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Schaltfehlerschutz; Funktionsbeschreibung - Siemens SIPROTEC 4 7UM62 Handbuch

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Funktionen
2.47 Befehlsbearbeitung
feste Befehlsprüfungen
Alterungsüberwachung (Zeit zwischen Befehlsauftrag und Bearbeitung wird überwacht)
Parametrierung läuft (bei laufendem Parametriervorgang wird Befehl abgewiesen bzw. verzögert)
Betriebsmittel als Ausgabe vorhanden (wenn ein Betriebsmittel zwar projektiert, aber nicht auf
einen Binärausgang rangiert wurde, wird der Befehl abgewiesen)
Ausgabesperre (ist eine Ausgabesperre objektbezogen gesetzt und im Moment der Befehlsbearbei-
tung aktiv, so wird der Befehl abgewiesen)
Baugruppe Hardware-Fehler
Befehl für dieses Betriebsmittel bereits aktiv (für ein Betriebsmittel kann zeitgleich nur ein Befehl
bearbeitet werden, objektbezogene Doppelbetätigungssperre)
1-aus-n-Kontrolle (bei Mehrfachbelegungen wie Wurzelrelais wird geprüft, ob für die betroffenen
Ausgaberelais bereits ein Befehlsvorgang eingeleitet ist).
Überwachung der Befehlsdurchführung
Folgendes wird überwacht:
Störung eines Befehlsvorganges durch einen Abbruchbefehl
Laufzeitüberwachung (Rückmeldeüberwachungszeit).

Schaltfehlerschutz

2.47.4
Ein Schaltfehlerschutz kann mittels der anwenderdefinierbaren Logik (CFC) realisiert werden.
2.47.4.1

Funktionsbeschreibung

Die Schaltfehler-Prüfungen teilen sich normalerweise innerhalb einer SICAM/SIPROTEC 4-Anlage auf in
Anlagenverriegelung, gestützt auf das Prozessabbild im Zentralgerät
Feldverriegelung, gestützt auf das Objektabbild (Rückmeldungen) im Feldgerät
feldübergreifende Verriegelungen via GOOSE-Botschaften direkt zwischen den Feld- und Schutzgeräten
(mit IEC 61850: Die Intergerätekommunikation mit GOOSE erfolgt über das EN100-Modul)
Der Umfang der Verriegelungsprüfungen wird durch die Parametrierung festgelegt. Näheres zum Thema
GOOSE kann der SIPROTEC-Systembeschreibung entnommen werden.
Schaltobjekte, die einer Anlagenverriegelung im Zentralgerät unterliegen, werden im Feldgerät über einen
Parameter entsprechend gekennzeichnet (in der Rangiermatrix).
Bei allen Befehlen kann bestimmt werden, ob verriegelt (Normal) oder unverriegelt (Interlocking OFF)
geschaltet werden soll:
bei Vorortbefehlen durch Umparametrieren mit Passwortabfrage,
bei Automatikbefehlen aus der Befehlsbearbeitung durch CFC mittels Entriegelungskennungen,
bei Nah-/Fernbefehlen per zusätzlichem Entriegelungsbefehl über Profibus.
Verriegeltes/entriegeltes Schalten
Die projektierbaren Befehlsprüfungen werden in den SIPROTEC 4-Geräten auch als Standardverriegelung
bezeichnet. Diese Prüfungen können über DIGSI aktiviert (verriegeltes Schalten/Markieren) oder deaktiviert
(unverriegelt) werden.
Entriegelt oder unverriegelt schalten bedeutet, dass die projektierten Verriegelungsbedingungen nicht
getestet werden.
Verriegelt schalten bedeutet, dass alle projektierten Verriegelungsbedingungen innerhalb der Befehlsprüfung
getestet werden. Ist eine Bedingung nicht erfüllt, wird der Befehl mit einer Meldung mit angehängtem Minus-
zeichen (z.B. „BF–") und einer entsprechenden Bedienantwort abgewiesen.
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SIPROTEC 4, 7UM62, Handbuch
C53000-G1100-C149-B, Ausgabe 11.2017

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