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Die Bremsanlage - Mercedes-Benz 180D Reparaturanleitung

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16 Die Bremsanlage

Hauptbremszylinder. Wandelt die mechanische
Kraft des Bremspedals in hydraulische Kraft um.
Sorgt für schnellen Druckabbau im System beim
Lösen der Bremsen.
Bremskraftverstärker.
ter dem Hauptbremszylinder. Bringt etwa 60 Prozent
der Bremskraft. Bezieht seine Kraft beim Benziner
über einen Schlauch durch Unterdruck im Ansaug-
rohr. Beim Dieselmotor gibt's dafür ein separate Un-
terdruckpumpe. Beim Bremsen reagiert eine elasti-
sche Membrane auf den Druckunterschied zwischen
äusserem Luftdruck und dem Unterdruck aus An-
auf
Bremsflüssigkeit: Die Flüssigkeit in den Bremslei-
tungen und Bremszylindern ist eine Mischung aus
Glykol, Polyglykoläther und ein paar weiteren Be-
standteilen.
übrigens giftige und gegen Autolack aggressive -
Flüssigkeit greift die Metall- und die Gummiteile des
Bremssystems nicht an, sie bleibt selbst bei -40°C
noch ausreichend dünnflüssig und sie hat trotz ihrer
Dünnflüssigkeit den extrem hohen Siedepunkt von
ca. 290°C.
Aber die Bremsflüssigkeit hat auch eine sehr unan-
genehme Eigenschaft: Sie nimmt gern Wasser auf,
sie ist ,,hygroskopisch". Bereits bei 2,5%
halt liegt der Siedepunkt nur noch bei 150°C. Das
wird bei starker Belastung der Bremsen gefährlich.
In der Nähe der erhitzten Bremsen können sich
Dampfblasen in der Hydraulikflüssigkeit bilden, die
sich zusammenpressen lassen - das Bremspedal
lässt sich tief durchtreten, manchmal tritt man sogar
ins Leere (in diesem Fall hilft bisweilen noch schnel-
les Pumpen mit dem Bremspedal).
Die folgende Beschreibung soll Sie mit den an der
Bremsanlage
vertraut machen, ehe Sie sich an die komplizierteren
Arbeiten herantrauen.
Stand der Bremsflüssigkeit prüfen
Der Bremsflüssigkeitsbehälter sitzt im Motorraum
links hinten auf dem Hauptbremszylinder. Im durch-
scheinenden Behälter muss die Bremsflüssigkeit
stets
stehen.
Bedingt durch die im Durchmesser verhältnismäs-
sig grossen Kolben in den Bremssätteln sinkt der
Flüssigkeitsspiegel ein wenig, wenn die Kolben
durch die verschleissenden Bremsklötze weiter
herauswandern und Bremsflüssigkeit nachfliesst.
Ein gewisses, minimales Absinken der Bremsflüs-
sigkeit
Fällt der Stand der Bremsflüssigkeit innerhalb kur-
zer Zeitabstände immer wieder unter die ,,MIN"-
Marke, muss dringend nach den Ursachen ge-
forscht werden.
Bremsflüssigkeit austauschen
Wie Sie im letzen Abschnitt lesen konnten, spricht ei-
niges dafür, die Bremsflüssigkeit jährlich zu wech-
152
Sitzt
links
Sie drückt zusätzlich
die
Kolben
im
Hauptbremszylinder.
Diese
meistens
gelbliche
durchzuführenden
zwischen
den
Markierungen
muss
also
nicht
unbedingt
seln. Für diese Arbeit sind Sie in der Werkstatt gut
aufgehoben. Wer den Ehrgeiz zum Selbermachen
hat, geht ähnlich vor wie beim Entlüften der Brems-
anlage. Das folgende nur in Stichwortform:
im
Motorraum
hin-
bis auf etwa 1 cm leersaugen.
tungsschrauben öffnen und mit dem Bremspedal
langsam Bremsflüssigkeit herauspumpen. Das
Bremspedal pro Bremse 10 Mal durchtreten.
Unbedingt auf den Stand der Bremsflüssigkeit im
Vorratsbehälter
keit nachfüllen, bevor Luft angesaugt wird.
weitesten
Bremsen überprüfen
Am besten, Sie suchen sich eine wenig befahrene
bis
farblose -
Strasse oder einen leeren Parkplatz. Auf solch einer
ebenen und trockenen Teststrecke bremsen Sie
mehrmals mehr oder weniger stark ab. Zieht der
Wagen einseitig nach rechts, ist die Wirkung der lin-
ken Vorder- oder Hinterradbremse zu schwach. Un-
gleich lange Bremsspuren - sie werden durch kur-
ze Vollbremsungen aus ca. 40 km/h erzeugt - wei-
sen ebenfalls auf ungleiche Bremswirkung hin. Bei
einer weiteren Prüfung können Sie noch das Lenk-
Wasserge-
rad
leicht
ob es während des Bremsens einzuschlagen ver-
sucht. Die Feststellbremse prüfen Sie beim Ausrol-
lenlassen des Wagens. Bei kräftigem Treten des Pe-
dals müssen sich gleich lange Bremsspuren erge-
ben.
einem Prüfstand in der Werkstatt. Den Test späte-
stens vor jeder TÜV/DEKRA-Untersuchung durch-
führen
Tipp: Durch Streusalzeinwirkung auf Bremsscheibe
Wartungsarbeiten
und Bremsbeläge kann sich besonders bei überwie-
gendem Stadtverkehr die Bremswirkung deutlich
verschlechtern. Zur Abhilfe das Fahrzeug mehrmals
aus ca. 80 km/h
achten.
Bremsanlage auf Dichtheit und Beschädigung
prüfen
,,MIN"
und
,,MAX"
Verfolgen Sie die Bremsleitungen unter dem Wa-
gen: Sie dürfen nicht angerostet, geknickt oder platt-
gedrückt sein. Schwarzer feuchter Schmutz an den
Leitungsanschlüssen
gescheuert sein.
an den Entlüftungsventilen und am Anschluss des
alarmierend
sein.
Bremsschlauches
tilen vorhanden?
Treten Sie mit grosser Kraft (rund 300 Nm) auf das
Bremspedal. Der harte Widerstand darf auch nach ei-
nigen Minuten nicht nachgeben. Sonst ist das Sy-
stem irgendwo undicht, oder der Hauptbremszylin-
der ist defekt.
achten
und
rechtzeitig
entfernt).
loslassen
(Hände
griffbereit!)
Genauer
ist
der
preisgünstige
lassen.
kräftig abbremsen. Unfallgefahr be-
deutet
auf
undichte
lässt
Bremsflüssig-
und
fühlen,
Bremsentest
auf
Stellen
hin.
vermuten.

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