D. Grundbegriffe
In diesem Kapitel werden die Grundbegriffe der wunderbar kreativen MPC-Welt erläutert.
Ein MPC setzt einen anderen Workflow voraus als eine digitale Audio-Workstation (DAW). Bei den meisten DAWs steuern
bestimmte Spuren Instrumente an. Selbst Spuren, die keine MIDI-Daten enthalten, werden jedoch abgespielt. Außerdem
muss das gesamte Projekt der Reihenfolge der einzelnen Song-Teile entsprechen. Bei einem MPC ist dies nicht
notwendig – die Projekte lassen sich weitaus flexibler nutzen. Dennoch müssen wir vorab ein paar Grundbegriffe klären:
Eine Sequenz ist jeweils ein Baustein eines Songs. Sie kann mehrere Spuren (Tracks) enthalten, die gleichzeitig
abgespielt werden – wie bei einer DAW. Innerhalb eines Projekts kann man z.B. eine Sequenz für die Strophen und
eine zweite für den Refrain vorbereiten und zwischen diesen beiden beliebig hin und her wechseln. (Ein Projekt kann
bis zu 128 Sequenzen enthalten.)
Eine Spur vertritt eine Ebene innerhalb der Sequenz. Es gibt zwei Spurtypen:
MIDI-Spuren enthalten nur MIDI-Befehle – keine Audiodaten. Die Audiosignale dieser Spuren werden von den
Programmen (siehe unten) erzeugt. Im Gegensatz zu einer DAW existiert eine MIDI-Spur nur innerhalb ihrer
Sequenz. Der Vorteil dieses Ansatzes ist, dass man sich nicht mit überflüssigen Spuren abzumühen braucht –
die Sequenzen enthalten nur belegte Spuren. Spuren, die auch in anderen Sequenzen benötigt werden, kann
man dorthin kopieren. (Eine Sequenz kann maximal 128 MIDI-Spuren enthalten.)
Audiospuren enthalten aufgezeichnete Audiosignale (wie bei einer herkömmlichen DAW). Diese Spuren
sprechen keine Programme an, weil die Audiosignale ja bereits vorhanden sind. Im Gegensatz zu den MIDI-
Spuren enthalten alle Sequenzen eines Projekts Audiospuren – selbst, wenn die Spuren leer sind. Ein MPC-
Gerät unterstützt maximal 8 Audiospuren pro Sequenz. (Die MPC-Software erlaubt die Arbeit mit bis zu 128
Audiospuren pro Sequenz.)
Ein Programm ist ein Preset, der die MIDI-Befehle einer MIDI-Spur ausführt. Ein Programm kann Audio-Samples
enthalten, die mit unterschiedlichen Notennummern angesteuert werden und so z.B. einen Schlagzeugpart
erzeugen. Die Programme sind nicht direkt mit den Spuren und Sequenzen verknüpft. Ein Programm kann z.B.
durchaus von mehreren Spuren angesteuert werden (was bei einer DAW nicht möglich ist – dort erfordert jede
Spur eigene Samples). Außerdem können die Programme von mehreren Sequenzen angesprochen werden.
(Jedes Projekt unterstützt bis zu 128 Programme.)
Programme können mit den 16 Pads der 8 Pad-Bänke (d.h. mit 128 Pads je Programm) angesteuert werden.
Dabei sendet jedes Pad eine MIDI-Notennummer, die vom Programm gespielt wird – und das klingt bei jedem
Programm anders. Bei "Drum"-Programmen werden den Pads beispielsweise Samples zugeordnet – mit einem
Pad steuert man die Kick an, mit dem nächsten die Snare usw. "Keygroup"-Programms enthalten ebenfalls
Samples, die allerdings melodisch (in unterschiedlichen Tonhöhen) gespielt werden können.
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