Ins Leben gerufen wurde das PACTOR-Projekt durch DF4KV und DL6MAA. Schon 1986
wurden die ersten Versuche mit modifizierten AMTOR-Verfahren unternommen. In lang-
wierigen Tests und Untersuchungen wurden die Bedingungen auf den Kurzwellenbändern
erforscht und die günstigsten Übertragungsparameter ermittelt. Aus diesen Erkenntnissen
ist das PACTOR-Protokoll entstanden.
Die ersten PTC waren reine Bastellösungen, aufgebaut auf Lochrasterplatinen mit einer
Menge Fädeldraht. DL6MAA baute seinen PTC auf der Basis eines SMD-Z80-Single-
Chip-Prozessors. DF4KV fädelte seinen PTC in konventioneller Z80-Technik.
DL2FAK war nach DL6MAA und DF4KV die dritte Station, die in PACTOR QRV wur-
de. Als PTC diente eine Version nach DL6MAA mit SMD-Z80-Single-Chip. Er führte
zusammen mit DF4KV und DL6MAA viele Tests durch, die zur erheblichen Verbesse-
rung von PACTOR beitrugen. Im Herbst 1989 entwickelte er ein PT-Link-System, das den
Zugriff auf das Packet-Radio-Netz von PACTOR aus ermöglicht.
Da die PTC-Version nach DL6MAA zu schwierig war zum Nachbauen (SMD) und die
Version nach DF4KV zu viele Bauteile enthielt, wurde beschlossen, eine komplett neue
Hardware für den PTC zu entwickeln.
DL3FCJ entwickelte die digitale Hardware, DL6MAA ergänzte das Modem und führte
die Softwareanpassung durch. Abgerundet wurde die Software durch eine AMTOR- und
RTTY-Routine von DF4KV. DL1ZAM überarbeitete den Schaltplan und erstellte das Pla-
tinenlayout. So entstand der bekannte SCS-PTC, der sich sehr schnell weltweit verbreitete.
1993 wurde die Produktion des im PTC benötigten Peripheriebausteins Z80-STI eingestellt.
Dies war der Anlaß, den PTCplus zu entwickeln. Basierend auf dem MC68000 Prozessor
ist der PTCplus das Sprungbrett zu einer völlig neuen Dimension in der modernen Kurz-
wellenkommunikation.
Zusammen mit dem PTCplus wurde auch die Entwicklung des PTC-II in Angriff genom-
men. Das PACTOR-II-Projekt erforderte eine gründliche Einarbeitung in die Signalprozes-
sor-Technologie und deren Programmierung. Viel Forschungsarbeit war nötig, um das nun
vorliegende PACTOR-II-Modulationschema zu entwickeln. Trotz allem konnten auf der
HAM-Radio 1994 die ersten Prototypen bestaunt werden.
Im Sommer 1999 wurde der kleine Bruder des PTC-II, der PTC-IIe vorgestellt. Die große
Nachfrage nach E-Mail über HF und das günstige Preis-/Leistungsverhältnis machten den
PTC-IIe in kurzer Zeit zu dem Standardmodem für HF E-Mail.
Sommer 2001 folgt der PTC-IIpro. Als Nachfolger des PTC-II, dem ersten PACTOR-II
Modem, ist der PTC-IIpro das neue Spitzenmodell der SCS-Modemfamilie. Getreu unse-
rem Prinzip, Ihnen die beste Modemtechnologie für die Datenübertragung auf Kurzwelle
zu bieten.
Am 1. Mai 2002 wurde das neu entwickelte Übertragungsverfahren PACTOR-III der Öf-
fentlichkeit vorgestellt. PACTOR-III ist die konsequente Weiterentwicklung von PACTOR-
II. Bei einer Bandbreite von 2,2 kHz ist PACTOR-III unter allen praktischen Bedingun-
Kapitel 17
Geschichte
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