10. Hostmode
Die Daten werden mit Codebyte 7 (Bytecount-Format, Daten aus Verbindung) ausgegeben.
10.9 CRC-Hostmode
Der erweiterte WA8DED-Hostmode (extended Hostmode) stellt heute einen de-facto Stan-
dard für die Kommunikation zwischen TNC/PTC und PC-Steuerprogrammen dar.
Trotz der gut durchdachten Struktur des WA8DED-Hostmodes, die abwärtskompatible
Erweiterungen deutlich erleichtert, weist das Protokoll zwei prinzipielle Schwächen auf,
die in der praktischen Anwendung zu erheblichen Problemen bzw. Datenverlusten führen
können:
1. Es besteht keine brauchbare Möglichkeit für eine Resynchronisation des Hostmode-
Ablaufs, falls das Protokoll aus irgend einem Grund durcheinander gerät. (Falls die
Neusynchronisation gelingt, führt dies trotzdem mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit zu
fehlerhafter Datenübermittlung während der Synchronisationsphase.)
Im schlimmsten Falle genügt bereits ein einzelnes zerstörtes Bit im Datenstrom zwi-
schen PC und TNC, um einen Abbruch des Hostmode-Ablaufes zu bewirken.
2. Fehlerhafte Daten können nicht eindeutig erkannt werden und inbesondere können zer-
störte Daten nicht nochmals angefordert werden. Die Verbindung zwischen TNC und
PC erweist sich somit als Schwachstelle bei der fehlersicheren Übermittlung von Daten.
Eine integere Datenübermittlung vor allem sensibler Daten (Programme in 7PLUS oder
direkt binär) kann via ungesichertem WA8DED-Hostmodus aus diesem Grunde nur
eingeschränkt gewährleistet werden.
Übertragung via mehrere Knotenpunkte (z. B. WINLINK -Forwarding) erhöht das Feh-
lerpotential durch Datenkorruption auf der seriellen Seite.
Hauptfehlerquellen in der Praxis:
• Bei aktivem Sendebetrieb kann HF zur Datenverstümmelung führen.
• Kurze Spikes durch heftige Ein-/Ausschaltvorgänge im Wechselspannungsnetz oder
auch Blitze in geringer Entfernung etc. erzeugen vor allem bei längeren Leitungen Feh-
lerbursts.
• Langsame bzw. falsch konfigurierte Multitasking-Systeme (WINDOWS) neigen dazu,
durch zeitliche Überläufe Schnittstellenprobleme zu provozieren. Hier werden z. B.
in Rechenleistungsspitzen einzelne Zeichen oder sogar ganze Textstücke einfach ver-
schluckt.
Der CRC-Hostmode löst diese beiden Probleme, indem jedes Hostmode-Datenpaket mit
einer hochsicheren CRC-Prüfsequenz ergänzt wird, somit also Fehler sehr gut erkannt wer-
den können. Zudem ermöglicht das CRC-Hostmode-Protokoll die Neuanforderung bzw.
automatische Neusendung als fehlerhaft erkannter Datenpakete.
10.9.1 Grundprinzipien
Die Ausdrücke Sende- bzw. Empfangspaket haben nichts mit tatsächlicher Aussendung bzw.
tatsächlichem Empfang auf der HF-Strecke zu tun; sie beziehen sich nur auf die serielle
Schnittstelle. Das # Zeichen bedeutet Binärbyte.
Das Protokoll basiert auf dem extended Hostmode. Sämtliche Datenpakete werden nach den
Regeln dieses Unterprotokolles aufgebaut.
Der HOST (PC) ist wie beim WA8DED-Mode der MASTER, d.h. jede Aktion geht vom
PC aus; der TNC/PTC (=SLAVE) darf keinesfalls unaufgefordert senden.
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