2. Netzimplantation
Den vesiko- und rektovaginalen Raum gegebenenfalls durch scharfe
und stumpfe Dissektion erschließen. Nun Eröffnung des pararektalen
Raums mittels stumpfer Fingerdissektion, um die Spina ischiadica mit
dem Zeigefinger zu ertasten. Die Spina ischiadica und das Ligamentum
sacrospinale werden durch Palpation identifiziert. Das umgebende Gewebe
des Ligamentum sacrospinale wird vorsichtig mit dem Zeigefinger von der
Spina ischiadica entlang des Ligaments beiseitegeschoben. Diesen Schritt
beidseitig ausführen.
HINWEIS: Die endgültige Position des Ankers sollte sich etwa 2 cm
medial der Spina ischiadica im Ligamentum sacrospinale befinden.
Das umgebende Gewebe sollte an der vorgesehenen Position des
Ankers minimiert werden.
Nun wird das Gewebeverankerungssystem (TAS) auf die zurückziehbare
Einführhilfe (RIG) gesteckt (Ref.: DPN-MNL). Die TAS-Anker besitzen ein
Loch, mit dem sie auf die Spitze der RIG platziert werden können. Stellen
Sie sicher, dass der Schieber am Griff der RIG nach oben geschoben wurde,
sodass die RIG-Spitze ausgefahren ist, bevor der TAS-Anker aufgesetzt
wird. Ein TAS aus der Abgabe-Einheit (DU) heben und den Anker auf die
ausgefahrene RIG-Spitze platzieren. Der Anker rastet mit einem „Klick-"Ton
auf der RIG ein. Nun lässt sich das TAS problemlos der Abgabe-Einheit
entnehmen. Die Fadenenden um den Fixierpunkt des Griffs platzieren. Die
Schutzhülse wird über die RIG geschoben, bis ein „Klick-"Ton hörbar ist. Die
Schutzhülse ist nun sicher an der RIG befestigt. Achten Sie darauf, dass die
Fadenenden durch den Schlitz unten an der Schutzhülse gefädelt werden.
HINWEIS: Die Schutzhülse schließt mit der Spitze der
zurückziehbaren Einführhilfe (RIG) ab, um ein Steckenbleiben der
RIG oder eine Verletzung des umgebenden Gewebes durch die
Widerhaken des Ankers zu verhindern.
Das TAS wird mit der linken Hand am rechten Ligamentum sacrospinale
fixiert. Zunächst identifiziert der rechte Zeigefinger die Spina ischiadica
und das Ligamentum sacrospinale. Das Rektum wird nun vorsichtig nach
medial verdrängt. Die rechte Hand bleibt in dieser Position, um das TAS
zum Ligamentum sacrospinale zu führen. Die RIG wird nun mit der linken
Hand entlang der rechten Hand geführt und zum Ligamentum sacrospinale
vorgeschoben. In der Endposition sollte das TAS ca. 2 cm medial von der
Spina ischiadica auf dem Ligamentum sacrospinale positioniert sein. Die
RIG fest greifen und gerade halten, wenn sie zu ihrer Endposition auf das
Ligamentum sacrospinale geschoben wird. Nun muss die Schutzhülse
freigegeben werden. Dazu ihren Sperr- /Entriegelungsmechanismus in
die entriegelte Position schieben. Danach kann das TAS mit festem Druck
in das Ligamentum sacrospinale eingeführt werden. Schieber auf dem
Griff nach unten schieben, um den Anker freizugeben. Die RIG kann jetzt
gefahrlos entfernt werden. Vorgang entsprechend auf der kontralateralen
Seite ausführen und dazu die linke Hand zur Führung und die rechte zum
Schieben verwenden. Die Fäden aus dem Introitus heraushängen lassen, bis
sie gebraucht werden.
HINWEIS: Bei Verdacht auf Darmperforation kann eine rektale
Untersuchung erforderlich werden.
HINWEIS: Stellen Sie durch behutsames Ziehen an den TAS-Fäden
sicher, dass die TAS fest im Ligamentum sacrospinale fixiert sind.
Positionieren des Netzes zum anterioren supravaginalen Teil der Zervix.
Fixieren des Netzes mit 3 nicht resorbierbaren Fäden. Die Fadenenden
des TAS werden nun durch die Poren der jeweiligen Netzarme geführt.
Wählen Sie dazu den äußeren distalen Abschnitt des Netzarmes, um eine
spannungsfreie Implantation des Netzes sicherzustellen. Da die Fäden
bereits durch die Anker am Ligamentum sacrospinale befestigt sind, muss
sichergestellt werden, dass die Fadenenden vom posterioren zum anterioren
Aspekt des Netzarmes geführt werden.
HINWEIS: Stellen Sie sicher, dass das Netz (der Netzarm) nicht
verdreht ist.
HINWEIS: Stellen Sie sicher, dass eine spannungsfreie
Implantationstechnik angewandt wird.
Führen Sie die Netzarme auf beiden Seiten zum Ligamentum sacrospinale.
Halten Sie das Ende der Fäden während dieses Vorgangs fest. Knoten
Sie anschließend die Netzarme mit den entsprechenden Fäden auf
beiden Seiten an das Ligamentum sacrospinale. Bei Bedarf kann für
diesen Schritt der Knotenschieber (KP) verwendet werden. Eine anteriore
Kolporrhaphie lässt sich gleichzeitig vornehmen. Der Vaginalverschluss
erfolgt entsprechend dem Standardverfahren des Chirurgen. Es wird eine
Vaginaltamponade für ca. 24 Stunden empfohlen.
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