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Verzögerungszeiten; Schutzobjekt Transformator; Funktionsbeschreibung; Übererregung - Siemens SIPROTEC 4 7UM62 Handbuch

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fachen von einer Periode eingestellt. Diese Zeit ist die maximale Dauer der Blockierung nach Verlassen des
Zusatzstabilisierungsgebietes bei stromstarken externen Fehlern. Die Einstellung hängt u.a. von der Abschalt-
zeit des vorgelagerten Schutzes ab. Die Voreinstellung von 15 ist durchaus praktikabel.
Verzögerungszeiten
In speziellen Anwendungsfällen kann es vorteilhaft sein, die Auslösung des Differentialschutzes mit einer
Zusatzzeitstufe zu verzögern. Die Verzögerungszeit 2026 T I-DIFF> wird gestartet, wenn auf inneren Fehler
im Generator oder Motor erkannt worden ist. 2036 T I-DIFF>> ist die Zeitverzögerung der Auslösestufe I-
DIFF>>. Für jede der Differentialstufen und für jede Phase ist jeweils eine eigene Zeitstufe vorhanden. Die
Rückfallverzögerung ist mit der für alle Schutzfunktionen gültigen Mindestauskommandodauer gekoppelt.
Alle Einstellzeiten sind Zusatzverzögerungszeiten, die die Eigenzeiten (Messzeit, Rückfallzeit) der Schutzfunk-
tion nicht einschließen.

Schutzobjekt Transformator

2.9.3
Bei Transformatoren wirken mehrere Einflussgrößen, die bereits unter Betriebsbedingungen zu Differenz-
strömen führen:
2.9.3.1

Funktionsbeschreibung

Fehlanpassung der Stromwandler
Es ist durchaus möglich, dass die Stromwandler unterschiedlich an den Transformatornennstrom angepasst
sind. Daraus resultiert ein Fehler, der zu einem Differenzstrom führt.
Stufenschalter zur Spannungsregelung
Mit dem Stufenschalter zur Spannungsregelung (i.a. Längsregler) wird das Übersetzungsverhältnis des Trans-
formators und der Nennstrom verändert. Daraus resultiert eine Stromwandlerfehlanpassung und damit ein
Differenzstrom.
Einschaltrush
Beim Einschalten eines Transformators können kurzzeitig hohe Magnetisierungsströme entstehen (Rush-
Ströme), die in den Schutzbereich einfließen, ihn aber nicht wieder verlassen. Sie wirken also wie einseitig
einfließende Fehlerströme.
Der Einschaltrush kann ein Mehrfaches des Nennstromes erreichen und ist durch einen relativ hohen Gehalt
der zweiten Harmonischen (doppelte Nennfrequenz) gekennzeichnet, die im Kurzschlussfall nahezu völlig
fehlt.
Übererregung
Wird ein Transformator mit zu hoher Spannung betrieben, kommt es durch die nichtlineare Magnetisierungs-
kennlinie zu höheren Magnetisierungsströmen. Diese führen zu einem zusätzlichen Differenzstrom.
Schaltgruppe
Anwendungsabhängig werden Transformatoren mit unterschiedlichen Schaltgruppen betrieben, die eine
Phasenwinkelverschiebung zwischen Primär- und Sekundärseite bewirken. Diese Phasenverschiebung würde
ohne eine entsprechende Korrektur zu einem Differenzstrom führen.
Nachfolgend werden die wesentlichen Funktionsblöcke des Differentialschutzes beschrieben, mit deren Hilfe
die genannten Einflussgrößen beherrscht werden können.
Betragsanpassung der Messgrößen
Die digitalisierten Ströme werden jeweils auf den Transformator-Nennstrom umgerechnet. Hierzu werden
dem Schutzgerät die Transformator-Nenndaten, also Nennscheinleistung, Nennspannungen und primäre
SIPROTEC 4, 7UM62, Handbuch
C53000-G1100-C149-B, Ausgabe 11.2017
2.9 Differentialschutz und seine Schutzobjekte
Funktionen
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