kapitel 11
PSK31
11.1 Allgemeines
Das von Peter Martinez, G3PLX, entwickelte Verfahren PSK31 bietet dem RTTY-Enthusi-
asten eine moderne Variante seiner althergebrachten Betriebsart mit deutlich verringertem
Bandbreitebedarf sowie verbesserter Störsicherheit.
Die Betriebstechnik ähnelt sehr dem üblichen Ablauf bei Baudot-RTTY, allerdings wird
mehr Feingefühl bei der Abstimmung verlangt, da ein PSK31-Signal eine Frequenzgenau-
igkeit von einigen (wenigen) Hertz verlangt.
Technisch gesehen handelt es sich um ein Einträgerverfahren mit differentieller Phasenmo-
dulation und einer Baudrate von 31.25 Schritten/Sekunde. In der Praxis werden DBPSK
und DQPSK eingesetzt, jedoch mit klarem Schwerpunkt DBPSK. DQPSK erweist sich
trotz des hier eingesetzten Faltungscodes (k=5) bei schwierigen Übertragungsverhältnissen
als fehleranfälliger im Vergleich zum uncodierten DBPSK. Als Impuls-Form setzt PSK31
raised cosine in time ein, so daß das Signal bei DBPSK zwischen einem Zweiton-Signal
(falls nur Phasenwechsel auftreten) und einem reinen Träger hin- und hergetastet wird. Die
Bandbreite bis zu den ersten Nullstellen im Spektrum beträgt 62.5 Hz.
Als Besonderheit läßt PSK31 den gesamten ASCII-Zeichensatz, also auch das Backspace-
Zeichen (Rücktaste), zu.
11.2 Aktivierung und Bedienung des PSK31-Terminals
Zur Aktivierung des PSK31-Modus dient der Befehl
im
-Menü. Komman-
do-Parameter sind nicht nötig und werden ggf. ignoriert. Nach dem Einschalten des PSK31-
Terminals befindet sich der PTC-II im Empfangszustand. Sämtliche PSK31-relevanten Ein-
stellungen stehen auf ihren Ausgangswerten.
Mit dem
-Befehl läßt sich das PSK31-Terminal wieder verlassen. Man gelangt damit
in den normalen STBY-Zustand zurück. (Siehe auch Seite 182.)
Texteingaben gelangen auch während des Empfangszustandes sofort in den den Sende-
Vorschreibpuffer. (Dieser kann jederzeit mit <Ctrl-X> gelöscht werden, siehe auf der näch-
sten Seite.)
Im Display erscheint
, wobei es sich bei der Zahl 1300 um die verwendete
Empfangs-Trägerfrequenz (=Mittenfrequenz des Ton-Signales) handelt.
Die Abstimmanzeige nimmt ein besonderes Aussehen ein: Sie wird zu einem kleinen Spek-
troskop umfunktioniert, so daß auch das schmalbandige PSK31-Signal präzise auf die rich-
tige Tonlage abgestimmt werden kann. Jede Leuchtdiode repräsentiert die Leistung in ei-
nem 9.375 Hz breiten Frequenzfenster. Insgesamt überstreicht das Spektroskop also ca.
140 Hz. Niedrige Frequenzen liegen rechts, hohe links - dies ist auf den ersten Blick in-
tuitiv verdreht, erleichtert jedoch das Abstimmen mit den üblichen im Uhrzeigersinn arbei-
tenden VFO-Knöpfen moderner Transceiver. Je heller eine Leuchtdiode wird, desto höher
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