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Schaltfehlerschutz - Siemens 7VK61 Handbuch

Schaltermanagement gerät
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2.10 Befehlsbearbeitung

2.10.1.3 Schaltfehlerschutz

Ein Schaltfehlerschutz kann mittels der anwenderdefinierbaren Logik (CFC) realisiert werden. Die Schaltfehler-
Prüfungen teilen sich normalerweise innerhalb eines SICAM/SIPROTEC 4-Systems auf in:
• Anlagenverriegelung geprüft im Zentralgerät (für die Sammelschiene),
• Feldverriegelungen geprüft im Feldgerät (für den Abzweig).
• feldübergreifende Verriegelungen via GOOSE-Botschaften direkt zwischen den Feld- und Schutzgeräten
(mit Einführung der IEC 61850; die Intergerätekommunikation mit GOOSE erfolgt über das EN100-Modul)
Die Anlagenverriegelung stützt sich auf das Prozessabbild im Zentralgerät. Die Feldverriegelung stützt sich auf
das Objektabbild (Rückmeldungen) im Feldgerät (hier also dem SIPROTEC 4-Gerät), wie es durch die Projek-
tierung (siehe SIPROTEC 4-Systembeschreibung) festgelegt worden ist.
Der Umfang der Verriegelungsprüfungen wird durch die Verriegelungslogik und die Parametrierung festgelegt.
Näheres zum Thema GOOSE kann der SIPROTEC 4-Systembeschreibung entnommen werden.
Schaltobjekte, die einer Anlagenverriegelung im Zentralgerät unterliegen, werden im Feldgerät über einen Pa-
rameter entsprechend gekennzeichnet (in der Rangiermatrix).
Bei allen Befehlen kann bestimmt werden, ob verriegelt (Normal) oder unverriegelt (Test) geschaltet werden
soll:
• bei Vorortbefehlen über Umparametrieren mit Passwortabfrage,
• bei Automatikbefehlen aus der Befehlsbearbeitung durch CFC mittels Entriegelungskennungen,
• bei Nah-/Fernbefehlen per zusätzlichem Entriegelungsbefehl über Profibus.
Verriegeltes/entriegeltes Schalten
Die projektierbaren Befehlsprüfungen werden in den SIPROTEC 4-Geräten auch als „Standardverriegelung"
bezeichnet. Diese Prüfungen können über DIGSI aktiviert (verriegeltes Schalten/Markieren) oder deaktiviert
(unverriegelt) werden.
Entriegelt oder unverriegelt schalten bedeutet, dass die projektierten Verriegelungsbedingungen nicht getestet
werden.
Verriegelt schalten bedeutet, dass alle projektierten Verriegelungsbedingungen innerhalb der Befehlsprüfung
getestet werden. Ist eine Bedingung nicht erfüllt, wird der Befehl mit einer Meldung mit angehängtem Minus-
zeichen (z.B. „BF–") und einer entsprechenden Bedienantwort abgewiesen. Die Abweisung geschieht auch,
wenn vor dem Einschalten eine Synchronprüfung vorgesehen ist und die Synchronbedingungen nicht erfüllt
sind. Tabelle 2-10 zeigt die möglichen Befehlsarten an ein Schaltgerät und deren zugehörige Meldungen.
Dabei erscheinen die mit *) gekennzeichneten Meldungen in der dargestellten Form im Gerätedisplay nur in
den Betriebsmeldungen und unter DIGSI in den spontanen Meldungen.
Tabelle 2-10
Befehlsart
Prozessausgabebefehl
Nachführbefehl
Informationsstatusbefehl, Erfas-
sungssperre
Informationsstatusbefehl, Ausga-
besperre
Abbruchbefehl
In der Meldung bedeutet das Pluszeichen eine Befehlsbestätigung: Das Ergebnis der Befehlsgabe ist positiv,
also wie erwartet. Entsprechend bedeutet das Minuszeichen ein negatives, nicht erwartetes Ergebnis, der
Befehl wurde abgelehnt. Bild 2-71 zeigt beispielhaft in den Betriebsmeldungen Befehl und Rückmeldung einer
positiv verlaufenen Schalthandlung des Leistungsschalters.
182
Befehlsarten und zugehörige Meldungen
Schalten
Nachführung
Erfassungssperre
Ausgabesperre
Abbruch
Befehl
Verursachung
BF
NF
ES
AS
AB
C53000-G1100-C159-3, Ausgabedatum 04.2009
Meldung
BF+/–
NF+/–
ST+/– *)
ST+/– *)
AB+/–
SIPROTEC, 7VK61, Handbuch

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