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Übererregungsschutz; Funktionsbeschreibung - Siemens SIPROTEC 4 7UM62 Handbuch

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Funktionen
2.19 Übererregungsschutz
2.19
Übererregungsschutz
Der Übererregungsschutz dient zur Erkennung einer unzulässig hohen Induktion in Generatoren und Transfor-
matoren, insbesondere in Kraftwerk-Blocktransformatoren. Der Schutz muss eingreifen, wenn der vom Schutz-
objekt, z.B. dem Blocktransformator vorgegebene Grenzwert der Induktion überschritten wird. Der Transfor-
mator ist z.B. gefährdet, wenn der Kraftwerksblock aus Volllastbetrieb abgeschaltet wird und der Spannungs-
regler nicht oder nicht schnell genug reagiert und somit den damit verbundenen Spannungsanstieg nicht
verhindert. Ebenso kann ein Absinken der Frequenz (Drehzahl) z.B. bei Inselbetrieb zu einer unzulässigen
Induktionserhöhung führen.
Eine Erhöhung der Induktion über den Nennwert führt rasch zu einer Sättigung des Eisenkerns und zu hohen
Wirbelstromverlusten.

Funktionsbeschreibung

2.19.1
Messverfahren
Der Übererregungsschutz misst den Quotienten Spannung U/Frequenz f, der proportional der Induktion B ist
und setzt ihn ins Verhältnis zur Nenninduktion B
Schutzobjektes (Generator, Transformator) bezogen.
[uebereregungsschutz-020827-ho, 1, de_DE]
[uebereregungsschutz2-020827-ho, 1, de_DE]
Es wird die maximale der drei verketteten Spannungen für die Berechnung herangezogen. Der überwachbare
Frequenzbereich erstreckt sich von 10 Hz bis 70 Hz.
Wandleranpassung
Über einen internen Korrekturfaktor (U
Nennspannung der Spannungswandler und der des Schutzobjektes kompensiert. Somit brauchen Ansprech-
werte und Kennlinie nicht auf Sekundärwerte umgerechnet zu werden. Voraussetzung ist jedoch die korrekte
Eingabe der Anlagengrößen primäre Nennspannung des Wandlers und Nennspannung des Schutzobjektes
(siehe Abschnitte
Kennlinien
Der Übererregungsschutz enthält zwei Stufenkennlinien und eine thermische Kennlinie zur näherungsweisen
Nachbildung der Erwärmung, die das Schutzobjekt durch die Übererregung erfährt. Bei Überschreiten einer
ersten Ansprechschwelle (Warnstufe 4302 U/f >) wird eine Zeitstufe 4303 T U/f> gestartet, nach deren
Ablauf es zu einer Warnmeldung kommt. Gleichzeitig mit dem Überschreiten der Ansprechschwelle wird eine
Zählschaltung freigegeben. Entsprechend dem vorliegenden Wert U/f wird dieser gewichtete Zähler inkremen-
tiert, so dass sich die Auslösezeit je nach parametrierter Kennlinie ergibt. Bei Erreichen des Auslösezähler-
standes wird ein Auslösekommando abgegeben.
Bei Unterschreiten der Anregeschwelle wird das Auslösekommando zurückgenommen und der Zähler entspre-
chend einer parametrierbaren Abkühlzeitvorgabe dekrementiert.
Die thermische Kennlinie ist durch 8 Wertepaare von Übererregung U/f (bezogen auf Nennwerte) und Auslöse-
zeit t vorgegeben. In den meisten Fällen wird die voreingestellte Kennlinie, die sich auf Standardtransforma-
toren bezieht, einen ausreichenden Schutz darstellen. Entspricht diese Kennlinie nicht dem wahren thermi-
schen Verhalten des Schutzobjekts, so kann durch Eingabe kundenspezifischer Auslösezeiten für die vorgege-
174
/U
N prim
2.2.4 Anlagendaten 1
und
. Spannung und Frequenz sind darin auf Nennwerte des
N
) wird eine eventuelle Abweichung zwischen der primären
N Masch
2.2.6 Anlagendaten
2).
SIPROTEC 4, 7UM62, Handbuch
C53000-G1100-C149-B, Ausgabe 11.2017

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